Verteiler für UKW Antenneneingang

      Frage an die Hochfrequenztechniker:

      Ich plane, meine 91er und 92er Receiver sowie meine Telefunken TRX2000 und TRX3000 Receiver über eine Canton Wechselschaltanlage mit 6 verschiedenen Boxenpaaren zu verbinden.

      Somit kann ich später 11 Receiver auf die Boxen schalten.

      Wie verteile ich nun das FM-Signal elf mal auf die Geräte ??

      Danke für eure Hilfe

      Gruß, Dieter
      Hallo Dieter,
      entweder Du setzt zu jedem Receiver / Tuner eine (Durchgangs-)antennendose mit 12-14 dB Auskoppeldämpfung und ca 1-1,5 dB Durchgangsdämpfung, abgeschlossen mit einer Enddose oder Durchgangsdose mit Abschlusswiderstand. So kannst Du bis zum "Vollausbau" alle Geräte versorgen. Wenns nur 4-5 Dosen sind, gehen auch Dosen mit 7 dB Auskoppeldämpfung.
      Oder Du nimmst einen z.B. 8-fach Verteiler, von dem aus eine Leitung zu jedem Receiver geht. Aber: Hier ist die Entkopplung zwischen den Receivern nicht ausreichend - es sei denn Du setzt vor jeden Receiver noch eine Dose(Wenn jeweils nur ein Receiver in Betrieb ist, ist die Entkopplung kein Problem).

      Alternativ zum Verteiler mit Einzeldosen wären z.B. 2 4-fach Abzweiger hintereinander mit Abschlusswiderstand hinter dem zweiten. Hier kannst Du die Geräte direkt an die Ausgänge der Abzweiger anschließen - die Entkopplung wird im Abzweiger erledigt.

      In jedem Fall wirst Du verstärken müssen - am besten mit einem guten KTV Verstärker mit ca.12-18 dB Verstärkung, möglichst regelbar. Die KTV Verstärker sind der dichten Kanalbelegung besser gewachsen.
      Achim
      Achim schießt etwas über das Ziel hinaus mit seinen Antennendosen.

      Achim, klar ist das eine saubere Lösung.
      So geht es einfach und individuell erweiterbar:
      http://forum2.magnetofon.de//showtopic.php?threadid=2654
      Das Thema habe ich vor längerer Zeit im Nachbarforum Tonband verfasst.
      Im Normalfall wirst Du bestens mit den Splittern 3 dB zurechtkommen. Du benötigst keinerlei Abschlußwiderstände. Selbst bei 16 Endgeräten kommst Du (rechnerisch) lediglich auf -12 dB, was bei Radio nicht wirklich stört, wenn halbwegs Pegel vorhanden ist. Der Regelbereich AGC eines einfachen Radios sollte mindestens 60 dB haben. Mein Amateurfunkgerät DRAKE TR7 deckt mehr als 120 dB ab.
      Deshalb nur einen Verstärker setzen, wenn wirklich nötig. Den aber dann direkt an der Antenne setzen, um das Rauschen nicht unnötig hochzuziehen.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Wenn man jetzt den Mittelweg zwischen Andreas und Achims Beitrag wählt ist man wahrscheinlich auf der richtigen Seite :)

      Bevor man hier Lösungsvorschläge präsentiert sollte man aber vielleicht erst mal Wissen wie überhaupt Empfangen wird. Direktempfang ist hier tolleranter als Breitbandkabel.
      Wie sieht die vorhanden Installation aus?
      Ideal wäre es wenn die Pegelverhältnisse bekannt sind.
      Dann kann man sich Gedanken über die Lösungsmöglichkeiten machen.
      Hier gilt auch, nicht alles was Funktioniert muss den Vorschriften entsprechen.
      Darüber wacht schließlich die Bundesnetzagentur (früher BAPT - Bundesamt für Post und Telekommunikation).

      @Andreas.
      Auf was beziehen sich deine Pegelverhältnisse?
      Wenn man die Vorschriften berücksichtigt hat man im UKW Bereich einen Spielraum von max. 30dB (Empfängeranschluß).
      Laut der alten Vorschrift (die neuen hab ich im Moment nicht Parat) VDE0855 darf sich der Nutzpegel UKW- Stereo am Empfängereingang von 50dbµV bis 80dBµV (ich meine hier ist der obere Grenzpegel mal auf 70dBµV reduziert worden- DIN EN50083-2?) bewegen.
      Die Empfangsgeräte können eventuell einen größeren Bereich abdecken, das hat aber nichts mit den Pegelvorschriften zu tun

      Gruß Ulrich
      Danke erst mal für euere Ideen !

