Freiburg 3-DS kein AM

      Danke!

      Die 2. Version unterscheidet sich allerdings erheblich.
      Demnach bekommt die EB"F" ihre Gittervorspannung bei UKW über die -V2 aus dem Netzteil.
      Bei AM gibt es keine (halb)automatische Gittervorspannungserzeugung sondern das G1 liegt über den 200K an Masse.

      Aber wie passiert hier die Erzeugung der neg. Gittervorspannung??
      Kathodenwiderstand gibt es keinen und für eine Gittervorspannungserzeugung durch Gitteranlaufstrom ist der Gitterableitwiderstand zu niederohmig. (Da nimmt man normalerweise 10 Meg).
      Da müssen wir Herrn Barkhausen fragen ;)

      Sehr seltsam - was misst Du denn an Gleichspannung?
      Achim
      Achim Du musst aufpassen, der nicht originale Plan hat Fehler, Arbeits- und Ruhekontackt U4 ist verdreht, die neg. Vorspannung in AM kommt über den 1M Ohm von V2

      Die Gleichspannungen stimmen in etwa mit dem Paln überein an G1 der EBF messe ich -1,5V
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Erfolgsmeldung, das Gerät spielt wieder auf AM außer LW noch nicht.
      Ein Bauteil, die genaue Bezeichnung kenne ich nicht (siehe Foto roter Punkt) hatte in der Nähe von Filter 2 Verbindung mit dem Chassis. Das muss es schon vorher gehabt haben, denn daran habe ich nicht gearbeitet.




      allen vielen Dank für die Hilfe besonders an Achim
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Hallo Franz,

      wie ich sehe hast du hier ein echtes Problem. Es handelt sich, wie bereits von anderen gesagt, eindeutig um wildes Schwingen des ZF-Verstärkers. Auch der Effekt mit deiner angeklemmten Messleitung durch welche das Schwingen aufhört ist ein weiteres Indiz für diese Art Fehler.

      Es ist auch richtig und erklärbar, dass du am Filter IV an do eine höhere Gleichspannung als an d1 misst, weil du bei Kotaktieren des Instrumentes mit d1 den Schwingkreis verstimmst.

      Das Schwingen entsteht durch eine unbeabsichtigte Mitkopplung des Ausganssignales z.B. von der Anode der EBF80 auf ihren Gitterkreis: dies kann bereits durch ungeschickte Anordnung von Bauteilen hervorgerufen werden.

      In dem hier vorliegenden Fall sollten alle Bauteile der MHG überprüft werden, d.h. die Verbindungswege m2, m1 von Filter III nach m0, m1 Filter IV. Ist die Schwingerscheinung möglicherweise von der Stellung des Höhenpotis abhängig - mit dem Höhenpoti ist nämlich P2 gekoppelt, welches die AM-Bandbreite beeinflusst; wie sieht der 5nF über dem P2 aus? Die hier erbrachten Überlegungen beziehen sich vordergründig auf mögliches Schwingen der letzten ZF-Stufe (EBF80), die Schwingung kann aber auch bereits in der davorliegenden Stufe (EF89) entstehen.

      Normalerweise könnte man dieses ausschliessen, indem man die EF89 herauszöge aber ich denke, dass dann keine Schwingung mehr auftreten wird, denn hier gilt nicht mehr was "normal" oder logisch ist. Es ist ja auch nicht logisch, dass das Gerät einwandfrei auf MW arbeitet, wenn du es auf MW "hochfährst". Kannst du denn dann auch zwischen LW und KW umschalten, ohne dass Schwingungen auftreten, ändert sich die Schwingneigung mit der Stellung des Höhenpotis?

      Gruss, Peter.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Franz,

      das ist der Koppelkondensator zwischen C1 von Filter I nach K1 von Filter II!
      Wenn da Masseschluss ist - klarer Fall...dann ist Schluss mit AM.



      Diese Kondensatoren waren ein Eigenbau von Saba (geschätzte Kapazität = wenige Picofarad) - einfach zwei Metallstreifen, mit Kunstsstoff umspritzt um sie auf Abstand zu halten. Mit den herausstehenden Laschen war eine Abstimmung möglich. Diese Kondensatoren spuken auch in manchem Saba Schwarz-Weiss Chassis herum.

