Zähler Stromausfall

      Zähler Stromausfall

      Einfache Schaltung, die auch kurze Stromnetzausfälle registriert

      Eigentlich eine Spielerei, hat jedoch einen ernsthaften Hintergrund.
      Immer wieder sind bei uns in der Gegend Stromausfälle für Minuten bis teilweise Stunden.
      Mein Verdacht, es handelt sich um Redispatch, also gezieltes Schalten im Stromnetz.
      Unsere ländliche Gegend bietet sich dafür an, kaum Industrie, Krankenhäuser, etc.

      Immer wieder ohne erkennbaren Grund stürzte mein PC ab.
      Da es sich um ein unixoides Betriebssystem handelt, kein Win, ist ein Hardwarefehler naheliegend.
      So gönnte ich dem Rechner eine kleine USV, Volltreffer!
      Teilweise mehrmals am Tag haben wir sehr kurze Stromausfälle, es flackert das Licht.
      Ist das Flackern deutlich wahrnehmbar, klackert auch manchmal das Relais in der USV.
      So kam ich auf die Idee, folgende Schaltung zu bauen.



      Es gibt natürlich einen kleinen Haken, bei Stromausfall liefert ein Steckernetzteil keinen Strom.
      Bei mir kein Problem, da ich in der Funkbude zusätzlich Stromversorgung Akku 12 Volt habe.
      Soll die Schaltung nur Stunden bis wenige Tage in Betrieb sein, geht natürlich Batteriebetrieb.
      MOS-Logik wie 40er sind extrem genügsam beim Stromverbrauch, wenn man sie nicht schnell taktet.
      Den meisten Strom, sofern keine LED leuchtet, dürfte der 78L05 ziehen.
      Bei der Spannungsversorgung DC geht 7 bis 28 Volt, 9 oder 12 Volt bietet sich an.

      Herzstück der Schaltung ist der 4040, ein zwölfstufiger Binärzähler.
      Erhält er an CLK, Pin 10, ein LO, zählt er um 1 weiter, die erste LED geht an.
      Beim nächsten Stromausfall, erneutes LO an CLK, wird wieder um 1 weitergezählt.
      Bei 4 Bit binär kann man noch einfach im Kopf umrechnen, was das dezimal ist.
      Anzeige 4 Bit mit 4 LEDs sollte locker reichen, kann nach Belieben bis 12 Bit erweitert werden.

      Wie füttern wir artgerecht den Eingang CLK des Binärzählers?
      Vom Prinzip her ganz einfach, bei Netzstromausfall haben wir LO.
      Das LO für den 4040 muss vernünftig aufbereitet werden, auch will er eine steile Flanke sehen.
      Der Trafo TR1 ist unsere Verbindung zur Außenwelt, dem Stromnetz, Steckdose.
      Wer hat, nimmt ein älteres Steckernetzteil Wechselspannung mit Trafo.
      Es geht auch ein Trafonetzteil Gleichspannung nur mit Gleichrichter ohne Siebelko, nahm ich.
      Ob nun 50 Hz oder 100 Hz nach einfacher Gleichrichtung ankommen, ist relativ egal.

      Unser Wechselspannungssignal wird über D1 gleichgerichtet und mit D2 auf ca. 5 V begrenzt.
      Anfangs nahm ich bei der Zenerdiode D2 4,7 Volt, kann je nach Toleranz knapp werden.
      Zenerdiode 5,1 Volt ist besser, auch hat sie gegenüber 4,7 Volt eine steilere Kennlinie.
      Beim 40106 handelt es sich um einen Schmitt-Trigger, also mit Hysterese.
      Sein Hysteresebereich ist bei 5 Volt Betriebsspannung etwa < 1,4 V für LO und > 3,6 V für HI.
      Zu hoch darf die Zenerspannung nicht sein, darf maximal die Betriebsspannung des 40106 erreichen.

