Werte für Siebdrossel Meersburg Automatic 125

      Werte für Siebdrossel Meersburg Automatic 125

      Guten Abend,

      kennt jemand die Werte der Siebdrossel am Gleichrichter des Meersburg Automatic 125?
      Durch einen defekten Gleichrichter hat meine Siebdrossel einen Defekt bekommen, wahrscheinlich einen Windungsschluss.
      (Die Drossel glimmt an einer Stelle hell auf, wenn ich das Gerät einschalte. Der Gleichrichter wurde zwischenzeitlich ersetzt. Beim "Durchbrennen" hat er vermutlich den Schaden an der Drossel verursacht).
      Ich kann mit meinem Messgerät nur ca. 108 Ohm an der Drossel messen, die Induktivität kann ich leider nicht erfassen.
      Da ich versuche, bei "die Wuestens" eine Ersatzdrossel zu bestellen, brauche ich auch den Wert der Induktivität in Henry.

      Grüße
      Michael
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      Hallo Michael,

      aktuell habe ich ein Meersburg 11 auf der Werkbank, der direkte Nachfolger und letzte Meersburg mit Automatik.
      Wenn sich keiner melden sollte, der es aus dem Stehgreif weiss, dann kann ich heute abend oder morgen früh, wenn ich es wieder in die Werkstatt schaffe, mal nachmessen.

      Sicher, dass es wirklich am Gleichrichter lag? Nicht dass du irgendwo einen anderen Kurzschluss hast und dieser die neue Spule wieder hinrichtet. Wäre schade drum. Nur zu Testzwecken kann man ja auch erstmal einen Lastwiderstand einsetzen.

      Gruß

      Niklas
      Hallo Niklas,

      vielen Dank für Dein Angebot, die Drossel nachzumessen.
      Das mit dem Lastwiderstand zum Testen ist eine gute Idee, werde ich machen!
      Und vorher kann ich ja auch in der Umgebung des Gleichrichters nochmals alles auf eventuelle Kurzschlüsse prüfen.

      Der Hergang bisher war so: nach einem Einschalten des Meersburg im letzten November hat die Sicherung ausgelöst. Kurz darauf habe ich einen leichten aber markanten Geruch bemerkt.
      Bei der Kontrolle danach habe ich festgestellt, dass der alte Selengleichrichter zwischen zwei der Anschlüsse gemessen niederohmig geworden war.
      (habe den gemessenen Wert gerade nicht zur Hand).
      Danach habe ich einen neuen Siliziumgleichrichter und einen Vorwiderstand eingebaut (150 Ohm, 10 W Belastbarkeit, müsste ich nochmal prüfen).
      Beim darauffolgenden Anschalten gingen sämtliche Leuchten wieder an und ich glaubte schon das ersten Glühen in den Röhren bemerkt zu haben.
      Aber direkt nach ca. 3-5 sec. kam von der fraglichen Siebdrossel ein dünner Rauchfaden von einer kleinen gleißenden Stelle. Ich habe das Gerät daraufhin sofort ausgeschaltet.

      Gruß
      Michael
      Hallo Michael,

      hier erstmal die Daten der Drossel.

      2,14 H bei 100 Hz
      RDC 95,8 Ohm

      Ich halte es für unwahrscheinlich, dass ein defekter Gleichrichter die Drossel grillt.
      Vielmehr halte ich es für wahrscheinlich, dass die Drossel und der Gleichrichter an einem Kurzschluss in der Schaltung dahinter verbrannt sind. Sehr heißer Kandidat ist hierbei der Doppelsiebelko. Den gibt's auch eins zu eins bei Jan Wüsten. Den habe ich auch bei mir eingebaut.

      Weiterhin können noch die Kontakte im Suchlaufaggregat wegbrechen und auf Masse liegen, weil das Kunststoff spröde wird. So war es bei mir. Muss man mit Epoxidharz dann wieder herrichten. Davon wird aber nicht die Siebdrossel gegrillt, sondern nur bis zu vier Widerstände.

