Oktober 2023-Der erste Sender von 1923 sendet wieder !

      Edi, sehr interessanter Lesestoff in den Links!

      Mit Aufmerksamkeit las ich mir den Artikel Funkschau als PDF durch.
      Ganz am Anfang steht eine Formel mit Antennenwiderstand, Lambda und Höhe.
      Die ist sehr mit Vorsicht zu genießen, zumindest irreführend.
      Nimmt man statt 1600 den Faktor 800 oder 600, kommt das besser hin bis Lambda/4.
      Vor Jahren ermittelte ich mal Real- und Imaginärteil für Vertikalstrahler:
      dl2jas.com/antennen/antennenimpedanz/antennenimpedanz.html
      Auch ist das mit h, Antennenhöhe, verwirrend.
      Man setzt die Länge des Drahts ein, nicht die Höhe über Boden.
      Dann passt das auch mit endgespeistem Langdraht, ähnliches Verhalten wie Vertikalantenne.

      Sehr detailliert wird auf die sogenannte künstliche Antenne eingegangen.
      Mit der erreicht man am Signalgenerator ein ähnliches Verhalten wie mit echter Drahtantenne.
      Interessant auch die Tücken damaliger Signalgeneratoren beim Ausgang.
      Im Gegensatz zu heute war da der Ausgangswiderstand eher nicht real und konstant.

      Im letzten Link die von Edi aufgebaute künstliche Antenne.
      Schließt man die an heutige Generatoren 50 bis 75 Ω an, hat man schnell ein Problem.
      Bei einem BNC-Kabel mit 1 m Länge hat man in dem Fall etwa 100 pF parasitäre Kapazität.
      Setzt man einen Widerstand ca. 60 Ω direkt an die BNC-Buchse der KA, ist das besser.
      Man verschenkt zwar 6 dB gegenüber Leerlauf, hat aber saubere Verhältnisse.
      Dann ist es egal, ob das BNC-Kabel 50 cm oder 5 m lang ist.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Der Artikel ist ja nun auch vor fast 75 Jahren geschrieben.
      Zumindest stimmen die Aussagen ja vom Prinzip her.

      War so bei der Berechnung des ursprünglich vorgesehenen Dipols für den Sender, was da aufgrund der geringen Höhe wirksam wäre, zieht keinen Hering vom Teller. 98% der Leistung wäre wohl verschenkt.

      Heißt für den Sender aber sowieso: Antennenstrippen so hoch wie möglich.
      Nur ist as eben nur begrenzt machbar.
      Aber vielleicht fliegt mal ein Zeppelin vorbei, dann heb' ich den Daumen, und frag' mal, ob er für den Sendetag die Antenne hochhält.
      :)

      Die Kunstantenne ist für kurze Anschlüsse gedacht, und so wende ich sie auch an, weil der Generator am Werkstattisch plaziert ist. Und die Generatoren haben intern bereits 60 Ohm.
      Für präzise Messungen haben die Geräte eigentlich fingerdicke Kabel und z. B. Anschlüsse 6/16... aber die dicken Kabel sind doch so unangenehm starr, daß ich die seltenst verwende.
      Und bei meinen Oldtimern kommt es nicht auf höchste Genauigkeit an.
      Der im Eröffnungsbeitrag beschriebene Sender geht am 29.10 auf 749,5 KHz on air:

      0- 1 Uhr Tests

      9:00- 10:00 Uhr

      12:00- 13:00 Uhr

      15:00- 16:00 Uhr'

      18:00- 19:00 Uhr

      21 Uhr- 24:00 Uhr

      Leistung ca 75 W (Mittelstrich), bei Modulationsgrad max. 50- 40%.

      Die Leistung ist durch die Stromversorgung begrenzt, der Modulationsgrad durch das verwendete Modulationsprinzip.

      Zwischen 20 und 21 Uhr sendet der DARC vom ehemaligen Original-
      Standpunkt in Berlin, im WGF- Forum steht 756 KHz, gerade eben erfuhr
      ich vom Veranstalter jedoch 747 Khz. Sinnvoll, denn auf 756 sendet Radio
      Romania Actualiteit.

