Mi215 ausschalt Blopp...

Moin,
... wohnt in Villingen und kann kein Schaltbild lesen, tz, tz,

Eigentlich darf der Verstaerker beim Aussschalten keine Geraeusche machen, denn das Lautsprecherschutzrelais faellt sofort ab.
Man sollte also erstmal feststellen, ob das Relais noch ordnungsgemaess funktioniert.
Neben dem Schutz der Lautsprecher vor defekten Endstufen soll es Geraeusche
beim Ein- und Ausschalten unterdruecken.

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Peter

Moin,
wir sind uns einig, meine erste Bemerkung war Ironie...


Kommen wuerde ich ja gerne mal, aber es sind etwa 650km, das ist ein wenig weit.

Was zu mir in die Werkstatt, wo ich arbeite, gebracht wird,
ist selten "zu alt".
Zu alt sind hoechstens Fernseher, denen anzusehen ist, dass sie ein
Fass ohne Boden, oder um im Jargon zu bleiben, ein Bumerang werden.
Oder Kleinkram, den man billiger neu kaufen kann.

Einen MI215 oder 9260 und dergleichen ist dagegen nie zu alt.
Wenn ich als Kunde so ein Geraet aufgebe und etwas juengeres (aktuelles)
kaufe, habe ich dabei nichts gewonnen.

73
Peter

Moin,
wenn so ein Geraet nicht transportfaehig waere, haette man sie nicht herstellen und dann versenden koennen.
Wenn ein Zeiger von so einem kleinen Instrument abfliegt, dann war es ohnehin schon krank.
Eine gute Verpackung setze ich natuerlich voraus.

Natuerlich kann man die Dinger auch ausbauen, aber wie soll man dann deren
Einstellung kontrollieren und korrigieren, wenn noetig?

Komisch, dass es niemand reparieren will. Schliesslich leben die Leute davon und ein echter Techniker freut sich doch auch immer, wenn er etwas
von bleibendem Wert auf dem Tisch hat, das es lohnt, repariert zu werden.

73
Peter

ps. Bei Grundig haben sie Verpackungstests gemacht. Auch mit Fernsehern.
Dazu wurden die versandfertigen Kartons auf einen Treppenabsatz gestellt
und dann..
Kick it!
Nach ein bis zwei Stockwerken durfte die Verpackung zwar etwas laediert,
das Geraet aber nicht beschaedigt sein.

Dieser Treppentest wurde von vielen deutschen Firmen durchgeführt

Heute entscheidet nicht der Techniker, ob er so ein Gerät annimmt, sondern der Chef. Ich muss hier auch auf die Leute mit Engelszungen einreden, wenn ich etwas repariert bekommen möchte. Wenn es denn klappt, wird es natürlich extrem teuer...

Hallo Saba Olli,

Wie wär es denn, wenn du deinen MI215 zur Reparatur mal in die historische Radiowerkstatt an der VHS hier in Villingen am Münsterplatz bringen würdest (Montags ab 18 Uhr). Da hörst du höchstens "das Gerät ist zu neu!" Übrigens wurden die Saba-Hifi-Komponenten im Werk Friedrichshafen gebaut.

Grüße Harry Piel

Moin,
Die Verbreitung des Treppentests scheint mir kein Wunder.
Ist ja auch eine billige, leicht standardisierbare Methode

Meinen Chef muss ich nicht ueberreden, dass er solche Geraete zur
Reparatur annimmt. Er weiss, dass ich sowas gerne repariere.

Historische Radiowerkstatt an der VHS? Interessant, sollte es hier auch geben.

73
Peter

hf500 postete
... Komisch, dass es niemand reparieren will. Schliesslich leben die Leute davon und ein echter Techniker freut sich doch auch immer, wenn er etwas
von bleibendem Wert auf dem Tisch hat, das es lohnt, repariert zu werden. ...

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Peter

Hallo Peter,

das find ich eigentlich auch, verglichen mit irgendwelchem neuen Sony-Plastikspielzeug - habe aber Mitte der 90er ganz andere Erfahrungen mit einem (wie ich dachte) an sich nicht schlechten Fachhändler gemacht. Den zuvor für 20 Mark ertrödelten kaputten 9260 bekam ich wieder hingestellt nach dem Motto "Keine Ersatzteile mehr - 160 DM für Kostenvoranschlag und Gerät zurück, oder 0 DM, und wir verschrotten ihn." Zum Glück einigten wir uns auf 80 Mark und Gerät zurück.
Dann hab ich mich halt selbst rangemacht - im Endeffekt steckte der IC auf der Präsenz-Platine falsch rum in der Fassung , und das Relais für die Lautsprecher zog nicht an. (Hatte irgendein Bastler vorher überbrückt und dabei noch einen Schaltfehler gemacht, sehr abenteuerlich.) Brücken raus, vier Transistoren erneuert, und das Ding lief wieder. :bier: (Und tut's bis heute.)
Ich rätsle immer noch, warum die diese Fehlerchen nicht gefunden haben. Mir vorzustellen, daß da einer in der Werkstatt saß, der nur drauf wartete, sich das Ding vor der Verschrottung abzugreifen, dafür reicht meine Phantasie beim besten Willen nicht... ich kann mir das nur mit entwaffnendem Desinteresse erklären. Vielleicht war der Kulturschock zu groß, nach 20 Jahren mal wieder mit reeller Hifi-Technik konfrontiert zu werden...

Viele Grüße
Michael

(P.S. Das einzige, worüber ich mich ärgere, ist, daß ich nicht nach der Reanimation feist zu dem Hifi-Laden gegangen bin und denen davon erzählt habe, daß das Ding wieder lief... :zunge: )

Moin,
160,-DM fuer einen KVA ist schon ein prohibitiver Wert.
Wer so viel verlangt, will auch nicht reparieren. Das haette man verlangen koennen, wenn das Geraet repariert worden waere.
Und "keine E-Teile mehr" gilt auch kaum, das Geraet besteht elektrisch bis auf wenige Ausnahmen aus Standardbauteilen.
Die dann gezahlen 80DM sind auch nur gerechtfertigt, wenn die Werkstatt tatsaechlich eine Stunde den Fehler gesucht hat.
Das kann man natuerlich nicht nachweisen.
Ein KVA zu erstellen ist tatsaechlich nicht ganz billig, denn er umfasst eigentlich die Fehlersuche ohne Reparatur und die Zusammenstellung/Kalkulation der Ersatzteile. Fuer 160,-DM konnte man Mitte der 90er etwa 2 Werkstattstunden kaufen.

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Peter