      C2 zu C1 parallel ist optional, um die Zeit zu vergrößern, ab wann der Zähler anspricht.
      Je nach Trafospannung geht mit 330 nF etwa eine maximal zulässige Ausfallzeit bis 0,5 Sekunden.
      Mit dem Poti R4 kann man sie verkleinern, sogar nur eine fehlende Halbwelle detektieren.
      Beim 40106 werden lediglich die Gatter A und B genutzt, um eine Hysterese zu realisieren.
      Damit die anderen Gatter nicht in der Luft hängen, wurden sie zusammengeschaltet.
      Ob man am Eingang HI oder LO nimmt, ist egal, Hauptsache, da schwingt nichts.
      Im nächsten Teil Aufbau, Abgleich und Erläuterungen, sowie weitere Verwendungsmöglichkeiten.

      Andreas
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      Meines Wissens gibt das EVU Grenzen für die erwartbare Ausfalllänge und die Häufigkeit an. 0,5 s sind sicher schon reichlich. Ich arbeitete mal in einem Betrieb mit vielen Maschinen, die jede so ca. 90 kW im Betrieb zogen. Gesamtbedarf des Ladens war ca. 2 MW. Die Antriebe liefen über Frequenzumrichter, deren gemeinsame DC-Versorgung durch ein Einspeisemodul pro Maschine vom Netz realisiert wurde. Schon 0,1 s reichten, dass eine Unterspannung detektiert wurde und die Anlagen abschalteten, jeweils mit Schaden im Wert von einem kleineren Gebrauchtwagen. Die Schadenersatzforderungen liefen regelmäßig ins Leere mit dem Hinweis, dass diese kurzen Unterbrechungen gemäß der Anschlussbedingungen noch zulässig und hinzunehmen wären.

      Abweichungen gibt es übrigens auch in die andere Richtung, kurze Überspannungen durch Schalthandlungen. Die Schaltung müsste man mit geringen Änderungen auch dafür nutzen können.

      Viele Grüße
      Christian
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      Christian, die Schaltung sollte möglichst einfach sein!

      Man kann sie geringfügig erweitern, um auch Überspannungen zu erfassen.
      Man nehme einen Komparator, der ab einer Überspannung, Spannungsspitze, anspricht.
      Daraus macht man ein LO, was über ODER-Verknüpfung zum Zählereingang geht.

      Seit einiger Zeit scheint System Average Interruption Duration Index (SAIDI) gängig zu sein.
      Bei uns in der Gegend liegt der Wert in der Gegend 13 Minuten pro Jahr.
      Der Wert erfasst allerdings erst Ausfälle ab drei Minuten.
      Wenn Tante Trude 5 Minuten Unterbrechung beim Bügeln hat, stört das wenig.
      Die wird erst sauer, wenn der Tiefkühlschrank mehrere Stunden stromlos ist.
      Wie Du schildertest, stören in der Industrie selbst kurze Ausfälle erheblich.

      Ich suchte etwas im www nach einer aussagekräftigen Tabelle Redispatch:
      blackout-vorsorge-beratung.de/…men-steigen-exponentiell/
      Interessant ist im Artikel die Tabelle, die Schaltmaßnahmen gehen steil nach oben.
      Das dürften hauptsächlich die Verursacher von kurzen Unterbrechungen und Spannungsspitzen sein.

      Andreas
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      Werner, da ist kein Oszillator!

      Mit den Schmitt-Triggern kann man auch einfache Oszillatoren bauen.
      Hier nutze ich lediglich die Hysterese aus.
      Vereinfacht gesagt ist es ein AM-Demodulator rund um IC1.
      Fehlen Halbwellen vom Trafo, sinkt die Spannung an C1 + C2.
      Ist eine mit R4 einstellbare Schwelle unterschritten, geht ein LO an den Zähler.
      Ansonsten wird da nichts getaktet.

      Andreas
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      Aufbau des Stomausfallzählers

      Das Layout wählte ich so, daß prima Aufbau Punktraster möglich ist, einfacher Nachbau.
      Es kommt kein SMD vor, alles bedrahtete Bauelemente, die gut erhältlich sind.
      Den ICs spendierte ich Fassungen, selbst Präzisionsfassungen sind heutzutage günstig.
      Kleiner Tip, man nehme Buchsenleiste mit gedrehten Kontakten, schneidet die gewünschte Länge ab.
      Damit beim Einlöten nichts schlockert, entweder IC einstecken oder im rechten Winkel Buchsenleiste.

