Nachfertigung von Teilen 2

      Jetzt die endlich zweiteilige Silikonform.
      Das Anfertigen einer Drucktastenform wird hier beschrieben.

      Ich nehme hierfür ein Gefäß, z.B. den schwarzen Deckel v. Kontaktspray.
      Das u.U. vorhandene kleine Loch an diesem Gefäß überklebe ich mit einem Streifen Klebeband, damit mir nichts davonläuft.
      Dann fülle ich den angemischten Silikonkautschuk ein.
      Und zwar soviel, daß es für die Größe der Taste langt, aber doch noch soviel Platz nach oben ist, damit man das Oberteil der Form (das 2.Teil) einfüllen kann.


      Dann am Besten (das habe ich bei meiner Tastenform zuerst noch vergessen)an zwei gegenüberliegenden Stellen, zwei Runde Löcher einbringen.
      Durchmesser der Löcher 8-10mm.

      Dazu kann man z.B. zwei alte Elkos nehmen, die haben ungefähr das richtige Gewicht, damit sie in dem noch flüssigen Silikon nicht "absaufen".
      Das gibt dann später die Nasen, womit man das Unter- und Oberteil exakt fixieren kann. Das ist unbedingt wichtig!!
      Hier die Nasen an einer anderen Slikonform:




      So, jetzt mal hochladen, und dann weiter...
      Made in Western Germany!
      Gut, jetzt noch das Teil, welches man abformen will rein.
      Die Taste ist in dem flüssigen Silikon "aufgeschwommen"...
      Ich wollte aber, da eine zweiteilige Form immer logischerweise auch eine Nahtstelle hat (und zwar da wo beide Formteile zusammengefügt werden), daß die Taste genau bis zur Hinterkante in das Silikon eintaucht.
      Habe die Taste dann nach dem Eintauchen mit kleinen Schrauben so beschwert, daß sie richtig eintaucht, aber nicht absäuft. Das ging ganz gut.
      Das Silikon hat ne gewisse Zähigkeit, ist also nicht so flüssig wie Wasser.

      Nachdem dann das Silikon ausgehärtet war merkte ich, daß ich die Fixierungslöcher vergessen hatte.
      Das ausgehärtete Material läßt sich aber auch gut nachträglich bearbeiten.
      Also bohrte ich mit der Bohrmaschine zwei 8er Löcher rein.
      Warum jetzt bei meinem Unterteil nur ein Loch zu sehen ist, das erkläre ich später, es sollten aber 2 sein.


      Den "Abflusskanal" habe ich auch später dann angebracht, weil ich ihn vergessen hatte.
      Hier kann man irgendwas langes Rundes mit eingießen, wofür man dann allerdings in die schwarze Dose seitlich ein Loch rein bohren muß.
      Dieser Kanal ist sehr wichtig!!
      Hier muß später beim Gießen das überschüssige Harz abfließen können.

      Zum rechten Teil, dem Oberteil kommen wir dann als Nächstes....
      Made in Western Germany!
      Wenn das Silikon dann ausgehärtet ist kann man die Teile, die und die Löcher f. die Nasen gemacht haben, durch hin und herbiegen, entfernen (die Elkos z.B.).
      Die Original-Taste lassen wir drin, weil wir sie nie wieder so exakt da rein bekommen, wie sie jetzt drin ist.

      Jetzt kommt Vaseline ins Spiel!!
      Es gibt natürlich auch ein Formentrennmittel des Silikon-Kautschuk-Anbieters, aber ich denke das ist auch nur normale Vaseline.
      Melkfett geht sicher auch.
      Ich schau da immer mal was der Haushalt so hergibt.
      Eventuell geht sicher auch normales Fett. Kein Öl!!

      Jetzt wird die ganze Oberfläche der Form (die Taste auch)damit eingerieben, aber nur eine dünne Schicht. Das Einfetten der Löcher f. die Nasen nicht vergessen.

      Habe bei meiner Form leider das eine Loch vergessen einzufetten.
      Hier hat sich dann das Oberteil mit dem Unterteil verbunden.
      Beim Trennen dann ist ein Brocken aus dem Oberteil rausgerissen.
      Das Unterteil hat jetzt eine Art "Berg" und das Oberteil ein "Tal".
      Das geht aber auch zum fixieren. Glück gehabt...
      Wenn alles dünn eingefettet ist, mischt man wieder etwas Silikon an.
      Ich habe es dann bis zur Oberkante des Kontaktspraydeckel eingegossen.
      Unbedingt langsam einfüllen, damit die Luftblasen im Silikon entweichen können.
      Nach dem Aushärten des Silikons kann man dann Ober- und Unterteil trennen, bzw. durch kneten auseinanderbringen.
      Jetzt können wir die Originaltaste entfernen und haben eine fertige zweiteilige Form.
      Made in Western Germany!
      Hi Andreas, der untere Teil muß natürlich komplett ausgehärtet sein, bevor man, nachdem man die Trennstellen eingefettet hat, das Oberteil aufgießt.

