Douk Audio P1 Kopfhörerverstärker / Vorverstärker / DAC / BT-Empfänger

      Douk Audio P1 Kopfhörerverstärker / Vorverstärker / DAC / BT-Empfänger

      Forenfreunde,

      ich war dabei, eine technische Übersicht über das Gerät im Titel zu schreiben, war schon weit gediehen als mir dann mein Browser abgestürzt ist...alles war weg.
      Hier der neue Versuch, aber diesmal nur kurz meine Messdaten und das Fazit.

      Um dieses schnuckelige Gerät chinesischer Herkunft soll es gehen, im Netz wegen seines guten Klangs gelobt (kann ich bestätigen): Douk Audio P1

      audiosciencereview.com/forum/i…55019073894_o-jpg.114721/


      Der "P1" ist ein...
      • Kopfhörerverstärker für Kopfhörer mit Impedanz von ca. 30 Ohm bis 300 Ohm (max KH-Ausgangsspannung ist 2,3 V(eff). Über den Lautstärkesteller lässt sich eine Verstärkung von max. V = 4 einstellen. KH-Verstärker auf Basis des "classic 47 headphone amplifier" mit NE5532 OpAmps
      • Bluetooth (BT)- Empfänger (V. 5.0, lossless)
      • DAC (24 Bit, 192 kHz) USB Eingang
      • Class A/B Vorverstärker/Pufferverstärker bis max. Ausgangsspannung von ca. 1,2 V(eff). Überden Lautstärkesteller lässt sich eine Verstärkung von max. V = 2 einstellen. Line-in und Line_out RCA-Buchsen.

      Die nützliche Besonderheit sind der Bass- und Höhenregler, die auch bei der Nutzung als Kopfhörerverstärker und über alle Eingänge wirksam ist.
      Insbesondere bei den Älteren unter uns ist mit zunehmendem Verlust an Hochtonhörvermögen der Höhenregler sehr dienlich. Das war auch für mich ausschlaggebend.

      "Röhrenklang"...?
      eindeutig ja, wenn ich die technischen Messwerte für den Line_out Ausgang (RCA-Buchsen) zugrundelege. Damit verbunden sind zwangsläufig etwas erhöhte Werte bei den Verzerrungsmessungen (THD, IMD, DIM), die sich für den Röhrenvorverstärker aber noch im akzeptablen Rahmen halten. Wer Röhrenklang will, muss das akzeptieren, das ist die Essenz des Röhrenklangs.

      Die Röhrenstufe ist nach Berichten im Netz vermutlich als Kathodenfolger (Pufferstufe) geschaltet. Ob sie auch beim Kopfhörerausgang im Signalweg liegt, ist fraglich. Jedenfalls sind die Klirrwerte für den Kopfhörerausgang unabhängig vom gewählten Eingang erfreulich niedrig, was ggf. nahelegt, dass dort die Röhrenstufe nicht verwendet wird. Der Klang des P1 als Kopfhörerverstärkers ist hervorragend, und zwar sowohl über Bluetooth-Verbindung, als auch über den digitalen DAC Eingang (USB) und über den analogen (RCA-) Eingang.


      Störspannungen:

      Das mitgelieferte Billigst-Steckerschaltnetzteil sollte man durch ein etwas besser gegen HF-Emission abgeschirmtes ersetzen, z.B. durch so etwas:



      Mit dem Originalnetzteil hatte ich den Eindruck weniger guten Störabstands.

      Ausserdem strahlt die BT-Stabantenne stark in die Verstärkersektion ein (bes. linker Kanal), wenn die Antenne senkrecht aufgerichtet ist. Das ist nicht mehr der Fall, wenn sie horizontal ausgerichtet ist (Empfehlung), also nicht so, wie auf den Abbildungen!

      Überhaupt ist der P1 etwas sensibel was die Störstrahlempfindlichkeit angeht. Bei ungeeignetem Aufstellort, der mit HF-Schmutz von Schaltnetzteilen verseucht ist, stellt sich mit empfindlichen Kopfhörern schnell ein leises Zirpen, Sirren etc. ein. Ein weniger empfindlicher Kopfhörer oder ein weniger HF-Schmutz-belasteter Aufstellort vermeidet das Problem.


      Messungen Störspannungsteppich:

      RCA-Line_out (Ausgang): mindestens ca. -97 bis -98 dBV Störspannung (eff) von 20 Hz bis 20 kHz




      Am KH-Ausgang: mindestens ca. -94 dBV




      Mit BT-Verbindung war der Störspannungspegel schlechter, ca -90 dBV. Das wurde mit empfindlichen niederohmigen Kopfhörern bereits im BT-Betrieb etwas störend, da schon hörbar. Zwar nicht bei Musikwiedergabe, aber in Musikpausen. Bei BT-Übertragung hört man (nach erfolgtem Pairing und bei Signalübertragung) ein leichtes Sirren. Etwa 7 Sekunden nach Ende der Übertragung aktiviert sich eine "Sparschaltung?", bei der das leise Sirren verschwindet und stattdessen durch ein exakt getaktetes "leises "züüp" Störsignal im konstanten Takt, der zwischen 1 und 2 Hz liegt, ersetzt ist. Das höre ich viel deutlicher mit einem AKG K52 und einem OneOdio Pro-50 Kopfhörer, als mit einem Philips Fidelio X3 Kopfhörer.