      Ganz ohne Brücke im Layout geht es nicht.
      Eventuell nimmt man bei der Verbindung Pin1 40106 zu C1 isolierten Draht, wenn es eng wird.
      Die zweite Brücke entfällt bei mir, ich setzte die Steckverbinder AC und DC etwas anders, Stifte.
      Beim Poti R4 ließ ich etwas Platz, nahm ein sehr kleines Keramikpoti.
      Man kann auch problemlos stehende Spindeltrimmer oder übliche stehende Trimmpotis nehmen.

      Endkontrolle
      Mich erwischte es beinahe, zum Glück waren die ICs nicht gesteckt, eine Masse falsch angelötet.
      Lieber vorher die Massen mit einem Ohmmeter überprüfen, ob überall angeschlossen.
      Dann ohne ICs mit angelegter Spannung prüfen, ob 5 Volt Betriebsspannung für die ICs vorhanden.

      Inbetriebnahme, Abgleich
      Man drehe das Poti auf Mittelstellung.
      Vermutlich wird beim Einschalten mindestens eine LED leuchten.
      Eine Wechselspannung an D1 liegt an.
      Wir drücken Reset, den Taster, alle LEDs müssen dann aus sein.
      Dann drehen wir am Poti im Uhrzeigersinn, kurz vor Ende wird eine LED leuchten.
      Die Stellung sich merken, eventuell markieren.
      Ab da liegt beim Zählereingang dauerhaft LO an, der Schmitt-Trigger kommt nicht mehr auf HI.
      Wir drehen etwas zurück, empfindlichste Einstellung, selbst eine fehlende Halbwelle wird erkannt.
      Soll die Schaltung deutlich träger sein, erst ab etwa 0,2 Sekunden ansprechen, wird C2 bestückt.
      Bei C2 kann man statt 330 nF je nach Wunsch auch deutlich größere Werte nehmen.
      Ich orientierte mich bei der Einstellung an der USV, ab wann die etwa aktiv wird.
      Will man nicht herumexperimentieren, lässt man das Poti in Mittelstellung und bestückt nicht C2.

      Wozu taugt die Schaltung noch?
      Manchmal hat man Reparaturgeräte, die sporadisch einen Ausfall zeigen.
      Ich denke da an einen HIFI-Verstärker, bei dem z.B. manchmal die Schutzschaltung anspricht.
      Den mit NF speisen und den Ausgang mit der Zählerschaltung verbinden.
      Der Eingang der Zählerplatine kann natürlich auch mit einer Gleichspannung verbunden werden.
      So kann man Betriebs- oder Schaltspannungen auf Ausfälle überprüfen.

      Andreas
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      Schöne kleine Schaltung. Danke für die Vorstellung, das wäre tatsächlich wieder einmal etwas zum Nachbauen.

      Bezüglich dessen, was der Stromversorger gewährleisten muss, hatte ich noch etwas gegoogelt. Es ist wohl so, dass hinsichtlich Qualität der Spannungsversorgung Unterbrechungen mit weniger als einer Sekunde Dauer alle in einen Topf geworfen werden und unter der Rubrik Spannungseinbrüche laufen. 10 -1000 pro Jahr können auftreten, also ein recht großes Feld. Häufig beträgt ihre Dauer 0,1-0,3 s, da sie meist im Zusammenhang mit Erdschlussstörungen im Mittelspannungsnetz entstehen. In einem solchen Fall schaltet ein Fehlerstromschalter das betroffene Leitungsstück ab und kurz darauf eine Automatik wieder zu.
      Redispatch-Maßnahmen sind kurzfristige Änderungen an der angeforderten Kraftwerksleistung, kurzfristig in dem Sinn, dass sie von der rollenden Planung des Vortages abweichen. Sie werden notwendig, wenn die Erzeugungsleistung nicht dem prognostizierten Bedarf entspricht oder wenn Leitungsüberlastungen verhindert werden müssen. In letzterem Fall resultieren sogar zwei Maßnahmen daraus: Ein Erzeuger wird gedrosselt, ein anderer muss seine Leistung erhöhen. Neben konventionellen Kraftwerken sind bei diesem Ausgleich durchaus auch größere PV- und Windanlagen beteiligt, die dann per Rundsteuerbefehl vom Netzbetreiber in ihrer Einspeisung gedrosselt oder wieder angehoben werden.
      Sie sind teuer, da sowohl nicht angeforderte Kontingente bezahlt werden müssen, als auch die zusätzlich abgerufene Leistung.
      Ausfälle dürften sie aber nicht erzeugen, da es keine "harten" Schaltungen sind, sondern Änderungen in der abzugebenen Leistung eines Erzeugers. Im Kleinen sehe ich das an meiner privaten PV-Anlage. Die hat noch die statische 70%-Einspeisebegrenzung aktiviert. Wenn die zur Einspeisung verfügbare Leistung höher ist, drosselt der Wechselrichter sie ab, ohne dass die Spannung am Übergabepunkt sichtbar abweicht.
      Sie werden häufiger, da einmal mit zunehmendem Anteil aus Wind und Sonne die Erzeugung von Elektroenergie volatiler geworden ist und zum zweiten der Netzausbau nicht Schritt gehalten hat.