      Nur als Tipp, aber hast du bestimmt gemacht: Bitte bei dem Meersburgs und generell den Automatikgeräten darauf achten den 22nF Kondensator, der direkt vor dem Gleichrichter nach dem Trafo an Wechselspannung sitzt, adäquat mit zu ersetzen und keinesfalls vergessen. Fehlt dieser stört der Automatikmotor den Empfang enorm. Bei Meersburg 11 ist es Kondensator C104. Ich nehme dafür WIMA FKP1 mit 630VDC und 400VAC.

      Gruß

      Niklas

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „röhrenfan2011“ ()

      Hallo Niklas,

      vielen Dank für die Daten der Drossel!
      Ich werde am WE Messungen durchführen, um einen eventuellen Kurzschluss zu finden bzw. einen Kurzschluss ausschließen zu können.
      Ich hatte an dem Meersburg vor 1,5 Jahren alle Elkos und Papierkondensatoren und die sog. "Malzbonbons" ausgetauscht, auch den Doppelelko C103 durch zwei einzelne 50uF-Elkos mit entsprechender Spannungsfestigkeit ersetzt.
      Den 22nF Kondensator hatte ich auch ersetzt (wenn auch nur durch einen Folienkondensator mit entsprechender Spannungsfestigkeit, inzwischen weiß ich, dass ein FKP1 besser gewesen wäre.
      Den Selengleichrichter hatte ich nicht getauscht.
      Das Meersburg war dann bis jetzt auch jeden Tag für eine Weile in Betrieb.

      Ich habe mich zwischenzeitlich mit Jan von "die-wuestens" ausgetauscht, er hat passende Drosseln, meinte jedoch: "die Induktivität ist unkritisch, interessanter ist der Strom" für die Auswahl der Drossel.
      Um den maximalen Strom, der durch die Drossel fließt, auszurechnen, habe ich folgendes anhand der im Schaltplan angegebenen Spannungsabfälle und Widerstandswerte berechnet, weiß aber nicht, ob das dann richtig ermittelt ist:

      1. Spannungsabfall zwischen Punkt +1 und +2 = 35V, Widerstandswerte von R113 (270 Ohm) und meiner Drossel Dr1 (108 Ohm): Ergebnis rechnerisch ca. 93 mA (35 V / 378 Ohm = 0,0925 A).
      (Mit dem etwas geringeren Widerstandswert der von Dir gemessenen Drossel würde ich rechnerisch bei 96 mA liegen)
      2. Spannungsabfall zwischen Punkt +2 und +3 = 20V, Widerstandswerten von R112 (680 Ohm): Ergebnis rechnerisch ca. 29 mA (20 V / 680 Ohm = 0,0294 A).
      3. Spannungsabfall zwischen Punkt +3 und +5 = 35V, Widerstandswerten von R111 (22 kOhm): Ergebnis rechnerisch ca. 1,6 mA (35 V / 22.000 Ohm = 0,0016 A).

      Die Summe aus Pkt. 1-3 wäre ca. 127 mA.

      Weißt Du eventuell, welcher maximale Strom durch Drossel und Gleichrichter bei dem Meersburg 125 fließen kann?

      Grüße
      Michael
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „sadomskyj“ ()

      Falls du wirklich kein Kurzschluss findest, besteht natürlich auch noch die Möglichkeit, dass die Drossel einfach so kaputt gegangen ist. Materialfehler sind nach so vielen Jahren auch nicht mehr auszuschließen.

      Also deine erste Berechnung ist richtig. Die Widerstände zwischen Pfad +1 und +2 sind ja nun bekannt, Spannungsfall darüber auch. Somit kannst du die Drossel für 100 mA auslegen, da kann man ruhig aufrunden, es kommt nicht auf 4 mA an.