      Grundig hatte eine ähnliche "Eigenkonstruktion": Zwei Drähte , die parallel liegend mit transparentem Kunststoff umspritzt waren, bildeten eine Kapazität im pF Bereich.

      Und jetzt noch die LW.
      Achim
      LM spielt auch wieder, einer der haarfeinen Drähte an der Ferritantenne war abgebrochen, ist wieder angelötet.

      Wenn ich nicht an dem Filter II gemessen hätte, wäre mir das nie aufgefallen, denn es hat den Anschein erweckt als wäre das eine Lötöse am Chassis.
      Nun bin ich froh das alles wieder richtig funktioniert und bedanke mich nochmals für die Hilfe.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Hallo,

      ja der Kondensator dient zur kapazitiven Kopfpunktkopplung des Vierkreisfilters, dann ist zwar Schweigen angesagt - aber warum schwang das Gerät dann, woher die hohe Richtspannung am Demodulator? Es gibt halt Dinge zwischen Himmel und Erde... die ewig ungeklärt bleiben.

      Gruss, Peter.

      Nachsatz: Franz, es ist schön, dass sich das Problem jetzt doch recht einfach lösen liess und ich freue mich mit dir über das Erfolgserlebnis.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Den Fehler konnte man ja nur durch Sichtkontrolle mit gutem Auge finden! Eine Messung des Widerstandes zeigt infolge der beiden Induktivitäten der Bandfilter auf beiden Seiten immer einen Masseschluss und damit auch ~ 0 Ohm über dem Kondensator...

      Eine Rückverfolgung der AM-ZF hätte das "Versacken" an dieser Stelle natürlich ebenfalls ans Licht gebracht.
      Achim
      Hätte ich da angefagen wo der Fehler saß, wäre mir die ganze Arbeit erspart geblieben, bedauern kann man sowas nicht, nur für die Zukunft daraus lernen und was ist besser wie Erfahrung die man sammelt. Der Anlass die Fehlersuche dort zu beginnen wo sie sich zeigte war eben das magische Auge welchels trotz fehlenden Signals von AM völlig geöffnet war.
      Ich habe den Beruf "Radio und Fersehtechniker" nicht erlernt, zwar einen Beruf der mit elektrik zu tun hat und ein gewisses Maß an Grundkenntnissen beinhaltet. Nur was will schon ein Elektriker mit einem Oszi, Messsender oder Wobbelgenerator anfangen, geschweige denn mit hochfrequenten Schwingkreisen und dann noch die Zusammenhänge verstehn. Kondenstoren und Widerstände auswechseln sind hier sicherlich für viele kein Problem, aber Zusammenhänge in einer Schaltung verstehn und wissen was dort geschieht, an den Bauteilen im Betrieb messen, das wie und womit und was man dort misst ist das richtig oder falsch? Es nützt einem nichts wenn man die Zusammenhänge nicht versteht und dann einen Fehler finden will und nicht weis wie der sich äußert.
      Es gibt da noch eine ganze Menge zu lernen.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Franz Josef,
      Du hast aber schon eine gewisse Erfahrung mit diesen Radios.
      Von der Gehäuserestauration brauchen wir erst garnicht reden.
      Selbst ich habe manchmal noch Probleme manches zu verstehen.
      Ich lerne aber am Besten durch praktische Erfahrung, wobei ich natürlich ein recht großes theoretisches Hintergrundwissen habe.
      Aber man vergisst auch vieles über die Jahre.

      Viele hier im Forum wollen z.B ein kompliziertes Automatikgerät reparieren oder restaurieren, haben aber nicht einmal ihre "Hausaufgaben" gemacht.
      Dann sind sie enttäuscht, weil es doch nicht so klappt.
      Es fehlt einfach das theoretische Grundwissen und das kommt nicht von alleine.
      Dafür muß man halt was tun!

      Ich habe vor 2 Wochen das Buch "Radios der 50er Jahre" v. Eike Grund geschenkt bekommen. Ich verschlinge einzelne Kapitel so zwischendurch.
      Dieses Buch sollte jeder haben, auch jeder der meint er weiß schon alles.

      Gruß Christoph
      Made in Western Germany!