GRUNDIG Satellit 700 defekt

      Moin Andreas,

      klar, einen Bausatz besorgen und selbst wickeln --- im Prinzip möglich, aber kein Spass bei so vielen Wicklungen ... ich hatte mir für die ZF-Filter bei UKW Bausätze über AliExpress bestellt, dann aber doch noch die Toko gefunden ... und mir das Wickeln erspart. Die Mini-Spulenfilter aus DDR-Fertigung waren ja knapp dran ... aber knapp vorbei ist leider auch daneben.

      Genug Draht in der Stärke habe ich hier. Brauche jetzt nochmal die Bausätze, und eben sicher nur die für 200 kHz oder so etwas in der Gegend. Mal sehen, ob ich den Anbieter wiederfinde ...

      Besten Gruss,

      Michael

      Nachtrag: Anbieter gefunden, und Bausätze zum Wickeln bestellt. Wird eine Weile dauern, bis die da sind. Das originale Bauteil ist m.E. von Toko (ein "Can"), und hat den Aufdruck 91528.

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      So, etwas Nachschub:

      (1) Der Aufdruck auf dem kleinen Toko-Filterchen ist nur eine kundenspezifische Produktionsnummer. Das ist also ein Teil, das für Grundig speziell gefertigt wurde.

      (2) Die Induktivitäten, die ich messe, sind:
      1-2: 1,48 mH
      2-3: 353 uH
      4-5: 22,7 uH

      Dabei spielt es fast keine Rolle, ob ich mit 10 kHz oder mit 100 kHz messe. Und 1-3 gibt 3,26 mH. Wie zuverlässig das Messgerät ist (lange nicht mehr benutzt), kann ich nicht sagen, bisher haben die Werte eigentlich immer recht gut gestimmt, wenn ich mal einen Vergleich mit einem anderen Gerät anstellen konnte.

      Gibt das jetzt einen sinnvollen Hinweis ? Ich habe einen Wandler aus einem älteren Exemplar genommen, in dem die Transistoren noch nicht in SMD ausgeführt sind, aber die Schaltung gleich ist. Der funktioniert auch problemlos. Ein Transfer auf die andere Platine ging nicht, woraus ich schliesse, dass dort noch etwas anderes defekt ist (evtl. die SMD-Transistoren, das werde ich mal als nächstes testen).

      Michael

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      Ist schon heftig.

      Ich habe aus Michaels Angaben abgeschätzt / ausgerechnet, dass bei einer Kern-Permeabilitätszahl µr von 25 die folgenden Windungszahlen nötig sind:

      Wicklung 1-2 = ca. 148 Windungen
      Wicklung 2-3 = ca. 74 Windungen
      Wicklung 4-5 = ca. 28 Windungen

      Die Permeabilität ist der Knackpunkt, wenn es weniger Windungen sein sollen.

      Vielleicht kann man statt der ganzen Wandlerplatte einen fix-und-fertigen 5V --> 30 V DC-DC-Wandler heutiger, kleiner Bauart einbauen? Wäre einfacher.

      So etwas:

      pollin.de/p/daypower-step-up-s…-modul-m-su-xl6019-810813

      Der Aufwärtswandler von Pollin arbeitet bei 180 kHz. Möglichst niedrige Oszillatorfrequenz ist ja hier wünschenswert.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Danke Reinhard,

      ich habe ja momentan so einen kleinen Wandler drin. Der tut auch, ist aber zu gross, um in die alte Abschirmung zu passen (und für eine größere ist auch kein Platz). Allerdings ist eine gewisse Beeinflussung des Empfangs ohne so eine Abschirmung doch vorhanden. Ich habe mir noch kleinere bestellt, aber ich fürchte, auch die werden noch zu gross sein.

      Meine Windungszahlen waren 155 / 85 / 20, ich hatte ja abgewickelt. Und heute auf einen Bausatz neu wieder aufgewickelt. Ging problemlos ... nur habe ich mich dann mit Pin 1 versus Pin 3 vertan ... und nochmal wieder abwickeln hatte ich keine Lust ... da wickele ich die Tage nochmal einen. Hatte mir 10 Bausätze bestellt, das geht recht einfach.