      Viele Grüße
      Christian
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      Hallo Andreas,

      da die Schaltung so schön einfach ist, habe ich sie mir auf einem Steckboard aufgebaut. Als Schmitt-Trigger tut es ein 74HCT132, als Zähler ein alter LS-Schaltkreis DL7493. Der HCT besitzt leicht andere Umschaltschwellen im Vergleich zu einem CMOS, trotzdem passt Deine Auslegung der Eingangsbeschaltung ganz gut. Bei mir werden mit 220k Widerstand parallel zu C1 Einbrüche ab ca. 100 ms gezählt.
      Der Schmitt-Trigger sollte schon aus der HC-oder HCT-Reihe sein, bipolare Schaltkreise erfordern deutlich niedrigere Widerstände. Statt des 40106 dürften auch ein 4093 oder ein 74HC(T)14 verwendbar sein.
      Bei der Stromversorgung bin ich in Ermangelung einer 24-V-USV-Versorgung einen anderen Weg gegangen. Mein Steckernetzteil liefert wie bei Deiner Schaltung natürlich das auszuwertende Signal über Eingangsdiode, Vorwiderstand und Zenerdiode, gleichzeitig aber auch über eine zweite Diode die Betriebsspannung. Vor dem Regler liegen ca. 14 Volt an. Eine 9-V-Batterie liegt, wiederum über eine Diode, ebenfalls am Eingang des Spannungsreglers. Sie übernimmt so nur bei Netzausfall die Versorgung.
      So lasse ich die Schaltung mal ein paar Tage, oder auch Wochen, laufen.

      Viele Grüße
      Christian
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      Erweiterung Spannungsversorgung

      Kleine Panne, ich vergaß das Platinenlayout, jetzt hier zu sehen.
      Ich schrieb zuvor, bei mir versorge ich die Schaltung mit 12 Volt über Bleiakku.
      Die Möglichkeit werden nur sehr wenige Leute haben.
      Man kann die Schaltung auch über ein übliches Steckernetzteil 12 Volt versorgen.
      Kommt es zu einem Stromausfall, überbrückt den eine Batterie.

      Anbei eine einfache Zusatzschaltung.
      Christian hatte unabhängig von mir die gleiche Idee, altbekannt, nicht nur bei SABA.
      Früher war beim TV meist der Senderspeicher flüchtig, man nahm eher einen Akku statt Batterie.
      Normalerweise wird die Schaltung über die Spannung 12 Volt versorgt, Steckernetzteil.
      Fehlt die, springt die Spannung 9 Volt ein, gebräuchliche Blockbatterie 9 Volt.
      Die Dioden sind nötig, damit kein Strom rückwärts fließt.
      Liegen 12 Volt an, kann kein Strom über den Zweig 9 Volt Batterie fließen.
      Ohne 12 Volt Netzteil sollte eine übliche Blockbatterie 9 V mehrere Tage halten.
      Man kann natürlich auch andere Spannungen nehmen, 9 V und 12 V als Beispiel.
      Die Batteriespannung muss natürlich etwas niedriger sein als die Netzteilspannung.

