Mein neues Saba-Projekt

      Die etwas üppige Ansteuerung des UKW-S mit dem Meßsender ist sicher auch Jörgs Erfahrungen bei der Prüfung der AM-Bereiche geschuldet:
      Zitat aus Post 037:
      "Nur der Messsender bringt die nötige Leistung, um ein Signal durch die verstimmten Kreise zu blasen."

      Aber noch einmal zum realen UKW-Empfang mit den zwei Maxima im Abstand von 0,5MHz: Könnte man nicht folgende Versuche anstellen, um herauszubekommen, ob nicht einfach eine Verschiebung der ZF-Durchlaßkurven gegeneinander als (Haupt-) Ursache in Frage kommt.
      - die EF42 gegeneinander tauschen (oder gegen Ersatzröhren)
      - ZF-Filterkerne einzeln geringfügig und definiert drehen
      - evtl. nicht drehbaren Hohlkern mit ferromagnetischem Material "füllen"

      ...

      Werde die Tage doch mal mein Meersburg ausgraben; allerdings ist das - soweit erinnerlich - noch in Originalzustand. Da wäre erst zu prüfen, ob es für einen Testbetreib hinreichend betriebssicher ist.

      Viele Grüße Eberhard
      Viele Grüße
      Eberhard
      Der Versuch, die Bandfilter nachzustimmen sollte als letztes unternommen werden bzw. meiner Meinung besser gar nicht erfolgen.
      Die Filter sind, wie Hans schon gesagt hat, magnetisch gekoppelt und reagieren auf Abgleichfehler besonders undankbar. Hinzu kommt noch die Werkzeugproblematik.

      Unkritischer ist ein Test mit einem kpl. neuen Röhrensatz.
      Achim
      Da hast Du sicher recht Achim,
      deshalb hatte ich den Röhrentausch auch an erster Stelle genannt. Klar bewegt man sich auf dünnem Eis, wenn man an den Kernen dreht; ich lasse da auch immer respektvoll die Finger von. Andererseits: bevor man das UKW-Teil mangels Empfangsqualität gar nicht nutzen kann, könnte man als letzten Ausweg eine ganz vorsichtige (reversible!) Änderung in Betracht ziehen.
      Für den UKW-S habe ich 1950/51 als Produktionszeitraum gefunden, für den komplett neu designeten Nachfolger UKW-SIII 1952-54; die Saba-Ingenieure sind also nach dem ersten Anlauf rührig gewesen, um die Schwachstellen des UKW-S auszuschalten. Sicher war zu dieser Zeit ein rapides Ansteigen der Sendredichte schon absehbar.
      Viele Grüße
      Eberhard
      Hallo Leute!

      Zuerst einmal möchte ich mich bedanken, es ist super, wie viele Gedanken ihr euch über meinen Meersburg macht! Für einen rundfunktechnischen Anfänger wie mich sind das unendlich lehrreiche Hinweise!

      Die Röhren zu tauschen nur insofern ein Problem, als ich keine neuen EF42 daheim habe. Einen Tausch untereinander oder mit anderen gebrauchten Röhren werde ich heute Abend versuchen. Mal sehen, ob sich dadurch etwas ändert - zum Positiven oder zum Negativen!

      Falls ich es noch nicht erwähnt habe, in einem der beiden Maxima habe ich sehr klaren Empfang, der Nachgleich - so er tatsächlich erforderlich ist - wäre also eher eine Schönheitsoperation. Angesichts der Warnungen von Hans, Achim und nicht zuletzt Saba selbst sowie den festsitzenden Kernen (ich vermute, die sind mit Wachs gesichert, das man mit einem Föhn aufweichen müsste), werde ich ziemlich sicher die Finger davon lassen. Radiohören kann ich auch so, das hat das Gerät gestern über mehrere Stunden bewiesen.
      Beste Grüße, Jörg
      Voller Neugier habe ich vorhin zwei EF42 aus einen anderen Radio ausgeborgt und das Röhrentauschspiel gespielt. Ergebnis: mehrhöckrig ist der Empfang in allen Paarungen, bei einigen waren sogar drei Maxima festzustellen. Stets ist jedoch das in Richtung der niedrigen Frequenzen gelegene Maximum das klarste, nur hier kommen Sender unverzerrt herein.
      Die Breite des Empfangsbereiches schwankt unabhängig von der Anzahl der Höcker und beträgt im besten Fall geschätzt 1 MHz. Bei ganz eng beieinander liegenden Sendern kommt es somit zum Doppelempfang. Das Problem hatte man 1950 sicher nicht, die UKW-Skala war damals noch sehr leer...

      Am Ende habe ich jetzt eine Röhrenpaarung drinnen, mit der ich die meisten Sender in absolut zufriedenstellender Qualität empfangen kann. Im Vergleich zum geleich alten Loewe Opta 3751 ist der Meersburg überlegen - sowohl hinsichtlich Empfangsleistung, als auch klanglich.

      Fazit: Nachgleich kommt derzeit überhaupt nicht in Frage, vielleicht irgendwann mal, wenn ich mich mit Röhrentechnik wesentlich besser als jetzt auskenne.
      Beste Grüße, Jörg
      Achim, Du spielst wahrscheinlich auf die UKW-Pendler an, wovon Saba ja auch welche gebaut hat; UKW-A etc. siehe RM.org. Wurden die hier schon einmal besprochen ?
      Ein Freund brachte mir einmal ein Lindau WH (oder Villingen WH?), welcher so ein UKW-Teil aufweist. Leider ist das Gerät zur Zeit ausgelagert, aber ich werde es demnächst einmal mit dem Meersburg WUS vergleichen.

