SABA 9241 aus Erbschaft mit rudimentären Elektronikkenntnissen
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Ben, Auswechseln war nicht verkehrt!
Der Röderstein (ROE) mit 220 µF sieht recht angegriffen aus.
Vermutlich ist da seitlich Elektrolyt nach außen gekrochen.
Oben der gelbe dürfte FRAKO sein.
Lange galten die als unverdächtig, sind aber seit einigen Jahren zunehmend von Ausfällen betroffen.
Bei Tantal aufpassen, eher nicht gegen Elkos wechseln.
Stattdessen Folienkondensator wie WIMA ist eine sehr gute Wahl.
AndreasWas bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com -
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Eher nur die kleineren FRAKOs tauschen, wie Michael schon schrieb!
AndreasWas bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com -
Ich habe bestimmt in Geräten so an die hundert oder mehr der kleinen goldenen Frakos ersetzt und hinterher immer gemessen. Und fast immer, sicher in mehr als 95% der Fälle, waren sie nach den Messwerten noch in Ordnung, hätten also nicht ersetzt werden müssen.
Aber ausgerechnet zwei grosse, goldene 220µF Frakos habe ich einmal nicht ersetzt, weil ich glaubte, da die kleinen doch noch alle in Ordnung waren, werden es diese grossen doch bestimmt sein. Pustekuchen - ausgerechnet einer davon hatte einen Schluss und hat den an der KH-Buchse angeschlossenen Kopfhörer in Rauch aufgehen lassen. Es war einer der Ausgangskoppelelkos im Kopfhörerverstärker eines MD 292 Tuners.
Soviel nach meinem Erleben zu "eher nur die kleineren Frakos tauschen"...
Gruß
Reinhard -
Reinhard, möglicherweise Verwechselung?
Früher waren FRAKOs unverdächtig, egal ob groß oder klein.
So ungefähr seit 10 Jahren beobachte ich bei denen zunehmend Veränderungen.
Ich messe meist mit Komponententester HAMEG, Lissajousfigur.
Steht die Ellipse schräg, bedeutet das ohmsche Verluste.
Die Kapazität kann eventuell noch stimmen.
Es gibt noch ähnlich aussehende Elkos in goldgelb, eher Bronze, von Roederstein.
Da ist häufiger ein Ausfall in Form von Kurzschluss zu messen.
Hattest Du so einen am Kopfhörerausgang?
AndreasWas bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com -
Hallo Andreas,
Nein, bestimmt keine Verwechselung.
FRAKO und Roederstein kann ich unterscheiden. Ich meine die radialen Frakos mit dem Schriftzug FRAKO auf der Oberseite.
FRAKO.jpg
Bei den gold-/bronzefarbenen Roedersteins haben die grösseren Becherelkos auch gerne mal einen Schluß, stimmt - hatte ich auch schon. Die Sorte ist nicht so zahlreich verbaut wie die genannten Frakos.
Goldbronze Roederstein:
Gruß
Reinhard -
Und jetzt von mir die philosophische Frage zur persönlichen Weiterbildung;
Warum wurden innerhalb von 50 Jahren noch keine Ersatzlösungen für eine Technologie gefunden, welche nach ca. 10-20 Jahren oder mehr den Geist aufgibt?
Ich habe das so verstanden, dass Folienelkos dies im Gegensatz zu den Elektrolytelkos können.
Also warum gibt es so eine Technologie noch nicht und es werden weiterhin Geräte gebaut, wo man das Innenleben nach 20-30 Jahren wechseln muss. -
Ben, die Frage kann man ganz einfach beantworten!
Eigentlich jedes Gerät wird für eine bestimmte Lebensdauer konzipiert.
In erster Linie ist das eine Sache des Preises, auch höherpreisige Geräte müssen bezahlbar bleiben.
Folienkondensatoren sind wesentlich teurer als Elkos, kennst Du ja von den Bestellungen.
Die Firmen kaufen natürlich günstiger ein, die prozentuale Preisdifferenz Folie zu Elko bleibt.
Sei froh, daß Du einen hochwertigen SABA hast, bei dem sich eine Reparatur lohnt!
Schaue mal heutige Mobiltelefone an, nach ganz wenigen Jahren unmodern, werden weggeworfen.
Würdest Du als Mobiltelefonhersteller wesentlich teurere Bauteile benutzen?
