9141 tc - Reparaturversuch

      oldiefan schrieb:

      Prasselt es denn im gleichzeitig laufenden "Werkstattradio" nur auf einer bestimmten UKW-Frequenz oder unabhängig von der auf dem Werkstattradio eingestellten Frequenz?
      Oder prasselt es auf Mittelwelle? Das ist ein himmelweiter Unterschied für die Fehlersuche am 9141.

      Hallo Reinhard,
      besten Dank für die Hinweise, die Störung im "Werkstattradio" höre ich auf UKW und verschiedenen Frequenzen, in meinem Fall bei den Ortssendern auf 89,5 und 93,7 MHz. Die LMK-Bänder habe ich bisher nicht probiert, werde aber mal gezielt darauf achten beim nächsten Bastelansatz.

      oldiefan schrieb:


      Wenn das Werkstattradio aber besonders stark auf Mittel-Lang- oder Kurzwelle beim Einschalten des 9141 tc prasselt, handelt es sich um amplitudenmodulierte Störungen, wie sie z.B. durch Funken (bspw. ein defekter (spratzelnder) Ein-/Ausschalter am 9141) hervorgerufen werden können. Auf UKW sollte das Werkstattradio wesentlich unempfindlicher gegenüber "Prasseln" sein, da dort die AM-Unterdrückung von >40 dB wirkt (wenn das Werkstattradio in Ordnung ist). In dem Fall wäre es einfach: Ein-/Ausschalter erneuern!

      Was meiner bescheidenen Meinung gegen den Ein/Aus-Schalter spricht: dieser ist/war ständig an, ich schalte den Receiver entweder von Stand-By über die entsprechenden Tasten am Gerät oder die Fernbedienung ein. Außerdem "prasselt" es ja auch beim langsamen "Hochfahren" der Eingangsspannung über den Trennstelltrafo.

      oldiefan schrieb:


      Wenn das Werkstattradio aber besonders stark auf Mittel-Lang- oder Kurzwelle beim Einschalten des 9141 tc prasselt, handelt es sich um amplitudenmodulierte Störungen, wie sie z.B. durch Funken (bspw. ein defekter (spratzelnder) Ein-/Ausschalter am 9141) hervorgerufen werden können. Auf UKW sollte das Werkstattradio wesentlich unempfindlicher gegenüber "Prasseln" sein, da dort die AM-Unterdrückung von >40 dB wirkt (wenn das Werkstattradio in Ordnung ist). In dem Fall wäre es einfach: Ein-/Ausschalter erneuern!

      Hallo Reinhard,
      ich verspreche nie wieder die Ratschläge von Experten ohne vorherigen Versuch abzutun ... :whistling:
      Als Abwechslung in der Mittagspause habe ich den Receiver wieder auf die Werkbank gewuchtet und den Netzschalter mit Mess-Strippen gebrückt.
      Und siehe da. das Prasseln ist weg. Also liegt dessen Ursache wohl im verschlissenen Netzschalter - welcher dummerweise recht gut versteckt ist, zum Tausch muss wohl die Front ab, oder?

      Bernd_W schrieb:

      oldiefan schrieb:

      Und wie weit ist die Hauptskala "daneben"?

      Und hier liegt mein "Ortssender" 93,7 MHz bei 99,5 MHz auf der großen Skala, also aktuell gute 5 MHz daneben.
      Die vor Wochen/Monaten auf den Stationstasten eingestellten Sender hingegen musste ich nicht neu abstimmen.
      Hier haben wir wohl den nächsten Fehler :(



      5 MHz ist schon heftig.
      Da Du die Sender mit den Stationstasten aber noch bekommst, ist die Oszillatorabstimmung im FM-Frontend noch in Ordnung. Du kannst zwar die Abstimmspannung bei Programmplatz-Abstimmung (U1-U7) für Deinen Haussender noch so einstellen, dass Du den Sender bekommst, das allein sagt aber noch nicht, ob die Spannung, die Dir dafür vom Abstimmspannungsmodul geliefert wird, auch noch "richtig" ist. Die Poti-Position des Abstimmpotis, die Du bei Handradabstimmung einstellen musst, damit Du Deinen Haussender bekommst,ist sicher falsch, deshalb wird Dir der Sender auf der Skala an falscher Stelle (5 MHz zu hoch) angezeigt. Das deutet auf einen Fehler im Bereich "Programmspeicher", d.h. IC1351 (µA741), Handradabstimmpoti, bzw. dessen Steckverbinder/Adern/Kontakte St 17 (3 Adern) oder am Abstimmspannungsmodul, das ggf. nicht genug Spannung liefert.

      Um der Sache auf die Spur zu kommen, musst Du die Abstimmspannung und einige weitere Spannungen messen.