      Der DARC- Sender mit 100 W, es ist ein Gerät von heute, und nicht
      vergleichbar mit dem Uralt- Gerät (- Nachbau). da ist sicher Empfang
      möglich.
      Hallo,

      hat leider gar nichts mit Technik zu tun, trotzdem heute im RBB Fernsehen:

      "Im Oktober 1923 ging mit den Worten "Achtung, Achtung! Hier ist die Sendestelle Berlin!" der erste Radiosender an den Start. Und das Radio war in seinen Anfangszeiten noch richtig aufregend, denn absolut alles war live! Zur Feier von 100 Jahre Radio bringen alle rbb Radiowellen die "100 Jahre Radio Show" auf die große Bühne des Großen Sendesaals des rbb. Mit dem Minibeatclub, P.R. Kantate, Heiner Knapp und großartigen Gäste wie Dota, Olli Schulz und Helge Schneider! Und wie zu den guten alten Zeiten wird hier alles live vor großem Publikum produziert: Nachrichten, Wetter, Verkehr, Jingles, Musik, alles".
      Grüße Tommy
      Voxhaus Empfangsversuch

      Bisher empfange ich leider nichts, schaltete pünktlich zu Mitternacht ein.
      Ich versuche es mit drei Empfängern, zweimal SDR und mein DRAKE TR7
      meinsdr.ddns.net:8073/
      pdbh2d76wb7bt5z2.myfritz.net:8073/

      Der TR7 ist der hier:
      dl2jas.com/vorstellungen/tr7/tr7.html
      Allerdings ist der geringfügig modifiziert, taugt von ein paar kHz bis 30 MHz.
      Beim TR7 gibt es hinten einen zusätzlichen Antenneneingang an ACCESSORIES Pin7.
      Damit umgeht man die Bandfilter Amateurfunk, die auch empfangsseitig wirken.
      Auf dem Dachboden habe ich knapp 15 m Draht gespannt, direkt an Pin7 angeschlossen.
      Auch sind fast keine Geräte ansonsten eingeschaltet, die Störungen verursachen könnten.

      Mit allen drei Empfängern habe ich bis jetzt leider nichts gehört.
      Es ist ratsam, es mit USB zu versuchen, bringt bei mir mehrere S-Stufen.
      Von links kommen Reste von einem anderen Sender.
      Bis jetzt habe ich auch noch keinen Träger gehört.
      Laut Plan soll von 0:00 bis 1:00 Uhr Testbetrieb sein, ich rechnete mit Abstimmversuchen.

      Andreas, DL2JAS
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      Empfangsversuch Zeitfenster 15 - 16 Uhr Ortszeit

      Wieder Empfangsanordnung wie ab Mitternacht, die zwei SDRs und mein TR7.
      Es war nichts zu hören, was Voxhaus sein könnte.
      Mit dem SDR Schwerin hörte ich ab 16:01 Uhr auf 749,5 kHz einen schwachen Träger.
      Das ist außerhalb des Sendefensters und schien von einem anderen Sender zu kommen.

      Der Empfänger Teltow mit dem Sloper scheint in recht ruhiger Lage zu liegen.
      Damit meine ich Funkmüll, z.B. von Schaltnetzteilen in diversen Gerätschaften.
      Siehe angehängtes Bild mit Wasserfalldiagramm.
      Die eingeblendete Uhrzeit UTC stimmt, die Ortszeit ist dort noch auf Sommerzeit eingestellt.
      Mit anderen Worten, das Bild nahm ich um 14:30 jetzige Ortszeit auf.

      Bei mir, Empfang mit TR7, habe ich einen breitbandigen Störer, macht etwa 4 S-Stufen aus.
      Manchmal verschwindet der kurz, dann zeigt die Anzeige S1 an, vergleichbar mit Teltow.
      Der muss bei mir aus der Nachbarschaft kommen, die nächsten Häuser sind etwa 20 m entfernt.

      Andreas, DL2JAS
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      Radio Dechovka 792 kHz

      Wer will, probiert mal zum Vergleich 792 kHz aus.
      Das lässt Rückschlüsse zu, wie gut Voxhaus empfangbar sein sollte.
      Dechovka bekommt man problemlos mit den beiden SDRs zuvor, gerade ausprobiert.
      Am TR7 empfange ich ihn auch, S5 in Stellung AM schmal, jedoch stark schwankend.
      Allerdings ist da Geprassel dazwischen, ähnlich wie auf 749,5 kHz Voxhaus.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Leider nichts von Voxhaus gehört!