      Also, die "Ausstellung" befindet sich im ersten Stock, ein Faltdipol bringt bereits bei fast allen Sendern Vollausschlag am Feldstärkeinstrument. Insofern ist genügend Pegel vorhanden.

      Eine Antennenvorinstallation ist nicht vorhanden, kann aber, falls es der Sache dient, leicht nachgeholt werden, da mein stationärer UKW-Dipol samt Verstärker hinter der ersten Wand angebracht ist. Evtl. sollte man dann von hier aus planen, da er definitiv das stärkere Signal liefert.

      Eine Art "Antennenumschalter" für 10 Geräte gibt es wohl nicht, bzw. was wäre der Schaltungsaufwand für den Selbstbau ?

      Gruß, Dieter
      Die Sache mit den vielen 2-fachverteilern scheint zwar preiswert, wäre aber in keinem Kabel- oder Antennenverteilnetz zulässig.
      Und das aus gutem Grund:
      Die Entkoppeldämpfung zwischen den Ausgängen der Verteiler ist (wenn ein Trafo drin ist und wenn Widerstände drin sind erst recht) viel zu niedrig, um ein Empfangsgerät vor den durch ein zweites Gerät rückwärts ins Netz eingeschleusten Störsignalen zu schützen.
      Sicher werden Geräte wie ein 92xx keine heftigen Störsignale abgeben aber vielleicht will Dieter auch mal ein Röhrenradio oder einen alten Röhrenreceiver mit anschließen - dann sieht die Sache ganz anders aus.

      Nicht dass die anderen Geräte keinen Empfang mehr haben aber man hat dann eine Störstelle hier, eine Kreuzmodulation da und ein Zwitschern dort.
      Es ist wie so oft in der modernen Technik: Das Gute kostet doch auch fast nix. Ein 4-fach Abzweiger, mit dem sich die Sache fachgerecht ausühren lässt

      http://www.reichelt.de/?;ACTION=3;LA=4;GROUP=F5;GROUPID=3536;ARTICLE=59656;START=0;SORT=user;OFFSET=16;SID=26mBpsYKwQARoAAFL1vyA9672978877bd9723f495588afb8d1612

      kostet geröde mal 6,65 €.

      Man braucht hier 2 oder vielleicht 3 davon. Hinter den Abzweigern werden die Geräte direkt angeschlossen - ohne Dosen - und alles ist o.k.
      Diese Version war eigentlich von mir als Kompromiss gedacht.

      Es gibt ja Fälle, wo man durch Bastellösungen richtig Geld sparen kann - aber hier kann man fürn 5er mehr professionell und sauber arbeiten!
      Achim
      Ich würde hier gerne mal das Problem umdrehen und dabei auch eure Hilfe brauchen.

      In der hiesigen Empfangssituation gibt es 2 bevorzugte Empfangsrichtungen, und die Feldstärken sind nicht immer so berauschend (oder gerade berauschend) selbst mit Saba - Recievern. Ich habe 2 sehr brauchbare Richtantennen für UKW die ich gern zusammenschließen möchte. Eine mit 18 Elementen für den Fernempfang in die eigentlich interessantere Richtung, und eine 7 Elemente mit ca. 100 Grad Versatz.

      Kann man die Antennen mit einer entsprechenden "Weiche" zusammenschließen, einen Rotor möchte ich nicht länger benutzen, da auch 3 Geräte daran hängen.

      Vielleicht fällt jemand was ein?

      Gruß, Gunnar
      Gruß, Gunnar
      Huuu das ist eine recht undankbare Sache. Am saubersten löst man sowas bei einem einzelnen Empfänger tatsächlich mit einem Rotor.
      Man kann natürlich elektrich mehrere Antennen mit einer Weiche zusammenschließen. ABER: Die schönen Richtcharakteristiken der der einzelnen Antennen werden wieder partiell zunichte gemacht. Ein Signal, was schön sauber über die 18 El. hereinkommt, wird in der Weiche mit den über die andere Antenne hereinkommenden reflektierten Siognalen desselben Kanals gemischt. Wenn Du auf dem flachen Land bist, wo nix steht, was reflektieren könnte, ist das nicht schlimm. Aber wehe, die Antennen stehen in hügligem Gebiet oder in der Stadt.
      Natürlich kann die Anordnung einen Versuch wert sein, wenn aufgrund der Geographie die jeweils eine Antenne keine refletierten Signale der Kanäle der jeweils Anderen aufnimmt - warum nicht.
      Zumindest im Stadtgebiet scheidet diese Lösung aber aus.