Wohl kaum, wenn Du mit maximal 5 Jahre Nutzungsdauer rechnest.
Sehr ähnlich dürfte es mit Gitarren und den Verstärkern sein, gute eher hochpreisig.
Gitarre und Verstärker wirft man nicht nach wenigen Jahren weg und kauft immer wieder neu.
Wirst Du besser wissen als ich, gute Verstärker lässt man auch nach Jahrzehnten reparieren.
AndreasWas bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com -
Ich habe noch einen Vergleich, Autos!
Mein erstes Auto war ein Ford Taunus, gab es damals günstig.
Von Henry Ford ist bekannt, daß der die Entwicklungsingenieure auf die Schrottplätze schickte.
Die sollten ermitteln, welche Teile zu lange durchhielten, kaum Verschleiß aufwiesen.
Da kann man dann in der Produktion sparen, das Auto günstiger anbieten als die Konkurrenz.
Lange Freude hatte ich an dem nicht, nach 11 Jahren durchgerostet und Getriebe verreckt.
War mein erster und mein letzter Ford!
Aktuell fahre ich einen Golf, wurde dieses Jahr 30 Jahre alt.
Im übertragenen Sinn kann man den mit einem SABA vergleichen.
Es gibt Verschleißteile wie Reifen, Bremsen, Auspuff...
Einen Auspuff kann man auch aus Edelstahl herstellen, hält dann praktisch ewig.
Nur ist der deutlich teurer, der Kunde schreckt beim Kauf zurück.
Lieber investiert er nach z.B. 7 Jahren für wenige hundert Euro in einen neuen Auspuff.
Es kann durchaus sein, daß er das Auto nur wenige Jahre fahren möchte, bald ein moderneres wünscht.
Dann ist er mit dem Edelstahlauspuff schlecht beraten, jedoch der Nachbesitzer freut sich.
Jetzt baust Du beim SABA den Edelstahlauspuff ein, weil der noch viele Jahre halten soll!
AndreasWas bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com -
Geräte, Teile, Komponenten, die deutlich länger als 10 Jahre halten, sind aus kaufmännischer Sicht schlecht, weil sie die Nachfrage aus Ersatzbedarf langfristig abschwächen können. Sprich: Es muss kaputtgehen, damit wieder neu gekauft wird. Fabriken leben vom immer weiter produzieren und verkaufen...nicht nur ein mal und dann wieder Arbeitnehmer entlassen. Wer in der Industrie arbeitet oder gearbeitet hat, der hat das im Blut, der weiss es und erlebt es ständig. Von "nur Dienstleistung" mit untergegangener industrieller Fertigung im eigenen Land kann eine Gesellschaft nicht leben. (Maggie Thatcher hätte das wissen oder ahnen können, hat sie vermutlich auch, aber die britische Wirtschaft trotzdem ruiniert). Auch deshalb (aber nicht nur deshalb) ist heute Bentley nicht mehr britisch, und auch Rolls Royce nicht mehr und Austin/BMC auch nicht mehr...die Reihe lässt sich fortsetzen.
Beliebte, bekannte Beispiele waren/sind...
die Glühbirne, die man nur ganz selten auswechseln muss, weil sie viel länger hält, ca. 10 x so lange wie Glühbirnen für den Hausgebrauch (die gibt es übrigens immer noch - für industriellen Einsatzzweck und - man glaubt es kaum - für die Sauna (Kennzeichen: Sie trägt das Hammer-Symbol als Zeichen der Langlebigkeit). Heute gibt es ja die LED-Lampen stattdessen, die ein Vielfaches kosten und meist ganz schnell kaputt sind, weil deren Qualität der "Vorschaltung" zu wünschen viel übrig lässt, der Gleichrichter die Grätsche macht, usw.. Anders gesagt, kostet jetzt das Vierfache bis Sechsfache, hält aber nur doppelt bis dreimal so lange, obwohl der Aufdruck viel mehr verspricht;
und
die Nylon-Frauenstrümpfe, die keine Laufmaschen entwickeln...auch die gab es, wurden aber nicht in Massen produziert, sonst hätten die Hersteller bald "dicht" machen müssen.
Von extra eingebauten Sollbruchstellen und sog. geplanter Obsoleszenz mal abgesehen. Es wird nur etwas Langlebigeres entwickelt, produziert und verkauft, wenn sich das für den Hersteller/Vertreiber "rechnet". Das tut es in den meisten Fällen aber nicht.