      Jedoch kannst du die Teilströme nicht einfach addieren, sie subtrahieren sich von vorne nach hinten. So landest ja bei 127mA, und hättest den Strom der in Pfad +1 weg geht noch garnicht dabei. Man bedenke der originale Gleichrichter konnte maximal nur 125mA und das wurde nicht ausgereizt. Erfahrungsgemäß liegt der Strom durch den Gleichrichter zwischen 105 und 110 mA. Je nachdem ob die Automatik eingeschaltet ist oder nicht. SABA geht in den Plänen jedoch immer von eingeschalteter Automatik aus. Ist sie aus, sind die Ströme etwas niedriger.

      Gruß

      Niklas

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „röhrenfan2011“ ()

      Hallo Niklas,

      ich habe bislang keinen Kurzschluss in der Schaltung gefunden.
      Ich habe noch einmal den alten Selengleichrichter gemessen: zwischen dem Minus-Anschluss und dem benachbarten Wechselspannungsanschluss messe ich ca. 14 Ohm bzw. wenn ich die Sonden des Multimeters vertausche ca. 4 Ohm.

      Die Werte zwischen den anderen Anschlüssen sind deutlich höher.
      Zwischen den Wechselspannungsanschlüssen: 0,8 kOhm
      Zwischen Plus und Minus: von 0,6 bis 0,8 MOhm (abhängig von Lage der "Plussonde" des Multimeters)
      Zwischen Plus und benachbartem Wechselspannungsanschluss: ca. 0,7 MOhm

      Die neue Drossel ist bei Jan Wuesten bestellt.

      Grüße

      Michael
      Ja wie gesagt, zum Testen geht das völlig problemlos. Drosseln waren früher üblich um Spannungen von Störspannungen zu befreien und zu glätten. Es kann höchstens sein, dass der Empfang etwas von Störgeräuschen getrübt ist, für die Fehlersuche aber kein Problem.
      Wenn du auf Nummer sicher gehen willst baust du auch noch in Reihe zu dem Testwiderstand eine 100mA Feinsicherung mit ein.

      Es kann durchaus sein, dass du nichts findest, was ja gut ist. Wie bereits weiter oben von mir und dann auch von Michael erwähnt, kann es sein, dass die Drossel einfach selbst die Fehlerursache war.

      Gruß

      Niklas

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „röhrenfan2011“ ()

      Die neue Siebdrossel ist angekommen. Ich habe das Saba zunächst mit einem 100 Ohm-Widerstand anstelle der Drossel Dr1 (plus 100mA-Sicherung vor dem Widerstand) getestet. Die Spannung am Punkt +2 betrug 263 V, alle Sicherungen blieben intakt.
      Am Plus-Ausgang des neuen Silizium-Gleichrichters habe ich vorher einen Widerstand von 200 Ohm angeschlossen, um Spannung abzubauen.
      (durch den Austausch des Gleichrichters besteht ja eine zu hohe Gleichspannung, sie liegt ca. bei 370 V am Plusausgang).

      Allerdings stehe ich jetzt noch vor folgendem Problem: die neue Siebdrossel weist einen Widerstand von ca. 370 Ohm auf, die alte hat einen von ca. 100 Ohm. Beim Testen der Spannung an Pkt. +2 nach Einbau der Siebdrossel betrug die Spannung daher nur noch ca. 230 V (SOLL = 263 V)

      Ich habe daher testweise den 270 Ohm-Widerstand R113 aus der Schaltung genommen.
      Am Plusausgang des Gleichrichters habe ich einen 170 Ohm Widerstand eingebaut (nachdem ich etwas mit den Werten experimentiert hatte).
      Lautsprecherstecker ist abgesteckt, Lautstärkepoti auf null gestellt.
      Nach dem Einschalten und ca. 30 sec. Wartezeit haben sich folgende Spannungen ergeben:
      - an Pkt. 1 ca. 292 V
      - an Pkt. 2 ca. 260 V

      Wäre an sich eigentlich ganz gut, allerdings habe ich dann bemerkt, dass sich die Spannung an Pkt. +2 mit fortschreitender Zeit langsam (gefühlt nach weiteren 30-60 sec.) immer weiter verringert, bei 248 V habe ich das Gerät wieder ausgeschaltet.

