Mittlerweile avanciert das Buch zur Pflichtlektüre
eines jeden Saba-Fans! Leider wird es schon lange
nicht mehr gedruckt und ist somit wohl nur noch
in Antiquariaten oder Internetauktionen geben. Es
liegt derzeit zwischen 25 und 90 Euro.
Aber nun zum Inhalt:
Die Erwartungshaltung war gross. Ich hatte die
Hoffnung, sehr viele Bilder und technische Daten zu den
Geräten bzw. Tabellen u.ä. zu erhalten, garniert vom
geschichtlichen Werdegangs SABAs. Ein erstes grobes
Durchblättern endete im Schock: äusserst wenige Bilder,
überdies nur in Schwarzweiss Darunter wohl kaum etwas
aus den mir so wichtigen 70er und 80er Jahren. Und Tafeln
suchte ich ebenfalls vergeblich.
Nun war das Buch aber zu teuer, um es arglos in die Ecke
zu feuern und meine Neugierde, wie es denn wohl genau zur
Fa. Saba kam, verlangte ebenfalls nach Befriedigung. Um es
kurz zu machen: das Buch liesst sich hervorragend, wie ein
Roman. Geschrieben vom Enkel des Grossen August Schwer.
Nein, es geht nicht um Details zur Technik einzelner Geräte oder
deren spezifischer Ausstattung, es geht um die Zeitgeschichte
und insbesondere um die Familie Schwer. Erstaunlich ist der
moderne Schreibstil, ebenso wie die Aufgeschlossenheit, ja
geradezu bürgerliche Normalität des Autors - so gar nicht die
Handschrift eines grossen Industriekapitäns - aber das sagte
man ja schon seinem Onkel nach. Unternehmer dieser Art sind selten,
mir ist auch einer bekannt und wie das Leben nun mal so spielt,
hat er sein Unternehmen auch im Schwarzwald.
Aber zum Inhalt: ein kurzes Kapitel widtmet sich den Anfängen,
der 'grauen Vorzeit' sozusagen. Den Schwerpunkt bilden die
Kriegsereignisse. Das Buch kann auch ohne weiteres als Anti-
Kriegsbuch eingestuft werden. Je länger ich in dem über
weite Strecken spannend gehaltenen Buch lass, desto mehr
Sympathien entwickelte ich für den kleinen Schwer und seine
Familie. Wie oben schon erwähnt, schildert er das Zeitgeschehen
keinesfalls aus der Sicht eines millionenschweren Wirtschafts-
magnaten, sondern vermittelt den Eindruck eines ganz normalen
Menschen in einer ganz normalen Familie, die zwar reich, jedoch
nicht überkandidelt war.
Dann kam die Nachkriegszeit und mit ihm der Kampf der deutschen
Phonoindustrie gegeneinander. Er erfand einen neuen Vertriebsweg,
die Bindung an ausgesuchte Grossisten und Einzelhändler und drehte
damit den Discountern und Grossversandhäusern den Hahn zu. Dies
war der Rettungsanker für Saba. Trotz allem gelang es Saba nicht,
die fetten Jahre tatsächlich richtig auszunutzen und Kapital anzu-
häufen. Am übelsten jedoch wurde ihm von Max Grundig mitgespielt:
dieser hatte im Hintergrund Banken und Kooperationspartner
von Saba im Griff. Als Saba Ende der 60er in arge Bedrängnis kam
und Telefunken wie Philips und die Deutsche Bank nach der Pfeife
von Max Grundig tanzten, schaffte es Schwer einen riesgen
amerikanischen Konzern für sich zu gewinnen, mit dem der Durchbruch
gelang. Durch die Ölkrise und ein grosses Problem im belgischen
Bildröhrenwerk der Amerikaner brachte Saba Mitte der 70er aus
dem Tritt. Ein ehemaliger Telefunkenmann überzeugte die Amerikaner
von seinen Fähigkeiten und schob die Schuld für die Misere auf
Schwer, der seinen Hut nehmen musste. Saba gehörte nun endgültig
den Amerikanern. 1980 kam das Ende, der Beginn des Ausverkaufs
durch Thomson-Brandt, die den Amis Saba abkauften.
Fazit: wer über die Saba-Geräte, ihre Technik, Leistungsdaten,
Preise, Aussehen oder über die Schaltpläne etwas erfahren möchte,
der sollte die Finger von diesem Buch lassen. Wer Saba-Sammler
ist, für den ist dieses Buch ideal. Ansonsten könnte
man auch auf allen Seiten des Buches das Wort 'Saba' durch
'XY' ersetzen und so einen wunderbaren Gutenachtroman bekommen,
der jeden fesselt, unabhängig von dem Unternehmen, dass in diesem
Buch eine Schlüsselrolle inne hat. Auch als Antikriegsbuch ist
dieses Werk nicht zu unterschätzen.
eines jeden Saba-Fans! Leider wird es schon lange
nicht mehr gedruckt und ist somit wohl nur noch
in Antiquariaten oder Internetauktionen geben. Es
liegt derzeit zwischen 25 und 90 Euro.
