Frage zu Saba Receiver 9260

      Frage zu Saba Receiver 9260

      Hallo zusammen,
      ich bin Ulrich, 59 Jahre und habe mich vor kurzem angemeldet. Zur Zeit überhole ich einen silbernen Saba 9260 Receiver, den ich zusammen mit einem Grundig R48 und einem Tandberg TR2080 via Kleinanzeigen erstanden habe.

      Zuerst einmal bedanke ich mich bei allen Verantwortlichen für die Fülle an Informationen, die hier im Forum mit allen Interessenten so bereitwillig geteilt werden. Da macht es Spaß mitzulesen und die verschiedenen Hinweise und Verbesserungen am eigenen Gerät nachzuvollziehen.

      Ich habe mein Gerät, wie erwähnt aus dem Netz. Ein älterer Servicetechniker hatte seinen Bestand an Bauteilen und Geräten angeboten und ich wollte bei ihm eigentlich einen Saba-Telewatt Verstärker erwerben. Leider war der bereits verkauft und so durfte ich mit in seinen Keller, wo er mir die o.g. Geräte für kleines Geld anbot.

      Ich habe die Module überholt (Potis, Elkos, Folien-C´s) und auch einige der hier vorgeschlagenen Modifikationen verbaut. Den UKW-Tuner werde ich nicht anfassen, da ich von HF wenig Ahnung habe und das Teil später auch nicht abgleichen kann.

      Ich bin jetzt also dabei, das Gerät wieder zusammenzubauen und würde gerne wissen welchen Wert ich für die 4 neuen Sicherungen vor den Gleichrichtern D2304/2314 einsetzen muss (siehe Thread 9241 Rework von user nightbear).

      Mit freundlichen Grüßen
      Ulrich
      Willkommen im Forum!

      Ist schon vernünftig, nicht an Tuner UKW und aufwärts zu gehen, da gibt es immer mal Fallen.
      Selbst erfahrene Techniker gehen da ungern ran.

      Bei der Frage mit den Sicherungen wurde ich stutzig!
      Das Thema habe ich nur noch ansatzweise im Kopf, nicht mehr die Details.
      Die Angabe mit D2304/2314 fand ich, Gleichrichter für die Betriebsspannung der Endstufen.
      Ich nehme an, da wurde eine Modifikation vorgeschlagen, zusätzliche Absicherung.
      Da ist es schon interessant, wo die Sicherungen genau hinsollen.
      Setzte bitte einen Link, wo das genau behandelt wird, vermutlich Sicherungen direkt vor den Endstufen.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Sicherungen in jedem Kanal vor dem Gleichrichter. Vermutlich passen 3,15 A träge recht gut, oder 4 A mittelträge. Der Wert ist nicht kritisch -- die sind dazu da, im Falle eines Kurzschlusses im Gleichrichter oder eines Endstufenschadens den Trafo und andere Baugruppen zu schützen, so hatte Achim das auch erklärt.

      Besten Gruss,

      Michael
      Aha, doch vor den Gleichrichtern!

      Wie zuvor geschrieben, was Achim da plante, weiß ich nicht mehr im Detail.
      Gleichrichter und Elkos für die Betriebsspannungen Endstufe würde ich nicht extra absichern.
      Da reicht die primärseitige Sicherung T1,6A, die Endstufenversorgung ist ja die Hauptlast, gerade beim Einschalten.

      Hatten wir auch mal, vermutlich an anderer Stelle, Sicherungen direkt vor den Endstufen.
      Da nimmt man sinnvollerweise flink, kein Einschaltstrom über Gleichrichter mit sich aufladendem Elko.
      Hier beim 9260 schlage ich was in der Gegend F1A bis F2A vor, je nach Lust und Hörgewohnheiten.
      Hört sich scheinbar niedrig an, kurze Erklärung.
      Eine Sicherung mit Angabe F1A muss auf Dauer einen Strom von 1 A sicher aushalten.
      Auslösen soll sie wesentlich später, auch bei flink nicht sofort, so etwa ab doppeltem Wert, hier 2 A.
      Mit P = I² x R an 4 Ω sind wir dann mit 2 A bei einer Leistung von 16 Watt, eher Durchschnittsleistung.
      Zum Vergleich, gut Zimmerlautstärke ist mit üblichen Lautsprechern in der Gegend 0,1 Watt.
      Wer wie ein Mitglied aus Berlin gern Techno mit Wumms hört, wird eher F2A nehmen, 64 Watt.
      Auch mit flinken Sicherungen weiß man nicht, wer schneller auslöst, Sicherung oder Endstufentransistor.
      Der Endstufenschutz ist aber wesentlich besser gegeben als mit träge vor den Siebelkos.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo,

      die beiden Varianten, Sicherung zwischen Trafo und Gleichrichter (Var. 1) bzw. zwischen Elkos und Endstufe (Var. 2), erfüllen unterschiedliche Anforderungen.

      Var 1 schützt vor defekten Gleichrichtern bzw. Elkos. Das erledigt aber die primäre Netzsicherung eigentlich genauso gut.

      Var. 2 schützt die Endstufen. Die habe ich vor Jahrzehnten mal bei mir eingebaut. Zuerst mit 4 * 1A F, da ist nach Jahren bei höherer Lautstärke mal eine durchgebrannt.

      Dann kam der Wechsel auf 1,6A FF (superflink), da waren nach vielen Jahren plötzlich beide Sicherungen defekt in einer Endstufe. Ursache war eine kollabierte Ruhestromeinstellung. Normalerweise zieht das einen kapitalen Endstufenschaden nach sich, hier war nach Austausch der Sicherungen (jetzt 1,25A F) und des Ruhestrompotis alles wieder i. O.. Beim Einstellen des Ruhestroms bin ich abgerutscht und die Sicherungen waren sofort wieder durch. Nach Austausch wieder alles voll funktionsfähig. Das wäre der zweite Endstufengau gewesen.