      Voxhaus und der Sender vom DARC sind von der Sendeleistung ähnlich, wenige dB Unterschied.
      Entscheidend ist dann die Antenne, was wirklich in die Luft geht, nicht direkt in den Boden.
      Bei Voxhaus die Antenne stufte ich als brauchbar ein, sehr guter Kompromiss.
      Man darf halt nicht vergessen, irgendwie muss man eine Antenne spannen, ohne einen Kran zu mieten.

      Was die Leute vom DARC machten, weiß ich nicht, fand nichts dazu.
      Viel wird das eher nicht gewesen sein, vermutlich ein schnell gespannter endgespeister Draht.
      Ich habe da selbst Erfahrungen, baute mal was mit Speisepunkt in gut 50 m Höhe.
      Hausbesitzer meckern da ganz schnell, besonders dann, wenn es nach Montage aussieht.

      Wie zuvor beschrieben, ich nahm die beiden SDRs und meinen TR7 mit 15 m Draht.
      Mit SDR Teltow war DARC empfangbar, ein ausländischer Sender war auf selber Frequenz.
      Beide waren in Teltow etwa gleich stark, störten sich entsprechend.
      War der ausländische Sender etwas schwächer, er schwankte, war DARC brauchbar hörbar.
      Mit dem SDR nördlich Berlin hörte ich nur den ausländischen Sender, nicht ansatzweise DARC.
      Von Voxhaus ganz zu schweigen, für 749,5 kHz war da keine nennenswerte Lücke wie in Teltow.

      Bei mir mit TR7 hoffte ich, zumindest den Träger von Voxhaus zu hören.
      Das wäre zeitweise gut möglich gewesen, manchmal war es bei mir auf 749,5 kHz relativ ruhig.
      Nicht so bei DARC auf 747 kHz, da hatte ich durchgehend Störer bis locker S7.
      Ist es bei mir ruhig, bekomme ich mit dem TR7 auch noch brauchbaren Empfang bei Anzeige S1 hin.
      Hinterher probierte ich es mit Dechovka auf 792 kHz, nicht nur Träger sicher hörbar.
      Dechovka schwankte über die Stunden wieder über mehrere S-Stufen.
      Heute war anscheinend nicht so das Funkwetter für Mittelwelle, typisch bei Sonnenflecken.

      Andreas, DL2JAS
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      Ich hatte gehofft, die webSDR Stationen (auch KiwiSDR) hätten bei 749.5 MHz / AM was einfangen können.

      Aber war negativ (habe ich geprüft zwischen 21 Uhr und 21:30 Uhr Lokalzeit).

      Heiligenriedersiel - negativ
      Sassenburg (Polen) - negativ
      Borgwedel - negativ
      Heppen (Belgien) - negativ
      Enschede (Niederlande) - negativ
      Hamburg - negativ
      Filderstadt - negativ

      Eine hauchdünne Spur eines Trägers bei 749.57 MHz konnte ich bei KiwiSDR Schwerin (DL3ZID) sehen. Aber es war viel zu stark verrauscht, um was zu verstehen. Kann also auch irgendein Störer gewesen sein. Schwerin ist ja nun nicht soo weit weg, da hätte ich mehr erwartet.

      Und dann KiwiSDR Hagenow, sdr1hgn.ddns.net/ (KiwiSDR @ DL0HGN). Der Standort ist von allen von mir abgehörten SDR-Stationen noch etwas näher zum Sendeort als KiwiSDR Schwerin. Ich habe leider dort aber keinen Internet-Zugang bekommen. Es kam die Meldung "busy - derzeit kein freier Kanal verfügbar". Könnte darauf hindeuten, dass wenn dort tatsächlich der VoxHaus-Sender empfangen wurde, die Kapazität für das web nicht ausreichte, um die vielen interessierten Nutzer gleichzeitig zu bedienen - aber das ist von mir reine Vermutung.

