Gitarre an Freudenstadt 100

      Es kommt drauf an wie rum der Stecker in der Steckdose steckt. Entweder man hat L oder N aufm Chassis, da kannste den Phasenprüfer dranhalten und der leuchtet dann, wenn man den Netzstecker umdreht bleibt er aus. Liegt das Chassis auf N dürfte normalerweise nix passieren, weil kein E-Herd die Phase aufm Blech hat, oder? Solang ich nur an die Phase packe passiert ja nix, erst wenn ich irgendwo dran komme wo das Potenzial rückgeleitet werden kann, an die Heizung z.B.

      Mir ist das mal passiert, ich hatte meinen Gitarrenverstärker neben mir und hab so rumgeklimpert während ich über ein altes Wega Radio ein Uher Variocord 63 laufen lies, dieses hat ein Metallchassis, zumindest teilweise, ich wollte das Band anhalten und hab währenddessen meine E Gitarre festgehalten, der Amp und das Tonbandgerät waren nicht verbunden, durch die Verbindung zwischen TB und Radio übertrug sich das Potenzial aber auch aufs Gehäuse vom Uher und schwuppeldiwupp hatte ich mächtig eine hängen. Gleich tot ist man da nicht, ich hab schon gut ein paar gefackelt bekommen, auch aus Röhrenradios, aber es ist kein schönes Gefühl. Solang es Wechselspannung ist kommt man davon auch gut los. Das Gefährliche ist Gleichspannung, nämlich weil man nicht mehr loslassen kann, bei Wechselspannung kommt man los, weil man einen ständig wechselnden Sinus hat der immer zwischen negativ und positiv schwankt.

      Ich hab Ausbildung bei der Bahn gemacht, da haben mir Leute Geschichten erzählt, von den Trafohäuschen wo teilweise 15 kV auf den Trafos drauf sind, die haben nicht geerdet und nicht kurzgeschlossen und sind dann durch die Wucht von der Riesenspannung auf die andere Straßenseite geflogen, is aber glücklicherweise sonst nix passiert, selbst erlebt habe ich das zum Glück auch nicht, die Leute bei denen ich dabei war waren immer recht verantwortungsbewusst.

      LG, Tobi
      Walkman86 postete
      Ich hab Ausbildung bei der Bahn gemacht, da haben mir Leute Geschichten erzählt, von den Trafohäuschen wo teilweise 15 kV auf den Trafos drauf sind, die haben nicht geerdet und nicht kurzgeschlossen und sind dann durch die Wucht von der Riesenspannung auf die andere Straßenseite geflogen, is aber glücklicherweise sonst nix passiert, selbst erlebt habe ich das zum Glück auch nicht, die Leute bei denen ich dabei war waren immer recht verantwortungsbewusst.
      Hallo Tobi,

      das kann ich mir fast nicht vorstellen. Bei 15 kV Fahrdrahtspannung bildet sich ein kräftiger Lichtbogen, welcher zumindest Gliedmaßen so verbrennt, daß sie meist abgenommen werden müssen, wenn nicht gleich tödliche Folgen eintreten. Ich jobbte mal bei der Freiburger Uniklinik in der Chirurgie. Da wurden drei Jugendliche eingeliefert, welche in einem Anfall von lebensmüdem Übermut auf Güterwagen geklettert sind und vom Lichtbogen des Fahrdrahts erfasst wurden. Davon starb einer, bei den anderen wurden Gliedmaßen amputiert. Das waren sicher nur "Geschichten", welche man Dir da erzählt hat.

      Gruß, Norbert
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      Da war ja niemand am Fahrdraht dran, sondern am Trafo, der den Fahrdraht mit Spannung beliefert, wahrscheinlich wollte er diesen erden und hatte vergessen den Hauptschalter abzustellen, zum Erden gibt es extra eine Stange, es entsteht also kein direkter Kontakt zum Trafo, die Stange ist 2 beinah 2 Meter lang und besteht aus einem Kunststoff, nur die Spitze ist aus Metall, der Mann der mir das erzählt hat war fast 50 Jahre bei der Bahn, ich glaube nicht, dass das nur so eine Geschichte war.

      LG, Tobi
      Hallo Tobi,

      wie auch immer - in SABA-Röhrenradios liegen zum Glück nicht solche mörderisch hohe Spannungen an ;) Trotz allem ist auch bei Netzspannung Vorsicht geboten, wenn man auch schon so einige "gewischt" bekommen hat.

      Beim Arbeiten unter Netzspannung immer eine Hand in der Hosentasche, hieß es bei uns in der Ausbildung - diesen Spruch kennst Du sicher auch :)

      Gruß, Norbert
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