SABA 9241 Brummt im Rechten Kanal

      Jackpot. Grade in der Werkstatt eine 250g Rolle S-Sn60Pb39Cu1 und alte Riesenrolle gefunden. Label leider nicht mehr dran aber bin mir zu 99% sicher, dass es sich um Bleilot handelt, nur welches genau kann ich nicht sagen. Ich benutze sicherhalthalber erstmal die Rollen mit Label.

      Sobald ich das passende Multimeter habe mache ich mich dann mal ans Nachlöten, Testen und bestellen der "kritischen Bauteile", wie du, Michael, sie genannt hast.

      Euch beiden einen schönen restlichen Abend!

      Jakob
      Moin,

      bei Brummproblemen bei den 92xx Receivern sollte, bevor man sich die einzelnen Module vorknöpft, immer erstmal kontrolliert werden, in welchem Zustand die Lötverbindungen zwischen Trägerrahmen der Hauptplatine und der Hauptplatine sind. Diese sind fast immer eingerissen bei unrevidierten Geräten und sollten nachgelötet werden. Der Trägerrahmen der Hauptplatine erfüllt eine wichtige Funktion der Masseführung und daher sollten die Lötstellen einwandfrei sein. Viele Brummprobleme sind danach oft schon verschwunden.

      Wenn die Buchsen von Lautsprecher 1 nicht funktionieren, aber Paar 2 schon, kann es sich in der Regel auch nur um kalte Lötstellen an den Buchsen handeln, der Lautsprecherschalter ist an sich robust und selten defekt.

      Interessant zu wissen: Die 92xx brummen fast immer minimal, bei revidierten Geräten hört man das in den Lautsprechern meist nicht, mit Kopfhörern hingehen schon. Es gibt keinen separaten Kopfhörerverstärker. Der Kopfhörer wird auch von den Endstufen für die Lautsprecher versorgt. Es gehört zu den Eigenarten dieser Geräte, das sie mit Kopfhörer etwas brummen.

      Da ich zu weit weg wohne käme ich für eine Revision ohne das Gerät zu versenden eh nicht in frage. Bei der Frage was sowas kostet, kommt es auf den Aufwand an. Würde man zum Beispiel eine Vollrevision anstreben mit kompletten Kondensator und Potentiometertausch bist du schnell mit 80 bis 100 Euro Materialkosten dabei. Der Arbeitsaufwand ist enorm, man sitzt schnell mit allem drum und dran 10 Stunden an einem Gerät. Das kommt dann ja auch noch dazu. Vielleicht so 300 bis 400 Euro was am Ende raus kommt. Aber das kann man nie so genau vorher sagen und hängt von dem Zustand des Gerätes ab.
      Oft ist die Vollrevision garnicht nötig, aber viel Arbeitszeit geht trotzdem drauf, bis man alles einmal durchgeprüft hat.


      Gruß
      Niklas

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „röhrenfan2011“ ()

      Der Hinweis auf den Rahmen ist in der Tat wichtig. Man sieht die Risse zum Glück sofort, und sollte alle Verbindungen einmal sorgfältig nachlöten. Ich war aber davon ausgegangen, dass es hier nicht der Grund ist, weil ja geschrieben wurde, dass die Hauptplatine gut aussehe ... das wird sich rasch klären.

      Noch häufiger sind defekte Lötstellen an den Reglern der NT-Platte, und eben einige defekte Elkos (z.B. die Elkos, die beheizt werden von den beiden Lastwiderständen mit 6,8 k). Das ist aber alles in alten Threads gut beschrieben.

      Der Brumm im Kopfhörer ist eine etwas ärgerliche Sache, die bei den 91xx nicht auftritt. Da suche ich immer noch nach einer guten Lösung ... Rolf hatte mal recht aufwändig die Masseführung verändert, aber das brachte auch keine komplette Lösung.

      Besten Gruss,

      Michael

      röhrenfan2011 schrieb:

      bei Brummproblemen bei den 92xx Receivern sollte, bevor man sich die einzelnen Module vorknöpft, immer erstmal kontrolliert werden, in welchem Zustand die Lötverbindungen zwischen Trägerrahmen der Hauptplatine und der Hauptplatine sind. Diese sind fast immer eingerissen bei unrevidierten Geräten und sollten nachgelötet werden. Der Trägerrahmen der Hauptplatine erfüllt eine wichtige Funktion der Masseführung und daher sollten die Lötstellen einwandfrei sein. Viele Brummprobleme sind danach oft schon verschwunden.

