9940 - Cassettenteil macht Probleme

Hallo,

beim Cassettenteil meiner 9940 steckt ein hartnäckiger Wurm drin. Zuerst lief der Wickelmotor nicht, festgebacken. Den habe ich mit Kontakt 88 wieder gängig bekommen, aber ein Problemchen bleibt. Bei Wiedergabe treten typische Motor-Störgeräusche im Hintergrund auf. Da habe ich natürlich sofort der Wickelmotor im Verdacht.
Komme momentan zwar nicht so oft zum Basteln, aber vielleicht kennt jemand dieses Phänomen. Ich werde mich wohl in den nächsten Tagen mal mit dem Oszi dranmachen müssen und das Problem einkreisen, aber wenn es der Motor ist, kann man wohl nichts mehr dran machen, oder?. Hat vielleicht noch jemand so einen Motor rumliegen?

Gruß, Gunnar

So, melde mich mit einem kleinen Erfahrungsbericht zurück.

Der Wickel-Motor in dem Cassettenteil (in den 9940 und 9941 war ja ein Pabst Laufwerk mit 2 Motoren hat sich offensichtlich "Selbstgeheilt". Nach einigen Stunden Dauerlauf sind die Störgeräusche über die Spannungsversorgung verschwunden, vielleicht hat sich der Kollektor wieder richtig eingelaufen. Der Motor ist übrigens ein offensichtlich seltenes Teil mit einem aufgesetzten Schleppläufer (siehe unten).



Insgesamt bin ich aber vom generellen Aufbau der Anlage positiv überrascht. Alles macht, obwohl viel Plastik verbaut ist, einen sehr soliden Eindruck. Auch das Empfangsteil steht den Recievern nicht deutlich nach. Nur einige Komponenten haben wohl keine Dauerfestigkeit, so schlechte Elkos wie in der 9940 habe ich noch nicht gesehen. Die sind total ausgelaufen und haben die Netzteilplatine versaut. War eine Menge Arbeit die Schweinerei wegzumachen. Hier noch ein Bild von den Elkos.



Gruß, Gunnar

So, nachdem ich vorerst mal fertig mit dem Ding bin, hier ein Erfahrungsbericht mit der 9940 Anlage.

Für ganz schmales Geld gekauft, hatte sie ein paar kleine Probleme, Cassettenteil lief nicht (siehe oben) und etliches an der Beleuchtung funktionierte nicht. Aber Musik kam erst einmal schon raus. Dann habe ich mich mal an das Zerlegen gemacht, mit gehörigem Respekt, weil doch die Kompaktanlagen so "verbaut" und Serviceunfreundlich sind.
Zur Überraschung ist die Anlage nach Abnehmen des Deckels zwar dicht bepackt aber sehr aufgeräumt.



Die Komponenten (außer Plattenspieler) lassen sich sauber zum Service hochklappen, man kommt an alles ran (das Pabst Cassettenteil kann noch extra aufgeklappt werden, und läuft auch in diesem Zustand).





Da kommt dann aber auch schon das Hauptproblem zum Vorschein: Das Netzteil hat sehr schlechte Kondensatoren. Bisher hatte ich derart massiv ausgelaufene Elkos noch nicht gesehen. Die Platine war mächtig versaut.





Nach dem Säubern undNeubestücken sieht das Netzteil wieder brauchbar aus.



Danach war noch der Cassettenrecorder dran, der inzwischen wieder gut läuft, und einige Kleinigkeiten, wie Lämpchen, ein paar Elkos und Widerstände; nun ist das gute Stück wieder voll intakt.



Durch die Aussenreinigung incl. Polieren der Haube wirkt das Teil fast wie neu. Technisch sind die Kompaktanlagen durchaus interessant, der Empfang ist sehr gut, das Cassettenteil und der 491er Dual Dreher können sich auch sehen lassen, und die Endstufen sind von der Bestückung ähnlich denen im MI212.
Alles in allem sehr ordentlich und solide, klingt prächtig, eben SABA.

Vielleicht macht es dem einen oder anderen mit etwas Platz mal Mut zur Kompaktanlage!

Gruß, Gunnar

Genau, der Dual 491 war in den 9940 und 9941 eingebaut, aber auch in einigen Kompaktanlagen anderer Hersteller. Das war damals als Direktantriebler einer der Besten, die in Anlagen eingebaut wurden. Als eigenständiger Dreher ist mir der allerdings nicht bekannt.
Nur das System ist inzwischen nicht mehr das originale Audio-Technica, habe das durch einen Nachfolger (auch AT) ersetzt.

Demnächst seht noch für die Anlage ein kleiner Umbau an, ich baue die Einschaltverzögerung (wie in der 9941 schon enthalten) zusätzlich ein. Das Modul baue ich nach Vorbild der 92xx Reihe nach. Mal sehen wann ich dazu komme...

Gruß, Gunnar