Receiver 9260 - 15V fehlen an Messpunkten fehlen

      Receiver 9260 - 15V fehlen an Messpunkten fehlen

      Hallo liebe Saba Liebhaber
      Ich habe kürzlich einen Receiver 9260 in eigentlich sehr guten Zustand erhalten. Leider hat er einen Mangel den ich wahrscheinlich ohne eure Hilfe nicht selbst finden/beheben kann. Darum wäre ich um eure Expert-Hilfe sehr dankbar.
      Der Mangel manifestiert sich wie folgt: Die Druck-Wahltasten ukw-kanal, reserve, band1, band2, phono, mw, ukw (Also die ganze rechte Seite der Tastenleiste) funktionieren nicht (die roten LED leuchten auch nicht, sind jedoch in Ordnung)
      Bei der Spannungsmessung gemäss Messblatt fehlte an den Messpunkten F3, F4, A3, B6, D2 und E2. die 15V DC, an Messpunkt A2 fehlen die 1.6V DC. zu guter Letzt waren an Messpunkt D4 satte 28V DC anstatt der im Messblatt angegebenen 15V. Alle anderen Werte waren gemäss meinen Messungen i.O. (zwischen 0.5 bis 3V höher als angegeben, aber ich denke das könnte auf die erhöhte Netzspannung -239V- zurückzuführen sein.

      Habe dann die Netzteilplatine als Hauptverdächtigen angesehen und dort alle Elkos, TR611, TR613 und den 15V Spannungswandler IS604 ausgetauscht.
      Resultat: Receiver via eine Glühlampe eingestellt. Die Glühlampe, leider nur 33W, hat kurz aufgeleuchtet und dann sofort an Intensität nachgelassen. Habe dann schon gedacht "alles in Ordnung". Habe dann den Receiver and die 239V direkt angeschlossen und auf die Taste band1 gedrückt. Diese, und das Anzeige haben dann für einen kurzen Augenblick aufgeleuchtet und sich dann wieder verabschiedet. Ich glaube auch einen leisen Relais-Klick gehört zu haben. Nun bin ich wieder gleich weit wie zu Beginn. Kann mir jemand eine helfende Hand reichen?
      Es ist ganz normal, dass an D4 beim 9260 NF-Main-Board 27-28 V liegen. Siehe Schaltplan 9260. Der 9260 hat ja das neue Board für den 6-Filter-Decoder, der nicht mehr mit 15 V am Nachverstärker im Stereodecoder versorgt wird, sondern mit 27-28V, die aus 45 V über den Abfall an R2056 runtergesetzt sind. Ausnahmsweise stimmt das Messblatt also bei D4 nicht für den 9260.

      Auf der Netzteilplatine noch den Sicherungswiderstand R601 prüfen und Gleichrichter D601. Die anderen möglichen Verdächtigen (Elkos und Spannungsregler)hast Du ja schon erneuert.

      Ebenfalls überprüfen, das könnte es sein:
      R3154 auf der Bedienteilplatte hinter der Front (nur Saba 9260). -> 68R/2W Metallfilm. Den mit langen Drahtenden einloeten und so plazieren, dass er dicht hinter der Alu-Frontplatte liegt. Ein Ausfall dieses Widerstandes legt die Tastatursteuerung teilweise lahm. Das Symptom hast Du ja. Die Frontplatte abzunehmen, kann Geduld erfordern, keine Gewalt anwenden, nicht versuchen, mit Werkzeug zu hebeln! Lieber hier nochmal fragen, wie es geht.


