Freiburg 6-3D: Chassis "entkernen"?

      Hallo Sabafreunde!

      Der Herbsturlaub steht vor der Tür und damit endlich wieder etwas Zeit für mein aktuelles Projekt: Ein Freiburg 6-3D:



      Alles in allem war das gute Stück in einem recht bedauernswerten Zustand, weshalb ich auch auf einen Funktionstest verzichtet habe. Das Chassis ist von einer fetten Dreckschicht überzogen:



      In den letzten Wochen konnte ich schon einige Arbeiten erledigen. So ist das Gehäuse neu lackiert und die Schallwand gereinigt:



      Mittlerweile sind auch Trafo, Siebdrossel und AÜ Ausgebaut, AM- und FM-Tuner demontiert, gereinigt und wieder zusammengebaut, das Getriebe vom Automatik-Motor repariert, auch der Lautstärkemotor samt Poti zerlegt und gereinigt. Das Chassis hat eine erste Dusche hinter sich:





      Wie man sieht, hat das Chassis teilweise die Lackierung verloren, auch sind einige der Roststellen recht tief reingefressen. Inspieriert von Thorben und vor allem von Achim (Mein Dank hier an die beiden für die zwei Beiträge, die ich gierig "verschlungen" habe!!!) möchte ich daher das Chassis neu lackieren. Dazu möchte ich jedenfalls die Bandfilter runternehmen, weil ich sonst an die Roststellen nicht rankomme und nicht spachteln und schleifen kann. (Die Nerven, mich wie Thorben als Verpackungskünstler zu betätigen, habe ich ohnehin nicht...).

      Was ist nun eurer Ansicht nach besser? Nur die Bandfilter ausbauen oder gleich die ganze Elektrik nach unten rausnehmen?
      Bei Methode 1 müsste ich alle Zuleitungen zu den Filtern ablöten. Muss ich befürchten, dabei bzw. beim Wiedereinbau durch etwas mehr oder weniger Lot an den Verbindungen die Kreise zu verstimmen?
      Wenn ich alle "Innereien" entferne, können die Lötstellen an den Filtern bleiben, dafür sind sämtliche Masseverbindungen zu lösen, die Nieten der Röhrenfassungen (eine ist ohnehin nicht original, die möchte ich gegen eine Pertinaxfassung unter dem Chassis tauschen) und der Stecker an der Rückseite aufzubohren und nachher irgendwie (mit Schrauben?) wieder zu montieren. Vermutlich werde ich auch um eine Demontage der Höhen- und Tiefenregler nicht herumkommen. Dafür wäre dann auch der Tastensatz für eine gründliche Reinigung besser zugänglich, und ich würde mir beim Lackieren das Abkleben der Röhrenrassungen und Stecker sparen.
      Beste Grüße, Jörg
      Der Achim hatte mich auch dazu inspiriert,das WIII Chassis komplett zu "strippen".Vorteil:lässt sich prima lackieren ,aber dann kommts erst.
      Mein Rat dazu lautet: Nicht nochmal ! es ist wirklich unglaublich viel Arbeit,es gehen bei der Demontage möglicherweise einige Bauteile kaputt usw (ohne ein zweites Chassis,würde ich gar nicht erst daran denken).
      Somit würde ich in dem Fall doch Thorbens Methode vorziehen,oder mir ein anderes Chassis besorgen,selten ist der 6-3D ja nicht wirklich.

      Nichts ist unmöglich...

      Peter
      Hallo Jörg,
      wenn ich das Chassis so sehe, würde ich es wahrscheinlich nackig machen, schleifen, spachteln und tiptop lackieren.
      Diese Arbeiten lassen sich beim nackten chassis wirklich sehr gut ausführen.
      Dafür hast Du mehr Arbeit durch Aus- und Einbau der Elektronik.
      Wievel Mühe das genau ist, kann ich mir gerade schwer vorstellen - lange keinen 6 3D von unten gesehen. Mach doch mal ein aussagfähiges Foto von der Unterseite, dann können wir alle das besser beurteilen.
      Wenn Du die Elektronik rausnimmst, kannst Du gleich alle Rö-Fassungen ersetzen - die original Pertinaxfassungen gibt es ja noch NOS!!
      Achim
      Ich bin die nächsten Tage beruflich unterwegs und habe nicht alle Fotos dabei. So ist auch kein Gesamtfoto von der Unterseite in der Sammlung, in vier Teilen von links nach rechts sieht es so aus (Urzustand, noch mit jeder Menge toter Spinnen...):









      Je mehr ich darüber nachdenke, desto eher werde ich alles ausbauen. Reizt mich irgendwie ;) Bisher habe ich das nur bei einem Eumig-Radio der 30er gemacht, da hat alles wunderbar geklappt - aber das Ding hatte auch wesentlich weniger Bauteile!
      Beste Grüße, Jörg
      Hurra, es ist vollbracht!