Aber nun zum Inhalt:
Die Erwartungshaltung war gross. Ich hatte die
Hoffnung, sehr viele Bilder und technische Daten zu den
Geräten bzw. Tabellen u.ä. zu erhalten, garniert vom
geschichtlichen Werdegangs SABAs. Ein erstes grobes
Durchblättern endete im Schock: äusserst wenige Bilder,
überdies nur in Schwarzweiss Darunter wohl kaum etwas
aus den mir so wichtigen 70er und 80er Jahren. Und Tafeln
suchte ich ebenfalls vergeblich.
Nun war das Buch aber zu teuer, um es arglos in die Ecke
zu feuern und meine Neugierde, wie es denn wohl genau zur
Fa. Saba kam, verlangte ebenfalls nach Befriedigung. Um es
kurz zu machen: das Buch liesst sich hervorragend, wie ein
Roman. Geschrieben vom Enkel des Grossen August Schwer.
Nein, es geht nicht um Details zur Technik einzelner Geräte oder
deren spezifischer Ausstattung, es geht um die Zeitgeschichte
und insbesondere um die Familie Schwer. Erstaunlich ist der
moderne Schreibstil, ebenso wie die Aufgeschlossenheit, ja
geradezu bürgerliche Normalität des Autors - so gar nicht die
Handschrift eines grossen Industriekapitäns - aber das sagte
man ja schon seinem Onkel nach. Unternehmer dieser Art sind selten,
mir ist auch einer bekannt und wie das Leben nun mal so spielt,
hat er sein Unternehmen auch im Schwarzwald.
Aber zum Inhalt: ein kurzes Kapitel widtmet sich den Anfängen,
der 'grauen Vorzeit' sozusagen. Den Schwerpunkt bilden die
Kriegsereignisse. Das Buch kann auch ohne weiteres als Anti-
Kriegsbuch eingestuft werden. Je länger ich in dem über
weite Strecken spannend gehaltenen Buch lass, desto mehr
Sympathien entwickelte ich für den kleinen Schwer und seine
Familie. Wie oben schon erwähnt, schildert er das Zeitgeschehen
keinesfalls aus der Sicht eines millionenschweren Wirtschafts-
magnaten, sondern vermittelt den Eindruck eines ganz normalen
Menschen in einer ganz normalen Familie, die zwar reich, jedoch
nicht überkandidelt war.
Dann kam die Nachkriegszeit und mit ihm der Kampf der deutschen
Phonoindustrie gegeneinander. Er erfand einen neuen Vertriebsweg,
die Bindung an ausgesuchte Grossisten und Einzelhändler und drehte
damit den Discountern und Grossversandhäusern den Hahn zu. Dies
war der Rettungsanker für Saba. Trotz allem gelang es Saba nicht,
die fetten Jahre tatsächlich richtig auszunutzen und Kapital anzu-
häufen. Am übelsten jedoch wurde ihm von Max Grundig mitgespielt:
dieser hatte im Hintergrund Banken und Kooperationspartner
von Saba im Griff. Als Saba Ende der 60er in arge Bedrängnis kam
und Telefunken wie Philips und die Deutsche Bank nach der Pfeife
von Max Grundig tanzten, schaffte es Schwer einen riesgen
amerikanischen Konzern für sich zu gewinnen, mit dem der Durchbruch
gelang. Durch die Ölkrise und ein grosses Problem im belgischen
Bildröhrenwerk der Amerikaner brachte Saba Mitte der 70er aus
dem Tritt. Ein ehemaliger Telefunkenmann überzeugte die Amerikaner
von seinen Fähigkeiten und schob die Schuld für die Misere auf
Schwer, der seinen Hut nehmen musste. Saba gehörte nun endgültig
den Amerikanern. 1980 kam das Ende, der Beginn des Ausverkaufs
durch Thomson-Brandt, die den Amis Saba abkauften.
Fazit: wer über die Saba-Geräte, ihre Technik, Leistungsdaten,
Preise, Aussehen oder über die Schaltpläne etwas erfahren möchte,
der sollte die Finger von diesem Buch lassen. Wer Saba-Sammler
ist, für den ist dieses Buch ideal. Ansonsten könnte
man auch auf allen Seiten des Buches das Wort 'Saba' durch
'XY' ersetzen und so einen wunderbaren Gutenachtroman bekommen,
der jeden fesselt, unabhängig von dem Unternehmen, dass in diesem
Buch eine Schlüsselrolle inne hat. Auch als Antikriegsbuch ist
dieses Werk nicht zu unterschätzen.