Forenfreunde,
die erste Serie der 8080F Stereo-Receiver besitzt ja noch keinen Kopfhörerausgang, erst die zweite Auflage der 8080F-Serie und Nachfolger hat ihn. Ich hatte mir einen Adapter DIN-Lautsprecherstecker (Anschluss an die Lautsprecherausgänge des 8080) auf 6,3 mm Stereo-Klinkenbuchse konfektioniert. So kann ich den Kophörer-Klinkenstecker dort anschliessen.
Das funktioniert im Prinzip. Es gibt aber eine unschöne Eigenschaft: Der Kopfhörer hat eine Nennimpedanz von 32 Ohm. Am niederohmigen Lautsprecherausgang ist er sehr wirkungsstark. Soll sagen, laut. Demnach muss ich den Lautstärkesteller am 8080 sehr weit zurücknehmen. Das ist eigentlich nicht das Problem, sondern vielmehr, dass auch das Eigenrauschen des 8080 störend zutage tritt. Und zwar unabhängig von der eingestellten Lautstärke, d.h. auch bei ganz zurückgenommener Lautstärke bleibt das Rauschen mit vollem Pegel bestehen. Ursache ist, dass der Lautstärkesteller "vorne" in der Kette der Verstärkerstufen plaziert ist, also das Eigenrauschen der Verstärkerstufen nicht abschwächt, sondern lediglich das Eingangssignal.
Dieses Rauschen im Kopfhörer war zunächst wie ein "rauschender Blätterwald" allem unterlegt, aber mit gelegentlichem "Brutzeln" mal links, mal rechts, was dann besonders störend wirkt. Brutzeln weist nach früheren Erfahrungen auf einen "faulen" Kleinsignaltransistor hin. Das Rauschen / Brutzeln liess sich vom Balance-Steller beeinflussen, der/die Übeltätersind demnach nicht auf der Endverstärker/Treiberplatte zu suchen. Ich habe daraufhin die Transistoren in der Vorverstärkersektion erneuert (T411, T412, T451, T461 und die korrespondierenden im anderen Kanal) zunächst ohne die Transistorstufe auf der Reglerplatte (T441, T741), weil man dort besonders schlecht rankommt. Geändert hat sich dadurch...NICHTS!
Also musste ich doch noch auf der Reglerplatte T441/T741 ersetzen. Eine ungeliebte und lange vor mir hergeschobene Arbeit. Original sassen dort BC173B (Hersteller ITT, mit goldfarbenen Beinchen). Die habe ich mit BC549B von CDIL (Continental Device India, Limited), beide mit gleicher hfe= 440 (ausgemessen), ersetzt. Alte "Markenware" von TFK, Philips, Siemens,... bekommt man inzwischen ja praktisch nicht mehr.
Das vorher so störende Brutzeln ist nun auf beiden Kanälen verschwunden, nur ist jetzt dafür das Rauschen mit den neuen Transistoren gleichmässig, aber wesentlich stärker, auf beiden Kanälen gleich. Jetzt nicht mehr wie Blätterrauschen sondern wie ein Wasserfall. Allerdings habe ich den Eindruck, dass auch die Verstärkung insgesamt zugenommen hat, denn den Lautstärkesteller kann ich jetzt noch weniger weit öffnen, ohne dass es sofort viel zu laut wird.
Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich hier erlebe, dass die beiden eingebauten CDIL Transistoren, die Rauschspezifikation des Typs BC549B nicht einhalten oder ob der höhere Rauschpegel nur einfach die Folge der damit evtl. höheren Verstärkung ist.
Kurzum, mein Versuch, das Rauschen im Kopfhörer durch Ersatz der Kleintransistoren in der Vorverstärkersektion auf ein erträgliches Mass zu bändigen, war nicht erfolgreich. Bevor ich nun nochmal an den Austausch von T441/T741 gehe, macht es erstmal mehr Sinn, dieses Rauschproblem von der grundlegenden Seite aus anzugehen, nämlich dafür zu sorgen, dass der Kopfhörer leiser wird. Dann kann der Lautstärkesteller weiter geöffnet werden, was dem Signal/Rauschverhältnis zugute kommt. Erst wenn das nicht ausreicht, wäre ich hinreichend motiviert, nochmals T441/T741 zu erneuern.
Vorgehen:
Das Vorhaben besteht darin, von den beiden mittleren Lautsprecherausgängen, die für ein zweites Boxenpaar vorgesehen sind, und über je einen 12 Ohm / 9 W Vorwiderstand (R512/R812) permanent (nicht schaltbar) an den Endstufenausgängen hängen, einen Anschluss für den Kopfhörer über einen Spannungsteiler abzuzweigen. Die beiden äusseren Haupt-Lautsprecherausgänge sind dafür weiterhin (ab)schaltbar.