      Mir ist am Gerät nichts weiter aufgefallen, die Siebdrossel hat sich auch nicht erwärmt (zumindest konnte ich nichts feststellen).

      Woran könnte es liegen, dass sich die Spannung langsam verringert?
      Liegt das daran, dass die Lautsprecher nicht angeschlossen waren und das Gerät trotz Lautstärkepotistellung null immer mehr Strom (in der Endstufe) zieht?
      (Ich weiß, dass eine Schaltung mit Übertrager nicht ohne Last am Übertrager betrieben werden darf, hatte aber angenommen, dass das bei Nullstellung des Lautstärkepotis kein Problem wäre).

      Gruß
      Michael
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „sadomskyj“ ()

      Habe jetzt die Lautsprecher angesteckt und nochmal probiert. Nachdem ich bereits einen Sender hören kann, sinkt die Spannung dennoch wie vorher beobachtet innerhalb von 60-90 s weiter langsam ab und bleibt bei ca. 236 V an Pkt. +2 stabil. Pkt. +1 bleibt bei ca. 285 V stabil.
      Schalte ich die Scharfabstimmung ein, sinkt die Spannung an Pkt. +1 ca. auf 270 V.

      Den Vorwiderstand am Gleichrichter könnte ich jetzt nochmal verringern, damit am Punkt +2 dann nach der Wartezeit von ca. 2 min. 255 V anstehen.
      Durch die neue Siebdrossel fließen ca. 110 mA, also etwas mehr als die angegebene Belastbarkeit von 100 mA.

      Gruß
      Michael

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „sadomskyj“ ()

      Hallo Michael,

      Ja also mit einer 370 Ohm Drossel kann R113 entfallen. Das passt dann so. Das war ja vorher auch der Gesamtwert von R113 und der Drossel.

      Ist doch logisch, dass die Spannung erst hoch ist, dann fällt und sich dann stabil einpendelt nach Zeit x, du hast es mit Röhrentechnik zu tun. Die Röhren werden bekanntlich ja beheizt und erst wenn alles auf Betriebstemperatur ist läuft das stabil. Am Anfang ist ja alles kalt, also null Strom durch die Röhren, erst wenn sie warm werden steigen die Ströme. Also erst etwas warmlaufen lassen bevor du misst.

      Wie alt sind denn die Röhren?
      Wenn sie bereits sehr viele Betriebsstunden haben, also quasi noch die ersten sind, und kurz vor der Verschleißgrenze stehen, kann es bei manchen Exemplaren etwas dauern bis die Ströme sich stabilisieren.

      Erfahrungsgemäß fährt man bei einem Meersburg 100, 125 und 11 mit einem Vorwiderstand nach dem Gleichrichter von um die 150 Ohm sehr gut. Die Schaltungen der Radios sind sehr ähnlich und unterscheiden sich nur geringfügig.

      SABA geht in den Schaltungen immer von eingeschalteter Automatik aus. Es wurde zwar eine Abschaltung eingebaut, jedoch wurde von SABA damals geworben, die Automatik immer an zu lassen. In dem Vorgängermodellen wo die Automatik noch in den Drucktasten abgeschaltet wurde, war sie bei einschalten des Radios immer erstmal mit eingeschaltet.

      Bitte vermeide es, die Endstufen ohne Lautsprecher zu betreiben. Es gibt Leute die sagen, ohne Signal am Eingang der Endstufe geht das, aber wie es der Teufel so will, kann das auch mal schief gehen und du hast auch noch kaputte Übertrager. Wenn die Lautsprecher im Gehäuse zu kurze Leitungen haben, verlängern oder externe Lautsprecher an die Buchsen am Chassis anschließen. Können sogar 8 Ohm Lautsprecher sein, Hauptsache Last.