      In allen schwierigen Lagen besteht die saubere Lösung darin, für jede Antenne durch Sperrkreise die Frequenzen der jeweils Anderen zu sperren (bzw. zu dämpfen) oder nur die gewünschten Frequenzen passieren zu lassen.
      Diese Technik ist eher im professionellen Bereich in Kopfstationen verbreitet - da geht aber auch second hand einiges oder sogar Selbstbau.
      Für den Abgleich ist aber entsprechendes Messgerät angeraten.
      Achim
      Das hab' ich mir fast gedacht, daß es unschön wird ;(

      Nun, da die Oberpfalz recht hügelig ist, mache ich mir erst mal keine großen Illusionen. Aber ich werde es trotzdem mal im Frühjahr probieren, vielleicht klappts ja trotzdem. Gibt es eigentlich noch die entsprechenden Einschleuseweichen, ich finde bei den üblichen Verdächtigen nur diese Kombi-Dinger für LMK / UKW / Band I - IV in unterschiedlichen Konfigurationen. Eine mit 2 x UKW gibt's wohl nicht mehr. Einfach parallel auf den Draht schalten kann ich die Antennen sicher nicht, oder? (Auch wenn ich kein HF-ler bin, kommt mir das nicht sinnig vor)

      Gruß, Gunnar
      Gruß, Gunnar
      Gunnar, prinzipiell kannst Du zwei Antennen zusammenschalten.

      Achim hat es angedeutet, daß es Probleme mit Reflexionen geben könnte. Da Du recht schwache Signale empfangen willst, würde ich direkt hinter jeder Antenne jeweils einen Verstärker setzen und dahinter über einen Splitter zusammenführen. Die Dinger funktionieren in aller Regel auch rückwärts, sind seltenst Richtkoppler. Ansonsten gibt es bei einiges an Lesestoff in der Richtung, klicke den Link in meiner Signatur an.

      Andreas, DL2JAS

      P.S.:
      Ich bin ja schon etwas verrückt, habe eine 12 Element Hochgewinnantenne 16,3 dBi für UKW 2 m Amateurfunk. Das Ding ist 8 m lang.
      http://www.dl2jas.com/antennen/yagi2m/yagi2m.html
      Wie lang ist dann dein Prügel mit 16 Elementen auf etwas tieferer Frequenz???
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Andreas,

      so ein Mörderteil habe ich nicht, die Antenne habe ich mal günstig bekommen, das war eine der FUBA Dinger, die auf 3 Ebenen aufgebaut sind. Leider ist die Antenne nach unserem letzten Umzug (immerhin schon 3 Jahre her) noch zerlegt, daher auch kein Bild. Damit ist das sicher kein 18 Elemente Yagi (bin eben kein Fachmann in HF). Vielleicht kennst Du diese Antennenbauform noch? Aber beeindruckend groß ist das Ding schon, soweit ich mich erinnere etwa 4m lang und 1,50 hoch. Der Empfang am letzten Standort war richtig gut. Nur der Öffnungswinkel war sehr klein...

      Gruß, Gunnar
      Gruß, Gunnar
      Hier ein Projekt von mir, Antenne UKW FM Radio.
      http://www.dl2jas.com/antennen/ukwfm/yagi_ukw.html

      Die Antenne hat "nur" gut 7 dBi Gewinn, ist aber recht interessant. Ich habe sie auf Breitbandigkeit und Richtwirkung optimiert, beide Parameter schließen sich nahezu aus. Man sieht frequenzabhängig die Antennendiagramme, die häufig von kommerziellen Antennenherstellern verschwiegen werden. Die Antenne ist recht kompakt und einfach nachbaubar, die Längenangaben sind nicht wirklich kritisch. Das als Anreiz für diejenigen Mitleser, die eine relativ einfache Richtantenne suchen. Heute bekommt man kaum noch fertige Richtantennen für UKW Radio FM.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
    • Benutzer online 1

      1 Besucher