Mainau 12

      Hallo miteinander,

      gestern holten wir meine Mainau 12 Truhe ab.
      Optisch top, aber bei der Technik weiß ich im Moment nicht genau, was ich nun machen soll.

      Auf der Rückwand stand schon der Vermerk "Endröhre von ELL80 auf ECLL800 abgeändert".
      Als das Chassis dann draußen war, sah ich, dass Netzteil und Endstufe ziemlich verbastelt sind.
      Genau genommen siehts momentan folgendermaßen aus:

      -Netztrafo nicht original (ENGEL, Wiesbaden von 1976)
      -neuartiger Brückengleichrichter
      -ein AÜ nicht original
      -Endröhre von ELL80 auf ECLL800 umgebaut

      Alles sieht irgendwie so aus, als hätte ein Hobbybastler die Änderungen vorgenommen.

      Ich habe mal ein paar Bilder gemacht:


      Der Netztrafo von der Seite. Der blau isolierte Draht am Schalter ist eine Brücke, vermutlich ist diese eine Schaltebene defekt.



      Nochmal den neueren Netztrafo von der anderen Seite.
      Darüber hängt der neuartige Gleichrichter herum.



      Die ECLL800, dahinter eine ECC83. Katodenelko wurde von 100µF auf 47µF geändert, der Widerstand daneben auch.



      Und hier sieht man noch den AÜ unterm Chassis.
      Original ist das so bestimmt nicht, alles mit Tesafilm "gesichert"


      Soweit mal die Bilder.

      Gestestet habe ich bisher nichts, da die 0,3A Sicherung durch ist.

      So, erstmal ein paar Fragen ;)

      Welchen Sinn könnte dieser aufwendige(?) Umbau damals gehabt haben?
      Würdet ihr es so lassen und lediglich instandsetzen oder, wenn möglich, rückbauen?
      Könnte ich den Originalzustand mit einem Freudenstadt 11 Chassis wiederherstellen? Davon habe ich nämlich ein Schlachtchassis mit allen Trafos herumliegen, außerdem war er mit 2x EL95 bestückt und eine ELL80 ist doch von den Funktionen her identisch?!
      Chassis in der Mainau 12 ist übrigens ein Freudenstadt 12.

      Soweit mal zu meinem verbastelten Neuzugang.

      Wie sehen eure Meinungen dazu aus?
      Hallo Tobi,

      das ist natürlich alles nicht sehr sorgfältig gemacht worden, um es mal diplomatisch auszudrücken.

      Den Umbau auf ECLL hat man vermutlich aufgrund von Beschaffungsproblemen bei der ELL gemacht.
      Der Netztrafo sieht doch gut aus, er ist im Zweifel besser als der ursprünglich verbaute, vielleicht kannst Du ihn eleganter befestigen, wie ist das mi den AÜs? Einer sitzt über dem NTR, der andere unterm Chassis? Dann ist das dritte Teil auf der Platine die Netzdrossel?

      Wenn es meine Truhe wäre, würde ich, wenn ich eine ELL80 auftreiben könnte, die Sache wieder in den Originalzustand versetzen.
      Du wirst erst einmal alles genau prüfen müssen, um festzustellen was alles geändert wurde.
      Achim
      Hallo Achim, Hallo Heino,

      ja, der kleine "Trafo" auf dem Chassis ist eine Siebdrossel.
      Ein AÜ sitzt auf dem Netztrafo - er ist wohl original.
      Ein zweiter AÜ sitzt unter dem Chassis - dieser ist vermutlich nicht original.

      Den Netztrafo kann ich nicht besser befestigen, er ist schon sehr nahe an der Platine, zur Hälfte hängt er in der Luft...:rolleyes:

      Einen Netztrafo von einem Freudenstdt 11 habe ich herumliegen.
      Diesen würde ich gerne verbauen.
      Meint ihr, das geht?
      Ich frage mich halt auch, warum man gleich den Trafo getauscht hat.
      Könnte es mit einem alten Originaltrafo Probleme geben, wenn die ECLL800 Endstufe bleibt?

      Von den ELL80 Röhren habe ich zwei herumliegen.
      Ob diese funktionieren, kann ich nicht sagen, da keine Testmöglichkeit.
      Der Getterbelag beider ELL80 ist schwarz und löchrig.

      Der Schaltplan für die Mainau 12 (Freudenstadt 12) ist übrigens vorhanden, er steckte in der Truhe.