      Das BT-Störsignal lässt sich auch in der FFT erfassen und zeigt, dass das konstante Sirren bei aktiver BT-Verbindung aus einer engen Folge von Störungen etwa gleicher Amplitude alle mit Einzelspitzenwerten < -120 dBV besteht, die von 100 Hz bis ca. 5 kHz reicht. Das ca. 7 Sekunden nach Musikende aber weiter bestehender BT-Verbindung stattdessen erscheinende getaktete Signal setzt sich aus der Folge 800 Hz, 1600 Hz, 2400 Hz, 3200 Hz usw. bis 4800 Hz zusammen, wobei die einzelnen Komponenten Amplituden von ca. -120 dBV haben. Hier hätte der Hersteller noch Nachbesserungsbedarf.


      Aufgrund einiger Unzulänglichkeiten in meiner Messkette sind die tatsächlichen Störspannungen des P1 noch um einige dBV geringer als meine gezeigten Messungen ausweisen.
      An einem Kopfhörer Philips Fidelio X3 (32 Ohm) war bei BT-Betrieb nur ganz schwach Nebengeräusch zu vernehmen. Bei DAC oder Line-In (RCA_in) als Signaleingang war mit allen Kopfhörern Ruhe.

      Da mit empfindlichen Kopfhörern auch noch sehr kleine Störspannungen hörbar sein können, sind an einen Kopfhörerverstärker diesbezüglich hohe Ansprüche zu stellen.

      Erläuterung zur Einordnung der Messergebnisse:

      < -115 dB = sehr gut
      < -105 dB = gut
      < -100 dB = befriedigend
      < -95 dB = ausreichend
      < 90 dB = mangelhaft
      < 85 dB = ungenügend


      Frequenzgang:

      Am Line_out (RCA)-Ausgang leider zu starker Tiefbassabfall des Frequenzgangs um -6 dB bei 20 Hz. Dies ist ein Schwachpunkt. Im Hochtonbereich ist der Frequenzgang tadellos.
      Messung an 30 kOhm gab gleiches Resultat.




      Am Kopfhörerausgang ist der Frequenzgangabfall bei 20 Hz nur ca. -3,5 dB, entspricht nur dafür der Angabe in den Technischen Daten von Douk Audio für den P1 von 3 dB Abweichung.




      Erläuterung zur Einordnung des Messergebnisses:
      Frequenzgangabweichung bei 20 Hz und/oder bei 20 kHz von der Referenzamplitude bei 1 kHz

      < 0,2 dB = sehr gut
      < 0,5 dB = gut
      < 1 dB = befriedigend
      < 1,5 dB = ausreichend
      < 3 dB = mangelhaft
      > 3 dB = ungenügend


      Bass- und Höhenregler:

      Die Angabe von Douk Audio in den Technischen Daten für den P1 (von 20 Hz bis 20 kHz +/- 6 dB) ist nicht korrekt.
      Tatsächlich beträgt der Stellbereich bei 100 Hz +/-10 dB und bei 10 kHz +/- 6 dB. Der Höhenregler setzt schon bei den oberen Mitten ein.



      Die Klangregler wirken auch auf den KH-Ausgang. Sie können mit einem Schalter an der Front überbrückt werden, was einen vollständig geraden (linearen) Frequenzgang zur Folge hat.
      Ein Stellbereich von nur +/- 6 dB beim Höhenregler ist eng. Besser wäre ein Stellbereich von bis 10 oder 15 dB.


      Verzerrungen (THD, IMD, DIM):

      Der Klirrfaktor und auch die statischen (IMD) und dynamischen (DIM) Intermodulationsverzerrungen sind für den Line_out (RCA) Ausgang, wie typisch für ein Röhrengerät erwartet, erhöht. Sie bleiben aber im noch tolerierbaren Rahmen für einen "Röhren-Vorverstärker".

      Klirrfaktor (THD) für den RCA-(Line_out) Ausgang als Funktion der Ausgangsspannung:



      Bei typisch ca. 0,1-0,5 V (eff) Ausgangspegel bleiben die harmonischen (Klirr-) Verzerrungen unterhalb von 0,3 % (THD). Nur bei hohen Impulsspitzen bis 1 V(eff) geht THD auf höhere Werte, bleibt aber selbst dann unter 0,5%.


      THD für 1 kHz bei 0,31 V RCA-Eingang und 0,5 V Ausgangspegel (RCA_out):



      Es dominiert k2, nur wenig k3, keine höheren Klirrprodukte, gut.


      THD über den gesamten Audio-Frequenzbereich bei 0,31 V RCA-Eingang und 0,5 V Ausgangspegel (RCA_out): Erfreulich flacher Verlauf!




      Erläuterung zur Einordnung der Messergebnisse:
      THD (Klirrfaktor, gemessen bei erhöhter Hörlautstärke):

      < 0,001 % = extrem gut
      < 0,01 % = sehr gut
      < 0,1 % = noch gut
      < 0,2 % = befriedigend
      < 0,3 % = ausreichend
      > 0,3 % = mangelhaft


      Statische Intermodulationsverzerrungen (IMD, 250 Hz : 8 kHz, 4:1) bei 0,31 V RCA-Eingang und 0,5 V Ausgangspegel (RCA_out): 0,7 % IMD




      Erläuterung zur Einordnung des Messergebnisses:
      Statische Intermodulation (IMD in %; DIN) für 250 Hz : 8 kHz im Amplitudenverhältnis 4:1, gemessen bei erhöhter Hörlautstärke):

      < 0,001 % = extrem gut (schafft meine Messkette nicht)
      < 0,01 % = sehr gut
      < 0,1 % = gut
      < 0,2 % = befriedigend
      < 0,3 % = ausreichend
      < 0,5 % = mangelhaft
      > 0,5 % = ungenügend



      ...wird fortgesetzt



      Gruß
      Reinhard

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      ...Fortsetzung

      Douk Audio P1 Messungen

      Noch RCA-(Line_out) Ausgang:

      Dynamische Intermodulationsverzerrungen (TIM, DIM-100) bei 0,31 V RCA-Eingang und 0,5 V Ausgangspegel (RCA_out): 0,4% DIM



      Auch hier der bei Röhrenverstärkern erwartete höhere "Klirrwert".