Warum werden Motoren gebaut, deren Nockenwellen, Stössel, usw. nach 100'000 km schon kaputt sind (Audi A6 Diesel vor einigen Jahren), weil die Nocken aus Weichstahl sind,
deren Zahnriemen nach 120'000 km erneuert werden müssen, was jedesmal ca. 1500 € für den Wechsel des Gummiriemens kostete? (ebd.),
deren Steuerketten abspringen und den Motor ruinieren (Audi A4, die ersten Serien).
Warum kaufen die Leute OLED Smartphones und sogar OLED-Fernseher, obwohl der Fachwelt bekannt ist, dass die (wirkliche) Lebensdauer von LCD-Displays besser ist? OLED hat immer noch eine deutliche Schwäche mit der Lebensdauer von "blau" bei guter Helligkeit , ist zwar inzwischen besser geworden, aber längst noch nicht gleichauf mit LCD. Warum gibt es überhaupt OLED? Nicht weil es generell besser wäre (das ist es in einigen Eigenschaften zwar, dafür aber in anderen schlechter), sondern um neuen Kaufanreiz zu wecken. Denn die Preise/Gewinnmargen sind inzwischen für LCD im Keller. Also muss was Neues her, das darf dann wieder teurer sein. So funktioniert Wirtschaft, Umsatz/Konzerngewinn. Geht nicht anders, oder?
Deshalb auch DAB+,....
Und noch was:
Die Weiterentwicklung, auch wenn sie aus technologischer Sicht (Leistung, Lebensdauer, Eigenschaften) wünschenswert wäre, wird ökonomisch dann verunmöglicht, wenn die existierenden Teile/Lösungen so tief im Preis gefallen sind, dass eine "bessere" Variante sehr viel teurer im Preis sein müsste, um die hohen Entwicklungs- und auch meist höheren Produktionskosten wieder zurückzubekommen ("return of investment", ROI). Im Gegenteil...der Preisverfall aufgrund des Wettbewerbs zwingt auf längere Sicht sogar zum Qualitätsverlust aufgrund des Drucks zum Sparen an Material und Konstruktion und Fertigungskosten. Das ist am Ende der Lebenskurve von Technologien immer wieder zu beobachten: Die schändlich primitiv gewordenen Innenleben von Disketten und Videokassetten, als deren Ära zu Ende ging und sie praktisch kaum noch was kosteten. Das auch der Grund, warum ehemals hochwertig gebautes HiFi später in der Masse zu Plastikbombern mutierte.
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Wenn der 9241 wieder rund läuft, dann für Ben, den Gitarrenfreund, was mit Gitarre...und wie!
Hart Beth & Joe Bonamassa ...fast 10 Minuten mit mindbreaking Solo auf der E-Gitarre vom Meister der Meister:
youtu.be/UEHwO_UEp7A
Gruß
Reinhard
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Reinhard, du kannst Gedanken lesen!
Bonamassa bewahre ich mir seit jeher auf, bis das richtige DIN Kabel da ist- da gibt es einiges an Vinyl durchzuhören.
Entschuldigt die längere Stille. Der SABA hat sozusagen mein "Leben" oder "Lebensstil" geändert. Bis vor einem Monat war ich kein Radiohörer...seit jeher läuft das Radio immer im Hintergrund. Ob es der politische Diskurs auf LBC ist oder BBC Radio 1, die Freundin und ich haben bereits so viele schöne Erlebnisse mit dem SABA gehabt (...).
Ein Kollege wies mich auch auf BBC Radio 6 hin, auf welchem wohl nur "Newcomer" gespielt werden- das wird in der Tat interessant, da jetzt bald mal reinzuhören.
Ich kann diese engl. Sendern euch Funkspezialisten in der Tat empfehlen- vor allem LBC, wo man einiges vom politischen Diskurs in Sachen Europa, Brexit oder (total verrückter) Innenpolitik, mitbekommen kann. Das ist gerade im eher ruhigen Deutschland doch oftmals interessant!
Ich bin derzeitig wieder in Berlin und statte am Dienstag SEGOR einen Besuch ab.
Dürfte ich nochmals um eine Konsensmeinung beten, ob noch einige Kondensatoren (Frako) so wie ich es verstanden habe, getauscht werden könnten, da ich gerade an der Quelle bin und noch welche besorgen könnte?