      Gruß
      Niklas

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „röhrenfan2011“ ()

      Hallo Niklas,

      ich vermute, dass die Röhren alt sind, da ich kein Röhrenprüfgerät habe, weiß ich aber nicht, wie hoch der Verschleiß ist bzw. wie die Betriebsparameter der jeweiligen Röhre sind. Das Verhalten ließe darauf schließen, dass sie eher schon eine lange Betriebsdauer hatten. Es gibt m.E. nach der "normal langen" Phase nach dem einschalten noch bis zu 5 min danach Veränderungen an der Anodenspannungen Pkt. +2.
      Die Ermahnung, die Endstufen nicht ohne Last laufen zu lassen, werde ich auf jeden Fall zukünftig beherzigen, ich habe ja noch externe Lautsprecher, die ich dann anschließen kann, wenn die Verbindungslänge der eingebauten LS-Kabel bei der jeweiligen Reparaturposition des Chassis nicht ausreicht.

      Den Widerstand am neuen Siliziumgleichrichter habe ich nach Deinem Tipp bei eingeschaltetem Automatikmotor ausgewählt, bei 150 Ohm komme ich tatsächlich gut auf die 290 V an Pkt. +1.

      Jetzt bleibt nur noch die Aufgabe, die neue Siebdrossel richtig einzubinden. Da diese mit 330 Ohm leider deutlich von den ca. 100 Ohm der alten Siebdrossel abweicht, wird es nicht ganz einfach.
      Probeweise den R113 wegzulassen hat zwar dazu geführt, dass ich die SOLL-Anodenspannung am Pkt. +2 schon gut getroffen habe, die neue Drossel dann aber mit ca. 135 mA belastet wird (ausgelegt ist sie für 100 mA). Sie wird dann schon recht heiß.
      Wenn ich den R113 mit 270 Ohm belasse, gibt es zwischen Pkt. +1 und Pkt. +2 dann zu viel Spannungsabfall (Pkt. +2 dann nur ca. 240 V), durch die Drossel fließt dann aber weniger Strom.
      Ich habe schon mit einem Wert von 100 Ohm anstelle des R113 experimentiert, dann läge der Strom durch die Drossel bei ca. 110 mA, aber es herrscht dann wiederum eine zu niedrige Anodenspannung an Pkt. +2.
      Ich überlege, jetzt eventuell doch eine andere Drossel einzusetzen.
      Bei Jan Wuesten gäbe es die nächst größere mit einem Widerstand von 160 Ohm und einer Belastbarkeit von 200 mA. Natürlich ist die Bauform dann größer.
      Die könnte ich dann mit einem Widerstand von 200 Ohm in Reihe einbauen (anstelle des R113), so dass ich wieder auf den ursprünglichen Widerstand von ca. 370 Ohm zwischen Pkt. +1 und Pkt. +2 komme.
      Da die Drossel 200 mA verkraftet, sollte das gehen.
      Bin noch am Überlegen.

      Gruß
      Michael
      Hallo Michael,

      135mA durch die Drossel ist viel zu viel. 95mA sollten es so ungefähr sein. Auf jeden Fall unter 100mA. Eine neue Drossel zu bestellen ist rausgeworfenes Geld.
      Sicher das in deinem Radio nicht doch ein Fehler vorliegt?
      Hier könnte ich aus der Ferne nur empfehlen die im Plan angegebenen Spannungs und Stromwerte an den verschiedenen Stellen im Plan zu überprüfen. Das ist mühselig, ich weiss, aber anders gehts nicht.
      Das sollte schon alles passen. Kleine Abweichungen sind normal, sie sollten aber nicht signifikant sein.
      Wenn man kein Röhrenprüfgerät besitzt kann man hier auch schon oft Rückschlüsse ziehen, welche Röhre verschlissen ist.

      Ich könnte dir höchstens anbieten, da ich im Besitz eines RoeTest bin, die Röhren für dich gegen Übernahme der Portokosten zu prüfen.