      Erläuterung zur Einordnung des Messergebnisses:
      DIM 100 in %, gemessen bei 90 kHz Bandbreite bei erhöhter Hörlautstärke

      < 0,001 % = extrem gut
      < 0,01 % = sehr gut
      < 0,1 % = gut
      < 0,2 % = befriedigend
      < 0,3 % = ausreichend
      > 0,3 % = mangelhaft


      Kopfhörerausgang:
      (Alle Messungen des KH-Ausgangs sind an 10 kOhm Last-Impedanz gemacht und nicht an niederohmigen Impedanzen, wie sie für KH typisch sind. Wer will, kann die Messwerte deshalb verwerfen, ich denke aber, dass sie trotzdem Aussagekraft haben.)


      Am Kopfhörerausgang sind alle Verzerrungen erfreulich niedrig, was die Frage aufkommen lässt, ob im Signalweg zum KH-Ausgang die Röhrenstufe vielleicht gar nicht teilnimmt?


      Klirrfaktor (THD) für den Kopfhörerausgang als Funktion der KH-Ausgangsspannung:




      Klirrfaktor (THD) für den Kopfhörerausgang mit DAC-Eingang 1 kHz Sinus bei 0,31 V(eff) KH-Ausgangsspannung: 0,04 % THD




      Klirrfaktor (THD) für den Kopfhörerausgang mit DAC-Eingang 1 kHz Sinus bei 0,1 V(eff) KH-Ausgangsspannung: 0,01 % THD




      Erläuterung zur Einordnung der Messergebnisse:
      THD (Klirrfaktor, gemessen bei erhöhter Hörlautstärke):

      < 0,001 % = extrem gut
      < 0,01 % = sehr gut
      < 0,1 % = noch gut
      < 0,2 % = befriedigend
      < 0,3 % = ausreichend
      > 0,3 % = mangelhaft


      Frequenzgang über DAC-Eingang, KH-Ausgang: einwandfrei


      (mit gestreamtem weissen Rauschen gemessen)

      Erläuterung zur Einordnung des Messergebnisses:
      Frequenzgangabweichung bei 20 Hz und/oder bei 20 kHz von der Referenzamplitude bei 1 kHz

      < 0,2 dB = sehr gut
      < 0,5 dB = gut
      < 1 dB = befriedigend
      < 1,5 dB = ausreichend
      < 3 dB = mangelhaft
      > 3 dB = ungenügend


      DAC_in / KH_out bei 0,3 Veff: Statische Intermodulationsverzerrungen (für 250 Hz : 8 kHz, 4:1) = 0,24 %.



      Das ist schon erhöht...also doch Röhrenstufe auch im Signalweg bei KH-Ausgang?

      Erläuterung zur Einordnung des Messergebnisses:
      Statische Intermodulation (IMD in %; DIN) für 250 Hz : 8 kHz im Amplitudenverhältnis 4:1, gemessen bei erhöhter Hörlautstärke):

      < 0,001 % = extrem gut (schafft meine Messkette nicht)
      < 0,01 % = sehr gut
      < 0,1 % = gut
      < 0,2 % = befriedigend
      < 0,3 % = ausreichend
      < 0,5 % = mangelhaft
      > 0,5 % = ungenügend

      Entsprechend fällt auch der DAC-Multiton-Test aus (KH-Ausgang), der verzerrungsfreie Dynamik-Bereich beträgt nur max. 12 bits:



      Das reicht für Rauschfreiheit und guten Klang, da hätte man sich aber trotzdem 12 dB (2 bits) mehr wünschen können.
      (Die verwendete Messkette schafft bis 17 bits.)


      Erläuterung zur Einordnung des Messergebnisses:
      Delta dB (Spitzenpeak-Grassteppichpegel) / 6 = Bereich der verzerrungsfrei übertragenen bits

      > 120 dB = > 20 bits = extrem gut (schafft meine Messkette nicht)
      > 100 dB = > 16 bits = sehr gut (schafft meine Messkette gerade)
      > 85 dB = > 14 bits = gut
      > 75 dB = > 12 bits = befriedigend
      > 65 dB = > 11 bits = ausreichend
      < 65 dB = < 11 bits = ungenügend




      Frequenzgang über BT-Eingang, RCA-Line_out Ausgang: einwandfrei


      (mit gestreamtem weissen Rauschen gemessen)



      Fazit:

      Für das "kleine Geld" ein guter Kopfhörerverstärker für ca. 30-300 Ohm Kopfhörer mit überzeugendem Klang.
      Als NF-Vorverstärker z.B. für Class-D Endstufen geeignet, wenn Signalquelle pegelstark ist (0,3 V eff oder mehr), da nur geringe Verstärkung (bis max. V = 2).
      Störungsfreiheit via DAC und über RCA-Line_in an KH-Ausgang sind subjektiv gut, objektiv (gemessen) aber objektiv nur gerade noch ausreichend, via BT mangelhaft).

      Nachteile:
      • Empfindlich gegen Störeinstrahlungen von aussen (HF-Smog, Schaltnetzteile und digitale HF-Schleudern und die eigene BT-Antenne)
      • Übertragung über BT leider nicht ganz frei von "noise" im Hintergrund, bei aktiver BT-Verbindung leises Sirren, nach ca. 7 Sekunden nach Musikende durch ein mit 1-2 Hz getaktetes Störgeräusch (Sequenz von Vielfachen von 800 Hz) abgelöst. Das letztere "züüp"..."züüp"..."züüp" im 1-2 Sek.-Takt ist besonders störend. An höherohmigen und weniger empfindlichen Kopfhörern wird das BT-Störgeräusch nicht mehr wahrnehmbar sein.
      • RCA Line-out hat im Tiefbassbereich (< 50 Hz) zu starken Pegelabfall.