      @Jörg: welches UKW-Teil steckt denn in Deinem Loewe Opta 3751 ??

      Gruß Eberhard
      Viele Grüße
      Eberhard
      Hallo Eberhard,

      die Saba Pendler kenne ich nicht aus aus eigener Anschauung - aber ich glaube Hans hat einmal darüber geschrieben, sie seien heute nur noch von akademischem Interesse, also für praktischen Empfang ungeeignet :(

      Die Nachrüstteile, an die ich dachte, waren von anderen Herstellern und damals (vor 30 Jahren) schon eine herbe Enttäuschung in Bezug auf die Empfangsleistung.

      Was Jörg hier berichtet, klingt hingegen sehr vielversprechend. Die Saba UKW Teile dieser Zeit waren sicher das Beste, was man seinerzeit kaufen konnte.
      Achim
      Bilder gibt es sicher, aber ich bin ja noch lange nicht fertig!

      Als nächstes beschäftigt mich die Skalenbeleuchtung. Die Birnen funktionieren nämlich nicht, Ersatz für diesen Typ (Im der Serviceanleitung als Soffitten beschrieben) wird jedoch kaum zu finden sein. Vielleicht ist es ja nur ein Kontaktfehler. Schlimmstenfalls muss ich einen Adapter für normale Skalenbirnchen bauen.

      Schlussendlich ist das Gehäuse auch noch nicht fertig. Es fehlen noch ein, zwei Schichten Schellack, die abschließende Politur und die Messingleisten - die ich teilweise beim Ausbau total verbogen habe.

      @ Eberhard: Das UKW-Teil im Loewe Opta ist das 351W.
      Beste Grüße, Jörg
      Hallo Hans,
      besten Dank, den 351W hatte ich bei meiner kurzen Suche nicht gleich gefunden.

      Nun können wir sehen, daß der Loewe Opta doch wesentlich aufwendiger als ein Pendler ist - eher vergleichbar mit Saba´s UKW-SIII. Interessant, die Unterschiede anhand der Schemata nachzuvollziehen. So fällt mir z.B. auf, daß der 351W nur mit Einfachvariometer direkt am Eingang abgestimmt wird, was sofort die Erinnerung an Deine Erläuterungen zu 2-fach- versus 3-fach-Variometern bei Saba wachruft.

      @ all: gemeint ist Post 051 in
      http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=3035&pagenum=3
      Viele Grüße
      Eberhard
      Hallo Eberhard.
      SABA UKW- Z

      Weil dieses Modell wahrscheinlich nur an Freunde des Hauses SABA verteilt wurde, habe ich in den Jahren seit 1950/51 zwar Bilder und Schaltungen gesehen, aber nie ein Model live.

      Hier die Schaltung
      http://weltklang.homepage.t-online.de/SABA/UKW-Z-SB.pdf


      Achim, das ist ein Geradeaus Empfänger mit Audion und das mit Pendel- Rückkopplung.
      Die Trennschärfe ist da ???????

      hans
      Hallo zusammen!

      Heute ist endlich mein Meersburg WUS fertig geworden. War noch einiges an Arbeit, besonders die Messingleisten. Die habe ich nämlich bei der Demontage ziemlich verbogen, außerdem sind die hölzernen Federn, mit denen die Leisten in der Nut sitzen, größtenteils abgebrochen. War wohl zu ungeduldig und habe nicht lang genug befeuchtet und erwärmt.

      War schon drauf und dran, aus Messingrohr Ersatzleisten zu machen, konnte aber den passenden Durchmesser (2,5mm) nicht auftreiben. Also doch die alten Leisten gerade biegen und mit neuen Federn versehen: mühsame Arbeit!

      Nicht perfekt ist die Skalenbeleuchtung. Zwar gibt es die Soffitten bei Conrad zu kaufen, allerdings nicht in 6V 0,3A. Habe drei Verschiendene ausprobiert. Sehr schön hell leuchten die 6V 5W, aber bei so viel Leistung geht die Heizspannung auf 5V in die Knie. Am besten funktionieren 12V 1,3W. Hier bleibt auch die Heizspannung bei 6,3V. Es ist zwar nur ein leichtes rotes leuchten zu sehen, für den Moment muss das aber reichen, bis mir Irgendwann die richtigen Birnen über den Weg laufen!

      Das Chassis durfte heute mal auf den Balkon zum Fototermin. Man sieht im Hintergrund: auch in Wien hat es über Nacht geschneit.



      Am Nachmittag ging´s dann an den Zusammenbau. Hier das Chassis in seinem runderneuerten Zuhause:



      Einen kleinen Rückschlag gab es bei der Montage des Schallwandstoffes. Der hat zwar das Waschen und Bleichen schadlos überstanden, der Rostfleck einer Schraube ist jedoch geblieben. Ich wollte den Stoff so aufziehen, dass man den Fleck nicht sieht, das ging aber nicht. Also habe ich einen anderen Stoff genommen (der mir persönlich sogar besser gefällt als der wuschelige Stofftierlook des Originals...)



      Momentan darf der Meersburg dort probesitzen, wo ich in eines Tages gerne hätte: auf meiner Breisgau-Truhe :)



      Der Klang ist übrigens mehr als OK, allerdings nur in der Stellung mit maximalen Höhen. Alles andere klingt dumpf.

      Der kleine Kerl war meine bisher aufwendigste Restaurierung. Chassis komplett entkernt, Gehäuse neu furniert, alle Kondensatoren neu befüllt (bitte keine Diskussion über die Sinnhaftigkeit solcher Tarnaktionen ;) ), aber ich denke, es hat sich ausgezahlt!
      Beste Grüße, Jörg
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