      Gruß
      Reinhard

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      Hallo liebe Forum Mitglieder, habe Reinhard‘s Ratschläge befolgt und folgendes unternommen:
      - Alle Gleichrichter auf der Netzwerkplatine ersetzt.
      - R3154 und IC2071 ersetzt (68Ohm/2W und CD4066)
      Danach war die Anzeige wieder da, wenn auch die 2 letzten Zahlen im Display nicht komplett dargestellt wurden.
      Weiterhin fehlen aber immer noch 15V bei den Messpunkten F3, D2 und E2. (F4, A3 und B6 haben nun die 15V und A2 hat 2.8v anstatt 1.6V)
      Die Umschalttasten und Presettasten gehen immer noch nicht und der neue 2W R3154 auf der Tipp-Tastenplatte wird sehr, sehr heiss. Und mittlerweile ist auch die Anzeige wieder ausgefallen (hat eh immer nur 97.55 MHz angezeigt und liess sich nicht verstellen)
      Fazit soweit: Ein gewisser Fortschritt ist erzielt aber ich bräuchte noch mehr von eurem Expert Wissen um die Maschine wieder zum Laufen zu bringen.
      Ich bin demzufolge sehr dankbar für jeden Tipp/Anleitung.
      Danke Reinhard, tatsächlich geht das Display wieder nachdem ich die Z-Diode (D3153) gewechselt habe.
      Super Ferndiagnose. Der R3153 wird immer noch ziemlich warm, aber hält. Mittlerweile sind auch alle Spannungs-Werte gemäss Messblatt an den definierten Messpunkten in Ordnung. Die Lösung lag im Netzteil, Transistoren T611/13 welche ich schon getauscht hatte waren falsch eingelötet, Beinchen vertauscht, naja, ich lerne immer noch dazu. (Die alten BC636 hatten eine andere Beinchen Belegung wie die neuen die ich montiert habe)
      Nur, die Tipptasten auf der rechten Seite (ukw-kanal, reserve, band1, b and2, phono, mw, ukw) sind immer noch ohne Funktion, ausser die LED von U1 die permanent an ist.
      Habe deshalb mal damit angefangen die Komponenten auf dem Tipp-Tastenmodul zu prüfen und bin u.a. auf D3124 gestossen die bei Messung einen Spannungsabfall von >1V aufweist. Sollten da nicht max. ca. 0.6V abfallen?
      Von IC3101 und IC3116 weiss ich nur, dass sie die 12V Versorgungsspannung erhalten, was und ob sie damit etwas vernünftiges machen liegt noch jenseits meines Wissens. (Wie prüft man so ein IC auf Funktion ?)
      Zusammenfassend, weitere Fortschritte sind gemacht, aber einige Herausforderungen sind zweifelsfrei noch vorhanden.
      Vielen Dank für die bisherige wertvolle Unterstützung und ich würde mich freuen weitere Tipps zur Instandsetzung des 9260 zu erhalten.

      Kilo schrieb:

      bin u.a. auf D3124 gestossen die bei Messung einen Spannungsabfall von >1V aufweist. Sollten da nicht max. ca. 0.6V abfallen?


      Nein. D3124 ist doch eine 1,4 V Zenerdiode!

      Du schreibst, dass U1 ständig leuchtet und sich die anderen Tipptasten nicht umschalten lassen. Dazu gibt die im Service Manual angegebene Wahrheitstabelle Auskunft, die Du nachmessen kannst. Es gibt am IC3101 die Messstellen A bis D (Pins 13-16 des IC). Die müssen gemäss der abgedruckten Tabelle entweder auf 0 V (= L) oder 5 V (= H) sein. Es sieht aber für mich so aus, dass bei Dir alle immer L ( 0 V) sind. Dann leuchtet U1 und die genannten Tipptasten können nicht funktionieren. Ein Defekt des IC3101 scheint mir möglich. In dem Fall ist auch UKW nicht schaltbar und aus dem Grund wird auch die UKW-Versorgungsspannung (+15 V ) nicht eingeschaltet. Deshalb kann auch die UKW-Kanal-Umschaltung nicht funktionieren.

      Gruß
      Reinhard

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „oldiefan“ ()

      Danke Reinhard, da hab ich nun Lehrgeld bezahlt. Habe nur auf das Symbol im Plan und auf den Begriff D3124 geschaut. Im Plan ist sie als normale Diode dargestellt. Hätte mir das Ding halt genauer anschauen müssen. Na ja, daraus lernt man :)
      Werde mich nun bei Gelegenheit a die IC3101 Geschichte machen.
      Vielen Dank wieder für die Lösungsvorschläge, ohne eure Hilfe wäre es für mich wohl das Ende des Weges.
      Dieses Lehrgeld habe ich auch bezahlen müssen, denn...


      Dass es eine "Art von Zenerdiode" ist, sieht man an der Bezeichnung:

      BZ1021V4

      BZ102 sind sog. Si-Stabi-Dioden. Die letzten drei Ziffern 1V4 steht für 1,4 V.
      de.web-bcs.com/pdf/Tf/BZ/BZ102_1V4.pdf

      ABER:
      Das "Tückische" bei diesem Stabi- Dioden Typ von Telefunken ist, dass sie zwar die Funktion einer Zenerdiode haben, aber, anders als Zenerdioden, in Flußrichtung eingebaut werden. Das ist also kein Fehler im Schaltplan! Dagegen müssenn "normale Zenerdioden" ja in Sperr-Richtung eingebaut werden. Deshalb ist diese spezielle Diode auch nicht mit dem Zenerdioden-Symbol dargestellt - sondern als "normale Diode". Und deshalb misst Du auch nicht die "normale" Si-Dioden Fluss-Spannung von 0,5-0,7 V sondern hier die Stabi-Spannung von ca. 1,4 V.

      Das ist sehr verwirrend - ich kann nichts dafür! <X

      Gruß
      Reinhard

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