Graetz 151W brummt

      Graetz 151W brummt

      Gute Leute,

      ich habe von meiner Mutter ein Graetz 151W erhalten. Auf dem rückseitigen Pappendeckel steht übrigens "Graetz Super-151W". Innen wurde auch ein Saba-UKW-S3 nachgerüstet.
      Ich habe ein neues Stromkabel eingelötet und ein Skalenseil eingefädelt, jetzt kann ich UKW hören und auch zB ein Handy als mp3-Player anschließen. Allerdings brummt das Teil (mal mehr, mal weniger), sowohl bei UKW als auch beim Abspielen einer externen Quelle. Das Brummen wird von Musik oft übertönt, ist bei leiseren Stellen dann aber wieder hörbar.

      Kann mir jemand einen Tip geben, wie ich das Brummen loswerde?


      Vielen Dank fürs Lesen!

      PS: Ich habe auch ein Radione, brummt genauso.
      Bilder
      • Graetz 151W.jpg

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      • Graetz 151W - Haupttrafo mit Kondensator.jpg

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      • Graetz 151W - Hauptplatine Unterseite.jpg

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      • Graetz 151W - Trafos 03.jpg

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      • Graetz 151W - Trafos 05.jpg

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      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „maxe_aus_koeln“ ()

      Hallo Maxe(?),

      da wird mit Sicherheit der Siebelko im Netzteil massiv an Kapazität verloren haben.
      Generell bedarf es einer Überprüfung und wahrscheinlich auch einem Austausch der in dem Gerät befindlichen Kondensatoren.

      Nun wird mir aus deinem Post noch nicht ganz klar, wie dein Kenntnisstand in Sachen Elektronik, besonders mit dem Umgang mit hohen Spannungen in Röhrengeräten und diesen generell ist.

      Bilder wären grundsätzlich interessant, kann man hier hochladen oder vom externen Host einbinden in den Text.


      Gruß

      Niklas
      Hallo Niklas,

      Danke für Deine Antwort! Ich habe jetzt ein paar Photos angehängt.

      Zu meinem Kenntnisstand in Sachen Elektronik: Der ist sehr rudimentär. Mein Vater hat mir vor Jahrzehnten mal gezeigt, wie man lötet, und er hat immer wieder erwähnt, daß man von Kondensatoren noch eine Weile eine gewischt bekommen kann. Typisches Ingenieurswissen eben, aber besser als gar nichts.

      Deshalb warte ich immer ein paar Minuten zwischen Ziehen des Netzsteckers und Rumgefummele. Ist das korrekt? Kann man sagen, eine Minute reicht? Gibt es da einen Richtwert? Moderne Fahrradrücklichter bleiben ja mehrere Minuten hell.

      Auf dem Bild von der Unterseite siehst Du, daß in der Kiste ein ganzer Haufen Kondensatoren verbaut wurde . Wenn ich die alle wechsele, werde ich locker nen Hunderter los. Will ich aber nicht. Außerdem steigt bei so kapitaler Renovierung die Möglichkeit, daß sich neue Fehler einschleichen.

      Wär halt ganz nett, wenn ich UKW betreiben könnte und eine externe Quelle.

      Ciao,
      Max
      Hallo Max,

      nö also bei 100 Euro landest du nur für die Kondensatoren bei weitem nicht. Zumindest nicht, wenn es funktional sein soll und nicht im Originaloptik.
      Es ist natürlich etwas handwerkliches Geschick erforderlich, die neuen Kondensatoren dort einzubauen. Die alten gibt es so nicht mehr.
      Ist die Frage ob du dir das zutraust.

      Pauschal kann man nicht sagen wie lange man warten muss, bis die Kondensatoren in einem Gerät entladen sind. Das kommtaufs Gerät an. In Röhrenradios reichen meist 5 Minuten. Nachmessen sollte man trotzdem immer, bevor man anfängt darin rumzufummeln.

      Gruß
      Niklas
      Hallo Niklas,

      noch ne blöde Frage... Was würde man denn messen?
      Die Stromstärke? Die Leistung? Die Spannung?
      Und wo liegt die Grenze zwischen gefährlich und ungefährlich?