      Technisches Urteil (aufgrund der Messwerte):

      Störstrahlungsfestigkeit: mangelhaft
      Fremdspannungsabstände: insgesamt schlecht (103 dB ge. Techn. Daten sind nicht nachvollziehbar; bestenfalls nur 98 dB bei Line_out; bei BT mangelhaft)
      Frequenzgang Line_in / Line_out: ungenügend (-6 dB @ 20 Hz)
      Verzerrungen: allenfalls nur ausreichend (bei Line_out "röhrentypisch schlecht", bei DAC/KH nur 12 bits störungsfrei)
      Stellbereich Höhenregler: zu eng (nur +/- 6 dB)
      Ausgangspegel Line_out: ungenügend (nur knapp über 1 V eff bei THD bis 1%).
      Ausgangspegel KH: mit Einschränkung befriedigend (30 bis 300 Ohm KH-Impedanz)

      Die rein objektiv-technische Bewertung lautet also: "Complete crap", wenn HiFi-Standard angelegt wird (das wird auch für die meisten, auch sehr teuren Röhrenverstärker gelten).
      Die Hörbewertung lautet dagegen: Das kleine Ding kann durchaus Spass machen und subjektiv gut klingen!


      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 32 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Reinhard,

      interessant -- sieht in der Tat nicht so aus als ob die Röhren im Signal für den KH lägen ... aber gibt's ein Bild vom Innenleben ? Oder einen Plan ? Ich habe ein Bild im Netz gefunden, kann aber nicht genug drauf erkennen. Es gibt so einige ICs drin ...

      Besten Gruss,

      Michael

      p.s.: Hast Du Interesse, Alternativen zu testen ? Ich habe noch ein Exemplar des KH-Amps mit OP 50 (aus Elektor), sowie diverse andere, auch Burson, Lehmann (Nachbau), ... und einen von ESP.
      Hallo Michael,

      verbaut sind...

      Bluetooth-Chip: Qualcomm QCC3034
      USB-/DAC-Chip: CM6642
      Lautstärke-, Bass-, Hochton-Klangregler: 3 x NE5532
      Kopfhörer-Verstärker: 2 x NE5532

      und noch drei weitere IC.





      Innenleben:
      cdn.shopify.com/s/files/1/0640…048x2048.jpg?v=1652164879


      Einen Plan vom P1 gibt's (noch) nicht. Irgendwann wird den jemand sezieren. Dann wird sich herausstellen, wo genau im Signalweg die Röhrenpufferstufe liegt.

      Um den Bereich KH-Verstärker sind noch sechs Transistoren verbaut. Hier wird offenbar dem "Classic 47 OpAmp KH-Verstärker" (2 x NE5532/Kanal) noch eine Strom-Boosterstufe nachgeschaltet (bis max. 160 mW / 32 Ohm Kopfhörer). Die OpAmp- KH-Stufe alleine schafft nämlich nur max. 90 mW/32 Ohm (was aber auch schon voll ausreichen würde).


      Gerne vergleiche ich den P1 mit anderen. Am besten kommunizieren wir dazu über Email.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Die Multiton-Messung mit 31 klirrarmen ("klirrfreien") Sinus-Testtönen über den Bereich 20 Hz-20 kHz ist von mir oben erstmals zusätzlich zu den gewohnten 2-Ton-Messungen (für IMD und DIM) eingesetzt worden.
      Sie ist schon etwas länger bekannt, z.B. hier ausführlich beschrieben:

      Czerwinski et al.,
      "Multitone Testing of Sound-System Components - Some Results and Conclusions, Part 1: History and Theory"
      Journal of the Audio Engineering Society, November 2001 (Vol. 49, No. 11, 2001 November)

      researchgate.net/publication/2…Part_1_History_and_Theory

      Der Vorteil besteht darin, dass man sämtliche nichtlinearen Verzerrungen - auch höherer Ordnung - über den gesamten Audio-Frequenzbereich praktisch "auf einen Blick" erfassen kann. Der"Abstand" von der Oberkante des "Grasteppichs" bis zur Oberkante der Sinuspegel (in dB oder in dB/6 = bits) ist ein direktes Mass für die Übertragungsgüte.

      Nach jetzigem guten HiFi-Standard kann man das erhaltene Messergebnis dann etwa so einordnen:

      > 120 dB = > 20 bits = extrem gut (schafft meine Messkette nicht)
      > 100 dB = > 16 bits = sehr gut (schafft meine Messkette gerade)
      > 85 dB = > 14 bits = gut
      > 75 dB = > 12 bits = befriedigend
      > 65 dB = > 11 bits = ausreichend
      < 65 dB = < 11 bits = ungenügend


      Der Douk Audio P1 schafft über seinen internen DAC am Kopfhörerausgang 74 dB = 12 bits (noch befriedigend). Der dort verbaute DAC-Chip ist nicht die Krönung des heute Möglichen, kein "high-resolution HiFi-Stereo", sondern ein billig-Chip für "portable Audio". Daran liegt's.
      Erstklassige DAC schaffen heute 22 bits (= 130 dB). Da kann man nur staunen.


      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 7 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Mal was zur Übertragungsgüte!

      Die Tabelle, die Du da zitierst, halte ich für etwas übertrieben.
      Damit meine ich die Bewertungen, ob was "gut" oder "schlecht" ist.
      Die Idee mit den vielen Messtönen und Intermodulationen ist schon interessant!
      Ich kenne so Sachen von Breitbandverstärkern HF, z.B. Kabelanlagen TV.
      Das lässt sich gut übertragen, prinzipiell gleiches Ding, ob nun kHz oder MHz.

