UKW-BOX Freib.3DS

      Hallo Achim,

      gut gesehen! Gegentakt in der UKW- Vorstufe. Eine Novitaet.
      Als ex- Tuner-Entwickler, und UKW- Autor, muss oder will ich das herausfinden
      was das bringt oder warum hat man's gemacht und dann nie mehr.
      In der ersten Naeherung, die Vorstufe hat halt die zweifache Steilheit.
      Siemens hat ja eine UKW-Box mit der PCC84 gemacht.





      Oder Grundig ECC81 Cascode und EC92 Mixer/Osc.
      NOGOTON am Anfang PCC84 und dann ECC88 (E88CC)

      Gruss Hans

      Gratulation zu Deiner Restaurierung.
      PCC 84: Klassische Kaskode mit den bekannten Vorteilen.

      Irgendwas habe sich die Saba Entwickler sicher von ihrer Gegentaktvorstufe versprochen - man müsste so eine Schaltung (die 3DS Box) einmal testen:
      Wie sieht es aus mit Rauschen, Frequenzdrift, mit Großsignalfestigkeit, Spiegelselektion / Kreuzmod.festigkeit...
      Was kann sie am Kabelnetz mit dichtem Kanalraster usw.

      Vielleicht gibt sie ihr Geheimnis dann preis.
      Achim
      Gerade habe ich noch folgenden Blog zum Thema gefunden:

      http://ukw-projekt.blogspot.com/2008/08/wenig-phasenrauschen-gegentakt.html

      Demnach diente das Gegentaktkonzept in der UKW Vorstufe der Reduktion des Phasenrauschens bei starken Eingangssignalen. Auch war die steile Doppeltriode ECC 91 mit ihrer gemeinsamen Kathode speziell für diese Anwendung optimiert.
      Achim
      Text von DARIUS zum Phasenrauschen des Local- Oszillators im FM- Frontend.

      Hallo Achim.

      Natürlich spricht der Kollege Darius in einem Punkt die Wahrheit, das oft nicht beachtete Phasenrauschen des Oszillators. Im Zeitalter der PLL Schaltungen in aller Munde als „spektrale- Reinheit des Signals“ (auch Jitter genannt)
      Er sagt also nicht er habe das endeckt, er weist nur drauf hin!

      Ich lege Wert auf den Begriff „oft“ dazu könnte ich auf RT40 und RT100, mit dem Übergang von Drehko auf Varicaps, verweisen, dort habe ich mir damals schon eine Ohrfeige eingefangen. Aber damals meine Lektion gelernt.

      Zurück zu Darius. Er meint mit „HF- Stufe“ das Ganze UKW- Teil (engl. Frontend) bei mir UKW- BOX
      Dort erklärt er das Phasenrauschen, welches ein Radio daran hindert, bei einem starken UKW- Signal eigentlich einen rauschfreien Empfang erwarten ließe, wenn, ja wenn nicht der Oszillator rauscht! Das meint und sagt Darius!

      Die 6J6 in USA für Vorstufen in TV- Geräten usw. entwickelt, eignet dazu sich im Oszillator hervorragend.

      In der Vorstufe liegt der Vorteil darin, sie hat nut ein Katodenrohr wie es viele Sendertypen auch haben.
      Der Vorteil einer Gegentaktschaltung die eigentlich „selbstneutralisierend“ ist wenn der Aufbau symmetrisch erfolg. Saba gleicht eine Stecke ab, damit das aber geht, muss erst einmal in der Gegenrichtung ein Vorlauf eingebaut werden. Nur so kann man auch nach „Minus“ abgleichen, weil mit dem Trimmer unter der Wert . der Gegenrichtung gegangen werden kann.
      Übrig bleibt also vorwiegend die doppelte Steilheit ohne das wie im Falle einer Parallelschaltung die doppleten Kapazitäten an Gitter und Anode auftauchen.
      Hallo Hans,

      dann taugt die Reduktion des Phasenrauschens tatsächlich nicht zur Erklärung des Gegentaktprinzips in der Saba Vorstufe, da sie nur den Oszillator betrifft, der ja bei Saba konventionell mit einer einzelnen Triode aufgebaut ist.
      Darius hat ja sowohl Vorstufe als auch Oszi/Mixer mit 6J6 aufgebaut ist aber leider auf die Beweggründe für den Einsatz in der Vorstufe nicht eingegangen.
      Die ECC 81 hat dann wohl nicht die für symmetrischen Aufbau günstige Konstruktion - daher die Möglichkeit eine Hälfte mit dem Trimmer abzugleichen, wenn ich das richtig verstehe. Wie hat man den "Vorlauf in der Gegenrichtung" realisiert? Spielt die Bemessung der Festkapazität, die komplementär zum Trimmer liegt eine Rolle?
      Achim
      Hallo Achim.

      Du fragst: wie geht das mit der Neutralisation?
      Die Standardschaltung von HF- PP sieht so aus:





      Wenn in der Praxis eine Unsymmetrie auftritt, kann man das mit einem der Trimmer ausgleichen.
      Es geht aber auch einfacher. Legt man z.B. bei T1 ein 2pF Fest- C und bei (T2) einen Trimmer 1-3pF, kann man doch gegenueber T1 – 1pF oder + 1pF erreichen. Es ist also egal wenn bei (T2) ein Fehler von + oder - 1pF auftritt, mit T1 kann das ausgeglichen werden.

      Das hat SABA gebaut. Das ganze Einstellen ist deshalb so wichtig, weil beim 3DS, an der Osz.-
      Bruecke mit 2x 12pF (= Zwischenkreis) noch ziemlich viel Uosz. steht, ab 1953 durften an den
      300Ohm Ant. Buchsen nur 1mV Uosz. zu messen sein.
      Mit der 6J6 ist im System sicher leichter eine Symmetrie zu erreichen, der Aufbau ist einfach genial.





      Nur eine Katode, die Gitter nur eine Ebene damit sind Abstaende leichter einzuhalten.
      Bei der ECC81, zwei Katoden und zwei runde Gitter. Da muss zwangsweise neutralisiert werden.
      Hans
      Hallo Hans,
      vielen dank für Deine fundierten Erläuterungen! So habe ich wieder ein paar Mosaiksteinchen zum Thema UKW / VHF Tunerschaltungen mehr beisammen!

      Es gibt irgendwo hier im Forum auch einen Beitrag zum Thema ECC81, wo vermutet wird, dass die Probleme dieser Röhre im Zusammenhang mit den Grenzwerten der HF-Abstrahlung schließlich zu ihrem Aussterben bzw. ihrer Ablösung führten. Ihre Konstruktion war nicht mehr zeitgemäss.
      Achim