      @Heiner: Richtig! Ich hab sie, sagen wir mal, spontan gekauft, weil sie günstig war, gut aussieht und in der Nähe stand...;)
      Hallo,

      habe heute mal den falschen AÜ gegen einen vom Freudenstadt 11 getauscht und gemäß Schaltplan angeschlossen.
      Außerdem die ganzen Lötstellen, die teilweise nur noch geklebt haben, ordentlich frisch gelötet.
      Den neueren Netztrafo lasse ich jetzt drin, weil der vom Freudenstadt 11 von der Größe her auch nicht passt.

      Morgen will ich dann erstmal die Beschaltung der Endröhre wieder in den Ursprungszustand versetzen, die "schlimmsten" Kondensatoren ersetzen und danach einmal eine vorsichtige Inbetriebnahme mit einer ELL80 wagen.

      Mal sehen, ob was geht.
      Wie gut, dass der originale Schaltplan vorhanden ist.
      Hallo Leute,

      ich war die letzten Tage etwas mit anderer Arbeit beschäftigt, deshalb gings nicht so schnell.
      Trotzdem bin ich jetzt so weit, dass Radio und Gehäuse wieder in Ordnung sind.

      Dazu habe ich alles gereinigt, einen original AÜ eingebaut, die Verbastelungen in der Endstufe wieder rückgebaut, die üblichen Kondensatoren und ein paar gammelige Widerstände getauscht und noch ein paar andere Kleinigkeiten.

      Die neueren WIMAs (Durolit) habe ich alle überprüft.
      Alle mit einer Spannungsfestigkeit von 400V und weniger hatten noch sehr gute Werte, weshalb sie teilweise bleiben konnten.
      Solche für z. B. 1000V hatten genauso schlechte Werte das alte Tropydur und ERO100 Gelumpe.

      Das war das Radio mit den größten Basteleien, das ich bisher hatte.
      Unter anderem waren Kabel einfach mit Klebeband zusammengeflickt, Bauteile mit den falschen Werten eigebaut, Netzschalter einfach gebrückt, UKW Bereich hochgeschraubt usw...

      Viel Arbeit, aber nun passt wieder alles und der Klang ist wirklich sehr gut.
      War eigentlich auch nicht anders zu erwarten... ;)

      Den Plattenspieler habe ich trotz größter Mühe noch nicht in Ordnung bringen können.
      D. h. die Mechanik und die Treibräder laufen soweit wieder einwandrei und sehr leicht, da alles gründlich mit Isopropanol gereinigt und neu geölt, das große Treibrad treibt den Teller aber nicht an.
      Das Teil ist viel zu weit vom Teller entfernt, kann ihn also nicht antreiben.
      Justieren lässt sich da nichts mehr.
      Nicht auszuschließen, dass da mal jemand ein anderes Treibrad eingebaut hat, das viel zu klein ist.
      Einige Kabel waren ja hier auch abgerissen, so kam anfangs kein Ton heraus. :rolleyes:

      Hier mal ein paar Bilder von dem restaurierten Chassis.












      Wenn dann alles komplett fertig ist, kommen die nächsten Projekte dran. :)

      Er hier interessiert sich auch schon dafür und besucht mich ab und zu mal im Keller ;)




      Wenn das Tier in Gorleben gewesen wäre, hätte ich das merken müssen.
      Er steht ja alle paar Stunden am Kellerfenster und schreit, bis man ihm das Fenster auf macht ;)

      Manchmal bringt er fette Mäuse vom Nachbargrundstück mit oder schläft schon mal im Leergehäuse drin.

      Wenigstens einer, der sich hier für mein Hobby interessiert ;)
      Danke, dann wurde auch hier verbaut was gerade da war...
      Arbeitszeit dürfte damals wohl keine Rolle gespielt haben, denn die Löcher auszuschneiden und sie dann wieder zuzumachen ist ja nicht gerade wirtschaftlich (zumindest nach heutigen Gesichtspunkten).

      Aber, ich will nicht vom Thema ablenken und hoffe, daß die Truhe bald so schön spielt wie sie aussieht.

      Gruß
      Wolfgang
      geht nicht - gibt's nicht!
      Vermutlich hat man das bei den ersten Villingen 6-3D (und anderen Kleingeräten) so gemacht, weil man die Restbestände von Vorgängermodellen aufbrauchen musste.

      Es ist gut möglich, dass man z. B. die Schallwände von Modellen wie Wildbad W5 dann anfangs noch im Wildbad W5-3D verbauen musste und dazu eben das Loch verschlossen hat.

      Vielleicht kann Helmut sich dazu äußern?
      Er hat ja zu dieser Zeit bei SABA angefangen.

      Übrigens, du lenkst nicht ab.
      Wenn ich helfen kann, gerne.

      Das Radioteil ist ja fertig, fehlt nur noch der Plattenspieler.