      Jeder kennt den Signalrauschabstand, wenigstens vom Gehör.
      Schallplatte bis etwa 40 dB, Kassettenrecorder um die 50 dB.
      Tonband Senkel Viertelspuraufnahme so etwa bis 60 dB.
      Senkel Studiomaschine, z.B. mit BASF SM911, etwa 70 dB bei 38 cm/sec.
      Werte Bandaufzeichnung ohne Rauschunterdrückungsschaltungen!
      Audio-CD schafft locker 100 dB bei guter (synthetischer) Aufnahme.

      Wir sind hier aber nicht beim Rauschen, sondern bei Mischprodukten.
      Mischprodukte können nur entstehen, wenn Träger vorhanden sind, hier Töne.
      Ist der gewollte Ton laut genug, überdeckt er meist das Mischprodukt, die Intermodulation.
      Das liegt am menschlichen Ohr, ist kein elektronisches Messgerät.
      Ich bin kein Musikus, vermutlich reichen 20 dB, Faktor 100 bei der Leistung.
      Mischprodukte mit -20 dB sollten somit kaum noch wahrnehmbar sein.

      Schuster, bleib bei Deinen Leisten!
      Damit meine ich übertriebenes Audio Engineering, wird schnell High End für teuer Geld.
      Prinzipiell, die Betrachtung mit den vielen Messtönen ist schon interessant.
      Durch die eventuell entstehenden Mischprodukte erhöht sich der "Grasteppich" Rauschen.
      Anders formuliert, man hat dann Rauschen plus einen Teppich aus Mischprodukten.
      Die Behauptung, "> 60 dB = > 10 bits = noch ausreichend", halte ich somit für übertrieben.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Andreas,

      Ich freue mich, wenn ich mit den Ergebnissen und meiner Einordnung eine Diskussion anstossen kann.

      Das ist ein immer kontrovers diskutiertes Thema, wieviel Klirrfaktor, wieviel Intermodulation und von welcher Art von welchem Personenkreis, Alter, musikalischer Schulung, usw. noch gehört werden. Es gibt dazu auch in den (akademischen) Fachpublikationen keine abschliessende Meinung, da komplizierte Abhängigkeiten (ist in dem oben zitierten Artikel zusammenfassend dargestellt). Deshalb habe ich das völlig ausgeklammert.

      Eine Diskussion, ob ein Intermodulationsprodukt, das x dB unter Nutzsignal ist, hörbar oder nicht mehr hörbar ist, wollte ich in diesem Thread eigentlich nicht befeuern. Dafür würde sich ein eigener Thread anbieten.
      Aber davon abgesehen, bei nur 20 dB unter Nutzsignal ist ein Intermodulationsprodukt u.U. schon sehr stark hörbar, das sind ja 10% IMD. Das Intermodulationsprodukt wird auch nicht notwendigerweise vom Nutzsignal überdeckt, es kann in grösserem Frequenzabstand von den intermodulierenden Nutzsignalen auftreten, je nachdem, wie nahe die beieinander liegen, z.B. tritt IMD von 8 kHz mit 10 kHz u.a. bei 2 kHz auf. Die 2 kHz- Intermodulation hört man dabei viel stärker heraus, da bei 2 kHz das Gehör die grösste Empfindlichkeit hat. Die uralt-HiFi-Norm DIN45500 von 1966 forderte deshalb < 3 % IMD (250 Hz : 8 kHz, 4:1). Dabei ist es nicht geblieben, < 0,2 % war dann in den 1970iger Jahren bei Verstärkern üblich und < 0,1 % in den 1980iger Jahren in der Mittelklasse. NF-Intermodulationsverzerrungen bei UKW-Empfängern der 1970iger-Jahre bis Anfang 1980iger liegen typisch bei 1-2 % = - 40 dB bis -34 dB, wenn sie gut abgeglichen sind, später war es besser.
      Beim Multiton-Test wird, wie beinem realen Musiksignal, das gleichzeitige vorhandensein vieler Einzeltöne nachgestellt, die einen Teppich (Gras) von Intermodulationsprodukten dem Rauschteppich hinzufügen. Dadurch verringert sich der nutzbare verzerrungsfreie Dynamikbereich, der dem Gehör zur Verfügung steht. Das Resultat wird durch eine schlechtere Wahrnehmbarkeit, Klarheit und Ortbarkeit der Töne beschrieben: Das Klatschens des Publikums hört sich dann genauso an wie ein Regenschauer und umgekehrt, die Differenzierung fällt schwerer. Man wird also keine einzelnen Töne heraushören können, die durch Intermodulation entstehen aber ein insgesamt verwascheneres Klangbild wahrnehmen, wenn SINAD schlechter ist.


      Zum Rating:
      Ich habe es anders gemeint, als Du es verstanden hast.
      Die Einordnung der Messergebnisse nach "sehr gut", "gut" usw. bis "ungenügend", "mangelhaft", wie ich sie klassifiziere, orientiert sich nicht an dem, was hörbar oder nicht mehr hörbar ist, sondern an dem, wie es sich nach heutigem Stand der Technik und dem Angebot im Markt im technischen Vergleich einordnet. Das verändert sich bei technischem Fortschritt, ggf. auch über physiologisch noch wahrnehmbare Grenzen hinaus.