      Sah auf den ersten Blick alles OK aus. Auf der Hauptplatine waren die Lötverbindungen relativ glänzend/sahen nicht kalt aus. Vielleicht schon von dem Shop der die Endstufen getauscht hat nachgelötet? Kann man jetzt nicht mehr sagen. Ich schau mal trotzdem genauer das nächste mal wenn ich das Gerät offen habe, ist momentan in viel Benutzung.

      röhrenfan2011 schrieb:

      Wenn die Buchsen von Lautsprecher 1 nicht funktionieren, aber Paar 2 schon, kann es sich in der Regel auch nur um kalte Lötstellen an den Buchsen handeln, der Lautsprecherschalter ist an sich robust und selten defekt.

      Schau ich mir mal an, da der Wackelkontakt jedoch nach einem Umzug aufgetaucht ist nehme ich an, dass etwas an den Buchsen selber defekt ist.

      Das man gegen das ganz leichte Brummen auf den Kopfhöhen nichts machen kann habe ich mir fast gedacht, stört mich aber überhaupt nicht. Wie gesagt, man hört es ab 32Ohm Kopfhörern kaum noch!

      röhrenfan2011 schrieb:

      Vielleicht so 300 bis 400 Euro was am Ende raus kommt.

      So was in die Richtung habe ich mir gedacht. Lohnt sich leider für mich/mein Gerät nicht wirklich. Besonders weil ich neulich erst auf Ebay einem in exzellentem Zustand für 450€ gesehen habe. Naja, ich bin ja nicht bescheuert und kriege das selber auch hin! Ich meine das Brummproblem habe ich ja schon mit eurer Hilfe gelöst!



      Gruß!
      Also, Geräte, die angeblich in top Zustand sind, müssen das nicht sein ... leider. Viele "Spezialisten" tauschen einfach mal alle Elkos (egal, ob sinnvoll oder nicht), und machen nicht die wirklich notwendigen Dinge ... von einem sauberen Abgleich ganz zu schweigen.

      Also bist Du auf jeden Fall besser beraten, es selber anzugehen, denn Material und Hinweise gibt es ja genug. Und Bilder mit den Bausteinen auch, sowie ggf. den Ratgeber, der zu jeder Platine genau beschreibt, was man tun kann oder sollte.

      Besten Gruss,

      Michael

      kugel-balu schrieb:

      Der Brumm im Kopfhörer ist eine etwas ärgerliche Sache, die bei den 91xx nicht auftritt. Da suche ich immer noch nach einer guten Lösung ... Rolf hatte mal recht aufwändig die Masseführung verändert, aber das brachte auch keine komplette Lösung.


      Das Problem liegt an der Leitungsführung von hinten mit den Breitstecker zu den beiden 150 ohm Widerstände,( und vieleicht auch an den Lautsprecher_Umschalter) . (Netztrafo)
      wenn es mir besser geht werde ich was probieren , eine Dicke Leitung 0,75mm den ganzen Leitungsstrang bis zum Lautsprecherschalter umspinnen, abstand 2mm und eine Einpunkterdung zu realisieren .

      Von einer Französische Röhrenverstäker Manufaktur kenn ich sowas , dort funktioniert das gut.
      Grüße <3 Mia <3
      So... Erste Probleme Gefunden.
      Sicherung 621 auf der Netzteilplatine ist defekt. Ist es okay das (erstmal) durch eine 2A Sicherung statt 1,6 auszutauschen? Nächste kleinere die ich da habe wäre 1,25A
      Der Becherkondensator C633 ist ausgelaufen und ich messe gar nichts mehr.

      So professionell war der HiFi-Shop damals wohl doch nicht wie man an R641 erkennt.


      https://1drv.ms/f/s!Al0Hra4RNpT5qhwQhfg3NFJVJw3U?e=ChEicG
      Hier mal die Rückseite der Hauptplatine and 50MP Bild damit man was erkennt. (Am besten runterladen für die volle Auflösung)
      Bilder
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      Sicherung 631 ? Die sollte 800 mA (träge) haben ...

      C 633 (4700 uF) und C 643 (470 uF) sind oft hin, das sind die "beheizten" Elkos. Die müssen sicher neu, beide, denn so, wie die Platine aussieht, ist das Gerät eher viel gelaufen.

      Das Gefummel mit den 3 Widerständen ist auch nicht gut, da gehört ein Sicherungswiderstand rein, 10 Ohm, 0.5 W.

      Michael

      Korrektur: Beim 9241 sind BEIDE Sicherungen (621 und 631) 1,6 A träge. Zum Testen lieber einen kleineren Wert nehmen. Obiger Wert stammt vom 9260.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „kugel-balu“ ()

      kugel-balu schrieb:

      Sicherung 631 ? Die sollte 800 mA (träge) haben ...

      Sicherung 621 ist die defekte. War 1,6A Drin und steht ja auch 1,6A drüber auf der Platine, oder sehe ich das falsch?

