Alternative zur Hochglanzlackierung

      Hallo Thomas,

      da hast Du was falsch verstanden, nicht das Furnier wird eingeschitten, sondern die furnierte Tischlerplatte auf der Rückseite. Die kann man dann leicht biegen, weil nur noch wenig Material übrig ist und sich die Einschnitte auf der Rückseite dann schießen. Schau Dir das Bild in Post 18 mal genau an dann siehst Du wie die das gemacht haben.
      Gruß Josef
      Hallo Thomas,

      Furnier ist nicht gerade billig und man sollte sparsam damit umgehen, damit nicht viele Reststücke überbleiben. Wie Du sicherlich weist sind Furniere sehr dünne Holzplatten die aus einem dicken Holzstamm der Länge nach mit eimen extrem scharfen Messer/Hobel abgeschält werden. Die Breite der Furniere ergibt sich aus der Dicke des nutzbaren Stammes und die Maserung sind im Grunde die Jahresringe vom Baum. In meinem Fall handelt es sich um französiches Nussbaumfurnier 0,6mm dick 36cm breit und 260cm lang. Im Grunde reicht so ein Blatt um ein Radiogehäuse damit furnieren zu können, aber das Gehäuse sollte ja vom Bild her symetrisch aussehen und daher benötigt man 2 Blätter vom gleichen Stamm.
      Kommen wir aber nun zur Verarbeitung:
      Da das Furnier ja sehr dünn ist lässt es sich problemlos mit einer Haushaltsschere oder einen scharfen Cuttermesser schneiden. Ich benutze meistens ein Cuttermesser mit langen Klingen die sich bei stumpfwerden an den vorgegebenen Stellen abbrerchen lassen und somit wieder scharf sind. Um gerade schneiden zu können nehme ich mir ein 50cm langes Stahllineal zur Hilfe, ein Aluwinkel oder Wasserwaage tuns auch auf jedefall was gerades.Geschnitten wird auf einer Holzunterlage, in meinem Fall eine alte Faserplatte. An die ausgemessene Schittkante legt man nun das Lineal an und fährt mit dem scharfen Messer unter leichtem Druck mehrfach darüber bis alles duchtrennt ist. Mann könnte zum abschneiden auch eine Schere benutzen, jedoch würde die Schnittkante nicht so genau wie mit dem Lineal und Messer. Möchte man nämlich das Furier auf einer Fläche stoßen dann braucht man einen sehr genauen Schnitt, da sonnst unschöne Lücken entstehen.