      Gerade bei der digitalen Audiotechnik hat sich ja enorm viel die letzte Zeit getan, getrieben durch die mobilen Geräte. War z.B. für einen DAC vor ca. 7 oder 10 Jahren Jahren ein SINAD von 80 dB noch Spitzenklasse, gilt dieser Wert für höherwertige DACs für HiFi heute als nicht mehr zeitgemäss. Heute ist dafür 110-120 dB das "Mass" für "sehr gut", 40 dB besser als noch vor nicht so langer Zeit. Ich hatte deshalb ja ausdrücklich geschrieben "subjektiv guter Klang" aber "objektiv keine guten Messwerte". Trotzdem sind schlechte / schlechtere Messwerte keine Empfehlung. Man kann beides haben (aber kaum bei Röhrenverstärkern - jedenfalls nicht, wenn auch dort die gleichen Massstäbe angelegt werden wie bei Halbleitertechnik neuester/bester Art).

      Zur Verdeutlichung, was ich meine, hier die Übersicht der SINAD-Messwerte (dB, Y-Achse) gegen den Verkaufspreis (US $, X-Achse) für die in einem Schwesterforum (ASR) gemessenen DAC/Kopfhörerverstärker:



      Die Preisachse (X) reicht von ca. 40 US $ bis 2000 US $. Preis ist dabei nicht gleichzusetzen mit technischer "Wertigkeit".
      Y-Achse: SINAD = Pegelverhältnis von unverzerrtem Signal/(noise + distortion) in dB

      Der schlechteste SINAD Wert, der überhaupt vorkommt, liegt bei 60 dB und ist inzwischen nur noch bei den niedrigpreisigsten Geräten zu finden (< 100 $).
      > 100 dB (bzw. > 110 dB) sind inzwischen Stand der Technik und nicht an hohen Verkaufspreis gebunden.

      Wenn man z.B. für 130 $ einen KH-Verstärker mit 120 dB SINAD bekommen kann, aber für 300 $ auch einen, der mit nur 75 dB angeboten wird, dann wird verständlicher, warum nur 60 dB nicht mehr als befriedigend gilt. Das Beispiel zeigt auch, dass "besserer Signal/Verzerrungs+Störabstand" nicht an höheren Preis gekoppelt ist, sobald eine bestimmte Preisschwelle (hier ca. 100 $) erreicht ist. Gutes Audio-Engineering muss also nicht teuer sein. Die Verkaufspreise orientieren sich ja an anderen Kriterien.


      Bei ASR wird die Schwelle, was SINAD betrifft, noch etwas strenger gelegt, als ich es gemacht habe.
      Dort ist < 90 dB "schlecht" (rot, Tier 4), ausreichend/befriedigend 90-99 dB (orange, Tier 3), 100-109 dB gut (grün, Tier 2) und >110 dB exzellent (blau, Tier 1). In vier Stufen eingeteilt, statt in sechs, wie von mir.
      SINAD bei CD entspricht 96-108 dB, also "befriedigend - gut" bei ASR und "gut-sehr gut" bei meiner Einteilung.
      ASR-Messungen SINAD bei ASR:
      audiosciencereview.com/forum/i…fier-reviewed-png.207893/

      In der Tabelle hatte ich aber Fehler. Du hast mich drauf gestossen. Habe ich jetzt korrigiert. Natürlich sind nur 60 dB SINAD bei DAC/Kopfhörer nach der geschilderten Massgabe des heute bei DAC technisch Möglichen nicht mehr "noch ausreichend" sondern bereits "ungenügend".

      > 120 dB = > 20 bits = extrem gut (schafft meine Messkette nicht)
      > 100 dB = > 16 bits = sehr gut (schafft meine Messkette gerade)
      > 85 dB = > 14 bits = gut
      > 75 dB = > 12 bits = befriedigend
      > 65 dB = > 11 bits = ausreichend
      < 65 dB = < 11 bits = ungenügend


      Ein derzeitiger HiFi Spitzen-DAC (ES9039PRO) ist mit einem SINAD von 120 dB spezifiziert (S/(THD+N) für 20 Hz-20 kHz, fs=48 kHz).
      Der im hier durchgemessenen Douk Audio P1 enthaltene Wald- und Wiesen-DAC CM6642 für Mobiltelefone etc. dagegen nur mit 85 dB, also 35 dB schlechter! In der Schaltung des P1 Kopfhörerverstärker gehen davon durch die Verstärker-Eingangsstufe (Röhrenstufe?), KH-Verstärker, usw.noch etwas verloren. Auch wenn das für den P1 KH-Verstärker am Kopfhörer mit durchschnittlicher Empfindlichkeit am Ende noch mit ca. 72 dB (12 bits) für klaren Klang und rauschfreies Hören genügt.

      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 27 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Reinhard, durchaus ein interessantes Diskussionsthema!

      Wie Du schriebst, ich fasste es in der Tat etwas anders auf.
      Klar, wenn es für gleichen Preis mehr dB Abstand gibt, wird man sich dafür entscheiden.

      Ich habe mal schnell geguckt, was bei Funkgeräten so üblich ist.
      Da wird auch gern SINAD angegeben, hat aber eine andere Bewandtnis.
      Meist findet man in den technischen Angaben beim Sprechfunk was in der Gegend 10 bis 13 dB.
      Da wird dann die Empfindlichkeit HF des Empfängers angegeben, üblicherweise µV.
      Es wird unterstellt, daß die Sprache ab 10 ... 13 dB ausreichend verständlich ist.

      Kurz was zu den Mischprodukten, 8 und 10 kHz ist ein gutes Beispiel.
      Mischprodukt 2 kHz ist dann bezüglich Tonhöhe gut hörbar, 18 kHz eher nicht.
      Sinnvollerweise müsste man eigentlich mit Ohrkurvenfilter bewerten.