      C643 Zeigt bei Messung statt 470uF etwas über 700uF an. Wird auch getauscht. (War übrigens auch so schief eingelötet, dass einer der drei äußeren Beinen keinen Kontakt hatte.

      C603 u. C623 messen OK.

      Welche Marke an Elko ist zu empfehlen? Hätte jetzt einfach mal die ersten Ergebnisse auf Conrad genommen (Teapo 105°), oder ist davon abzuraten?
      Teapo ist prima, da gibt es keine Bedenken. Korrektur zur Sicherung habe ich oben nachgetragen. Als nächstes dann mal die 4 Elkos fuer die Endstufen prüfen. Meist sind mindestens 3 davon noch in Ordnung, nur der neben dem "Heizwiderstand" macht zuweilen schlapp. Die sind ansonsten besser als ihr Ruf, habe bisher erst bei zwei Receivern welche tauschen müssen. Was dann so aussieht: Einmal alle 4, von denen dann 3 noch fit sind (und einer Müll), und die dienen dann als Reserve für den nächsten Receiver, wo dann nur einer getauscht wird.

      Wichtiger als neue Elkos auf der Hauptplatine ist nämlich die Ergänzung von 470 ... 1000 uF an den Endstufen, wie hier mehrfach gezeigt. Die sitzen dann NACH den Klingeldrähten und nahe am Geschehen, und sorgen dann für eine etwas straffere Basswiedergabe. Platz genug ist vorhanden, und Treiber und Endstufenmodule muss man sowieso einmal revidieren.

      Besten Gruss,

      Michael

      kugel-balu schrieb:

      Als nächstes dann mal die 4 Elkos fuer die Endstufen prüfen.

      Das sind die vier dicken, oder?

      kugel-balu schrieb:

      Die sitzen dann NACH den Klingeldrähten und nahe am Geschehen, und sorgen dann für eine etwas straffere Basswiedergabe.

      Noch "strafferen" kann ich mir Bass gar nicht vorstellen... Es beschweren sich jetzt schon Familie & Nachbarn wenn ich die Anlage auch nur halb aufdrehe... Lohnt sich das Wirklich? Wenn ja wäre es nett wenn du mir nochmal entsprechende Suchbegriffe nennen könntest.

      Sowohl Treiber als auch Endstufen sahen zumindest Optisch OK aus. Sollte ich diese zwingend revidieren? Ich habe etwas angst vor dem Einstellen der Potis, würde es also nur machen falls notwendig. Habe mal Bilder angehängt.
      Die Baugruppen sahen generell Optisch top aus. habe zum Beispiel (bisher) nur einen einzigen extrem leicht geschwollenen Elko auf dem AM-HF-teil gefunden.
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      Such' mal "Revision von Modulen" (als Überschrift). Ja, das sind die dicken Elkos auf der Hauptplatine. Wenn alles tut, kannst Du auch abwarten ... aber ich meinte "straffer", nicht "fetter" ... bei eingeschalteter Loudness ist der Bass recht dick, aber nicht besonders präzise. Es ist Geschmacksache, aber er könnte etwas trockener sein ... und dabei helfen die kleinen extra Elkos.

      Es gab auch kürzlich eine genaue Besprechung (inkl. Simulation) der Endstufen, mit Verbesserungen --- die machen das Gerät auch betriebssicherer. Einstellen von Ruhestrom und DC-Pegel (am Treiber) sind nicht schwer, wenn Du ein gutes DVM hast. Aber Du kannst Dich ja auch erst einmal an die Dinge herantasten, so ein Receiver ist kein Projekt für nur ein WE.

      Besten Gruss,

      Michael
      Okay, 3 kommen wieder aus dem Einkaufswagen raus. Einen bestelle ich mir auf Reserve.

      Ich glaube mein Vater hat sich geirrt und nicht die Endstufen, sondern das Netzteil wurde damals gewechselt. Dort finden sich nämlich ganz andere Kondensatoren als ich hier gelesen habe. Mit dem Wissen, dass die Endstufen noch älter als gedacht sind messe Ich sie und die Treiber durch. Ein Paar Folienkondensatoren die du im Revisions-Beitrag erwähnt hast habe ich schon im Warenkorb.
      Ganz verstanden mit dem einstellen habe ich es nicht, aber das wird bestimmt noch wenn ich dazu dann komme.
      Jakob, kurz was zu Toleranzen bei Elkos!



      Das ist ein größerer Netzteilelko von ROE um 1980.
      Du siehst die Toleranzangabe, -10 bis +50 %.
      Bei Firmen, die was auf sich hielten, war meist die tatsächliche Kapazität höher.
      Deswegen nicht wundern, wenn alte Elkos am Messgerät scheinbar zu viel anzeigen.
      Heutige Elkos sind eher am aufgedruckten Wert, nicht selten etwas niedriger.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com