Vorwiderstand:
Wie sollte der Vorwiderstand, bzw. Spannungsteiler für die Abzweigung des Kopfhörerausgangs dimensioniert sein?
In der zweiten Auflage der 8080F Serie ist ja von SABA bereits ein Kopfhörerausgang integriert worden. Dafür wurde dieser Ausgang einfach über 100 Ohm/0,6 W Vorwiderstand an den Endstufenausgang angeschlossen. Dabei bildet die Impedanz des angeschlossenen Kopfhörers von 32 Ohm mit den 100 Ohm einen Spannungsteiler, der um -12 dB dämpft. Das ist mir in diesem Fall aber noch zu wenig.
Schaue ich mich bei anderen Herstellern um, gehen die dafür eingesetzten Vorwiderstände von
Position der Abzweigung der Leitungen zur KH-Stereo-Klinkenbuchse:
Farblich markiert.
Hier kann jeweils der Vorwiderstand eingesetzt werden und an ihm die Leitung zur KH-Buchse an der Rückwand angeschlossen werden.
Position der KH-Buchse:
Die Buchse lässt sich nur schlecht an der Frontplatte nachrüsten, dort wo sie zweckmässig bei der späteren 8080er Serie von SABA angebracht ist. Jedenfalls bekäme ich das in der Frontplatte nicht sauber hin und im Inneren ist dort auch nicht der nötige Platz, den ich dafür benötige. Es bleibt dafür nur die Geräterückseite. Und zwar nicht an der Seite des Netztrafos - das wäre allein schon wegen der dort verlaufenden Leitungen, die Netzspannung führen, viel zu gefährlich - sondern an der anderen Seite zwischen Endtransistoren-Lühlkörper und Antennen-Anschlussplatte.
Vorgesehene Position markiert mit rotem Kreis:
Ich habe vor, die rückseitige Kunststoffabdeckung an der markierten Stelle zu durchbohren und dabei gleichzeitig die Bohrposition an der metallenen Rückseite des Chassis zu markieren. Dann diese durchbohren und die Kopfhörerbuchse (6,3 mm Stereo-Klinke) einsetzen und verschrauben.
Eure Meinungen und Kommentare zu diesem Vorhaben?
Gruß
Reinhard
die erste Serie der 8080F Stereo-Receiver besitzt ja noch keinen Kopfhörerausgang, erst die zweite Auflage der 8080F-Serie und Nachfolger hat ihn. Ich hatte mir einen Adapter DIN-Lautsprecherstecker (Anschluss an die Lautsprecherausgänge des 8080) auf 6,3 mm Stereo-Klinkenbuchse konfektioniert. So kann ich den Kophörer-Klinkenstecker dort anschliessen.
Das funktioniert im Prinzip. Es gibt aber eine unschöne Eigenschaft: Der Kopfhörer hat eine Nennimpedanz von 32 Ohm. Am niederohmigen Lautsprecherausgang ist er sehr wirkungsstark. Soll sagen, laut. Demnach muss ich den Lautstärkesteller am 8080 sehr weit zurücknehmen. Das ist eigentlich nicht das Problem, sondern vielmehr, dass auch das Eigenrauschen des 8080 störend zutage tritt. Und zwar unabhängig von der eingestellten Lautstärke, d.h. auch bei ganz zurückgenommener Lautstärke bleibt das Rauschen mit vollem Pegel bestehen. Ursache ist, dass der Lautstärkesteller "vorne" in der Kette der Verstärkerstufen plaziert ist, also das Eigenrauschen der Verstärkerstufen nicht abschwächt, sondern lediglich das Eingangssignal.
Dieses Rauschen im Kopfhörer war zunächst wie ein "rauschender Blätterwald" allem unterlegt, aber mit gelegentlichem "Brutzeln" mal links, mal rechts, was dann besonders störend wirkt. Brutzeln weist nach früheren Erfahrungen auf einen "faulen" Kleinsignaltransistor hin. Das Rauschen / Brutzeln liess sich vom Balance-Steller beeinflussen, der/die Übeltätersind demnach nicht auf der Endverstärker/Treiberplatte zu suchen. Ich habe daraufhin die Transistoren in der Vorverstärkersektion erneuert (T411, T412, T451, T461 und die korrespondierenden im anderen Kanal) zunächst ohne die Transistorstufe auf der Reglerplatte (T441, T741), weil man dort besonders schlecht rankommt. Geändert hat sich dadurch...NICHTS!
Also musste ich doch noch auf der Reglerplatte T441/T741 ersetzen. Eine ungeliebte und lange vor mir hergeschobene Arbeit. Original sassen dort BC173B (Hersteller ITT, mit goldfarbenen Beinchen). Die habe ich mit BC549B von CDIL (Continental Device India, Limited), beide mit gleicher hfe= 440 (ausgemessen), ersetzt. Alte "Markenware" von TFK, Philips, Siemens,... bekommt man inzwischen ja praktisch nicht mehr.