      Und ne andere Frage...Wo kauft man Kondensatoren?

      Wenn ich mir die Bilder so ansehe, gibt es neben den Drehkondensatoren in dem Radio zwei Arten von Kondensatoren: Pappkondensatoren und Alukondensatoren. Gibt es da ne Regel, daß die Pappkondensatoren nach sagen wir 50 Jahren eh hinüber sind. Oder daß die Alukondensatoren nach 40 Jahren im Arsch sind?

      Und muß Alu durch Alu ersetzt werden, Pappe durch Pappe. Oder gibt es heutzutage eine neuartige Kondensatorenart, die alle alten ersetzen kann, ähnlich der Blutgruppe 0.

      War dann doch in Wirklichkeit ein ganzer Eimer voller Fragen :/

      Ciao,
      Max
      Hallo Niklas,

      ich habe gerade mit einem ehemaligen Kollegen gesprochen, früherer Amateurfunker und jemand mit Ahnung. Er meint, er hätte auch so ne olle Kiste, würde auch Brummen, und das Brummen würde ich auch nicht wechkriejen, da das Brummen vor 70 Jahren niemanden gestört hätte. Die Dinger haben quasi ab Werk jebrummt.

      Ich bau die Kiste also einfach wieder zusammen, und gut ist.

      Danke für Deine Anregungen!

      Ciao,
      Max
      Beauftrage den Funkamateur!

      Funkamateure haben Elektronikkenntnisse, mussten sie in einer Prüfung nachweisen.
      Einige bauen auch selbst, bzw. reparieren/modifizieren ihre Geräte.
      Du solltest mit deinen offensichtlich dürftigen Elektronikkenntnissen besser nicht reparieren.
      Funkamateure, wenn nicht ganz jung, wissen auch, was Anodenspannung ist...

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Max,

      schön das du jemanden vor Ort gefunden hast, der sich etwas besser auskennt als du. Der kann dir auf jeden Fall helfen beim Kondensatortausch bzw auch bei der Beschaffung dieser. Geh ich jetzt zumindest einfach mal von aus.

      Aber einfach zuschrauben und gut ist, da würde ich dir doch sehr von abraten, wenn du das Gerät ja offensichtlich benutzen willst und es nicht nur Deko sein soll.

      Brumm hin oder her, wie viel Brumm ist normal oder nicht, die Kondensatoren sind defekt. Sind sie fast immer nach 70 Jahren. Neben einer simplen Fehlfunktion des Gerätes, birgt das Brandgefahr und unkalkulierbare Risiken, wie Stromschlag etc.

      Viele machen den Fehler so ein altes Gerät einfach in Betrieb zu nehmen, denken sich aus mangelnden Wissen nichts dabei. Wenn so ein Gerät so alt ist, braucht es eine Überprüfung!

      Es setzt sich ja auch keiner in ein 70 Jahre altes Auto und fährt einfach los, ohne mal zu gucken ob die Bremsen eigentlich funktionieren.

      Das soll dich nicht von dem Radio abschrecken, solche alten Geräte machen echt Spaß. Aber lass es von deinem Kollegen checken und die Kondensatoren tauschen.


      Gruß

      Niklas
      Mich wundert, dass niemand dem Max die elementaren, wichtigen Hinweise gibt.
      Dann tu ich das eben.
      Humax5600 hat ja das Schaltbild verlinkt. Du ersiehst daraus (hoffentlich) dass vom Netzeingang, direkt hinter dem Einschalter ein Kondensator 5nF nach Gerätemasse geschaltet ist. Der muss unbedingt entfernt werden! Wenn er durchschlägt, und das tut er im Alter gerne, liegt die volle Netzspannung am Gerätechassis (und damit auch an angeschlossenen Zuspielern)! Es wird also lebensgefährlich.
      Er braucht nicht ersetzt werden: einfach ersatzlos entfernen.

      Dann ist es noch wichtig, den Kondensator 50nF, der am Pin 1 der EF 9 hängt, zu erneuern. Dazu kauft man 0,047µ /630V-.
      So, das war die Pflicht, d.h. gefährliche, weiteren Schaden anrichtende Defekte, sind damit weitgehend vermieden. Alles weitere ist Kür.