      Nackt wie SABA es schuf, liegt das Chassis nun da:







      Nur den Anschluss der Lautsprecher habe ich nicht rausgebracht, sonst sind alle Teile draußen. Jetzt kann ich bestens schleifen, spachteln und lackieren. Aus der Sicht hat es sich also absolut ausgezahlt, das Chassis zu entkernen.

      Ob ich díesen Haufen hier jemals wieder einbauen kann, wage ich allerdings noch stark zu bezweifeln :shock:



      Wenigstens sieht man hier, wie viel Dreck sich trotz einer gründlichen Dusche noch im Tastenaggregat halten kann:

      Beste Grüße, Jörg
      Eine Frage an die Experten:

      An der Chassisrückseite befindet sich ein Poti zur Einstellung der UKW-Empfindlichkeit. Bei mir fehlt von dem Teil die Hälfte:



      Die Beschriftung lautet 1 MOhm. Kann ich das Ding also mit einem Entsprechenden Widerstand überbrücken? Ersatz wird ja wohl kaum zu beschaffen sein.
      Beste Grüße, Jörg
      Gut, dass Du die Filter angelötet lassen konntest!

      Solch ein Trimmpotis hat bestimmt irgendwer hier in der Grabbelkiste.
      Fehlt der Schleifer?
      Hat es Zentralbefestigung?
      Sonst kannst Du auch ein neuzeitliches Poti mit 4 mm Achse einbauen, die Achse bis auf 2mm absägen und von oben mit der Laubsäge einschneiden - schon hast du ein prima Trimmpoti.
      Achim
      Hallo Jörg,

      die Beschaffung eines solchen Potis bereitet keine Schwierigkeiten und dürfte Dein kleinstes Problem sein bei der Wiederbelebung dieses Radios.Notfalls komme ich mit dem Fahrrad nach Wien und bringe Dir das Poti,jedenfalls wünsche ich viel Glück und Erfolg beim Zusammenbau.Mich schüttelt es bei dem Gedanken,ich müsste das machen.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Hallo Jörg,

      solche Threads über eine totale Restauration zu lesen macht mir immer wieder Spaß. Es steckt eine Menge Arbeit drin bis es fertig ist, :respekt: aber am Schluß überwiegt die Freude über das geschaffene.
      Auch von meiner Seite viel Erfolg für Dein Projekt.

      antikradio postete
      ... Zumindest könnte man dem Chassis jetzt eine einzigartige Farbe geben.
      Wie wäre es z.B. mit einem galvanischen Überzug vielleicht verchromen oder wenn das zu kalt wirkt vernickeln.
      Die Filterkappen könnte man in einer dezenten Farbe eloxieren lassen.

      Gruß
      Wolfgang
      geht nicht - gibt's nicht!
      Guten Morgen an alle!

      Danke für Eure Anteilnahme, wenn man weiß, dass viele "mitfiebern", ist das schon ein Ansporn, das Puzzle wieder zusammenzusetzen!

      Herzlichen Dank erstmal an Chris für das Angebot mit dem Poti, PM ist unterwegs!

      Die Vorschläge mit dem Galvanisieren des Chassis konnte man hier ja schon an anderer Stelle mal lesen. Einen gewissen Reiz kann ich z.B einer Mattvernickelung abgewinnen, müsste super aussehen. Überlegungen, wo man den Lack aussparen muss, damit es später leitende Verbindungen gibt, könnte man sich so auch sparen.

      Aber mit meinem Chassis? Ich glaube, das wird nix. Da ist die Oberfläche vom Rost stellenweise so kaputt, dass man ewig schleifen müsste, um eine makellose Oberfläche zu erhalten - und die braucht es vorher, sonst sieht es nach dem Galvanisieren sicher besch... aus.

      Kenne mich mit Galvanik nicht so wirklich aus, aber wenn ich Spachtelmasse verwende, müsste man dann einen leitenden Grundlack aufbringen, oder?
      Beste Grüße, Jörg
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