      Es geht auch eine Variante mit nur Batteriespannungsversorgung.
      Der 78L05 taugt dann nicht, er zieht etwa 5 mA Ruhestrom.
      Es gibt ein paar Regler für Batteriebetrieb, die einen sehr niedrigen Ruhestrom aufweisen.
      Als Beispiel von TI die Familie TPS770, hat maximal 17 µA Ruhestrom.
      Auch handelt es sich um einen Regler Lo Drop, da passen 6 Volt mit viermal Mignon.
      Besser erhältlich ist die Familie LP2950, gibt es auch im Gehäuse TO92, ebenfalls Lo Drop.
      Deren Ruhestrom, Bias, liegt in der Gegend 100 µA, reicht hier locker.
      Die Logik-ICs ziehen in Ruhe fast keinen Strom, auch was in der Gegend µA.
      Der Strom geht natürlich hoch, wenn mindestens eine LED leuchtet, etwa 1 mA pro LED.

      Andreas
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      Heute bei mir Stromausfall!

      Inzwischen ist wieder Strom da, Ausfall von 21:24 bis 21:48 Uhr.
      Die Dame des Hauses war verdattert und hilflos, suchte nichtmals eine Taschenlampe.
      Recht bald sorgte ich für Notbeleuchtung, sorgte schon vor Jahren vor.
      Direkt einschaltbar ist bei uns LED-Licht in der Küche und im Badezimmer, hält mehrere Tage.
      Dann haben wir eine kleinere portable Leuchte, hauptsächlich für den Flur gedacht.

      Bei mir war natürlich durchgehend Beleuchtung vorhanden, fuhr jedoch bald den PC (USV) herunter.
      Aktuell habe ich bei mir in der Funkbude zwei Autobatterien, USV und Wechselrichter.
      Mit der kleinen Batterie hält die Beleuchtung etwa vier Wochen durchgehend bei unterer Helligkeitsstufe.
      Schalte ich um auf volle Helligkeit, ist genug Licht zum Lesen und Arbeiten, ist auch meine Arbeitsplatzbeleuchtung.
      An der Batterie hängt auch der vorgestellte Ausfallzähler, zeigte natürlich korrekt an.
      Er zählte exakt um 1 weiter, Ansprechschwelle knapp eingestellt.
      Hätte er mehrfach gezählt, wäre es ein Indiz für Britzeln, Wackelkontakt, dann ganz unterbrochen.

      Spaßeshalber schaute ich aus dem Fenster, bei wem in der Nachbarschaft noch Licht ist.
      Ganz vereinzelt sah ich was, fast überall dunkel.
      Teilweise funzelten Leute in der Nachbarschaft aufgeregt mit Taschenlampen herum.
      Kerzenlicht oder Petroleumlampe sah ich nicht, obwohl eigentlich naheliegend.
      Vermutlich sind morgen bei unseren Supermärkten Kerzen, etc. recht bald ausverkauft...

      Andreas
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      Ja, richtiger Stromausfall!

      Angeblich sollen bei uns Stromausfälle insgesamt im Mittel etwa 13 Minuten pro Jahr sein.
      Wäre dem so, müsste ich jetzt statistisch die nächsten zwei Jahre Ruhe haben.
      Der hier ist mal wieder repräsentativ, meist sind die Ausfälle um die 30 min am Stück.
      Der längste war bis jetzt 15 Stunden, betraf aber nur unsere Straße, nicht den ganzen Ort.

      Ich habe immer mehr den Verdacht, daß es sich bei uns um Redispatch handelt.
      Muss zur Netzstabilisierung abgeschaltet werden, bietet sich unsere Gegend an, Dörfer.
      Wichtige Infrastruktur wie Krankenhäuser gibt es hier nicht, auch keine nennenswerte Industrie.
      Man kann im Internet eine interessante Karte abrufen und dort auch Stromausfall melden:
      störungsauskunft.de/stromausfall
      Es trugen sich etwa 80 Haushalte ein, die noch irgendwie Mobilfunknetz kriegten.
      Es ist bei uns immer wieder dieselbe Gegend, wie ich schon häufiger beobachtete.
      Meine Vermutung, eine ganze Verteilung ab Mittelspannungsleitung wird dann abgeschaltet.
      Unser Nachbardorf, etwa 1 km Luftlinie entfernt, andere Verteilung, hat dann noch Strom.

