Moin bin neu hier

      Alex45 schrieb:

      Ich habe von sowas keine Ahnung


      Hallo Alex,
      nach Deiner Aussage fühlst Du Dich technisch nicht zu weiterer Diagnose oder technischer Abhilfe befähigt, kannst den vermuteten Defekt an der Box auch nicht weiter eingrenzen, z.B. ob es an der Weiche liegt oder an der TT-Schwingspule oder an etwas anderem. Wie sollen wir Dir dann helfen können?

      Wenn ein Fachmann sich die Box vornähme und bestätigen könnte, dass das TT-Chassis defekt ist, dann bleibt immer noch die Frage, wer das Chassis reparieren kann oder wie ggf. an Ersatz zu kommen und wieviel das kostet. Vermutlich könnte ein Satz neuer Boxen stattdessen eine überdenkenswerte Alternative sein? Mir drängt sich das jedenfalls auf, wenn ich z.B. bei ebay Kleinanzeigen gerade sehe, dass ein Paar SABA 1300 Boxen in gutem Zustand dort derzeit für 150 € angeboten wird (nein, ich bin daran nicht beteiligt).

      Gruß
      Reinhard
      Hallo Alex,

      Ich denke Du bist auf einer falschen Spur, wenn Du annimmst, der Tieftöner wäre defekt.

      Ein Tieftöner, der erst nach einiger Zeit des einwandfreien Spielens "knackt" aber darüberhinaus einwandfrei arbeitet, ist für mich kaum denkbar. Ich würde bei diesem Symptom die Fehlerursache eher in der Weiche statt im Tieftöner verorten. In der Weiche kann es durch einen Feinschluss in einem inzwischen schlecht gewordenen Elko zum Knacken kommen, und zwar erst, wenn er nach einiger Zeit des Spielens warm geworden ist. Dadurch
      knackt es dann im Tieftöner, aber die Ursache ist nicht der Tieftöner sondern ein Defekt in der Weiche.

      Du kannst die komplette Schallwand mit den Chassis von vorne abschrauben und herausnehmen.

      Dann siehst Du hinten an einem der beiden Potis einen Elektrolytkondensator (von vermutlich 10 µF Kapazität). Dieser Kondensator muss durch einen speziellen bipoleren (bp) Elko oder durch einen Folienkondensator gleicher Kapazität und Spannungsfestigkeit wie der dort bisher eingebaute ersetzt werden.

      Wichtig:
      Die auf dem Weichenschaltplan vorne aufgedruckten Bauteilewerte der Weichenbestückung sind evtl. anders als die tatsächliche Bestückung (das ist bei der 1200 Box bekannt, einen Reparateur darauf ausdrücklich hinweisen!). Die Bestückung muss mit den Werten erfolgen, wie sie tatsächlich bestückt wurden und nicht wie auf dem Aufdruck angegeben.

      Dann gibt es an der Rückwand, innen in der Box, ein aufgenageltes/aufgeleimtes Holzbrettchen, auf dem weitere Weichenbauteile sitzen, darunter drei Kondensatoren.
      Die beiden äusseren, grösseren Kondensatoren, sind Elkos. Die beiden können unterschiedliche Kapazität haben. Du müsstest nachsehen, was da aufgedruckt ist (33 µF oder 47 µF / 63 V?).Jeder dieser Elkos ist wieder durch einen neuen gleicher Kapazität zu ersetzen, und zwar durch einen neuen bipolaren (keinen "normalen" Elko).

      Der kleinere Kondensator in der Mitte auf dem Weichenbrettchen ist ein Folienkondensator, der -anders als die Elkos - sehr selten defekt wird. In Deinem Fall sollte der aber auch ersetzt werden. Es ist wahrscheinlich ein Folienkondensator 3,3 µF/100 V. Der sollte durch einen Folienkondensator (Polyester oder Polypropylen), radial gleicher Kapazität und Spannungsfestigkeit ersetzt werden.

      Also...alle Kondensatoren in der Box erneuern. Ich bin zu 90% sicher, dass danach das Knacken im Tieftöner der Vergangenheit angehört.

      Sind die Sicken noch in Ordnung - oder müssen die auch erneuert werden?


      Ich denke, die hier in Kassel könnten das alles machen (Kondensatoren erneuern und wenn nötig, auch die Sicken), hast Du die mal kontaktiert?
      vintage-hifi-kassel.de/



      Besten Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Vorsicht, bei über 8 kHz zerschiesst man sich dabei leicht den Hochtöner. Also keinesfalls an einen "potenten" Verstärker anschliessen und daran die Box und dann die Frequenz durchfahren! Man kann die hohen Frequenzen nämlich meist nicht mehr hören, dreht dann "lauter"....und ohne es zu merken brennt die Schwingspule des Hochtöners dabei durch.