      Mischprodukte sind im Gegensatz zu Rauschen eher eine dynamische Sache.
      Ähnlich wie Oberwellen treten sie bei hohen Pegeln vermehrt auf.
      Anders herum, senke ich den Pegel der Nutztöne um z.B. 10 dB, gehen die Mischprodukte stark zurück.
      Gegenüber vorher haben die Mischtöne nicht um 10 dB abgenommen, eher 30 dB.
      Bei "leise" ist eigentlich nur das Grundrauschen interessant, Mischtöne irgendwo unterhalb Grundrauschen.

      Du nahmst als Beispiel Klatschen oder Regenschauer.
      Legt die Opernsängerin voll los, wird man weder Klatschen noch Regenschauer hören.
      Am Ende der Darbietung ist sie still, Klatschen ist hörbar.
      Da ihre Stimme fehlt, sind durch sie (hoher Pegel) keine Mischprodukte mehr möglich.
      Dann bestimmt eigentlich nur das Grundrauschen die Qualität der Aufzeichnung.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Eine kleine Anmerkung: Der perfekte Rauschabstand ist technisch interessant, aber hörtechnisch u.U. nicht. So ist es bekannt, dass eine Aufnahme ohne Rauschen oft weniger "stimmig" wahrgenommen wird als eine mit einem geringen Restrauschen. Es gibt einige Gründe dafür --- einer ist die subjektiv bessere Wahrnehmung der räumlichen Staffelung (wenn die Aufnahme gut gemacht ist). Es gibt Ansätze, das mittels stochastischer Resonanz zu erklären, die dem Ohr erleichtert, die Phaseninformation zu verarbeiten (die man wiederum für die räumliche Information braucht).

      Sicher ist wohl, dass so etwas wie 120 dB Rauschabstand für Messzwecke sinnvoll sein kann, aber beim Hören keinen relevanten Vorteil gegenüber z.B. 80 dB Rauschabstand besitzt --- eher sogar im Gegenteil.

      Besten Gruss,

      Michael
      Mischprodukte, kleiner Ausflug in die Hochfrequenztechnik

      Wie ich zuvor schon bemerkte, prinzipiell ist es egal, ob man kHz oder MHz betrachtet.
      Vor einigen Jahren beschäftigte ich mich mit Breitbandverstärkern.
      Damit meine ich BK-Verstärker, wie sie im Kabelnetz üblich sind.
      Allein für TV hat man da um die 40 Kanäle, Bereich etwa 50 bis 500 MHz.

      Reinhard gab Messverfahren mit 31 Tönen Audio an, gut mit einem BK-Verstärker vergleichbar.
      Damals sah man in solchen Verstärkern nicht selten den BFG135 von Philips/NXP.
      Interessierte sollten sich eventuell das Datenblatt herunterladen.
      Dort sind die Mischprodukte für für ca. 120 dBµV gleich 1 Volt gleich 13 mW an 75 Ω angegeben.
      Das ist schon ne Menge Wumms für eine Kabelanlage, reicht für große Miethäuser.
      Der Mieter sollte so etwa 60 bis 80 dBµV an seiner Antennendose haben.

      NXP gibt so etwa 50 bis 60 db unter Träger für die Mischprodukte an.
      Mit dem Transistor baute ich mal kleine Sendeendstufen Amateurfunk.
      Schaltung nicht optimal, ich kam auf gut 100 mW bei 1 dB Kompression.
      Das sind 10 dB mehr als für intermodulationsarmen Betrieb vorgesehen.
      Will man es bei dem Transistor richtig wissen, holt man aus dem auch 1 Watt HF heraus.
      Ich betrachte gern den Punkt bei 1 dB Kompression.
      In der Gegend gehen langsam die Pegel von Mischprodukten und Klirr deutlich hoch.

      Bei Audio ist es gleich, heute nicht mehr wirklich ein Problem.
      Nehmen wir einen HIFI-Verstärker 50 Watt, hören aber nur in den Spitzen bis 0,5 Watt.
      Das ist gehobene Zimmerlautstärke, nicht Party mit heavy Rambam.
      Im Wohnzimmer habe ich somit 20 dB Reserve, Mischprodukte uninteressant.
      Wenn überhaupt, wird mich da eher das Grundrauschen des Phonoeingangs stören.

      Wir Funkamateure kennen den Begriff birdies, Vögelchen, die da zwitschern, Pfeifstellen.
      In aller Regel sind das Mischprodukte, die es schaffen, in den Empfänger zu kommen.
      Die sind nicht selten geräteintern, z.B. Takt µP gemischt mit LO, local oscillator.
      Meist sind die "leise", z.B. 20 dB über Rauschen HF des Empfängers.
      Ist die Frequenzumgebung ruhig, hört man sie aber sehr deutlich bei guter AGC.
      Sobald da etwas Nutzsignal ist, hört man das Pfeifen nicht mehr, überdeckt.

      Da haben wir wieder die Analogie zu Audio.
      Ist bei Stille im Konzert draußen Regen zu hören, hört man ihn nicht mehr bei langsam einsetzender Violine.
      Mit entsprechend Messgerät messbar, jedoch in aller Regel für das Ohr uninteressant.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com

      dl2jas schrieb:


      Wir Funkamateure kennen den Begriff birdies, Vögelchen, die da zwitschern, Pfeifstellen. In aller Regel sind das Mischprodukte, die es schaffen, in den Empfänger zu kommen. Die sind nicht selten geräteintern, z.B. Takt µP gemischt mit LO, local oscillator. Meist sind die "leise", z.B. 20 dB über Rauschen HF des Empfängers. Ist die Frequenzumgebung ruhig, hört man sie aber sehr deutlich bei guter AGC. Sobald da etwas Nutzsignal ist, hört man das Pfeifen nicht mehr, überdeckt.

