Wer kennt sich mit Schaltnetzteilen aus ?

      Ganz anderes Thema mit der Hoffnung auf Hilfe:

      Ich habe einen relativ teueren Panasonic Videorecorder mit Multisystem etc. etc. damals aus USA mitgebracht.

      Beim letzten Einstecken hörte ich ein kleines "patsch" und das Gerät stellte sich tot. Es ist leider nicht die Feinsicherung gewesen...

      Wer hat Rat oder Hilfe bei der Reparatur von Schaltnetzteilen ?? Ich möchte das Gerät nicht dem Sondermüll zuführen.

      Gruß, Dieter
      Verdächtig sind Elkos.

      Der Primärkreis ist meist recht klein und überschaubar. Da alles an kleinen Elkos wechseln! Der Siebelko Netzspannung wird es vermutlich nicht sein, sieht man ganz schnell, wenn man an dem die Brummspannung oszilloskopiert. Dann schaue, ob der/die Schalttransistoren (Primärseite) noch leben.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Halbleiter sind meist nicht defekt - der Primärkreis schwingt infolge des Kapazitätsversusts einfach nicht mehr - oder auf der falschen Frequenz.
      Zusätzlich zum Austausch aller Elkos im Primärteil gegen 105° Exemplare würde ich den Ladeelko ebenfalls wechseln. Da er meist 47 - 100µF hat, ist sowieso Restwelligkeit vorhanden -man weiß nur nicht genau wieviel es sein darf.
      Da in diesen Schaltnetzteilen eine enorme Wärme entsteht, kann jeder Elko gealtert sein.

      Es empfiehlt sich, wenn die Primärseite wieder schwingt, die Sekundärspannungen auf (HF-) Restwelligkeit zu prüfen und ggf. dort noch Ladeelkos zu ersetzen.
      Achim
      Gibt es in diesem Gerät vielleicht sowas wie Elkos welche verdächtig "aufgeblasen" aussehen ? Elkos mit verzogenem Überzug (Bedruckung krumm und schief oder eben verzogen, ist ein Zeichen für Überhitzung!)
      Manche Elkos haben unten ein Dichtgummi. Wenn der so seltsam "hochgehoben" aussieht, dann ist auch hier Überdruck entstanden -> Defekt.
      Alte Elkos haben noch nicht "braune Soße" sondern eher so "weissen schaum" (sieht manchmal so aus wie das innere von Popcorn) innendrin. Wenn davon was aussendran oder untendrunter hervorquillt, ist der Elko trocken resp. im Eimer.
      Falls ja sind davon mindestens einige wenn nicht alle schon mausetot.
      Erst wenn dann immer noch nichts geht kann man sich auf die Suche nach defekten Halbleitern etc. machen. Bei manchen Elkokurzschlüssen können natürlich auch beteiligte Halbleiter (Doppeldioden, Dioden, Triacs/Diacs, Varistoren ,Thyristoren und Leistungsregeltransistoren) schon mal mit draufgehen.
      Das kurze "Patsch" kann aber auch nur ein Elko mit Fast-Kurzschluss gewesen sein.
      Nun, die Ausführungen sind ja durchaus allgemeingültig bzw. von allgemeinem Interesse. Ich denke, ein Wenig Redundanz schadet nicht.

      Übrigens: Panasonic hatte bei einigen Modellreihen, die ein längliches schmales Schaltnetzteil hatten (ca 60x40x150 mm) große Probleme. Es war dermaßen gedrängt und unbelüftet aufgebaut - zusätzlich noch innen mit Isolierfolie ausgekleidet, dass regelmäßig 90% der Elkos taub waren.
      Achim
      Bei den genannten Panasonic Schaltnetzteilen gab es einen Standardfehler. Das Gerät lief einwandfrei bis zu einem Netzausfall oder wenn mal der Stecker gezogen war. Danach verweigerte es den Dienst. Der Grund war ein 1 µF/400V Elko ("Startelko") im Primärkreis, der thermisch belastet wurde (Ripple) und über die Jahre trocken geworden war. Dadurch konnte das Schaltnetzteil nicht mehr anschwingen. Ich habe ihn durch eine grösservolumige Bauform getauscht, die thermisch belastbarer ist (thermische Haltbarkeit/Alterung ist vom Elko-Volumen abhängig), danach wieder alles gut!

      Von den neuen 1 µF / 400V Elkos habe ich noch eine "ganze Stange". Ich brauche die kaum noch. Vielleicht sucht die ja hier jemand?

      Herzlichen Gruss,
      Reinhard