      Der originale Draht ist dicker als 50 oder 60 um, eher so 70 um, was die Sache recht unproblematisch machte, aber den kleinen Spulenkörper recht schnell füllte. Noch läuft die Platine aber nicht, etwas von dem Hühnerfutter ist defekt. Das habe ich mir bestellt, mal sehen, ob ich es dann hinbekomme.

      Besten Gruss,

      Michael
      Ah ja, da kommt meine Abschätzung der Windungszahlen sogar ungefähr hin.

      Zur Pin-Numerierung:
      Christian schrieb, dass die grössere Teilwicklung (grössere Induktivität) zur Kollektorseite des Transistors liegen muss. Deine Induktivitätsmessung war aber stattdessen gerade andersherum. Dann war das der Grund, Pin-Numerierung verwechselt. Ist auch immer offen, ob man bei der Pin-Folge von oben oder von unten auf das Bauteil schaut oder schauen soll. Am besten immer den Masseanschluss zur Orientierung dazunehmen.

      Und der Wickelsinn der Sekundärwicklung ist invertiert, der zweite Stolperstein.

      Gruß
      Reinhard
      Ja, stimmt --- mir scheint die Konvention zur Pinbezeichnung nicht eindeutig. Pin 1 am Transistor, so war es gemeint, und gemessen ... doch beim ersten Wickeln habe ich mich dann auch vertan.

      Derweil suche ich noch nach besonders kleinen Step-Up-Wandlern, die vielleicht passen könnten. Der verlinkte oben ist schon zu gross, leider (so einen hatte ich versucht). Aber mich interessiert auch, ob der originale wieder ans Laufen zu bringen ist. Denn die gehen wohl gerne mal kaputt. Hier hatte schon jemand die Elkos getauscht, aber die waren es nicht. Danach hat er den Kern zerbröselt, und das war nicht zu retten.

      Beim originalen Teil ist die komplette Abschirmung essentiell. Leider fehlt das auch der Deckel, aber der ist klein, da kann man sicher aus Weissblech einen basteln und aufstecken. Aber erst einmal muss er wieder laufen ...

      Besten Dank,

      Michael
      So, jetzt konnte ich ein wenig mit dem selbst gewickelten Filter probieren --- und das klappt nicht. Offenbar habe ich nicht den richtigen Bausatz. An der Wicklung liegt es nicht, denke ich mal. Aber wenn ich jetzt messe, so sehe ich bei allen Wicklungen eine recht starke Abhängigkeit der Induktivität von der Frequenz.

      Beim originalen Filter hatte ich ja an den 20 Windungen knapp 23 uH gemessen, bei 10 kHz und bei 100 kHz. Jetzt messe ich 3,4 uH (bei 10 kHz) und 0,3 uH (bei 100 kHz). Das taugt nicht. Frage also in die Runde: Wo bekomme ich einen besseren Bausatz her, der hier zu passenden Ergebnissen führt ?

      Besten Gruss,

      Michael

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „kugel-balu“ ()

      Leider war das alter Filternchen ja defekt, also nicht mehr brauchbar. Komplett zerbrochen, sowohl der Kern als auch der Ferrit-Schraubkern. Welcher Frequenzbereich sollte es denn sein ? Einer bis 400 kHz ? Mehr ist das doch hier sicher nicht ...

      Das Wickeln ist eher kein Problem, das klappte gut, bekomme ich auch nochmal hin. Aber ich brauche einen anderen Bausatz.

      Michael
      Lieber Michael!

