GRUNDIG Satellit 700 defekt

      So, hier mal mein Bericht zu den Netzteilen, die man für den Satelliten 700 einsetzen kann ... oder auch nicht. Erst einmal ein Bild:



      Rechts im Bild ist das originale von Grundig (made in China), zu dem ich oben schon etwas geschrieben habe. Das klappt gut, aber es erzeugt einen leichten Brumm, den man dann wahrnimmt, wenn man UKW über Kopfhörer hört. Ist zwar gering, aber doch ein wenig störend. Es liegt nicht an einem Fehler im Netzteil, denn das hat einen neuen Elko bekommen und ist technisch wie neu.

      Links daneben ein auch passendes Netzteil von Sony, gleicher innerer Aufbau (Trafo, Gleichrichter, Siebelko) --- man muss nur einen neuen Stecker dranmachen, weil der originale zu klein ist. Hat im Betrieb ca. 1 V mehr Spannung, aber das geht problemlos. Das kleine Problem mit dem Brumm existiert hier in gleicher Weise wie beim originalen Netzteil.

      Ganz links ein modernes Schaltnetzteil, wie man sie so um die 10 Euro bekommen kann --- das ist NICHT geeignet. Die Spannung stimmt zwar, aber es stört den Empfang empfindlich. Das ist kein Einstreuproblem, sondern kommt über das Kabel ins Gerät. Offenbar ist der Eingang nicht robust was Störungen auf der Gleichspannung betrifft (was auch den kleinen Brumm erklären würde).

      Nicht im Bild, aber auch getestet: Ein Netzteil mit 7812, mit dem es dann ganz ohne Probleme, und ohne jeden hörbaren Brumm klappt. Fazit also: Wenn einen ein kleiner Brumm nicht stört, kann man bei Fehlen des O-Netzteils z.B. nach solchen von Sony schauen (die es vielfach gibt), oder man baut sich gleich ein stabilisiertes Netzteil auf und hat Ruhe ...

      Besten Gruss,

      Michael
      Michael, versuche es mal mit Ferrit!

      Damit meine ich natürlich die Schaltnetzteile.
      Im Bild die Drossel könnte ich mal aus einem alten Monitor ausgebaut haben.
      Kern nehmen und z.B. 5 Windungen vom Kabel am Ausgang durchfädeln.
      Den Kern würde ich möglichst nah am Netzteil platzieren.
      Klappferrit sollte auch gehen, wenn da mindestens zwei Windungen durchpassen.

      Andreas
      Bilder
      • mi-drossel.jpg

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      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Danke, Andreas, das habe ich tatsächlich schon gemacht (ist nur oben im Bild nicht zu sehen). Hat leider fast nichts gebracht ... der Eingang des Satellit 700 ist einfach zu empfindlich. Bestimmt gibt es auch bessere Schaltnetzteile, aber ich habe da nicht lange gesucht, denn bei mir sind die eh "verboten" ... ich setze nur linear geregelte Netzteile ein, wenn es irgendwie geht ...

      Besten Gruss,

      Michael
      Seltsam!

      SNTs arbeiten ja üblicherweise in der Größenordnung 100 kHz.
      Die "brauchbaren" Oberwellen sollten so etwa bis ganz wenige MHz zu hören sein.
      Übliche Schalter, also Transistoren und Dioden, kommen kaum über 10 MHz.
      100 MHz ist dann noch eine Dekade mehr.

      Bei der Yagi, Balun mit Kern, ging ich kurz auf die Eigenschaften von Ferritmaterial ein.
      In SNTs findet man Ferrit, was denkbar ungeeignet für HF ist.
      Oberwellen ab 1 MHz sollten im Ferrit praktisch komplett in Wärme umgewandelt werden.
      Deshalb unterscheidet man bei Ferrit zwischen Resonanz, Breitband und Drossel.
      Bei Drosselanwendungen werden die Verluste des Ferrits mit Absicht genutzt, gewollt.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Andreas,

      ich habe nochmal ein wenig experimentiert. Bei laufendem SNT, mit realistischer Last, gibt es keine Störung beim Empfang. Sobald ich einstecke, schon. Wenn ich mir mit meinem 400 MHz Scope ansehe, was rauskommt, dann sieht man zuerst einmal eine Sägezahnfunktion mit ca. 1 kHz, steigende Flanke lang, fallende Flanke deutlich kürzer. Wenn man die fallende Flanke genauer ansieht, erkennt man dort Spikes im Bereich 40 kHz, da passiert also etwas, das nicht gescheit ausgeregelt ist.