      Andreas
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      Das Abschalten von Straßenzügen wäre ein Lastabwurf, kein Redispatch, und damit ein allerletztes Mittel, um Schlimmeres zu vermeiden. Redispatch bezeichnet kurzfristige Korrekturmaßnahmen beim Strombezug. Bei Überangebot werden Einspeiser gedrosselt, aber trotzdem bezahlt, bei Mangel werden Großverbraucher vom Netz genommen. Auch da nicht komplett ohne Vorwarnung, und auch nicht ohne Vergütung. Das Problem mit zunehmenden Redispatchmaßnahmen dürfte auch weniger die Netzstabilität, sondern die hohen Kosten für den E-Versorger sein.
      Die für uns zuständige MITNETZ führt die Redispatchmaßnahmen abrufbar im Web. Man kann da nachschauen, wann und wie lange so eine ungeplante Änderung bestand. Übrigens werden gerade PV-Anlagen und auch andere Erneuerbare gerne für solche Redispatch-Maßnahmen genutzt. Ab einer bestimmten Größe müssen solche Anlagen ferngesteuert drosselbar sein. Der Netzbetreiber kann dann bei Überangebot sehr schnell reagieren.
      Noch ein interessanter Fakt: Bei der MITNETZ führen nicht unbedingt fehlende Kraftwerksleistungen zu Problemen, sondern Überlastungen bestimmter Übertragungsstrecken. Der Netzausbau hängt nicht nur im Hochspannungsnetz der aktuellen Entwicklung hinterher, sondern auch bei Mittelspannung und Niederspannung.

      Bei uns gab es in den letzten paar Jahren immer wieder mal ähnliche Ausfälle bei der Stromversorgung im Dorf. Meist so 1/3 bis 2/3 der 2000-Leute-Siedlung. Meist 30 min bis 2 Stunden. Grund war und ist ein anfällig gewordenes 10-kV-Erdkabel, das sich die ganze Dorfstraße entlang zieht. Es wurde Ende der 70er Jahre verlegt, zeitgleich mit Erdgas und Wasser. Die letzte Flickstelle befand sich direkt vor meiner Grundstückszufahrt. Aber ansonsten, Andreas' Detektorschaltung hat in den letzten Monaten keine einzige Kurzunterbrechung erschnüffelt.

      Viele Grüße
      Christian
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      Christian, soweit richtig!

      Der lange Stromausfall über 15 Stunden war ein Lastabwurf, lediglich unsere Straße.
      Da war es ein Erdkabel, Muffe defekt, hat gekokelt, wurde aufgebuddelt.
      Direkt in der Straße haben wir Drehstrom 400 Volt, Trafohäuschen keine 100 m entfernt.
      Ans Trafohäuschen geht ein Erdkabel 10 kV, das war nicht betroffen.

      In der Gegend haben wir viel 10 kV, geht nicht selten oberirdisch in die kleinsten Dörfer.
      Diese Leitungen waren es nicht, z.B. Baum draufgekracht.
      Das Muster ist immer wieder identisch, etwa ein Gebiet von 3 x 4 km stromlos.
      Anders gesagt, alle Leitungen 10 kV in dem Gebiet sind dann stromlos, alle Dörfer betroffen.
      Somit ist es naheliegend, daß die zeitweise Abschaltung eine Stufe höher erfolgt, Mittelspannung.
      Windkraft haben wir hier nicht, kann ich ausschließen.
      Photovoltaik sieht man immer wieder auf Hausdächern, dürfte aber eher Eigenverbrauch sein.
      Größere Photovoltaikanlagen, z.B. Agrarfläche, sind mir hier noch nicht begegnet.
      Manchmal sehe ich mir bei uns an der Dose die Netzspannung an, keine Auffälligkeiten.
      Messung gerade 234 Volt, typischer Wert, Abweichung größer 5 % kommt selten vor.
      Deswegen schon meine Vermutung, daß es um die Mittelspannungsebene geht, kein lokaler Defekt.
      Da ist es naheliegend, eine ganze Gegend abzuklemmen, wenn es auf der Mittelspannungsebene eng wird.
      Ankündigungen sah ich bis jetzt noch nie, auch keine Meldungen in irgendwelchen Lokalnachrichten.
      Anders sah es letztens bei einem Sturm aus, mehrere fast gleichzeitige Lokalausfälle etwa 15 km weiter.
      Darüber wurde ausführlich mit Bildern berichtet, waren meist umgefallene Bäume.

