TK75 Aussteuerung

      Ich habe heute meine TK75 zum Freiburg 9 geschleppt, damit 'Gleiches mit Gleichem' verbunden ist ;) Mit der Aussteuerung habe ich jedoch Probleme:

      Ich kann die Aussteuerung nur über den eingebauten Lautsprecher kontrollieren. Das Leuchtband, welches eigentlich von links und rechts leuchten sollte, ist zwar grundsätzlich schwach beleuchtet, ein hellerer 'Strich' kommt jedoch erst von links und rechts herein, wenn ich übersteuere, dann aber für meinen Geschmack zu hell und zu kurz bemaßt. Ist das Leuchtband defekt? Wenn ja, kann man solche Röhren noch kaufen?
      So, wie mir per eMail mitgeteilt wurde, sollte ich mal die Röhre auswechseln. Das habe ich heute gemacht. Leider fehlt der Röhre offenbar Power. Wenn man wild den Aussteuerungsregler hin- und herbewegt, zeigen die Balken durchaus, dass sie könnten, jedoch kommen sie nie über ca. 30/40% dessen, was sie max. anzeigen könnten. Die Aufnahme ist soweit okay, jedoch verzerrt sie bereits, wenn ich mehr als einen von ich glaube 8 oder 9 Schritten des Aussteuerungsreglers wähle.
      Wenn es so ist: Am Pin 9 der EM84 ist ein Widerstand von 1Mohm angeschlossen. Das andere Ende geht auf Pin 6 bzw. über den Schaltkontakt des A/W-Schalters an die Schienenspannung. Letztere beträgt ca. 210 Volt, am Pin 9 sollten ca. 10 bis 20 Volt anliegen. D.h., wenn Du den Widerstand gefunden hast, dann kannst Du direkt an ihm den Spannungsabfall - ca. 200 bis 220 Volt - messen. Das geht natürlich nur, wenn AUFNAHME gedrückt ist. Wenn weniger als 10 Volt am Pin 9 anliegen, dann ist dieser Widerstand hochohmig geworden.

      Immer vorausgesetzt daß die Spannungsversorgung vom Netzteil her i.O. ist.

      Wenn es dort schon hakt, dann brauchst Du erstmal gar nichts anderes in Angriff nehmen sondern musst natürlich erstmal das alles richten.

      Prüfe zu diesem Zweck die Stromaufnahme indem Du ein Amperemeter anstelle der Sicherung Si203 = 160mA einschaltest. Meßbereich etwa 500 mA solltest Du einstellen. Dann auf etwa 200 mA runterschalten, aber ohne vorher auszuschalten! Gute alte Drehspulinstrumente sind auch hier den digitalen Zahlenhopsern weit überlegen.

      Viel Erfolg!

      Es ist wohl selbstverständlich, daß zum Rausmachen der Sicherung und ersatzweisem Anklemmen des Strommessers der Netzstecker zu ziehen ist!

      Wenn auch der Schalter des TK75 ein Zweipolschalter ist so trau dem Ding nicht bevor Du alles gründlich untersucht hast! Ein paar Sekunden Zeitaufwand sind belanglos gegen einen Stromschlag :D
      Viele Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.
      Das Radio hat eine TB-Buchse, DIN 3-Pol. Daran habe ich das TB angeschlossen. Die Wiedergabe über das Radio funktioniert. Aufnahme eigentlich auch, wenn es nicht viel auszusteuern gibt.

      Direkt hinten am Anschluß der EM84 sitzt ein kleiner Widerstand, vermutlich meinst du den?!?

      Es ist übrigens keine EM840 wie im Schaltplan vorgestellt, sondern eine EM84. So steht es im Gerät und auf der Röhre ;)
      "....Direkt hinten am Anschluß der EM84 sitzt ein kleiner Widerstand, vermutlich meinst du den?!?..."

      Richtig, das sollte das Korpus delikatess sein. Zwischen Pin 9 und 6 !

      Es ist zwar selten, daß diese wenig belasteten Widerstände hochohmig werden, aber es passiert immer wieder mal.

      Natürlich gibt es noch ein paar Böslinge mehr, die man in Betracht ziehen muß. Der genannte Vorwiderstand hat aber den Vorteil, daß er leicht zu überprüfen ist.

      Ich hätte nichts dagegen, wenn Du mir mal Deinen Schaltplan scannst. Ich habe ja auch einen, Ausführung 56750-6001c. Der ist gültig für Geräte ab Nr. 337675 und in dem ist die EM84 korrekt angegeben.