      Eventuell hast dort schon ein Problem. Kurzschluss in einer Röhre im warmen Zustand, etc.. Es gibt so vieles, was man vorher noch nicht gesehen hat.

      Wie viel Ohm hat denn nun die neue Drossel? Du hast erst 370 Ohm geschrieben, dann 330. Hmm.
      Bei 330 Ohm solltest du für R113 40 Ohm versuchen.

      Das die Spule warm wird liegt in der Natur der Sache, Schließlich wird hier Energie in Wärme umgewandelt. Sie wirkt durch ihren Widerstand ja wie ein Leistungswiderstand. Die werden auch warm.

      Du hast aber nicht zufällig die Spule mit 10H und 100mA genommen?
      Sie sollte schon wie vorher 2H haben.

      Hier kann bereits die Erklärung liegen. Das ist eine CLC Siebkette in der die Induktivität der Drossel eine Rolle spielt, weswegen deine Ausgangsspannungen nicht mehr passen.
      Ehrlicherweise ist das nicht mein absolutes Steckenpferd.
      Vielleicht gibt es ja jemand hier im Forum, der die CLC Siebkette wie aus dem Ärmel geschüttelt berechnet?

      Gruß

      Niklas

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „röhrenfan2011“ ()

      Hallo Niklas,

      die 330 Ohm habe ich nach Erhalt der Drossel gemessen (ich hatte die Angabe des Händlers falsch verstanden).
      Vielleicht habe ich auch einen Fehler bei der Berechnung der 135 mA gemacht: Ich habe den gemessenen maximalen Spannungsabfall an der Drossel (nach 5 Minuten Betriebszeit) durch ihren ohmschen Wert geteilt.
      Der gemessene Spannungsabfall betrug ca. 45 V (der R113 mit 270 Ohm war hierbei nicht in der Schaltung. Ich hatte ihn herausgenommen, um an Pkt. +2 ca. 255 V Anodenspannung zu erhalten).

      Messungen scheue ich nicht, es wäre nur die Frage, wie aussagekräftig diese jetzt aktuell in dem Testzustand sind.
      Um die Siebdrossel nicht zu rösten, muss ich einen Ersatz für den R113 einbauen, ich habe 100 Ohm verwendet (dann errechne ich nur ca. 110 mA durch die Drossel und sie wird nicht zu heiß).
      Die Spannungs- und Stromwerte im Gerät werden dann aber deutlich von den Sollwerten abweichen, da ja schon an Pkt. +2 nur noch ca. 240 V vorhanden sind. Dementsprechend sind +3, +4 und +5 auch reduziert.
      Könnte ich die Sollwerte an den verschiedenen Stellen im Schaltplan einfach alle um die fehlenden 15 Volt rechnerisch reduzieren?

      Vielen Dank für Dein Angebot, die Röhren gegen Portoerstattung zu testen. Das würde ich sehr gerne annehmen!

      Grüße

      Michael
      Hallo Michael,

      Ich hatte den Beitrag oben vorhin noch mal editiert, wahrscheinlich zeitgleich als du schon geantwortet hast.

      Am besten du misst einmal direkt mit 40 Ohm als R113 in Reihe der Drossel, was da tatsächlich an Strom fließt.

      Ich hatte bei Jan Wüsten geschaut, der hat da ja nur eine Drossel mit 100mA und die hat 10H. Die Originale hat 2H. Das kann schon eine Erklärung sein, warum es nicht funktioniert wie es soll. Ich war bis hierhin davon ausgegangen, dass du wieder eine Drossel mit 2H bekommen hast.
      Das ist eine CLC Siebkette in der die Höhe des L in H eine Rolle spielt.
      Derartige Siebketten sind ehrlicherweise nicht mein absolutes Steckenpferd.

      Hier gibt es aber doch sicher im Forum jemanden, der sich damit genauer auskennt?
      Bitte schnell hier schreien, damit wir die Kuh vom Eis kriegen. :D

      Ich schreib dir eine PN mit der Adresse wegen des Röhren testens.