Das vorher so störende Brutzeln ist nun auf beiden Kanälen verschwunden, nur ist jetzt dafür das Rauschen mit den neuen Transistoren gleichmässig, aber wesentlich stärker, auf beiden Kanälen gleich. Jetzt nicht mehr wie Blätterrauschen sondern wie ein Wasserfall. Allerdings habe ich den Eindruck, dass auch die Verstärkung insgesamt zugenommen hat, denn den Lautstärkesteller kann ich jetzt noch weniger weit öffnen, ohne dass es sofort viel zu laut wird.
Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich hier erlebe, dass die beiden eingebauten CDIL Transistoren, die Rauschspezifikation des Typs BC549B nicht einhalten oder ob der höhere Rauschpegel nur einfach die Folge der damit evtl. höheren Verstärkung ist.
Kurzum, mein Versuch, das Rauschen im Kopfhörer durch Ersatz der Kleintransistoren in der Vorverstärkersektion auf ein erträgliches Mass zu bändigen, war nicht erfolgreich. Bevor ich nun nochmal an den Austausch von T441/T741 gehe, macht es erstmal mehr Sinn, dieses Rauschproblem von der grundlegenden Seite aus anzugehen, nämlich dafür zu sorgen, dass der Kopfhörer leiser wird. Dann kann der Lautstärkesteller weiter geöffnet werden, was dem Signal/Rauschverhältnis zugute kommt. Erst wenn das nicht ausreicht, wäre ich hinreichend motiviert, nochmals T441/T741 zu erneuern.
Vorgehen:
Das Vorhaben besteht darin, von den beiden mittleren Lautsprecherausgängen, die für ein zweites Boxenpaar vorgesehen sind, und über je einen 12 Ohm / 9 W Vorwiderstand (R512/R812) permanent (nicht schaltbar) an den Endstufenausgängen hängen, einen Anschluss für den Kopfhörer über einen Spannungsteiler abzuzweigen. Die beiden äusseren Haupt-Lautsprecherausgänge sind dafür weiterhin (ab)schaltbar.
Vorwiderstand:
Wie sollte der Vorwiderstand, bzw. Spannungsteiler für die Abzweigung des Kopfhörerausgangs dimensioniert sein?
In der zweiten Auflage der 8080F Serie ist ja von SABA bereits ein Kopfhörerausgang integriert worden. Dafür wurde dieser Ausgang einfach über 100 Ohm/0,6 W Vorwiderstand an den Endstufenausgang angeschlossen. Dabei bildet die Impedanz des angeschlossenen Kopfhörers von 32 Ohm mit den 100 Ohm einen Spannungsteiler, der um -12 dB dämpft. Das ist mir in diesem Fall aber noch zu wenig.
Schaue ich mich bei anderen Herstellern um, gehen die dafür eingesetzten Vorwiderstände von
- 150 Ohm Vorwiderstand/dann 220 Ohm nach Masse, parallel zum KH (z.B. Grundig V2000, ein rauscharmer Verstärker) - das ist eine Dämpfung für 32 Ohm Kopfhörer von -16 dB
- 270 Ohm in Serie vor dem KH-Ausgang (z.B. Körting Verstärker/ Receiver) - das gibt eine Dämpfung für 32 Ohm Kopfhörer um -19,5 dB
- bis zu 330 Ohm (Grundig SV 80) - gibt für 32 Ohm KH Dämpfung um -21 dB.
Position der Abzweigung der Leitungen zur KH-Stereo-Klinkenbuchse:
Farblich markiert.
Hier kann jeweils der Vorwiderstand eingesetzt werden und an ihm die Leitung zur KH-Buchse an der Rückwand angeschlossen werden.
Position der KH-Buchse:
Die Buchse lässt sich nur schlecht an der Frontplatte nachrüsten, dort wo sie zweckmässig bei der späteren 8080er Serie von SABA angebracht ist. Jedenfalls bekäme ich das in der Frontplatte nicht sauber hin und im Inneren ist dort auch nicht der nötige Platz, den ich dafür benötige. Es bleibt dafür nur die Geräterückseite. Und zwar nicht an der Seite des Netztrafos - das wäre allein schon wegen der dort verlaufenden Leitungen, die Netzspannung führen, viel zu gefährlich - sondern an der anderen Seite zwischen Endtransistoren-Lühlkörper und Antennen-Anschlussplatte.
Vorgesehene Position markiert mit rotem Kreis:
Ich habe vor, die rückseitige Kunststoffabdeckung an der markierten Stelle zu durchbohren und dabei gleichzeitig die Bohrposition an der metallenen Rückseite des Chassis zu markieren. Dann diese durchbohren und die Kopfhörerbuchse (6,3 mm Stereo-Klinke) einsetzen und verschrauben.
Eure Meinungen und Kommentare zu diesem Vorhaben?
Gruß
Reinhard
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