      Schalte auf UKW, manuelle Abstimmung (Handrad), AFC ausgeschaltet.
      Miß die Spannung am Abstimmspannungsmodul (DC Volt) gegen Chassis-Masse:
      PIN 5 = Soll +3 V
      PIN 4 = Soll +30 V

      Miß die Spannungen an diesen Messpunkten:
      H5 = Soll +15 V
      H4 = Soll +45 V
      B8 = Soll +3 V
      B7 = Soll +31 V

      Drehe das Handrad für Sendereinstellung auf der Skala ganz auf Linksanschlag und miss die Spannung an
      Messpunkt A4 bei Linksanschlag Soll = +3V

      Dann auf Rechtsanschlag und wieder Spannung am Messpunkt A4 messen
      Messpunkt A4 bei Rechtsanschlag Soll = +22V

      Netzschalter:
      Zu dessen Lage und Ausbau kann Dir Michael vermutlich was sagen oder andere Forenkollegen, die ihn von Angesicht kennen. Ich habe den 9141 tc noch nie vor mir gehabt.
      Achtung, Lebensgefahr bei unsachgemässem Einbau!
      Es darf kein Schalter mit Hilfskontakten verwendet werden, die nur als sog. "Wischkontakte" ausgeführt sind. Es werden Hilfskontakte mit richtiger Umschaltung gebraucht. Von aussen sieht man das dem Schalter nicht an.

      Siehe diesen Link:
      nochmal Netzschalter Saba 9140


      Gruß
      Reinhard



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      oldiefan schrieb:

      Um der Sache auf die Spur zu kommen, musst Du die Abstimmspannung und einige weitere Spannungen messen.

      Hallo Reinhard,

      anbei meine Messungen (mit Fluke 87 DMM).
      Voraussetzungen: UKW (Bayern 2 auf 89,5MHz, manuelle Abstimmung (Handrad, Zeiger steht auf 95MHz, also Position 43 auf der Linearskala 0 - 100), AFC ausgeschaltet.
      Spannung am Abstimmspannungsmodul (DC Volt) gegen Chassis-Masse:
      PIN 5 = Soll +3 V , Ist 1,850V
      PIN 4 = Soll +30 V, Ist 18,59V

      Miß die Spannungen an diesen Messpunkten:
      H5 = Soll +15 V, Ist 14,95V
      H4 = Soll +45 V, Ist 45,8V
      B8 = Soll +3 V; Ist 1,85V (=Modul 33, Pin 5)
      B7 = Soll +31 V, Ist 18,4V (= Modul 33, Pin 4)

      Messpunkt A4 (bei „Bayern 2“ auf 89,5 MHz, siehe oben): 3,79V

      Drehe das Handrad für Sendereinstellung auf der Skala ganz auf Linksanschlag und miss die Spannung
      an Messpunkt A4 bei Linksanschlag Soll = +3V ; Ist 1,839V

      Dann auf Rechtsanschlag und wieder Spannung am Messpunkt A4 messen
      Messpunkt A4 bei Rechtsanschlag Soll = +22V; Ist 12,27V

      oldiefan schrieb:

      Netzschalter:
      Zu dessen Lage und Ausbau kann Dir Michael vermutlich was sagen oder andere Forenkollegen, die ihn von Angesicht kennen. Ich habe den 9141 tc noch nie vor mir gehabt.
      Achtung, Lebensgefahr bei unsachgemässem Einbau!
      Es darf kein Schalter mit Hilfskontakten verwendet werden, die nur als sog. "Wischkontakte" ausgeführt sind. Es werden Hilfskontakte mit richtiger Umschaltung gebraucht. Von aussen sieht man das dem Schalter nicht an.

      Siehe diesen Link:
      nochmal Netzschalter Saba 9140

      Hallo Reinhard,
      Danke für den Link, der potentiellen Gefahren bin ich mir bewusst. Ich habe die beiden Netzkontakte mit Lötbrücken versehen, nun prasselt nichts mehr.
      Ob es noch Originalschalter gibt? nochmal Netzschalter Saba 9140
      http://saba-forum.dl2jas.com/bildupload/NE182A2U.JPG

      Edit: es gibt wo
      hl noch welche, wenn auch zu stolzen Preisen: de.elv.com/schadow-netzschalte…kl7uJnfXI9e0aAus4EALw_wcB

      So läuft der Receiver mit gebrücktem Netzschalter:
      Ist das "Ploppen" beim Umschalten normal?

      PS: einen MI215 habe ich habe ich auch noch stehen ^^

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Bernd_W“ ()

      oldiefan schrieb:

      Du kannst zwar die Abstimmspannung bei Programmplatz-Abstimmung (U1-U7) für Deinen Haussender noch so einstellen, dass Du den Sender bekommst, das allein sagt aber noch nicht, ob die Spannung, die Dir dafür vom Abstimmspannungsmodul geliefert wird, auch noch "richtig" ist.