      Also mit 70 W, auch am Abend bei Dunkelheit, war es Essig mit Fernempfang.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Der Sendetag ist gelaufen.Von 9 bis 12 Uhr war ein Team des „Nordmagazin“ des NDR da, filmte 3 Stunden, das Material wurde geschnitten, und auf einen 3- minütigen Kurzbeitrag eingedampft.

      ndr.de/fernsehen/sendungen/nor…gazin,sendung1386186.html

      (Minuten 12:30 bis 15:85)

      Es gab insgesamt 39 E- Mail- Meldungen, sowie Meldungen in verschiedenen Foren.Einige Mails waren Meldungen über Nicht- Empfang.Einige Meldungen einige betrafen –wohl irrtümlicherweise- Empfang auf Frequenz 747 kHz, die nur von 20 bis 21 Uhr vom DARC genutzt wurde.
      Wie zu erwarten: Auf 747 kHz war der spanische Sender, der diese Frequenz nutzt, sehr stark, der DARC Sender wurde außerhalb Berlins „weggedrückt“.Die meisten Mails waren Berichte über SDR- Nachweise des Trägers, Modulation war wegen des geringen Modulationsgrades und der Entfernung nicht auszumachen.

      SDR Schwerin, 41 Km entfernt, hatte den Träger immer im Visier.
      SDR Hagenow, 58 km, wurde nur von anderen Beobachtern gesehen.
      SDR Wittstock, 60 Km, Null, da komme ich überhaupt nicht hin.
      SDR Teltow, 150 Km, abends, zeitweise, stark wechselnde Feldstärke.
      SDR Twente, 380 Km, : Ab 21 Uhr der Träger ist schwach sichtbar. Eindeutig mein Träger, der Beobachter meldete mir eine Frequenzverschiebung, die ich umgehend korrigierte,Bei Bonn, 460Km, war der Träger noch sichtbar.

      Ich bekam 1 Video aus Mestlin, 4,3 Km, tguter Empfang, mit einem Kofferradio an einem Fenster, die Sendung wurde komplett verfolgt.
      Video

      Eine Meldung aus Zölkow, 11,2 km , der Ort liegt in einer Linie dahinter, mit dem Autoradio war die Sendung am Ortseingang hörbar.Die Sendung war mit dem SDR in Hagenow noch schlecht hörbar, der Ort liegt in einer Linie mit den vorgenannten Orten.Ein weiterer Mithörer nannte den Empfangsort nicht.
      Ein Besucher, der Mittags bei uns aufschlug, konnte die Aussendung im Umkreis bis Dobbertin, 7 km, mit einem Grundig „Satellit 700“ verfolgen.

      rundfunkforum.de/viewtopic.php…9eb42e2db215282&start=302

      Videos gingen ein, in denen durch Störüberlagerung verstümmelte Modulationsreste vernehmbar sind- aber eine Verfolgung der Sendung war da nicht möglich.

      Das Antennenprogramm 4NEC2 weist eine bevorzugte Abstrahlung durch den linken Schenkel meiner „V- Antenne“ aus, bedingt durch 2 Erddrähte unter jeden Schenkel, sowie einen Dritten in den benachbarten Dorfteich, was die Abstrahlung in Richtung Nordwest - Südost „verbiegt“.Tatsächlich waren die Berichte, daß die Sendung hörbar war, sämtlich aus Richtung Südost. Und SDR Wittstock, der in Richtung eines Minimums des berechneten Feldes liegt, empfängt den Sender auch keinesfalls.

      Vernehmbar war die Sendung bis etwa 11 Km in Richtung Südost.Damit war die Reichweite mit max. 100 Watt auf dem Lande etwa so, wie 1923 in Berlin, wo in Südost- Richtung 4. 6 km, In West- Richtung 10 Km erreicht wurde.

      Nur gibt es auf dem Lande eben viel weniger Hörer.

      Fazit:
      Die erste Rundfunksendung konnte mit authentischem Equipment nachgestellt werden, die Reichweite war ähnlich der Original- Aussendung, nur eben auf dem dünn besiedelten Lande, die Qualität war im Bereich, der Hören ermöglichte, gut.

      Das eben mit der Senderkonzeption von vor 100 Jahren.

      Es waren keine hohen Reichweiten zu erwarten, das war auch nicht der Sinn des Projekts,sondern die Demonstration, daß es ging, und wie es sich angehört haben mag.

      Ich arbeite Berichte und Fotos des Projekts noch weiter auf, die 1- stündige Sendung, sowie Videos und Audios stelle ich als zur Verfügung.
      Empfangsberichte, die eingingen, werden natürlich beantwortet.

      Wir bedanke uns bei allen, die versucht haben, die Aussendung aufzufangen !

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Voxhaus“ ()

      Reinhard, schöne Fleißarbeit!