      Wenn man in diese Spikes reingeht, sieht man diverse Frequenzanteile im MHz-Bereich, und zwar auch so, dass die Bandweitenbeschränkung auf 20 MHz am Scope einiges verschwinden lässt. Also sind da doch einige hochfrequente Anteile vorhanden. Mit einem weiteren Ferrit kann ich das reduzieren, aber nicht so weit, dass es nicht mehr stört. Ich sehe einige Anteile im Bereich um die 10 MHz, was sicher nicht förderlich ist.

      Ich denke mal, dieses SNT erfüllt ganz sicher nicht die Vorgaben der EU. Wie vermutlich die meisten anderen im preiswerten Segment auch nicht. Wer weiss, wie dieses Zeug hier in den Handel kommt, da wird ja wohl eher nicht genau nachgesehen. Geschirmt ist da auch nichts, und mich bestärkt das in meinem Ansatz, auf SNTs lieber zu verzichten, wenn es geht ...

      Besten Gruss,

      Michael
      Michael, besten Dank für die Messungen!

      Offensichtlich wurde bei dem SNT sehr billig gearbeitet.
      Normalerweise geht die Ausgangsspannung durch eine Drossel.
      Fehlt die oder Ferritmaterial total ungeeignet, erklärt das den seltsamen Zauber.
      Vermutlich nicht allen bekannt, CE kann auch für China Export stehen...

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Ja, das wird wohl so sein. Gescheit regeln tut es ausserdem auch nicht ... die versprochenen 12 V werden jedenfalls nicht gehalten, auch nicht bei einem Fünftel der angegebenen Belastbarkeit. Das weiss man nur vor dem Kauf nicht, und bei ein paar Euro lohnt dann meist auch die Reklamation nicht.

      Besten Gruss,

      Michael
      Liebe Freunde,

      Reinhard hatte mir ja ein Filterchen durchgemessen, Bezeichnung: TOKO 28-601-87349.

      Das tut problemlos, und auch das nächste Exemplar des Weltempfängers hatte genau diesen Fehler (defektes ZF Filter). Da ich noch ein TOKO-Filter mit derselben Bezeichnung hatte, ging's schnell ... tauschen, auf der Anzeigeplatine den kleinen Akku ersetzen, die Beleuchtung auf LED umstellen, und alles lief. Filter etwas nachjustieren, fertig.

      Doch nun habe ich da keine mehr, wohl aber noch andere mit der Bezeichnung TOKO 28-601-87xyz, wobei xyz fuer verschiedene Ziffern stehen. Der Aufbau der Spule ist gleich wie beim obigen mit den Endziffern 349, die Zahl der Windungen stimmt, die Anschlüsse auch. Aber leider kann ich keine Datenblätter finden oder bekommen, aus denen hervorginge, was diese 3 letzten Ziffern vielleicht bedeuten.

      Hat jemand ein Datenbuch oder Datenblatt, das weiterhelfen könnte ? Es scheint wirklich so zu sein, dass ein Drahtriss bei diesem ZF-Filterchen eine der häufigsten Fehlerursachen für einen Ausfall beim UKW-Empfang ist. Dabei scheint mir das Aufgeben der Lötstellen zwischen Draht und Beinchen der Grund zu sein.

      Es gibt noch recht viele von diesen Weltempfängern, da würde es sich lohnen, noch etwas "Nachschub" bei den Ersatzteilen zu haben (ohne neu wickeln zu müssen).

      Besten Gruss,

      Michael

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „kugel-balu“ ()

      Aber Herrschaften,
      wisst ihr denn nicht, dass die alten Steckernetzteile mit 50Hz-Netztrafo ganz, ganz böse sind? Klar, die machen keinen Hf-Dreck, halten ein halbes Leben (des Besitzers, nicht des zu versorgenden Gerätes), aber sie brauchen im Standby eben 2 Watt und nicht 0,1Watt. Da ist es doch sehr umsorgend von der EU, dass sie dieses Teufelszeug zu unser aller Wohl aus dem Verkauf gezogen hat...