      Die beiden Elkos im Netzteil 8µ und 16µ ersetzt man durch 10µ und 22µ, jeweils für 450 V. Dann dürfte auch das Brummen erledigt sein (normales Brummen bei einem intakten Röhrenradio ist so leise dass man es nur hört wenn man mit das Ohr vor den Lautsprecher hält).

      VG Stefan
      Ich kann Stefan voll bestätigen!

      Meine Eltern hatten seit 1954 ein Graetz 156W, also den "großen Bruder" vom 151W. Damit habe ich bis ca. 1968 viel Radio gehört (UKW und Mittelwelle). U.a. auch die ersten Radio-Übertragungen der Beatles, Samstags Hörspiele. Und es gab im NDR "Ein Abend für junge Hörer". Das war damals im Radio so populär wie später "Wetten Dass" im Fernsehen mit Thomas Gottschalk. Da brummte nichts (auf UKW). Noch nicht mal, wenn man nah mit dem Ohr an den Lautsprecher ging. Jedenfalls bis 1968. Nach 1968 wurde er defekt und dann - erst dann - brummte er.

      Mag sein, dass manche Röhrenradios, auch wenn sie in Ordnung sind, schon ab Werk ein ganz leichtes Brummen hatten, aber längst nicht alle.



      Gruß
      Reinhard
      Hallo Stefan,

      ich möchte nochmal nachhaken zu Deinen Ausführungen. In dem Kasten befinden sich zwei Radioempfänger mit jeweils eigenem Netzteil.

      Der ursprünglich vorhandene KW-MW-LW-Empfänger hat neben seinem Trafo einen 8 µF/450 V Kondensator. Der soll nicht ersetzt werden?

      Der nachträglich eingebaute UKW-Empfänger hat neben seinem Trafo einen Doppelkondensator 8 µF/350 V + 16 µF/350 V. Dieser soll durch die zwei Kondensatoren 10 µF/450 V + 22 µF/450 V ersetzt werden!?

      Ciao,
      Max

      PS: Im Elektroladen hier in Kölle haben sie mir 22 µF/400 V statt 22 µF/450 V gegeben, da zweiterer nicht vorrätig war.
      Hallo Max,

      sorry, ich lese das erst jetzt.
      Ich ging davon aus dass die abgebildeten Elkos zum eigentlichen Radio gehören.
      Aber ja, es sind zwei Geräte in einem, das Originale Graetz und der Saba-Einsatz. Wenn der Saba EInsatz außer Betrieb ist muss das Radio ja erstmal brummfrei spielen. Tut es das, z.B. wenn du den Phono-Eingang nutzt? Wenn es brummt: Die originalen Elkos im Gerät sind ein 8µ und ein 16µ laut Schatbild. Die wären zu ersetzen, wenn es brummt.
      Das selbe gilt für den Saba-Einbauempfänger. Der hat lt. Saba-Schaltbild zwei mal 16µ im Netzteil. Wenn's bei dir 8 und 16 sind, dann eben 8 und 16. Wenn das Graetz brummfrei arbeitet und nur UKW verbrummt ist, gilt diesen beiden Elkos (bzw der Doppelelko) deine Aufmerksam. Aber erstmal muss der Graetz gut laufen.
      Starkes Brummen kann auch in einer fehlenden/Fehlerhaften Abschirmung begründet sein.

      Wenn du die alten Elkobecher entkernen willst, dagegen spricht nichts, ist eben Arbeit. Der Inhalt ist ein feuchter Klumpen, den du gleich entsorgst. Herauslaufen tut da aber nichts. Die neuen Elkos darin müssen natürlich isoliert werden gegen Schlüsse, ihre Minusleitung ist an einem zusätzlichen Draht unten herauszuführen.

      Mia hat natürlich nicht unrecht, wenn sie die rät, dich einem Fachmann zu wenden. Das kann ich nicht beurteilen.
      Ist hier jemand aus dem Raum Köln?

      VG Stefan
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