      Auf dem Modul 33 befinden sich zwei Tantals, die gelten ja als übliche Verdächtige, die würde ich ansonsten als nächstes prüfen:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Bernd_W“ ()

      Die Schalter im 9141 TC sind einfacher. Oder genauer: Es reicht ein einfacherer. Blöde ist, dass er im Doppelpack mit einem Taster eingebaut ist, und man da etwas fummeln muss. Ich kann mehr sagen, und auch schauen, was ich noch habe, aber erst Mitte März, wenn ich wieder an meine Ersatzteilkiste komme ...

      Besten Gruss,

      Michael
      Ok, wenn beim 9141 tc kein Hilfskontakt gebraucht wird, ist die Beschaffung einfacher!

      Zu den Spannungsmessungen:

      Zuerst das Abstimmspannungsmodul Nr. 33 zu überprüfen, ist richtig. Dort scheint der Fehler zu liegen.
      Evtl. ist dort IC TCA530 defekt. Das IC liefert die benötigten Spannungen B7 und B8, die in diesem Fall fehlerhaft sind. Für das TCA530 gibt es passenden Ersatz (neuer Nachbau). Frag' mal bei chriss_69 hier im Forum nach.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      kugel-balu schrieb:

      Die Schalter im 9141 TC sind einfacher. Oder genauer: Es reicht ein einfacherer. Blöde ist, dass er im Doppelpack mit einem Taster eingebaut ist, und man da etwas fummeln muss. Ich kann mehr sagen, und auch schauen, was ich noch habe, aber erst Mitte März, wenn ich wieder an meine Ersatzteilkiste komme ...

      Hallo Michael,
      vielen Dank für Deine Unterstützung, bei diesem Projekt habe ich keine Eile :)
      Die Einbaulage der (auf einem Blech geklemmten) beiden Schalter "Netz" und Taster "Standby" ist bei 9141 nicht sehr servicefreundlich, sollte aber grundsätzlich machbar sein.
      Ciao Bernd

      oldiefan schrieb:


      Zu den Spannungsmessungen:

      Zuerst das Abstimmspannungsmodul Nr. 33 zu überprüfen, ist richtig. Dort scheint der Fehler zu liegen.
      Evtl. ist dort IC TCA530 defekt. Das IC liefert die benötigten Spannungen B7 und B8, die in diesem Fall fehlerhaft sind. Für das TCA530 gibt es passenden Ersatz (neuer Nachbau). Frag' mal bei chriss_69 hier im Forum nach.

      Hallo Reinhard,

      ich habe die üblichen verdächtigen Elkos auf Modul 33 überprüft, mit dem "China-Tester" und auch einem LCR-Meter.

      C502 sollte laut SP 1µF haben, eingebaut ist ein 6,8µ/63V, gemessen habe ich 7,7µ -> sieht aus wie ab Werk, aber kann es den IC aus dem Lot bringen?
      C503 stimmt mit SP überein, Soll 1µ, Ist 0,98µ
      C504 ist ein Elko, Soll 22µ, Ist 24,3µ

      Ich habe versucht die im SP angegebene Spannung von +/- 25mV an Modulstecker Pin 1 & 2 zu messen, da zeigt das Fluke nichts bzw. nahezu nichts an, es ändert sich auch nichts bzw. nur im Bereich 0-10mV wenn ich am Hand-Abstimmrad drehe. Falls das für die Eingrenzung des Fehlers vom Nutzen sein könnte.

      Vielen Dank für die Unterstützung bis hierhin,
      Beste Grüße, Bernd
      Abstimmspannung überlastet?

      Die Abstimmspannung kommt aus dem TCA530, Pin 6.
      Jetzt schauen, ob man die Verbindung vom IC zu Pin 4 Modul sinnvoll auftrennen kann.
      Sonst auf dem Chassis gucken, ob nach Pin 4 auf dem Chassis eine schöne Stelle wie Brücke ist.
      Ist der Pfad dann offen, messen, ob sich danach an Pin 6 IC eine Spannung von 30 V einstellt.
      Ansonsten könnte es noch der Spannungsteiler sein, der an Pin 8 IC geht.
      Laut Datenblatt sollte an Pin 8 IC eine Spannung von ca. 20 V zu messen sein.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Schalter ausbauen und tauschen ist kein Problem. Ich habe schon einige Male den Hauptschalter gegen einen anderen getauscht, um auf diese Weise einen für den 9241 etc. zu bekommen, weil im 9141 TC der Wischkontakt keine Rolle spielt (und nicht genutzt wird). Seltsam ist, dass er überhaupt defekt ist, denn meist schaltet er ja nur den Hilfstransformator ein, und der Rest passiert per Relais. Es könnte also sein, dass gar nicht die Kontakte hin sind, sondern dass sie nur verdreckt sind. In dem Fall ginge auch reinigen ...

      Besten Gruss,

      Michael
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