Grundig 2035W/3D

      Hallo,

      ich brauche die Hilfe des Forums.

      Der 2035 steht bei mir zur Reparatur.

      Symptome: kein Ausgangssignal, weder FM noch AM noch TA/TB, lediglich mäuseleises Übersprechen ohne Reaktion des LS-Potis.

      Signalverfolgung mit eingespeister NF ist bis zum G1 der EABC80 in Ordnung. EABC80 ist heile, Einspeisung am Pin 8 (G1) direkt ebenfalls ohne Erfolg. Anodenspannung der Triode satte 240 Volt (??)

      Mangels Schaltbild stochere ich momentan etwas im Heuhaufen. Wer kann helfen ?

      Gruß, Dieter
      Wirklich, Dieter? NF-Einspeisung an der Anode der EABC 80, nicht am Gitter? An der Anode der EABC 80 wird über 10nF das Steuersignal für die EL 84 abgenommen. Wenn das über den 0,1µF an Masse abgeleitet würde, kommt nichts mehr am Gitter der EL84 an.
      Dieter, entweder ich bin heute besonders begriffsstutzig, oder Du mußt mir die Sache nochmal erklären!
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hallo Díeter.
      Ich bin mir nicht ganz sicher,ob es zutrifft.
      Wenn die kombinierte Katode AM, FM, und NF nicht gut geerdet wird, gibt es ein Übersprechen bei FM bei LS_Regler zugedreht.

      Man hat dann diese Loesung gemacht, die zwar super erdet, aber die Gabelfeder in der Fassung blockieren kann.
      Dort kann der Fehler stecken.

      hier eine Skizze.

      http://weltklang.homepage.t-online.de/mike/Erden-EABC80.pdf

      Viel Erfolg. Hans
      Hallo Hans,

      gut dass wir Engel hier im Forum haben (und Leute, denen kein Fehler neu ist) !!!

      An diesen Fehler hätte ich im Leben nicht gedacht, aber er wars. Der Lötpunkt von Pin 7 war vermutlich zu kalt gelötet wegen des vielen Metalls drumherum und hatte sich gelöst. Optisch überhaupt nicht sichtbar, weil unter der dicken Lötschicht des Erdstreifens.

      Das Ohmmeter brachte Klarheit, der heiße Lötkolben die Verbindung und - was soll ich sagen - der 2035 trällert als wäre nix gewesen !!

      Solche Fehler gönne ich keinem meiner Sammlerkollegen, aber er war wieder eine Erfahrung mehr zum niemals auslernen !!

      Viele Grüße, Dieter
      Hallo Heino und Leser.
      Man sollte auch nicht ausser Acht lassen, die Frau am Loetband im Akkordtakt, hat das von 55 Jahren geloetet.

      Wie oft, durch einstecken einer Röhre daran gewackelt wurde, weis auch keiner.
      Da ist das halt zwar angelegen, aber nach und nach oxidiert.
      Die Stelle hier, ist aber so versteckt, dass ich nicht sicher bin, ob das zu erkennen waere. Der Pin #4 ist da besser zu sehen.



      Zwischen den roten Punkten, unter dem Lappen, liegt der Pin der EABC
      Das ist mein Messmuster aus dieser Zeit aber nicht das Modell.


      Gruss: hans
      Hallo Hans,

      das sind interessante Details zum Produktionsablauf dieser Zeit.

      Rückblickend kann man die Arbeit der Mädels am Band nur bewundern; Ausfälle durch schlechte Lötverbindungen sind bei den frei verdrahteten Schaltungen der 50er sehr selten, was man von vielen später über das Lötbad gejagten Printplatten nicht behaupten kann.
      Achim
      Hallo Achim. Schoen wenn es was bringt híer was zu bringen.

      Zur Qualität: so ungefähr nach 5-6 Lötsplätzen, saß eine Persón.
      die hat die Lötstellen kontrolliert und einige Jahre lang, mit einem Farbtupfen gekennzeichnet.

      Die Vorkriegsmodelle Körting, usw, hatten rote, grüne und blaue Lacke wie Tinte. Bei Max, gelbe und rote Farbe.
      Das war zugleich, aber nicht tieferer Sinn, bei Garantie zu sehen, hat das schon einer geübt? ;)
      hans
      .
      Hallo Hans,

      diese Sorgfalt erklärt allerdings die hohe Qualität.

      Warum hat man eigentlich die Kerkos so gerne in die Massehülse gepackt?

      Das ganze in Post 012 ist ja wohlüberlegt ausgeführt: Kerko mit Abschirmung, die massive Lasche aus Chassisblech für die Montage des Durchführungkondensators, die genannten raffinierten Masseverbindungen.
      Das scheint mir das Resultat umfangreicher Versuche und Vorüberlegungen zu sein.
      Achim
      Hallo Achim und Leser.

      In den Jahren 52 bis 55 hat man die FM- Verstärkung erhöht und den Begrenzereinsatz in Richtung 10 mikrovolt verschoben.

      Das ging solange gut, bis man in Hamburg einen wichtigen Sender auf 96,3 Mhz in Betrieb nahm.
      Nun, was ist da besonders dran? 9x 10,7 Mhz = 96,3 Mhz!
      Die 9. Oberwelle (10. Harmonische) der ZF, wird von der Einbauantenne aufgenommen und das Radio faucht wie ein Tiger.n

      Soweit ich Deine früheren Arbeiten ( Tätigkeiten) erkenne, gab es im TV mit Band 1 Sendern das gleiche Unglück.

      Grundig 348 und 349 Radio- TV- kombination,benutzen das Radioteil auch bei TV mit.

      Die Kanäle 2,3, und 4 im Bereich 48,25 bis 68 Mhz, sind da noch etwas näher dran.

      Wir hatten bei den beiden Typen die 5,5 Mhz auf 11.0 Mhz verdoppelt. Das Radioteil (TV- Tonteil ) hatte also 11Mhz ZF. Das 5x 11 und 6x 11 im Band liegt geht auch ohne Taschenrechner.

      Du wirst jetzt vielleicht lachen. Telefunken hat damals für TV eine geniale Lösung gebracht, ( und in die Radios übernommen) die PABC80 stand wie in einem U-Boot- Turm, im Ratiobecher.
      Die Frage ist offen warum. ;)

      Alles um die Dioden führt wegen der Nichtlinearität, massenweise Oberwellen. Der Kondensator schliesst diese kurz, ohne selbst als Antenne zu wirken. Da gibt es noch Vieles, was halt ein Entwickler weis und einen Techniker verwundert!

      Hans
      Hallo Hans,

      das ist ja das faszinierende - so manches Kuriosum ist gar keins mehr, wenn man die Ursachen kennt, die dazu geführt haben.
      Da wart ihr in der Entwicklung regelmäßig gefordert, auf Probleme zu reagieren - der Techniker im Service sah (oder auch nicht, manchen sehn ja nix) dann nur das konstruktive Ergebnis.

      Die Probleme im Band I müssen euch in Franken ja hart getroffen haben, gab es doch mit Kreuzberg K3 und Ochsenkopf K4 gleich 2 Band I Sender in der Umgebung.
      Achim