      Andreas
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      Hallo Andreas,

      vielleicht kannst du deinen Netzbetreiber mal anfragen, welche Probleme hinter den Stromausfällen stehen.
      Bei MITNETZ habe ich Interesse halber die Januarliste der Redispatchmaßnahmen durchgesehen, es waren ausschließlich Engpässe auf der Übertragungsebene, Hochspannung und Höchstspannung aufgeführt.

      Viele Grüße
      Christian

      nsm-portal.mitnetz-strom.de/#/
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      Christian, frommer Wunsch!

      Bei unserem Betreiber Westnetz habe ich gesucht, sogar was gefunden.
      Der letzte Eintrag ist von 2022, Hinweis auf irgendwelche Bauarbeiten.
      Wirklich aktuelle Warnungen oder kurzfristige Meldungen scheint es bei denen nicht zu geben.

      Michael, Deine Frage ist berechtigt!
      Beim Aufladen wird teilweise richtig Strom gezogen, auch bei einfachem Hausanschluss.
      Nehmen wir an, so ein Ladeanschluss hat 11 kW, entspricht CEE-Dose 16 A.
      Grob kalkuliert man wohl 1 kW pro Haushalt bei der Leitungsverlegung, nicht mögliche Spitzenleistung.
      Würden bei mir in der Straße drei Elektroautos laden, könnte es mittags schon eng werden.
      Hier auf dem Land sieht man Elektroautos eher selten, es gibt sie aber.
      Um die Ecke ist ein Supermarkt mit Ladestation, die wird recht selten benutzt.
      Einer in der weiteren Nachbarschaft hat ein Elektroauto und Photovoltaik auf dem Dach.
      Das dürfte sich rechnen, wenn der in der Mittagszeit laden kann.
      Nur ist der normale Arbeitnehmer dann unterwegs, wenn gerade die Sonne sinnvoll scheint...

      Gerade habe ich wieder bei uns die Netzspannung gemessen, um die 234 Volt, kaum Schwankungen über den Tag.
      Eventuell baue ich mal einen Datenlogger mit z.B. ATmega8, bietet sich an mit seinem AD-Wandler.
      Damit mal eine Woche im Minutenabstand aufzeichnen könnte ganz interessant sein.

      Andreas
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      Die Netze sind teilweise am Limit. Hier gibt es ein Dorf in der Nähe, da war nach drei Wallboxen Feierabend (Veto Energieversorger). Der vierte E-Fahrer kann jetzt an der 230V-Steckdose laden. Dann noch jede Menge ineffiziente Luft-Wärmepumpen. Unser Energieversorger hat zwei kleine eigene Kraftwerke in der Nähe, so dass wir bisher keine Probleme mit Stromabschaltungen hatten. Allerdings häufen sich in letzter Zeit Spannungseinbrüche bis auf 220V herunter über längere Zeiträume (> 30Minuten), das hatten wir in der Vergangenheit nicht.

      Rolf
      Gestern 5 Stromunterbrechungen!

      Man sieht im Bild die drei leuchtenden LEDs, binär 7.
      Zwei zeigte der Zähler schon vorher an, also tatsächlich 5.
      Bei Bedarf kann man die Anzeige auf mehr Stellen erweitern.
      Man sieht es im Schaltbild, noch einige Qs am 4040 frei.

      Bemerkt habe ich von den kurzen Ausfällen nichts, war vermutlich am Tag.
      Auch lief der PC weiter, der ist allerdings an einer USV.
      Meine Vermutung Redispatch, Herumschalten im Netz, wird hiermit gestützt.

      Letztens war ich bei einer Autowerkstatt in einem kleinen Dorf.
      Da flackerte manchmal das Licht, wenn die Hebebühne eingeschaltet wurde.
      Solche Einbrüche haben wir hier nicht, weder im Haus noch in der Nachbarschaft.
      Zudem ist unser Hausanschluss für mindestens 50 kW ausgelegt.

      Andreas
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