      Nahe dran heißt nicht automatisch guter Empfang.
      Ab Dämmerung (Mittelwelle) ist normalerweise die Reflexion an der Ionosphäre interessanter.
      Vergleichbare Antennen wie bei Voxhaus baute ich schon mehrfach.
      Die sind meist ein guter Kompromiss bezüglich Flach- und Steilstrahlung.
      Steilstrahlung benötigt man für die Reflexion an der Ionosphäre.
      Eigentlich hätte in/ab etwa 100 km Entfernung was über Reflexion kommen müssen.

      Ist mit schwachem Signal zu rechnen, muss natürlich der Empfangsstandort ruhig sein.
      Das war der Grund, warum ich mittags Teltow ausprobierte, das Bildchen anhängte.
      Da sah es ruhig aus bezüglich man made noise, der typische HF-Müll gerade in Stätten.
      Somit war Reinhards Idee sinnvoll, es mit mehreren Stationen zu probieren.
      Meine Angabe 100 km ist Pi mal Daumen, können auch 50 oder 200 km sein, ab wann es geht.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Spielerei mit Drake TR7 und AS5F

      Beide Geräte stellte ich übereinander, sie haben sehr ähnliche Größe.
      Voxhaus schrieb, der Sender wurde mit etwa 50 % Modulationsgrad max betrieben.
      So war es naheliegend, da mal einen kurzen Test zu machen.

      Ich schaltete den AS5F ein, drehte ihn auf Empfangsfrequenz TR7, hier 780 kHz.
      Am Ausgang des AS5F hing noch von einem vorherigen Versuchsaufbau ein Verstärker.
      Reichte schon, um in Stellung SSB oder CW ein Pfeifen zu hören.
      Verstärker abgeklemmt, Oszistrippe am Ausgang angeschlossen, allerdings Masseklemme an OUT.
      Ausgangspegel des AS5F laut Drehknopf 90 dBµV.
      Der TR7 zeigte recht genau S9 an.
      Ist nicht spektakulär, Antenne am Hilfseingang VLF, gegenüber Haupteingang 20 dB unempfindlicher.

      Jetzt kommt es!
      Zwischen AS5F an Masseklemme und TR7 gab es keinerlei Verbindung, auch nicht Schutzleiter.
      Das war lediglich Kopplung über Luft zwischen Oszistrippe und dem Langdraht am TR7.
      Der TR7 ist etwa bis S9 + 70 dB geeignet, sehr empfindlich.

      Den AS5(F) kann man bekanntlich in AM modulieren, ich verglich 30 % und 80 %.
      30 % ist was dünn, Testton 1 kHz NF jedoch gut hörbar.
      80 % entspricht dem, was Sender anstreben, um etwas Reserve bei Übersteuerung zu haben.
      Mit 50 % sollte Voxhaus gut verständlich gewesen sein, sofern nicht durch andere Sender gestört.

      Der AS5(F) und der Drake TR7 kamen etwa ab 1980 auf den Markt und wurden ähnlich lange produziert.
      Damals kostete der TR7 etwa zwei bis drei Monatsgehälter eines Arbeiters.
      Hauptsächlich kauften ihn Funkamateure, in leichter Abänderung gab es den auch für z.B. Seefunk.
      Sehr lange war der TR7 weltweit die Referenz, schlägt auch noch heute viele Geräte der oberen Liga.
      Der nutzbare Empfangsbereich liegt bei weit über 100 dB.
      Die Filter sind hervorragend, eine schwache Station hört man neben einer Station S9++.
      Da reichen schon ganz wenige kHz Abstand, um z.B. eine Station S3 neben S9 + 30 zu hören.
      Auch heutige wirklich hochwertige SDRs schaffen das eher nicht oder sind im Grenzbereich.

      Andreas
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      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Bisherige Meldungen:

      Hör-/Video- Berichte:
      Im Umkreis von 11km Südwest und 7 km Nordost war die Sendung hörbar.
      Video von Aufnahme bei 4,3 km Südwest, Hörbestätigungen 11,2 km >Südwest und 7,2 km Nordost.
      Videos von weiteren Entfernungen sind verschrapelt, kaum identifizierbar.

