Abgeschirmte Koppelkondensatoren

      Hallo Christoph,

      schon richtig, das mit den Teeries.

      Primär tauscht man die doch aber wegen
      gealtertem Dielektrikum und damit verbundener
      "Durchschlagsgefahr" bei hoher anliegender Spannung.
      Sekundär, je nach Stelle in der Schaltung, wegen
      der meist erhöhten Kapazitätswerte.
      Andere Gründe sehe ich nicht, und deshalb können diese
      Kondensatoren, wo es nicht um genaue Kapazitätswerte
      ankommt (z.B. Siebkondensator) und keine hohen Spannungen anliegen,
      im Gerät verbleiben. Auch die abgeschirmten Koppelkondensatoren,
      da hier zu erwartende Kapazitätsänderungen wenig Einfluß haben und
      man sich im Zweifel eher einen Brumm oder Störungen einfängt.
      Oder sehe ich da was falsch ?
      Grüße
      Martin
      Warum nicht, wenn nicht der Teer schon ausgelaufen ist... :)

      Gerade die blauen SABA sind schon sehr auffällig und
      im Chassis was besonderes.

      Die Frage ist ja auch, WOMIT tauscht man:

      Es gibt passende axiale Typen, die dann aber meist (chinesisch-)
      gelb sind, oder unpassende knallrote rechteckige Teile für gedruckte
      Schaltungen, die man viel zu oft in verbastelten Geräten findet.

      Natürlich auch die Frage, um was für ein Gerät es sich handelt,
      ob hochwertig und selten, oder um Massenware, ist klar.

      Grüße
      Martin
      Es erhebt sich die Frage,soll ein Radio bedenkenlos täglich in Betrieb genommen werden oder als Anschauungsobjekt sinnlos rumstehen?Ein Radio muss spielen,da ist es doch völlig unerheblich,ob die Kondensatoren blau,rot,grün oder gelb sind.Für Fanatiker gibt es Ersatz übrigens zu total überhöhten Preisen auch in schwarz,diese Spezies baut das Chassis aber nicht ins Gehäuse,sondern sitzt abends gemütlich bei einem Glas Wein vor dem Chassis und ergötzt sich am Anblick der originalen Teerkondensatoren.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Die Hauptschwäche der Teeries ist nicht das alternde Dielektrikum sondern die Feuchtigkeit, die der Teer im Alter durchläßt. Ich habe mal den Test gemacht und den Teer mit einem Lötbrenner verflüssigt und an beiden Seiten trat eine kleine Wasserdampfwolke aus. Danach hatten die "Teeries" zwar wieder die aufgedruckte Kapazität, aber ich hab sie trotzdem in die Tonne getreten!!
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hi Leute,

      beim Auswechseln abgeschirmter Kondensatoren beachte ich immer ein paar Dinge:
      1. Das moderne Ersatzteil räumlich so nah wie möglich ans Chassis legen
      2. den wegführenden Draht auch und ihn möglichst kurz halten
      3. wenn erkennbar ist, welcher Anschluß der Außenbelag ist (Strich, Ring o.ä. Markierung), dann wird dieser an die Quelle angeschlossen.
      4. prüfen: stellt die Masseleitung im Kondensator eine elektrische Verbindung zwischen zwei Schaltungsteilen her? Dann einen Draht einsetzen, wo vorher die Masseanschlüsse waren.

      Bis jetzt hat mir diese Vorgehensweise noch keinen Brumm eingefangen.

      Gruß
      Christian
      Wenns nur das Problem der sich erhöhenden Kapazität gäbe, könnte man es hier und da noch verschmerzen - abgesehen von Änderungen des Klanges, die ja auch nicht sein müssen.

      Das größere Problem sind nach meiner Erfahrung Übergangswiderstände im hochohmigen Bereich in diesen Kondensatoren, die auch noch schwanken.
      Schnell ist so ein Röhrenarbeitspunkt verschoben, eine Gleichspannung verschleppt, der Frequenzgang verbogen usw.
      Typisch auch: plötzlich knacken Schalter, kratzen Potis...

      Diese Kondensatoren gehögen ausnahmslos RAUS, wenn das Gerät wirklich wieder so arbeiten soll, wie es einmal gedacht war.
      Achim
      Hier mal ein Paar Bilder eines abgeschirmten Koppelkondensators den ich selbst abgeschirmt hab.



      Ist ein Folienkondensator 0,01µF von Volker, mit einer Lage selbstkebender Alufolie umwickelt...



      Dieser Kopelkondensator ist noch mit einem 10M Widerstand versehen, da er für ein Nordmende Elektra 57 ist. Dort ist der Gitter-Vorwiderstand (Triode EABC80) im Kondensator untergebracht...



      Draht (oder hier den Widerstand) mit einwickeln...



      Schrumpfschlauch drüber, Beschriftung drauf...fertig zum Einbau


      Gruß Vom Bodensee
      Seltsame Sache: Der blaue Kondensator in Post 004 ist abgeschirmt, hat aber trotzdem die Ringmarkierung für den außenliegenden Belag des Wickels, obwohl das bei einem abgeschirmten C doch egal sein sollte!?

      Die Absicht bei den geschirmten Modellen kann doch eigentlich nur gewesen sein, Brummeinstrahlungen zu reduzieren. Bei Kondensatoren, deren einer Belag an Masse liegt, ist das kein Problem: Man legt den Außenbelag an Masse und Ruhe ist.
      Bei Koppelkondensatoren zwischen Röhrenverstärkerstufen hängen potentialmäßig aber beide Seiten in der Luft - daher die Idee mit der zusätzlichen Abschirmung.

      Was die Wickeltechnik angeht gibt es bei Rollkondensatoren doch nur nichtbifilar und bifilar- was nur die Induktivität betrifft. Die Schoopung oder klassische Kontaktierung betrifft nur den Anschluß und damit die Stromblastbarkeit.

      Inwieweit sich der Einsatz abgeschirmter Modelle in Radios auf den Geräuschspannungsabstand auswirkt müsste man ggf. messtechnisch untersuchen.

      Oder gab´s noch andere Gründe? Vielleicht Einstrahlungen, die nur im AM Bereich auftreten?
      Achim