      Wenn alle Stricke reißen: Bei ebay gibt's eine Drossel aus dem Freudenstadt 15. Wenn ich mich nicht irre müsste das laut Schaltplan die gleiche Drossel sein, aber das ohne Gewähr.

      Aber ich würde erstmal bei der Drossel von Jan Wüsten bleiben. Muss ja hinzukriegen sein.

      ebay.de/itm/225939265752?mkcid…et_ver=artemis&media=COPY


      Grüße

      Niklas

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „röhrenfan2011“ ()

      Hallo die Herren,

      der Vorschlag, die Stromaufnahme der Schaltung zu messen, ist sicher sinnvoll. Es reicht dazu, die Spannungen an den beiden Endstufenröhren - auf die Schnelle dort auch nur erstmal an den Kathoden der Pentodenteile - und an den Messpunkten 2-5 nach dem Gleichrichter zu messen. Falls sich dort irgendwo ein zu hoher Spannungsabfall abzeichnet, kann man ja weiter in den entsprechenden Schaltungsteil hinein auf Fehlersuche gehen.
      Um die Spannungen zu messen, würde ich den Widerstand R113 so wählen, dass inkl. der neuen Drossel an Punkt 2 halbwegs die Sollspannung anliegt. +-15 Volt sind da aber kein Problem.

      Ansonsten, nach dem Querlesen der bisherigen Postings komme ich auf folgende Überschlagsrechnungen für die anfallende Verlustleistung in der Drossel (nur ohmsche Verluste):

      Original: 10 V Spannungsdifferenz x 0,095 mA = ca. 1 Watt
      Neu: 45 V Spannungsdifferenz x 0.13 mA = knapp 6 Watt

      Letzteres ist schon relativ reichlich Leistungsumsatz für so eine eher kleine Drossel und ich würde sie so nur so 15-20 Minuten laufen lassen, da mit dem Strom die umgesetzte Leistung quadratisch ansteigt. Die Werte lassen mich vermuten, dass die Wicklungsdaten nicht passen. 10 H statt 2 H bedeutet: ca. halbierter Drahtdurchmesser bei ca. 2,5 facher Drahtlänge, gleiches Volumen der Wicklung zugrunde gelegt.
      10 H bedeuten zwar eine bessere Siebung, geringeren Ripple, aber halt auch deutlich ansteigende Verluste.

      Ist es diese geworden? Mit einem 47-Ohm-Widerstand als R113 müssten sich damit die Sollwerte bei der Spannung einstellen. Die Induktivität der Drossel hat keinen Einfluss auf den Mittelwert der Spannung an Messpunkt 2, sondern nur auf den verbleibenden Ripplewert. Und mit 95 mA Stromaufnahme setzt sie auch nur noch reichlich 3 Watt um. Das müsste sie verkraften.



      Ein letzter Gedanke bei zu hoher Stromaufnahme der Endstufe ohne sonstige erkennbare Schaltungsfehler wäre, dass die ECL86 hochfrequent schwingen. Das sollte aber bei einem industriell hergestellten Aufbau eher selten sein.

      Viele Grüße,
      Christian
      **************************************************
      2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „chriss_69“ ()

      Aufpassen bei den Messungen!

      Ein hoher Spannungsabfall Wechselspannung ist gewollt, Sinn und Zweck der Drossel.
      Im Idealfall, hier nicht gegeben, sollte der Abfall Gleichspannung gegen Null gehen.
      Viele Digitalmultimeter können nicht sauber Gleichspannung von Wechselspannung unterscheiden.
      So kann es zu trügerischen Messwerten kommen.
      Man nehme ein altes Multimeter mit Zeiger, Drehspulinstrument!
      Das hat die angenehme Eigenschaft, daß es keine Wechselspannung anzeigen kann.
      Wechselspannungsmessung mit Drehspulinstrumenten ist nur mit vorgeschalteter Gleichrichtung möglich.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com