      Nachweis des Trägers:
      In
      den vom Antennenberechnungsprogramm 4NEC2 berechneten
      Ausbreitungsrichtung Südwest bis Nordost, Enschede (NL), Bonn bis
      Ückermünde.
      (Hammer- Programm- sowohl Feldstärkemessungen in der Umgebung als die Empfangsergebnisse entsprechen genau der Berchnung !)
      Eindeutig unser Träger, dessen Frequenzunstabilität und parasitäre Frequenzmodulation ihn ausweist.
      Zeitweise gut sichtbar, zeitweise Null.

      Ein
      Ausreißer nach Süden- ein Hörer in Salzburg (AUT) mit einer sehr langen
      Beverage- Antenne empfing den Träger mit 20 dB über dem QRM.

      Der
      am Abend (20 bis 21 Uhr) in Gang gesetzte DARC-. Sender auf der MW 747
      kHz am Original- Standort Berlin, Postdamer Platz, hatte mehr Leistung
      (100 W) , aber wohl wenig Erfolg.
      Meldung im WGF, Beitrag vom 30.10, 18:37
      Ist wohl eine schlechte Zeitwahl gewesen.
      Vielleicht gehen dort aber noch Erfolgsmeldungen ein.

      Skizzen.
      Die Antenne war nicht der vor- angekündigte Dipol, der ließ sich nicht
      realisieren, so war es eine "Zweifinger- Antenne" = "V- ANtenne", also
      eine "T- Antenne mit geknicktem Balken".
      Darunter gleichlange Erddrähte + einer in Südrichtung in einen Teich, "um den Planeten zu kontaktieren".




      *****************

      Wir erreichten genau die Reichweite, die der erste Sender mit mehr als doppelter Leistung, aber schlechterer Antenne erreichte.
      Es
      ist der Tatsache geschuldet, daß wir keinen Standort am
      Originalschauplatz oder eine geeignete Sendestelle in Berlin überhaupt,
      bekommen konnten, also "jwd" ("janz weit draußen") auf dem Dorf. in M-V
      sendeten.

      Daß kein DE- weiter Empfang möglich sein wird, war klar.

      ******************

      Vergleich:
      Reichweiten- Karte von 1923, Quelle Günther/ Hell "Antenne und Erde",
      1925, ich darf mit freundlicher Genehmigung des Verlags Bilder
      veröffentlichen.
      Gemessen mit einem -damals- empfindlichen,
      "selektiven Feldstärkemesser", in Richtung Südwest war nach 4- 6 km kein
      Empfang, in Richtung West über 10 Km.

      (eine zweite,
      eingezeichnete Messung ist die des Senders Rütgershaus, Magdeburger
      Platz, nicht weit vom Voxhaus entfernt, aber mit besserer Antenne)-


      Voxhaus schrieb:

      Nachweis des Trägers:
      In den vom Antennenberechnungsprogramm 4NEC2 berechneten Ausbreitungsrichtung Südwest bis Nordost, Enschede (NL), Bonn bis Ückermünde.
      ...
      Eindeutig unser Träger, dessen Frequenzunstabilität und parasitäre Frequenzmodulation ihn ausweist.
      Zeitweise gut sichtbar, zeitweise Null.


      SDR Enschede (NL) = identisch SDR Twente hatte ich um 21:07 h Local Time versucht. Da war allerdings nicht der Hauch einer Spur im Wasserfalldiagramm bei 749.5 MHz, anders SDR Schwerin, wo es gerade noch eine hauchdünne Trägerspur gab. Da habe ich für Twente wohl "zeitweise Null" erwischt! Ich habe es auch noch um 21:30 Uh versucht, ebenfalls nichts sichtbar/hörbar.

      Es ist ein Lehrstück.
      Selbst die winzige Sendeleistung von nur 7 mW (UKW) an einem 20 cm Stückchen "Antennendraht" reicht, um damit bis 50 m weit zu kommen (eigener Versuch). Die Vorschrift in Deutschland beschränkt die Leistung von UKW-Transmittern "für jedermann" auf mikroskopische 50 nW, was für 1-2 m reicht. Mit 1 W (UKW) kommt man schon 1 bis 2 km auf'm flachen Land.
      Aber der 70 W MW-Sender schaffte nur 11 km mit der Bodenwelle. Gibt es bei gleicher Sendeleistung und für die Sichtreichweite (Bodenwelle bei MW) einen Vorteil für UKW gegenüber MW?

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Aber der 70 W MW-Sender schaffte nur 11 km mit der Bodenwelle. Gibt es bei gleicher Sendeleistung und für die Sichtreichweite (Bodenwelle bei MW) einen Vorteil für UKW gegenüber MW?