      Nun hast Du ja auch auf der CD einen drauf - wenn es der gleiche ist, brauchste den natürlich nicht extra nochmal einscannen :) Da kann ich mir mal das Scheibchen raussuchen.
      Viele Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.
      Verzerrte Aufnahme bei geringer Aussteuerung. Sicherlich wurde hier der richtige Anschluß (Radio) gewählt. Bei einer Tesla passierte es mir mal, das ich statt der Kopierbuchse die, für das Mikrofon erwischt habe. Das Signal war dann aber schon bei der Mithörkontrolle im Gerätelautsprecher verzerrt. Der Aussteuerungsmesser, in diesem Fall ein Zeigerinstrument, zeigte auch kaum Reaktion. Bei Tesla's sitzen direkt auf der Buchsenleiste so manche Widerstände, die etwas mit der Pegelanpassung zu tun haben. Hat davon zum Beispiel einer ungewolten Kontakt mit der Blechschiene, auf der die Buchsen montiert sind, kann es auch zu falschen Pegeln kommen. Vielleicht bei der SABA auch mal in diese Richtung suchen.
      Gute Idee Gerald! Ich war bisher zu bequem in das Gerät hineinzuschauen :) Habe mir nur mal die Schaltung vorgenommen.

      Das Ganze Gerät besteht ja fast nur aus Schaltkontakten :D

      Und zu allem Übel gibt es auch eine Aussteuerungsautomatik.

      Wenn mit einem Dreipoligen Diodenkabel die Wiedergabe einwandfrei funktioniert sollte es aber schon im richtigen Loch stecken.

      Fehlerquellen gibt es an dem Teil noch und nöcher!

      Auch die Generatorröhre EL95 ist ein heißer Kandidat.

      Na, schaun wir mal.

      Edit:
      Keine Aussteuerungsautomatik, eine Umsteuerungsautomatik. Modernere Menschen sagen dazu Autoreversschaltung :)
      Viele Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.
      Na freilich Andreas, ich habe auch so eine Klamotte :D

      Komme aber im Moment nicht an das zentnerschwere Teil ran. Das habe ich mir für lange Winterabende beiseitegetan - muß komplett restauriert werden, also mehrere Wochen, wenn nicht gar Monate, Arbeit zur Genüge.

      Einen Schaltplan hatte ich ja mal ersteigert und ein nettes Forenmitglied fertigt mir ja auch mal Duplikate von seiner Serviceanweisung.

      Fehlt mir nur noch eine BDA - Du hast nicht zufällig sowas ?


      Gerald:

      Das Ausgangssignal wird nur an den beiden Buchsen "RADIO" und "AUSGANG" zur Verfügung gestellt,wobei die Buchse "RADIO" von irgendwo noch separat abgeschaltet werden kann und dabei auf den Phonoeingang gelegt wird! Oh mein Gott - wer hat das nur alles verbrochen :shocked:

      Aber eine reizvolle Herausforderung ist es schon!

      MichaelZ.
      Viele Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.
      Wenn Du von UNTEN, also der Lötseite, auf die Fassung schaust, dann sind bei allen Röhren der 80-er Reihe die Anschlüsse Nr. 4+5 die für den Heizer. Eine Ausnahme macht die Doppeltriode ECC81, bei der zusätzlich der Mittelabgriff der Heizung an den Pin 9 gelegt ist. Du zählst also mit dem linken Anschluß Nr1 beginnend im Uhrzeigersinn durch bis zur 9. Ganz einfach. Zwischen 1 und 9 ist ein größerer Abstand. In der Mitte der Fassung sitzt fast immer ein längerer Metallzylinder. Dieser Zylinder wird meist, aber nicht immer, mit Masse verbunden.

      Im Falle des Sockels der EM84 sind die Heizleitungen in den Farben BRAUN+GRÜN ausgeführt - falls das Schaltbild zutrifft. Du erkennst sie auch wenn sie andersfarbig sind. Wechselstrom-Heizleitungen sind immer verdrillt verlegt.

      Mit mittlerer Stift meinst Du sicher Pin 6. Dort muß außerdem noch ein roter Draht drangehen. Der bringt in Aufnahmestellung direkt von der Siebdrossel ca. 210 Volt an diesen Punkt. Der Widerstand darf dann eigentlich von Pin 9 nur direkt an Pin 6 gehen und nirgendwo anders hin.