      Wenn ein Filter für ZF 10,7 MHz geeignet sein soll, benötigt man entsprechendes Kernmaterial.
      Einige Beiträge zuvor setzte ich einen Link auf Amidon mit Datenblättern Kernmaterial.
      Am ehesten würde ich 61 nehmen, taugt im Gegensatz zu 43 noch für Resonanz.
      Die Bezeichnungen sind leider sehr unterschiedlich, fast jede Firma nennt ihr Material anders.
      Da muss man halt schauen, welche Materialien gleich oder recht ähnlich sind.
      Nicht ganz exakt, µ’s ist das übliche µ und µ’’s der Verlust, Güte.
      Im Link ein schönes Beispieldiagramm, was bei Amidon 61 heißt:
      amidon.de/contents/de/d823.html
      Ist zugegebenerweise nervig, die Diagramme muss man bei jedem Hersteller einzeln auswerten.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Danke, Andreas, aber das geht leider nicht. Erstens nicht, weil man keine 250 Windungen wickeln will. Und zweitens nicht, weil da kein Platz ist. Es passt ein 7x7 mm Toko-Filter rein, mehr nicht.

      Habe immerhin jetzt herausfinden können, woran der Wandler krankte: Ein defekter 100 nF Keramiker in SMD im Ausgang. Da hat es dann verschiedene Reparaturversuche gegeben, die viel zerstörten, und leider eben auch diesen kleinen Filter/Aufwärtstrafo.

      Wenn ich das also wieder hinbekommen will, muss ich einen wickeln, denn Filter mit diesen Wickeldaten gibt es nicht, und gab es auch wohl in keinem normalen Katalog -- das war eine Spezialanfertigung für Grundig.

      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo Michael,

      heute hab ich mal Deine gemessenen Werte in die Simulation eingegeben und auch die Windungszahlen auf Plausibilität geprüft. Mit Andreas' Tool "Mini Rinkernrechner" ergibt sich ein Al-Wert des Kernes von ca. 60 nH/N^2. Dann kommen die Windungszahlen recht genau hin:

      23 µH: 20 Windungen
      353 µH: 77 Windungen
      1480 µH: 157 Windungen

      Auch Deine Gesamtmessung der beiden großen Spulen passt ganz gut: 3260 µH --> 233 Windungen.

      Der Wandler läuft in der Simulation damit, Startfrequenz: 50 kHz, allerdings mit sehr steilen Flanken, so dass das Kernmaterial mit höheren Frequenzen klarkommen muss.

      Viele Grüße,
      Christian

      Nachtrag, Präzisierung: Die Simulation läuft an, es kommt eine erhöhte Ausgangsspannung zustande, erreicht aber nicht die 30 Volt. Das kann gut ein Simulationseffekt sein, ich denke, die Induktivitätswerte, die Michael gemessen hat, sollten Ziel sein. Falls es mit einem Ersatzkern nicht auf Anhieb läuft, würde ich die Induktivitäten unter Beibehaltung der Windungszahlverhältnisse erhöhen, z. B. Faktor 2, Faktor 4 ...
      **************************************************
      2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „chriss_69“ ()

      Es gibt auch sehr kleine Ringkerne!

      Gerade bei amidon.de geschaut, da lächelten mich welche wie FT23-72 oder FT23-75 an.
      Der Außendurchmesser ist 6 mm und die Höhe 1,7 mm.
      amidon.de/contents/de/d550.html
      Bei Bedarf kann man auch zwei oder mehr übereinanderpacken.
      Auch kann man ja hochkant einlöten, falls es mit den Wicklungen eng wird.
      Du wirst wesentlich weniger Windungen gegenüber Filtergehäuse benötigen.
      Anbei ein einfacher Kalkulator online für AL und Induktivität:
      powermagnetics.co.uk/calculator/

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Danke --- ich sollte es mal mit den Bausätzen von Neosid versuchen. Auch wenn man die Windungszahl reduzieren kann, ist das Bewickeln eines Ringkerns kein Spass. Und auch die kleinen passen da einfach nicht rein, praktisch keine Chance. Das liegt an den kleinen Abschirmgehäuse, in dem alles drin ist. Und das ist (vermutlich wegen der eher steilen Flanken) auch nötig, denn sonst wird der Empfang doch gestoert.

      Besten Gruss,

      Michael
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