      Durch die Fettschicht lassen sich beide Teile dann später, nachdem das Oberteil dann ausgehärtet ist, wieder voneinander trennen.
      Die Nasen und der Kanal ist dann (der Kanal nur, wenn ich eine Stange eingelegt habe) automatisch da, da das eingegossene Silikon ja in die Löcher fließt.
      Durch das Einfetten kann sich die obere Form der Unteren zwar exakt anpassen, aber sich nicht mit ihr verbinden.
      Ohne das Einfetten wird man Unter- und Oberteil nie wieder von einander trennen können!!
      Das Originalteil bekommt man dann natürlich auch nicht mehr raus.
      Dann bliebe nur noch ein Aufschneiden der Form...
      Womit dann die Form sicher kaputt ist.
      Die Deckungsgleichheit beim Gießen erreicht man dann eben durch diese Nase, die sich dann in die Löcher dann einführen lassen, oder so ;)

      Das Gießen werde ich später dann noch beschreiben.
      Dann wird Dir sicher klar, wie es funktioniert.
      Gruß Christoph
      Made in Western Germany!
      Zum Gießen einer Taste rühren wir Giesharz mit Härter an.
      Für eine Taste langen uns ca. 2 Teelöffel Harz.
      Ich nehme dieses:

      Bei 2 Teelöffeln brauche ich 10-12 Tropfen Härter, die man gut untermischt.
      Dann läßt man das Harz ca. 5 min stehen, damit die Luftblasen vom Rühren etwas entweichen können.
      Die untere Form stelle ich auf eine ebene Fläche.
      Ich fülle dann das Formenunterteil zu 50% mit Harz auf und stochere dann mit einem Holzzahnstocher die Luftbläschen heraus.
      Dann wird das Formenunterteil komplett mit Harz vollgefüllt.
      Eventuell nochmal Blasen rausstochern.
      Dann (langsam!!) das Formenoberteil aussetzen, so daß sich die beiden Nasen (bei mir ist es eine Nase und eine Berg- und Talverbindung, wie oben beschrieben) in ihre Gegenseite am anderen Teil der Form einpassen.

      Die Form dann sofort in die Hand nehmen und zur Seite kippen, so daß der Abflußkanal nach oben zeigen.
      Durch die Öffnung wird dann beim Zusammenfügen recht viel Harz rauslaufen.
      An den Seiten kommt's auch raus, aber das macht im Moment nichts.
      Dadurch, daß ich die Öffnung dann nach oben schaut, kann eventuell Luft in der Form zwar entweichen, aber keine neue Luft eindringen.
      Luftblasen und Lufteinschlüsse sind das schlimmste was heir beim Gießen passieren kann.
      Jetzt spanne ich die ganze Form in einen kleinen Schraubstock, sorge aber immer dafür, daß das Abflußloch nach oben zeigt, hier könnte uns sonst auch noch das ganze Harz davonlaufen.
      Den Schraubstock drehen ich dann (mit Gefühl!!) langsam zu, so, daß ich zwar Druck auf die beiden Formenhälften ausübe, diese aber nicht allzu arg verbiege.
      Das Innere der Form, da wo dann unsere Taste entsteht, könnte sich sonst auch deformieren.

      Jetzt lasse ich das Harz in einigermaßen warmer Umgebung aushärten.

      Ich lasse es z.Z. über Nacht im Heizraum in diesem Schraubstock drin.
      Am nächsten Morgen schau ich mir dann das Ergebnis an.
      Das Ergebnis kommt dann als nächstes...
      Made in Western Germany!
      Wenn das Harz ausgehärtet ist, nehme ich die Form aus dem Schraubstock, und entferne vorsichtig (durch seitliches Kneten der Form) das Formenoberteil.
      Das sollte jetzt zu Vorschein kommen:

      Dann wird durch Drücken von außen auf das Formenunterteil die Taste, die noch im Unterteil festhaftet gelöst.
      Mit einer Zange ziehe ich dann am Gußast, der sich durch die Abflußöffnung gebildet hat, die Taste aus der Form.

