Hallo, Achim, ich finds einfach nur toll, deine Berichte hier zu lesen. Sie erinnern mich ein bischen an die Fachbeiträge, die man regelmäßig in der Funkschau früherer
Jahre zu lesen bekam, logisch und fachlich fundiert, zügig abgearbeitet und zugleich faszinierend....
Ich hab mich vor einigen Tagen endlich mal dazu durchgerungen, die 9240 und 9250 aus dem Wohnzimmer mit LED-Beleuchtung nachzurüsten und finds toll,
dass ich es angepackt habe- die Geräte werden auch bei längerer Betriebszeit höchstens handwarm oben über dem Netzteil und der Lampensektion und überlege noch,
ob es Sinn macht, darüber hier noch zu berichten mit ein paar Bildern....
Grüße --Hans--

Hallo Hans,

der LED Umbau bei den 92ern ist eine gute Sache. Dadurch, dass das Skalenseil nicht mehr so stark von den Lampen erhitzt wird, verbessert sich auch die mechanisch bedingte Frequenzdrift.
Das Licht sieht auch, wenn man die richtigen LED verwendet, mindestens so schön und auch heller aus, als das der Glühlampen.


Noch ein Wort zum vorliegenden Telewatt FM2000A: Es handelt sich um ein Exemplar aus sehr früher Produktion. Das erkennt man etwa daran, dass,

- noch keine runde Revisionsöffnung unter Platine mit dem Stereorelais vorhanden ist
- der 4µ7 Elko in der UKW Box noch nicht bestückt wurde (wurde aber von mir im Rahmen der Revision jetzt nachgerüstet)
- auf dem Ausgangsverstärkerbaustein noch Glastransistoren AC107 statt später AC125 bestückt sind.

Hier noch einmal der Wirkmechanismus des ZF-Regelkreises für Einsteiger:
Hoher HF-Eingangspegel (starker Sender) -> hohes 10,7 MHz ZF-Signal an C23 bzw. C21 -> hohe Gleichspannung an der Kathode von D2 und damit an der Basis von T1 -> fallende Uce an T1 -> höherer Spannungsabfall über R5 -> kleinere Spannung an R5/C5 -> Spannung am negativen Ende des Feldstärkeinstruments (a1) fällt -> Instrument schlägt stärker aus - und -> Spannung auf der grünen Leitung und damit an der Basis der Vorstufe UKW-Box fällt -> geringere Verstärkung der Vorstufe.

So stellt sich letztlich ein Gleichgewicht ein, das bei schwachen Sendern hohe Empfindlichkeit und bei starken Sendern ein gutes Großsignalverhalten gewährleistet.

Und noch ein Nachtrag zu diesem Tuner:

Beim Probelauf zeigten sich eine sehr mangelhafte Empfindlichkeit und Abweichungen bei der Skala.
Der Abgleich des Frontends stimmte beim Oszillator und bei allen 3 Kreisen überhaupt nicht mehr.
Nach einem Neuabgleich, der um die 10 Durchgänge erforderte, bis alles optimal war, stimmt jetzt die Skala und die Empfangsleistung hat das für den FM2000A typische hohe Niveau wieder erreicht. Kein Vergleich mit vorher.

Es sah nicht so aus, als hätte Jemand die Kreise verstellt (Sicherungslack an den Trimmkondensatoren). Offenbar hat hier über die fast 40 Jahre Lebensdauer eine starke Alterung der Bauteile stattgefunden.

Hallo Zusammen und einen guten Abend!

Ich bin der Neue (glänz). Mein Name ist Michael, ich wohne in der Nähe von Bad Aibling (wo das ist, weiß seit vergangenem Dienstag leider fast jeder ) und ich habe das Radiohören mit dem Übergang von Receiver zu Verstärker in den vergangenen Jahren sträflich vernachlässigt. Damit das anders wird, habe ich mir in den letzten Tagen einen Telewatt FM 2000A geholt (bei BJ 67 wäre er genauso alt wie ich), der sich gerade auf dem Weg zu mir befindet. Nun weiß ich noch nicht, was an diesem Gerät bereits gemacht worden ist, aber gibt es Bedenken, den Radio erst einmal anzuschließen, einzuschalten und anzuhören?
Bei so manchem Dual-Plattenspieler (mit denen habe ich mich bisher öfter beschäftigt) kann sich bei so einem Vorgehen ein Kondensator (aka Knallfrosch) unter spektakulären Äußerungen verabschieden und eine große Putzerei steht an.
Also: erst mal hören oder gleich aufschrauben oder am besten um Revision anfragen? Und falls letzteres: wie nehme ich hier in diesem Forum mit Achim Kontakt auf (Private Nachricht / andere Wege), da er derartige Revisionen ja scheinbar schon öfter gemacht gemacht hat?

Viele Grüße und ein schönes Wochenende
Michael

Hallo Michael,

Knallfrösche wie etwa Entstörkondensatoren gibt es bei diesen Geräten nicht.
Du kannst den Tuner ruhig einschalten, nachdem er sich akklimatisiert hat, sprich wenn die Kondensfeuchte, die beim Übergang aus dem kalten DHL-Fahrzeug in Deine warme Wohnung entsteht, verflogen ist (nach dem Auspacken ein paar Stunden warten).

Dann solltest Du in Ruhe alle Funktionen, den Klang und die Empfangsleistung testen.
Je nachdem, unter welchen Bedingungen der Tuner die letzten fast 40 Jahre verbracht hat (Temperatur, Betriebsdauer, Lagerung) können z.B. Kondensatoren durch Alterung unbrauchbar geworden sein, Fehler im Netzteil auftreten oder der HF Abgleich kann nicht mehr optimal sein.

Wenn Probleme auftauchen, kannst Du mich gerne per PM / E-Mail kontaktieren.

Na, das klingt ja schon mal toll.
Dann warte ich gespannt, was ich dann so hören werde...

Ich melde mich dann wieder.
Noch ein schönes restliches Wochenende

Michael