Freiburg 6-3D: Chassis "entkernen"?

      Hallo Achim!

      Den Tastensatz hoffe ich als Fehlerquelle bereits ausgeschlossen zu haben, der ist blitzsauber. Der Geruch ist auch nicht der von heißem Pertinax (das riecht ja ganz charakteristisch), sondern eher von "gewöhnlichem" Plastik.

      Meine Vermutungen: Entweder liegt doch ein Kabel zu nah ein einer Wärmequelle oder ich habe beim Einbau irgendwo einen Masseschluss bzw. Fehlkontakt verursacht, über den sich ein Widerstand nun zu Tode arbeitet.
      Beste Grüße, Jörg
      Hoffen wir mal, dass es so ist.
      Wenns im Tastensatz brizzelt, riecht es interessanterweise überhaupt nicht nach Pertinax.
      Das Problem ist auch durch Reinigen nicht zu lösen, da die Kriechströme "unterirdisch" im Pertinax laufen.
      Ursache sind i.d.R langsam in das Material eingedrungene Feuchtigkeit oder Reinigungsmittel.
      Eine ganz linke Geschichte - das Problem lässt sich nach meinen Erfahrungen nur durch Ausräumen der betroffenen Bereiche in den Griff bekommen.

      Vielleicht ist bei Deinem FB auch nur ein Kunststoffkrümel oder etwas Farbe an den falschen Platz geraten...
      Achim
      Ich hoffe dringend auf letzteres!

      Der Freiburg hat ja davor schon stundenlang gespielt, nur halt nicht endgültig ins Gehäuse eingebaut. Wäre doch seltsam, wenn ein Fehler im Tastensatz sich ausgerechnet jetzt zeigt.

      Ich glaube fast, es wird wieder alles ok sein, wenn ich das Chassis heute erst wieder ausgebaut habe. Diese Teufelsmaschine will nur meine Nerven auf die Probe stellen :)
      Beste Grüße, Jörg
      Guten Abend!

      Die Rauchquelle ist lokalisiert - und die unendliche Geschichte geht in die nächste Runde. Der Qualm kommt aus der UKW-Box. Als ich deren Abdeckung abgenommen habe, war die Ursache sofort gefunden. Der 10kOhm Widerstand (rot) ist auf einer Seite ganz verbrannt:



      Vermute ich richtig, dass der daneben liegende 1600pF-C der Hauptverdächtige ist? Wenn der Durchgang hat, müsste die Anodenspannung über die 10kOhm nach Masse fließen.

      Das Blöde an der Sache: Den Kondensator habe ich schon getauscht, weil er in einer meiner Boxen definitiv Durchgang hatte. Somit habe ich keinen in Reserve. Kann man hierfür einen Keramikkondensator mit 500V Spannungsfestigkeit als Ersatzteil verwenden? Oder kann der Fehler woanders liegen?
      Beste Grüße, Jörg
      Hallo Jörg,
      natürlich ist ein Feinschluss in diesem Kondensator denkbar - das kannst Du mit dem Ohmmeter ganz schnell herausfinden.
      Aber auch an eine erhöhte Anodenstromaufnahme der Rö. 101 ist zu denken!
      Miss doch dort Spannung UND Strom.

      Wir müssen es schaffen, dass in den Threads möglichst BEVOR alle anfangen zu rätseln und zu hypothetisieren, die relevanten Messwerte vorliegen!
      Hier bedeutet das:
      Ohmscher Widerstand des C,
      Ohmscher Widerstand des 10 KOhm Widerstandes
      Anodenspannung Rö101 (Soll = 140V)
      Anodenstrom Rö 101 (Soll = 10mA)

      Das ist das mindeste.

      Wir versuchen sonst, ein Gleichungssystem mit 2 Gleichungen und 10 Unbekannten zu lösen - und das ist bekanntlich unterbestimmt ;)

      Ach ja, ein KerKo mit 500V ist natürlich bestens, wenn er mechanisch passt.
      Achim
      So, hier die Messergebnisse:

      - 1600 pF hat keinen mit dem Ohmmeter feststellbaren Durchgang.
      - 10kOhm ist auf Sollwert, hat die Tortur also bis jetzt überlebt.
      - Anodenspannung an Röhre 101 170V
      - Anodenstrom (gemessen über den Spannungsabfall am 10k) 7mA

      Klingt also m.E. nicht ganz falsch.

      Und jetzt kommt der Hammer: kaum ist der Deckel von der UKW-Box herunten, zeigt sich kein Rauch! Der 10k wird nach einigen Minuten im BEtrieb warm, lässt sich aber immer noch problemlos berühren (natürlich nach dem Abschalten!)
      Beste Grüße, Jörg
      Dass der Deckel irgenetwas berührt, war mein erster Verdacht, als ich den Rauch aus der Box aufsteigen sah, das ist es aber nicht. Bisher hatte ich das Radio die meiste Zeit ohne den Deckel laufen.

      Der Rauch kann nur von dem Widerstand kommen, der sah bis gestern noch aus wie neu, jetzt ist er an einer Seite ganz verkohlt.

      Die Röhrensockel habe ich geputzt wie ein Wahnsinniger, das sollte passen.
      Beste Grüße, Jörg
      Naja, aber der Deckel kann doch nicht die Ursache sein, dass 20 Sekunden nach dem Einschalten Rauch aufsteigt. Für so kurze Zeit müsste das zusätzliche Metall ja eher als Kühlung wirken.

      Die Bos ist in den meisten Teilen die ganz alte. Hier war der Trimmkondensator am Oszillator innen abgebrochen, daher habe ich den Oszillator der Ersatzbox transplantiert. Ebenfalls transplantiert wurde der gebrochene 200pF-Kondi, mit dem die ganze UKW-Story angefangen hat und der vorhin erwähnte 1600pF.
      Beste Grüße, Jörg
      Der Deckel ist mittlerweile kein Nachbau mehr, mit der Ersatzbox kam ein Ersatzdeckel samt Schrauben.

      Der 10K im Bild oben ist nich der alte, er hatte zwar nich seinen Wert, ich habe ihn aber dennoch gegen den aus der neuen Box getauscht, weil er dort wie neu aussah. Jetzt ist er auch schon ziemlich schwarz...

      Ich werde jetzt mal die Schrauben wieder reindrehen und sehen, was passiert.
      Beste Grüße, Jörg
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