Was ist ein Dämpfungsglied?

Üblicherweise ist damit eine Widerstandsschaltung gemeint, die impedanzrichtig ein Signal abschwächt.
Meist finden solche Abschwächer (engl. attenuator) Anwendung in der Hochfrequenztechnik.
Man kann sie auch für NF nehmen, um z.B. zwei Signalquellen an einen Verstärker anzupassen.
In der Hochfrequenztechnik sind 50 Ω und 75 Ω gängig, z.B. Rundfunk und Sat haben fast immer 75 Ω.
Unten im Bild sieht man Abschwächer, die in der Messtechnik üblich sind, alle 50 Ω.
Bei Messtechnik kosten solche Abschwächer gern mal 10 bis 30 Euro, teilweise mehr für präzise Anwendungen.
Der schwarze mit Kühlrippen ist bis 3 GHz ausgelegt, dauerhafte Leistung 5 Watt.
Der kleinere oben ist präzise Messtechnik SMA bis 18 GHz, Hersteller SUHNER.
Interessant ist auch die Platine im Bild, mehrere Abschwächer, Verbindungen ebenfalls SMA 50 Ω.
Die Platine bekam ich mal günstig, dürfte vom Chinamann stammen.
Man sieht schön, wie üblicherweise Abschwächer aufgebaut sind, die Widerstandsschaltungen.
Bei der Platine kann man gut die SMD-Widerstände wechseln, Abschwächer nach eigenen Wünschen bauen.
Wie das geht, Berechnungswerkzeug, zeige ich im nächsten Beitrag.
Haken bei den Abschwächern auf der Platine, die sind nicht geschirmt, kann Probleme geben.

Andreas

Hier ein einfaches Programm, um Abschwächer zu berechnen!



Ich schrieb es vor gut 20 Jahren, weil mich das Eintippen in den Taschenrechner nervte.
Es ist ein einfaches DOS-Programm, ich lasse es im Emulator DOSBox laufen.
Möglicherweise läuft es auch unter neuerem Win, benötigt keine Bibliotheken, ca. 10 kB groß.
Soweit ich mich erinnere, schrieb ich es damals mit PASCAL.
Hier kann man es herunterladen:
dl2jas.com/downloads/atten/attenuator.html

Die Bedienung ist sehr einfach.
Wie man in der Graphik sieht, ist der Abschwächer als Pi aufgebaut.
Zuerst bestimmt man den Systemwiderstand, 50 Ω ist voreingestellt, kann beliebig geändert werden.
Radio und TV haben 75 Ω, man kann auch für Audio z.B. 47 kΩ nehmen.
Man gibt lediglich R1 vor, erhält dann R2 und die resultierende Dämpfung.
R1 darf nicht kleiner werden als Zsys, gibt sonst eine Fehlermeldung.
Man probiert herum, bis man die gewünschte Dämpfung erhalten hat.

Kleiner Tip, meist haben die Widerstände krumme Werte wie hier im Beispiel.
61 Ω und 249,8 Ω wird man kaum fertig bekommen.
Prinzipiell geht Serienschaltung, sollte man Hochfrequenz vermeiden, lieber Parallelschaltung nehmen!
Das deswegen, weil Widerstände eine parasitäre Induktivität haben.
Bei Serienschaltung wird sie größer und bei Parallelschaltung kleiner.
Ganz exakt müssen die Widerstandswerte nicht stimmen.
Bei 61 Ω passt gut zweimal 120 Ω parallel und 330 Ω parallel 1 kΩ ergibt 248 Ω.

Andreas

Heute ein Abschwächer für Audio!



Nehmen wir an, wir wollen verschiedene Audioquellen, auch modernere, an unseren SABA anschließen.
Bei DIN ist das nicht so das Problem, genormt.
Unser MP3-Spieler hat gegenüber DIN einen etwa 6 dB zu hohen Pegel, stört beim Umschalten.
Somit ist es naheliegend, den Pegel um 6 dB zu senken.

Als Systemwiderstand nehmen wir 47 kΩ.
Etwas probieren wir, bis wir auf annähernd 6 dB kommen.
Am Eingang 135 kΩ ist ein krummer Wert, zweimal 270 kΩ parallel!
180 kΩ parallel 47 kΩ ergibt 37269 Ω, sehr guter Treffer für den waagerechten Widerstand.

Andreas