      Da meist die Oberfläche der Taste noch klebrig ist lege ich das Teil (ohne es anzufingern) auf das warme Fensterbrett über der Heizung.
      Wärme härtet die Taste dann weiter aus.


      So sieht die Rückseite aus:

      Links die Nachgefertigte (gegossen aus einem anderen Material), rechts die originale Sabataste.
      Man sieht auch, an der Innenseite der Taste, , daß beim Gießen eine absolute Deckungsgleichheit der beiden Formhälften vorhanden war.

      Habe aber dann feststellen müssen, daß die nachgegossenen Tasten zu dünnwandig sind, (die Originalen sind es aber auch).
      Also habe ich das Formenoberteil etwas abgeändert, damit die Tasten eine dickere Wandstärke haben.
      Das kommt dann im nächsten Posting.

      Gruß Christoph
      Made in Western Germany!
      Hier die noch geschlossene zweiteilige Form, in der das Harz jetzt schon ausgehärtet ist:


      Die Form nach dem Öffnen:


      Das oben erwähnte mit einem scharfen Messer nachträglich geänderte Formenoberteil.
      Somit haben die Tasten Innen mehr Material drin und sind somit stabiler.



      Die Gießharztaste wird gerade aus der Form genommen:


      Die grundierten, noch nicht bearbeiteten Tasten:


      Ich denke die Festigkeit der Tasten müßte jetzt mehr als ausreichend sein.
      Jetzt müssen die Tasten noch entgratet werden, alle Gußreste weggeschliffen werde und dann mit der Airbrushpistole lackiert werden.

      Gruß Christoph
      Made in Western Germany!
      Kleine Idee zum Thema Einfetten.

      Das Fett soll ja möglichst gleichmäßig und dünn aufgetragen werden. Von Kontaktchemie gibt es Vaseline 701 in einer Sprühdose. Das dürfte Vaseline in einem Lösungsmittel sein. Wenn man das Zeug nicht kaufen will, sollte man ein vergleichbares Produkt recht einfach selbst herstellen können. Vaseline gibt es in der Drogerie oder beim Apotheker. Dann wird die Vaseline in ein Lösungsmittel gegeben wie Reinigungsbenzin oder Alkohol. Mit der dünnen Flüssigkeit werden dann die Teile und die Form bestrichen. Ist das Lösungsmittel verdunstet, hat sich ein dünner recht gleichmäßiger Fettfilm gebildet.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hier geht's jetzt noch etwas weiter, und zwar mit der Farbgestaltung.

      Erstmal, was hat Saba für die Tasten und Drehknöpfe der Sabine 14 für einen
      besch... Farbton gewählt!! :ugly2:
      Wollte heute eigendlich die 4 Gießharztasten heute lackieren...


      Habe dann grad mal den "Farbenkasten" ausgepackt, und Ihr glaubt es kaum, da muß sogar grasgrün rein in die Farbkombination.


      Habe aber dann doch den Farbton hinbekommen :)
      Die Grundfarbe ist Humbrol grau Nr.5 + etwas schwarz + etwas grasgrün.

      Lackieren?? Relativ warm (8°) ist es draußen, der Regen hat auch aufgehört...
      aber jetzt ist's dunkel draußen...
      Ok dann halt morgen.
      Gruß Christoph
      Made in Western Germany!
      Hallo Christoph,
      ich habe da ein Wildbad9, wo bei zwei Tasten der Mittelsteg weggebrochen
      ist. Um jetzt nicht so einen großen Aufwand zu betreiben, hab ich gedacht,
      ich fixiere die Tasten ordentlich und gieße Sie dann mit Kunstharz o.ä. aus.
      Meinst Du das wüde so gehen, denn an sonsten sehen die Tasten noch ganz
      gut aus!? Was müsste ich zum ausgießen nehmen?
      Gruß,
      Gruß,der Baumberger
      Hallo Cristopher,
      den Mittelsteg hab ich nicht, aber die Idee ist gar nicht mal so schlecht.
      Den hinteren Teil bekomme ich bestimmt abgegrenzt. Gottlob es sind
      Ferien,was? Endlich etwas mehr Zeit fürs Hobby. Wenn ich mich nicht irre,
      hast Du gestern sehr günstig ein Königsfeld bekommen, richtig? Bin zu
      Deinem Glück gerade verhindert gewesen. Ich freu mich auf jeden Fall
      für Dich.
      Gruß,
      Gruß,der Baumberger
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