      Für heute mach ich Schluß - war ein langer Tag.

      mfg. MichaelZ.
      Viele Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.
      Wenn also die Anoden- und Schirmspannungen i.O. sind, wird es etwas unangenehmer.
      Dazu mußt Du die von Pin 1 - dem Steuergitter - kommende gelbe Litze verfolgen. Die geht an einen Lötpunkt wo zum einen der Anschluß c der Fernsteuerungsbuchse und zum anderen die Bauelemente der Gitterkombination dranhängen. Hier sind auch wieder der Kondensator C16 und der Ableitwiderstand R26 zu prüfen. Den Kondensator kannst Du auf Feinschluß mittels Glimmlampe testen, dazu muß er aber ausgelötet werden. Es geht aber auch mit dem Widerstandsbereich des Multimeters.

      Der Außenbelag ist mit einem Ring oder durch eingefärbte Stirnseite gekennzeichnet. Diese Seite muß immer an Masse bzw. das kalte Ende der Schaltung gelegt werden.

      Der 3Mohm Widerstand ist bei stromlosem Gerät mit dem Multimeter einfach auszumessen

      Soviel erstmal dazu.
      Viele Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.
      Zur Überprüfung von Kondensatoren auf ihre Funktionalität:

      Es gibt für wenig Geld diverse digitale "Kondensatortester" zu kaufen. Diese Dinger sind für die Reparaturpraxis i.A. ungeeignet, wenn nicht gar sinnlos!
      Sie sagen nur etwas aus über die theoretische Kapazität eines Kondensators, aber nichts darüber ob das Teil überhaupt noch brauchbar ist. Dazu müssten sie den Reststrom messen und das tun sie nun wirklich nicht.

      OM Andreas hatte im 452WK-Thread schon mal die Prüfmethode mittels Ohmmeter vorgestellt. Wenn man nach dieser Methode einen einwandfreien Kondensator gleicher elektrischer Größe mit dem verdächtigen Prüfling vergleicht kann man recht schnell abschätzen ob das Bauteil noch seinen Dienst verrichten wird.

      Eine andere, im Reparaturdienst an Röhrengeräten bewährte Methode ist die Prüfung mittels Glimmlampe. Sie gestattet zuverlässig, zwei Zustände zu unterscheiden: Brauchbar und unbrauchbar. Mehr nicht und diese Feststellung ist bei der Fehlersuche in fast allen Fällen ausreichend. Zudem geht es schnell!
      Der Prüfling bleibt einseitig an der Schienenspannung, am freien Ende wird mit der Glimmlampe angetastet. Es muß ein ganz kuzes aufblitzen zu sehen sein - der Ladestromstoß. danach muß das Glimmrohr unbedingt dunkel bleiben! Wenn hingegen ein leichtes Flackern auftritt, dann hat der Kandidat Feinschluß. Bei anhaltendem Glimmlicht liegt ein Kurzschluß vor.

      Simpel, aber wirkungsvoll und darüberhinaus die billigste Prüfmethode.

      Kleine Miniaturglimmis sind da sicher wenig geeignet - am besten gehen die normalen Röhrenglimmlampen in Sofittenform, wie sie in einfachen Spannungsprüfern enthalten sind oder waren.
      Eines allerdings ist einschränkend anzumerken: Bei Kleinspannung, wie sie in den Halbleitergeräten üblich ist, funktioniert das nicht! Unter 90 Volt zündet ein Glimmrohr nicht oder wenigstens nicht zuverlässig und bei zu erwartenden Spannungen über 300 Volt ist ein Vorwiderstand einzuschalten wenn man keine Entladung im Glimmrohr haben möchte.

      Für die Prüfung von Elkos ist diese Methode auch nicht brauchbar da zu hoher Reststrom bei Elkos an deren deutlicher Erwärmung einfach zu diagnostizieren ist.
      Viele Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.
      Sie steuert wieder aus. Zwar habe ich nicht viel 'Weg', um auszusteuern, aber es tut. Ich habe innen ein braunes Kabel gefunden, das sich losgerissen hat und auf dem Lötkontakt von einem gelben Kabel lag, dass zur EM84 geht. Das braune Kabel hat ganz schön Funken gesprüht. Ich habe auch die Stelle gefunden, wo das braune Kabel herkam. Wie ich schon immer sagte: ein SABA geht nie wirklich kaputt, es sind immer nur Kleinigkeiten :D
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