      Ich spreche da aus leidvoller Erfahrung.


      Reinhard
      Hallo Andreas, Alex, Mitleser,..

      das habe ich auch.

      Nur besteht bei gut hörenden 32-Jährigen zu schlecht hörenden 62-Jährigen bei 10 kHz eine Pegeldifferenz (in dBV Pegel am Lautsprecher) für die Hörbarkeitsgrenze von bis zu 80 dB. Zimmerlautstärke beim Einen und Zimmerlautstärke beim Anderen sind da bei höheren Frequenzen sooo sehr weit auseinander. Und selbst bei niedrigen Frequenzen auch noch überraschend weit auseinander.

      Hier meine Messungen bei unserer Familie...4 Ohm Lautsprecher, vier Kurven, für jede Person eine. Die beiden untersten Kurven für die beiden des jungen Gemüses fallen aufeinander:
      -10 dB = 0,32 V = 25 mW
      0 dB = 1 V = 250 mW
      +10 dB = 3,2 V = 2,5 W

      Und dann den Lautstärkeregler bei +10 dB nur um eine Raste weitergedreht ( war dann auf ca. +5 V), damit überhaupt 10 kHz für die am schlechtesten hörende Person deutlicher zu hören war (die Jungen hatten schon den Raum verlassen und sich schon vorher die Ohren zugehalten, weil es ihnen zu laut war, als die schlechter Hörenden noch gar nichts hören konnten) und der Hochtöner war danach hinüber (bei ca. 6 W, 10 kHz)! Kein Rauch oder Peng,,,,es war einfach Stille.




      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Reinhard, ähnliche Messung machte ich auch mal!

      Ist schon einige Jahre her, Testpersonen um die 30 und um die 60.
      Getestet wurde mit einem sauberen Sinusoszllator Marconi und Kopfhörer höhere Preisklasse.
      Die Testpersonen durften sich selbst ihren Wunschpegel einstellen.
      Vorgabe war "noch hörbar", nicht laut, auch Frequenz wählbar 1 - 3 kHz für Wunschpegel.
      Auch ich machte mit, einfache Kontrollperson, Referenz, kannte schon zuvor mein Gehör.

      War interessant!
      Jüngster und Ältester, beide Männer, halbwegs ähnlich, auch bei der Empfindlichkeit.
      Beim Ältesten knickte es natürlich bei der Frequenz etwas früher ab, war aber deutlich über 12 kHz.
      Die Frau aus Gruppe 60 hatte ein Gehör wie ein Zackenbarsch.
      Da waren manchmal Kerbfilter vorhanden, locker 20 dB von z.B. 3,3 bis 3,8 kHz.
      Der Effekt war mehrfach, mindestens zwei Kerben im Hörbereich Sprache, Telefonie.

      Döneken, damals Großeltern
      Bei beiden wäre eigentlich ein Hörgerät sinnvoll gewesen, Eitelkeit...
      Er hörte recht brauchbar tiefe Töne, im "Hochtonbereich" ab ganz wenigen kHz war bald Schluss.
      Bei ihr war es umgekehrt, hohe Töne, auch Piepsstimmen kleine Mädchen, noch recht gut.
      Tiefere Männerstimmen wurden für sie zunehmend zum Problem.
      Saßen sie vor dem Fernseher, kam es immer wieder vor, daß sie sich gegenseitig fragten:
      Was hat er / sie gesagt?
      Die Antwort kam rasch von der Gegenseite, eingespieltes Team.
      Übertriebene Lautstärke am Fernseher war nicht notwendig.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo zusammen, ich bin auch neu hier... ;)

      Ich lese schon seit einer Weile mit und hab mich vor kurzem angemeldet, um auch mal was fragen zu können. Saba Geräte habe ich bisher keine, außer einem momentan stillgelegten Röhren-Meersburg.

      Aber hier kam eine Frage auf, auf die ich evtl. antworten kann.

      oldiefan schrieb:

      Ein Tieftöner, der erst nach einiger Zeit des einwandfreien Spielens "knackt" aber darüberhinaus einwandfrei arbeitet, ist für mich kaum denkbar.

      Nun, ich kenne diesen Effekt durchaus. Das kann vorkommen, wenn die Zuleitung zur Spule gebrochen ist. Der Draht hat dann meistens noch Kontakt, aber eben nicht sicher. Die Unterbrechungen machen sich als scharfe Knackgeräusche bemerkbar. Zu meinem Hintergrund: Ich hatte mal beruflich mit Lautsprechern zu tun und habe auch schon einiges repariert.

      Gruß: Winfried