      Andreas



      Eine zutreffende Beschreibung auch für das von mir bemängelte Störsignal, das zwischen den Pausen, nur bei BT-Betrieb, mit dem Douk Audio P1 KH-Verstärker leise hörbar ist. Die Stromsparfunktion des für Mobilgeräte designten BT-Chips macht das dann noch schlimmer, wenn sie nach sieben Sekunden in den power-save Modus schaltet.

      Ich hatte doch in einem SABA 8080 Receiver den "Classic 47" Kopfhörerverstärker (im wesentlichen aus nur 2 OpAmps bestehend) nachgerüstet....
      Dazu die Beobachtung:
      Mein PC-Monitor, Maus, PC-Keybord, Schaltnetzteil-LED Beleuchtung und kabelloses DECT Telefon (Siemens Sinus 702S) auf meinem Schreibtisch sind ein hervorragender Testplatz für EMV-Prüfung. Die strahlen nämlich dermassen heftig HF-Schmutz ab, dass selbst der eingebaute KH-Verstärker das birdie-Zwitschern anfängt (im angeschlossenen Kopfhörer hörbar), wenn ich den Saba 8080 vor den PC-Monitor vor mir auf den Schreibtisch stelle und dort betreibe.

      Und genau das gleiche Zwitschern gibt auch der Douk Audio P1 an gleicher Stelle von sich. Nur ein Meter weiter entfernt (auf dem Fussboden) ist bei beiden Geräten Ruhe.

      Anti-Birdie-Filter kennt man bei UKW als das Filter, das im demodulierten FM-Signal (MPX, "composite signal") vor dem Stereodekoder Oberwellen des 38 kHz Hilfsträgers sperrt (>58 kHz, bes. 114 kHz und darüber).


      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Noch ein Nachtrag zum original mit dem Douk Audio P1 mitgelieferten 12 V Stecker-Schaltnetzteil "Nobsound"

      Damit gibt es am Kopfhörerausgang des Douk Audio
      P1 deutlich Störgeräusche. Daher ist dringend der Tausch gegen ein besseres Netzteil angeraten.




      Wie sich das messtechnisch bei diesem Billigst-Netzteil am Kopfhörerausgang zeigt, seht Ihr hier (zusammen mit dabei abgespieltem 1 kHz Sinus-Ton aufgenommen):
      Massiv hörbare Störpeaks im unteren Frequenzbereich!




      Traurig, wenn vom Hersteller auf solche "Kleinigkeiten", die das Produkt als Ganzes dramatisch verschlechtern, nicht geachtet wird.


      Gruß
      Reinhard
      Reinhard, das ist ja ein Schaltnetzteil, und die meisten davon eignen sich für Audio eher nicht ... aber wenn da 12 V bei 1,5 A steht, dann kann man es doch durch ein gutes, konventionelles mit LM 317 ersetzen. Ich bin mir sicher, dass sich das auch klanglich bemerkbar macht.

      Du kannst vermutlich einen Test schon mit einem linear geregelten Labornetzteil machen, auch wenn deren Restbrumm meist noch nicht klein genug ist für gehobene Audiozwecke. Aber besser als diese kleine "Dreckschleuder" wird es sein ...

      Besten Gruss,

      Michael
      Ganz am Anfang dieses Threads hatte ich ja schon das Stecker-Schaltnetzteil Modell (Hitron) vorgestellt, dass ich statt des Nobsound Billigstdingsbums nehme und die akzeptablen Rauschuntergründe damit. Das eignet sich gut, macht diese Störungen nicht. Es ist übrigens von den Abmessungen deutlich grösser und auch schwerer, hat einen Ferrit um das DC-Ausgangskabel und ist vermutlich innen mit den nötigen Drosseln und Schirmungen ausgestattet, die das Billigstdingsbums nicht hat. Die sind ja alle verschweisst, öffnen und reinsehen kann ich nicht. D.h. könnte ich schon, aber dann nicht mehr (für was anderes) benutzen.

      Klar kann man auch jedes stabilisierte, linear-geregeltes oder mit 7812 oder LM317 o.ä. nehmen. Inzwischen bekommt man allerdings Stecker-Schaltnetzteile viel einfacher und billiger. Sowas selber bauen wollte ich dafür nicht. ist zwar kein Hexenwerk, kommt am Ende aber teurer als ein hierfür geeignetes Netzteil fertig gekauft (10 €).

      So ein älteres stabilisiertes Trafo-Netzteil mit Linearregler habe ich auch probiert. Einen Klangunterschied habe ich damit zum besseren Steckerschaltnetzteil nicht gehabt. Auch messtechnisch (Noise_Floor) war es damit nicht mehr deutlich besser als mit dem besseren SNT.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Ja, das kann ich mir vorstellen, dass ein wirklich gutes Schaltnetzteil problemlos arbeitet. Es gibt in UK inzwischen einige Firmen, die bei Audio komplett auf Schaltnetzteile setzen. Die sind dann aber sorgfältig und sauber aufgebaut, vorne und hinten entstört, und oft in Metallgehäusen eingebaut. Da streut dann nichts, und strahlt auch nichts.

      Bei einfacheren Modellen, wenn ausgangseitig entstört, geht es oft auch, solange sie räumlich weit genug weg sind. Steckernetzteile erfüllen das meist --- aber ich mag sie trotzdem nicht, und in meiner Kette gibt es keine. Zumal ich keine guten Erfahrungen mit der Langzeitstabilität der Schaltnetzteile habe ... meine Linearnetzteile aber einfach laufen, laufen, laufen ... und das auch nach 10 oder 20 Jahren noch.

      Übrigens stören Schaltnetzteile gelegentlich auch den UKW-Empfang, wenn man den nicht mit einer guten Dachantenne macht. Auch das mag ich nicht ...

      Michael

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „kugel-balu“ ()

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