      Die erzielbare Lautstärke ist für ein 25qm großes Zimmer jenseits meiner akustischen Schmerzgrenze.

      Meine Empfehlung: Var 2 nachrüsten mit 1,25AF oder 1,6AF.

      Gruß

      Rolf
      Moin Rolf,

      vielen Dank für deine Tips.
      Ich werde mir mal anschauen ob und wie ich die Sicherungen vor den Endstufen unterbringen kann.
      Das mit dem Abrutschen beim Ruhestrom einstellen ist mir bei einem Grundig V2000 auch passiert. Sehr ärgerlich wenn man zuvor alles penibel sauber wieder aufgebaut hat.

      MfG
      Ulrich
      Kleiner Tip beim Ruhestrom!

      Letztens glich ich auch einen Verstärker ab, u.a. Ruhestrom.
      Ich habe einen recht kleinen Trenntrafo um die 60 VA, eigentlich für Messtechnik.
      An dem den Verstärker angeschlossen, damit keine Panne passiert.
      Ansonsten der altbekannte Trick mit Glühlampe AGL um die 60 Watt als Strombegrenzung.

      Andreas
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Beim Ruhestrompoti sollte man einen Widerstand nachrüsten, wie das damals mehrfach beschrieben worden ist, weil das Poti bei einem Kontaktproblem am Mittelschleifer auf "Vollgas" stellt, statt auf "Ruhestrom 0".

      Variante 1 war damals als vorteilhaft diskutiert worden (an verschiedenen Stellen), weil es defekte Trafos gab, recht häufig defekte Gleichrichter, und leider auch recht häufig defekte Elkos, solange man den unnötigen "Heizwiderstand" hinten unter der Endstufe nicht entfernt.

      Variante 2 hat einiges für sich, keine Frage. Aber solange die Endstufen in Ordnung sind, und man nicht drin rumwerkelt, sollten zu hohe Ausgangsströme doch durch die Strombegrenzung vermieden werden. Bleibt das Problem mit dem Ruhestrom, das m.E. weitgehend durch einen ergänzten Widerstand behoben ist.

      Leider ist die Version mit einer Sicherung nach den Elkos nicht völlig klangneutral, auch wenn der Effekt so gering ist, dass er die allermeisten Nutzer nicht stören wird. Die Auslegung von Rolf ist praxisgerecht, wenn man mit Zimmerlautstärke hört. Will man die Endstufe nach ihren Leistungsdaten nutzen, reicht sie nicht, und man wird eher 2 ... 2.5 A flink benötigen, oder sogar 3,15 A flink. Wobei eine derartige Nutzung der Saba Endstufen ohne eine komplette Revision nicht empfohlen werden kann, weil doch zu viele Teile alt und anfällig geworden sind.

      Besten Gruss,

      Michael
      Danke euch beiden,

      ich habe einen Stelltrafo zum langsamen Hochfahren der Spannung auf dem Basteltisch. Die Glühlampe zum Vorschalten sollte ich mal nachrüsten. War bisher zu faul dazu ;)
      Den Widerstand am (erneuerten) Ruhestrompoti habe ich natürlich nachgerüstet.
      Der 9260 braucht sich bei mir nicht besonders anzustrengen. Normale Zimmerlautstärke reicht mir eigentlich.
      Da der allgemeine Erhaltungszustand äußerlich sehr gut ist, ist das Gerät durchaus für das Wohnzimmer geeignet.
      Selbst innen war nicht viel Staub/Verschmutzung. Allerdings war schonmal die linke Endstufe defekt. Dort waren andere Endtransistoren eingebaut.
      Ich habe jetzt in beiden Endstufen BD245/246 verbaut.

      LG
      Ulrich
      Das hört sich doch gut an. Sind noch die ursprünglichen Netzteilelkos drin ? Und die alten Gleichrichter ? Wenn ja, würde ich schon über Variante 1 nachdenken. Aber nach meiner Erfahrung gilt eigentlich: Wenn der Receiver nicht allzu viel gelaufen ist (wonach es klingt), gut behandelt wurde, und jetzt revidiert ist, kann man auch gut ganz ohne diese zusätzlichen Sicherungen auskommen.

      Bei der Umrüstung auf neue Endstufentransisoren -- ist da die Version C eingebaut worden ? Die ist sinnvoll, um etwas mehr Reserve bei der Betriebsspannung zu haben, denn an 230 V liegt die ja ein paar Volt höher als im Schaltplan ausgewiesen. Der B-Typ ist (theoretisch) etwas knapp, obwohl das bei geringer Forderung der Endstufe nach meiner bisherigen Erfahrung keine Probleme hervorruft.

      Besten Gruss,

      Michael
      Moin Michael,

      ich hatte die Netzteilelkos sowie alle Gleichrichter vorsorglich getauscht. Die Endtransen sind die C-Typen. Ich wollte den Receiver in meinem Leben nicht nochmal behandeln müssen ;) Das können dann gerne die Nachkommen erledigen - wenn sie soetwas noch können/wollen, bzw. wenn man dann noch Ersatzteile kaufen kann.

      Sry für meine etwas verspätete Antwort aber wegen der Vorweihnachtszeit lahmt das HiFi-Basteln bei mir gerade. Bis ich den 9260 weiter bearbeiten kann wird es wohl Januar werden.

      Ich wünsche dir / euch allen schonmal eine erholsame Weihnachtszeit
      und einen guten Rutsch
      Ulrich
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