Wenn ja, welche? Ihr habt da die Erfahrung.
Ich nehme mal an, dass es sonst niemanden mehr gibt, der noch ein Instrument für die Abstimmung über hat oder?
Ansonsten, erfreue ich mich in der Tat dieses tollen Erfolgserlebnisses und werde den Besuch bei SEGOR nutzen, mich mit noch mehr Bastelkram einzudecken, um weiterzumachen!
Liebe Grüße an euch alle,
Ben -
Ben, grüße mir Berlin!
Zur Messtechnik schrieb ich schon, was sinnvoll ist.
Segor hat auch eine Ecke mit Sonderangeboten, teilweise wirklich prima Schnäppchen.
Kommst Du in den Laden hinein, halte Dich rechts, Schaufensterseite.
Es ist ein kleiner Bereich mit den Sonderangeboten, eher unauffällig, genau hinschauen!
Mit Radio aus GB bin ich am überlegen, Direktempfang sollte bei etwas Überreichweite gehen.
Amateurfunkstationen UKW auf 144 MHz hatte ich schon mehrfach, geht.
Ich verweise auf das Thema hier, rauscharme Antennenvorverstärker für Radioempfang, DX.
Antennenverstärker für Radio UKW
Auch dort erwähnt, eine von mir entwickelte Antenne für Radioempfang UKW:
dl2jas.com/antennen/ukwfm/yagi_ukw.html
In Planung ist, die Yagi auch als Version 240/300 Ω symmetrisch vorstellen, geringe Änderung.
AndreasWas bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com -
Hi Ben,
alle Qualitätselkos gehen hier, ob nun Rubicon, Elna, Panasonic, Jamicon --- ziemlich egal. Segor hat in der Regel nur Qualitätsware, da wirst Du kein Problem haben. Die Frakos ... also, die kleinen hast Du ja schon getauscht, meist gegen Folien (Wima MKS 2). Dann sind da noch einige mit 220 uF etc. drin. Die sind bei mir bislang eher unauffällig, aber andere berichten da auch von Problemen. Die kannst Du also ggf. mal tauschen. Rubicon und Elna kannst Du aber bedenkenlos drin lassen, die sind eigentlich immer i.O., selbst nach so langer Zeit.
Wichtig sind die grossen Elkos. Auch die sind bei mir meist unauffällig, müssen vielleicht mal formiert werden, mit der AUSNAHME derer, die nahe an den beiden Heizwiderständen liegen. Das betrifft einen auf der Netzteilkarte (den hast Du schon getauscht ?), evtl. auch den mit 470 uF (wo ich dann 680 uF bei 80 V verwende), und evtl. einen der dicken Becher unter der einen Endstufe. Ich baue die immer alle aus, formiere sie, und messe sie durch. Wenn der Receiver wenig gelaufen ist, sind alle 4 OK und kommen wieder rein. Wenn er viel gelaufen ist, dann ist meist einer hin ... (und ist dann auch verfärbt, daran kannst Du den kritischen Elko erkennen, auch auf der NT-Platine).
Also wird einer getauscht, gegen einen vom selben Typ --- und ab und an tausche ich alle 4, dann habe ich wieder einige originale, um den "einen" zu tauschen, der mal schlapp macht ... letztlich sind die auch besser als ihr Ruf. Auf der NT-Karte ist es etwas kritischer, da ist der eine direkt über dem Widerstand meist wirklich defekt. Dazu sollte ich noch anmerken, dass ich auch IMMER direkt an den Endstufen noch Elkos mit 1000 uF anbringe (Du findest ein Bild in den alten Beiträgen, oder in Reinhard's Zusammenfassung zu den Endstufenmodulen). Wenn man das macht, ist sichergestellt, dass die Impedanz der Spannungsversorgung lokal niedrig ist, wie es sein soll. Dazu reichen eben auch 1000 uF ... oder 470 uF, das geht auch.
Und damit das nie wieder vorkommt, tausche ich diese 6k8 Lastwiderstände IMMER gegen 33k oder 39k, das reicht zum Entladen, und erzeugt keine unnötige Wärme mehr. Auch die Birnchen mit 2 W werden immer durch neue mit 1W ersetzt (oder gleich durch LEDs), damit reduziert sich mal gleich der Gesamtverbrauch des Receivers um 5 W.
Besten Gruss,
Michael
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