      Selbstverständlich.
      Mit 70 W auf UKW dürfte bei guter Antennenhöhe eine viel höhere Reichweite schon zu erwarten sein.
      Und UKW hat ja Vorteile, die seit Einführung von UKW um 1952 bekannt sind: Weitaus bessere Wiedergabequalität, weiterer Frequenzgang (bis 15 kHz NF- Bandbreite), weniger Störungen durch AM- Störfelder.
      Liebe Leute, Äpfel und Birnen!

      Bei Voxhaus war die Antenne zwar in brauchbarer Länge, jedoch viel zu tief bezüglich Lambda.
      Wir dürfen nicht vergessen, 750 kHz entspricht 400 m Wellenlänge.
      Wenn ich auf UKW mit 70 Watt und Yagi sende, komme ich schnell auf 1 kW EIRP.
      Sieht es bei der Gegenstation ähnlich aus, ist bei Sichtverbindung Distanz 50 km kein Problem.
      Würde ich bei UKW ein Stummelchen auf den Boden pflanzen, gibt das sehr wenige km.
      Mit Lamda/4 auf dem Dach decke ich bei uns die umgebenden Ortschaften ab, "OV-Telefon".
      Die Empfänger in der Nähe (Empfangsberichte) waren Kofferradios oder Autoradio.
      Vor Jahren probierte ich mal echte Lambda/4 auf 80 m, 100 Watt Sendeleistung.
      Damit gingen mehrere hundert km, allerdings mit Reflexion Ionosphäre.
      Gutes Beispiel, daß auf Mittelwelle Distanz geht, ist der Empfangsbericht Österreich.
      Der gute Mann empfing mit der Beverage 20 dB über noise floor, schon ansprechende Audioqualität.
      Vor Jahren entwickelte ich mal eine etwas abgewandelte Beverage für Amateurfunk:
      dl2jas.com/antennen/beverage/beverage.html
      Die passt nicht für Hausgebrauch, da ist was für UKW auf dem Dach handlicher.
      Je niedriger die Frequenz, um so höher die Reichweite!
      Das gilt natürlich nur, wenn man maßstabsgetreu umsetzt, gerade Antennenhöhe.
      Ein Sonderfall ist Kurzwelle, da nutzt man bei guten Bedingungen Mehrfachreflexionen.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Aktivantenne

      Im Bild der Verstärker FET mit Eingang 1 MΩ und Ausgang 50 Ω.
      Der ist keine Neuigkeit, stellte ich bei den Messverstärkern vor:
      Messverstärker Hochfrequenz
      Genau den Verstärker nahm ich, siehe Bild, probierte ihn am Funkgerät TR7 aus.
      Oben die Kupferstreifen sind die Anschlüsse für den TR7, schmale Flachstecker.
      Links im Bild ist noch das Maul einer Krokoklemme erkennbar.
      Dort schloss ich eine Messstrippe mit 75 cm Länge an.
      Der Empfangspegel bei 750 kHz war ähnlich wie bei 15 m Draht ohne Verstärker.
      Man kann den Verstärker auch an Empfängereingänge >> 50 Ω anschließen.
      Da stört Fehlanpassung nicht, gibt sogar ein paar dB mehr.

      Ist eine Aktivantenne empfehlenswert?
      Wer hat und kann, sollte einen möglichst langen Draht im Garten spannen.
      Viele können es nicht, haben lediglich einen Balkon zur Verfügung.
      Aktivantenne am Besenstil, den am Geländer festmachen und man hört was.
      Ist ähnlich wie der Einäugige unter den Blinden, guter Behelf.
      Eine Aktivantenne sollte man möglichst nicht in der Wohnung aufstellen.
      Die fängt natürlich auch den "Elektrosmog" ein, nicht nur von Elektroleitung.

      Vor vielen Jahren entwickelte ich mal einen Aktivantennenverstärker LMK.
      Leider finde ich die Unterlagen nicht mehr, war mit BF1009.
      Jetzt schwebt mir eine verbesserte Konstruktion vor, auch für UKW.
      Im Gegensatz zum Vorgänger soll der breitbandig werden, gut für SDRs.
      Ist es irgendwann soweit, stelle ich den mit vermutlich Teleskopantenne vor.

      Andreas
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