      Zuerst habe ich mir aus den 2 Furnierblättern 2 Stücke mit der gleichen Maserung für die Seitenteile des Gehäuses zugeschnitten. Hierbei sollte man ca 2 cm dem benötigtem Maß zugeben, was das spätere Kleben enorm erleichtert. Die Überstände können nach dem Kleben ganz genau angepasst(abgeschnitten oder abgeschliffen) werden. Beim Kleber habe ich mich für das altbewährte Patex (Dose) entschieden, und beidseitig( eimal das Gehäuse und einmal die Rückseite vom Furnier) mit einem Pinsel betrichen. Das sollte sehr zügig und gleichmäßig von statten gehen, zügig weil der Kleber rasch antrocknet und gleichmäßig da zu dick aufgetragen beim späteren aufkleben Hügel entstehen.
      Bevor man mit dem Auftragen des Klebers beginnt sollte man das Furnier erst mal auf das Gehäuse legen um zu sehen wie weit man den Kleber dort auftragen muss und mackieren. Bei mir war das die linke Gehäuseseite, da das Furnier ca. 36cm breit war, reichte es von der linken hinteren Gehäusekante bis um die Rundungen und zum Teil noch in die Schallwandöffnug herein. Linke Gehäuseseite und das dazugehörige Stück Furnier waren mit Kleber bestrichen und hatten ca 15 mim abgelüftet, das heist der Kleber fühlt sich trocken an und bleibt beim Brühren nicht mehr an den Fingern kleben. Nun setzt man das Furnier an der hinteren Kante des Gehäuses an, aber "Vorsicht" einmal schief angesetzt hat verherende Folgen, man kann es nicht verschieben, das Furnier ist hinüber und der Kleber muss wieder vom Gehäuse entfernt werden. Daher hatte ich anfangs schon erwähnt das Furnier etwas größer zu wählen um etwaige Ungeauigkeiten ausgleichen zu können. Zunächst wird nun das Furnier mit der Handfläche angedrückt bis es überall anliegt, dann mit hohem Druck (Methode von Volker, die Finne vom Hammer geht wunderbar) die ganze Fläche verpresst. Der Druck ist maßgeblich für die perfekte Verbindung verantwortlich, also gräftig auf den Hammer drücken, aber nicht schlagen, Beulen wollen wir ja keine. Die gleiche Vorgehensweise nun bei der rechten Seite. Ist das erledigt wittmen wir uns der oberen und unteren Kante Schallwandöffnung. Hierzu schneiden wir uns 4 Steifen von einer der Furnierplatten, 2 für das obere und 2 für das untere Gehäusemittelstück. Auch hier ca 2 cm zum benötigtem Maß hinzugeben.
      Weiter mit der oberen Kannte: da die dazugehhörigen 2 Stücke Furnier zu lange sind müssen wir sie anpassen, das heist auf genaue Länge und das optische Bild. Wir haben ja beriets die linke und rechte Seite des Gehäuses mit Furnier beklebt, welches ja irgendwo zur Mittes des Gehäuses endet.
      Weiter bei der Furnierkante linke Seite oben: wir schauen uns nun eine der abgeschnittenen Furnierstreifen für die Oberkante etwas genauer an und suchen und eine Stelle die farblich zu der Endkante der schon geklebten Furniers passt. Dort legt man nun den schmalen Streifen mit der gleichen Farbe/Muster über das geklebte Furnier und scheidet dort mit dem Messer beide Furniere durch. Man erhält so eine ganz genaue Stoßkannte die man später nicht mehr sieht. Das Gleiche macht man nun mit der rechten Seite des Gehäuses. Als nächstes werden nun die beiden Furnierstreifen auf der Rückseite Makiert R- für rechts und L für links, damit auch noch weis wo sie hingehören, zudem kommt auch auf diese Seite der Kleber drauf. Jetzt nimmt man sich etwas Klebeband zur Hilfe, stößt den linken Furnierstreifen an die linke und den rechten an die rechte Seite an und fixiert sie dort mit etwas Klebeband. Die Furnierstreifen liegen nun in der Mitte des Gehäuse übereinader, dort legt man das Lineal an und scheidet wieder beide Furniere mit dem Messer durch. Das übreschüssige material entfernen und auch hier über die Stoßkante einen Streifen Klebeband kleben. Die beiden äußeren Klebebänder entfernen, jetzt hat man einen passgenaues Stück Furnier für die Mitte, welchels nun wie gehabt einkleben lässt. Das Gleiche gilt für den unteren Streifen und auch für die Innenseite der Schallwandöffung. Bevor wir nun den Gehäusedeckel bekleben werden erst das übersehende Furnier besäumt/abgeschnitten. Dazu benutze ich einen Drehmel/Minibohrmaschiene mit diversen Schneid-und Schleifvorsätzen. Die Furnierüberstände entferne ich zunächst erst mal grob mit einer Minitrennschebe/Drehmel, vorher anzeichen damit nicht zuviel weggeschnitten wird, den Rest dann mit Schiergelpapier/Körnung 120 und Schleifklotz. Hierbei sollte man sich Zeit lassen und genügend Licht zur Verfügung haben, soll ja später perfekt aussehen. Ausschnitte für Seitenlautsprecher, Zierleisten, Regler und Tasten auf die gleiche Weise. Zuletzt beklebt man dann noch die Deckseite des Gehäuses, schneidet die Furnierüberstände ab und stellt das Gehäuse über Nacht in eine sichere Ecke.
      Nun gehts ans schleifen: erst grob mit 80er dann mittel mit 220er und fein mit 400er Sandpapier. Nicht mit der Maschine schleifen, sondern von Hand und Schleifklotz und immer in Maserrichtung.
      Wie ihr nun den Rohling weiter behandelt überlasse ich eurer Kreativität.

      So nun wüsche ich viel Spaß beim Ausführen und hoffe ich habe niemanden gelangweilt.
      Gruß Josef
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