      Im Ernst, ich habe mir mal beholfen mit einem zusätzlichen Filter, das ich aus vorhandenen Teilen mal schnell gebaut habe. Ein kleines Blechgehäuse hat jeder herumfliegen. Darin ein Filter aus Ferritkern, Elko, keramischen Kondensatoren, kleinen Drosseln. Alles zufällig greifbares Zeug. Das ganze sitzt im Niedervoltkabel.
      Funktioniert nicht perfekt, aber doch für viele Zwecke, auch für etliche Kofferradios, ausreichend.

      VG Stefan
      Sorry Stefan, ein Typo ... kommt immer von dieser automatischen Rechtschreibkorrektur ... hab's korrigiert ...

      Und natürlich hast Du recht bzgl. Netzteil, aber so einen Mist mit solchen Nebenprodukten will ich erst gar nicht anschliessen bei mir, GAR NICHT ... der Stromverbrauch ist hingegen KOMPLETT irrelevant, weil das ja nicht dauernd am Netz ist, sondern nur bei Betrieb ...

      Besten Gruss,

      Michael

      p.s.: Meine Frage nach Datenblättern zu TOKO 28-601-87xyz ist aber noch aktuell ... da finde ich nichts. Für die grossen mit 10x10 mm gibt es etwas, die kleinen kann ich einfach nicht finden.

      Danke für das Angebot, Reinhard -- komme ich gerne drauf zurück. Ich hatte recht genaue Tabellen zu den anderen Filtern gefunden, inkl. Windungszahlen und Kapazitäten. Daher dachte ich, dass es zu den kleineren vielleicht auch etwas gibt ... wenn sich nichts findet, schicke ich Dir mal, was ich habe (sind ca. 10 Stück, verschiedene Ausführungen).

      Besten Gruss,

      Michael
      Diesen meinen Beitrag habe ich gelöscht, da der Inhalt fehlerhaft war!
      Reinhard


      Fehlerhaft, weil ich nicht darauf geachtet hatte, dass mein verwendeter Wobbelgenerator re101 ohne Abschwächer) tatsächlich mit einer Ausgangsimpedanz von ca. 50 Ohm arbeitete, die war in diesem Fall grösser. Durch die erhöhte Generator-Ausgangsimpedanz waren die ermittelten Durchlasskurven zu schmal.

      Ich ergänze weiter unten die korrigierte Messung.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 9 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Danke Reinhard,

      der gut passende Typ von oben war auch ein "601" -- also haben die 3 Endziffern doch etwas zu bedeuten. Die sekundäre Windungszahl ist 2, das hatte ich nachgesehen (man kann die Abschirmung recht einfach abziehen), aber die beiden Drähte sind dann noch verdrillt bevor sie an die Pins angelötet sind. Beim 611 waren es 3 oder 4 Windungen.

      Also heisst es dann jetzt wohl doch selber wickeln ... nun denn, das hast Du ja auch hinbekommen ...

      Besten Dank,

      Michael

      p.s.: Die Platine erlaubt nicht einfach die Montage der Filter mit 10x10 mm Grundfläche, aber genug
      Platz wäre da. Einige Nutzer berichten online ja, dass sie größere mittels Verlängerung der Pins eingebaut haben. Das ist eine arge Fummelei ... ob man eine kleine Adapterplatine machen könnte, die den Einsatz der größeren Filter gestattet und einfach macht ? Die größeren sind viel einfacher zu beschaffen ...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „kugel-balu“ ()

      Ist unerwartet. Das passende Filter hatte ja eine ähnliche Nummer:

      TOKO
      28
      601
      87349

      Ich prüfe nochmal an einem anderen Generator, wie Pegel und Generatorausgangsimpedanz die Bandbreite beeinflussen. Die letzten obigen Messungen hatte ich mit relativ hohem Pegel ohne Abschwächer gemacht. Das hat die Ausgangsimpedanz des Generators auch beeinflusst. Und die kann die Bandbreite verändern.

      Also...das letzte Wort ist noch nicht gesprochen!


      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()