Beleuchtung Tuner SABA MD 292

      Hallo allerseits,
      habe mich gerade hier angemeldet nachdem ich mit Begeisterung im Netz sah, dass es für SABA ein eigenes Forum gibt.
      Meine Bitte: Ich habe einen schwarzen 292 in der Bucht geschossen (wahrscheinlich mit 79,-- E zu teuer, oder??) - er ist gut in Schuss, aber links in den Fenstern für Signal sowie Tuning funktioniert die Beleuchtung nicht.
      Fragen: 1. Ist es für mich als Laie kein Problem, die Lämpchen ggf. zu wechseln?
      2. Welche Bezeichnung / Werte haben die Lämpchen und wo bekomme
      ich diese ggf.? Vielleicht hier über einen von Euch?
      Für Tips wäre ich sehr dankbar - gibt es irgend etwas, worauf ich beim 292 achten sollte oder ist das Ding wirklich so unverwüstlich?
      Vielen Dank für Eure Antworten.
      Viele Grüße
      Jürgen
      Das Austauschen der Birnchen ist an sich kein Problem, da es sich um Glassockelbirnchen zum Steckenhandelt (6V, 2W, Größe T10). Die bekommt man bei den großen Elektronikversendern, z.B.
      http://www.conrad.de/ce/de/product/725064/
      Du musst das Deckelblech abschrauben, dann kommst du an die Birnchen ran. Vorher aber unbedingt Netzstecker ziehen!!!!!!!!!!!!!
      Das Herausnehmen der Birnchen ist manchmal etwas fummelig, weil sie oft fest in der Fassung sitzen.

      Der Preis von 79,- ist m.E. eher hoch, aber wenn das Gerät in Ordnung ist durchaus noch akzeptabel.
      Beachten muss man nicht viel, wenn das Gerät läuft. Unterlagen gibt es zum Downloaden.
      Das ist gut zu hören, vielen Dank. Dann werde ich mir die Birnchen schon mal besorgen.
      Dachte mir schon, dass der Preis eher was zu hoch war, aber naja, schauen wir mal wie er sich so macht, er klingt auf jeden Fall gut und bislang funktioniert auch alles soweit außer den Birnchen und dder Funktion des Ausschaltens - wenn ich den Schalter flitschen lasse, dann klappt es, aber das Problem scheint hier schon geläufig zu sein - von dem Schalter lasse ich auf jeden Fall die Finger wer :)

      Download - mus ich mich da nochmals registrieren oder kann mir jemand die Unterlagen zur Verfügung stellen?
      Hallo Jürgen,

      für dieses Fehlerbild kommen leider verschiedene Ursachen in Betracht. Wie bist Du denn messtechnisch ausgestattet?

      Ich würde mit der Signalverfolgung auf der Buchsenplatte bei den beiden Pegelstellern und dem NF-Umschalter IC458 anfangen. Wenn es da nirgends klemmt, weiter rückwärts bis zum Decoder (IC901)...

      Was Koppelkpazitäten = Elkos angeht, hast Du es ja nur mit C913, C916, C923 C943, C474 und C484 zu tun. Alle anderen sind Folientypen.

      Die Elkos kannst Du natürlich pauschal wechseln, obwohl ein Ausfall sich eher in leiser Wiedergabe bemerkbar macht.

      Natürlich musst Du auch alle Steckverbindungen der beteiligten Bausteine prüfen.
      Achim
      Hallo Achim,
      vorab mal mal Danke an Dich - das mit dem Elko hatte ich hier irgendwo in einemBeitrag gelesen, dass es das sein könnte. Nun zu Deiner Frage, wie ich ausgestattet bin: 1,86 groß, 80 kg, Kleiderschrank voll, Kühlschrank leer, von diesen Dingen KEINERLEI Ahnung, messtechnisch verfüge ich über ein Fieberthermometer, das war's dann aber auch - Frage damit beantwortet -grins-

      Mein Problem - was tun? Ich komme aus dem Rheinland zwischen Bonn und Koblenz - ist Dir oder Euch da irgend jemand bekannt, an den ich mich VERTRAUENSVOLL wenden könnte - oder an wen sonst?
      --
      Jürgen
      Zur eventuellen Eingrenzung des Fehlers.

      Vorab, ich habe den 292 nicht, kann nur Vermutungen anstellen.
      Kracht das Lautstärkepotentiometer beim Drehen?
      Vermutlich gibt es Schalter für Lautsprecherpaare, die mehrmals betätigen, wird es dann besser?
      Drehe mal schnell (< 1 Sekunde) die Lautstärke mit angeschlossenen Lautsprechen voll auf, hilft das zumindest kurzzeitig?

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Günter,
      ups - das wußte ich nicht, den Regler habe ich mir erst gar nicht angeschaut, dachte der wäre -wie so üblich- für den Kopfhörer-Ausgang.

      Andreas, an dieser Stelle von ein dickes "SORRY" - aber auch ergänzend nochmals: ich bin im Gegensatz zu vielen anderen hier kompletter Laie. Habe mich allerdings jetzt mal bei einem erfahrenen, schon älteren RFT schlau gemacht, der meinte es könnte evtl. ein Elko abgeraucht oder ausgetrocknet sein (>?!?)

      Wie auch immer - ich gebe nicht auf, da er, das konnte ich die ersten beiden Tage hören, super klingt - auch wenn ich vielleicht zuviel bezahlt habe, das Birnchen brennt wieder, optisch ist der 292 top, wenn jetzt das mit dem "wegfliegen" des Kanals noch repariert ist - was will ich mehr?
      Lieber Pistentiger!

      Nochmals zuvor, den MD292 hatte ich bis jetzt noch nicht.
      Ich würde Kontaktprobleme bei Schaltern/Potis zuerst untersuchen. Sprühöl 88 von Kontaktchemie ist da mein liebster Kandidat um Kontaktprobleme zu beseitigen. Das Öl einsprühen und mehrfach (20 x) den Schalter/Poti betätigen.
      Elkos sind auch verdächtig. Teilweise verabschieden sie sich langsam, teilweise auch aprupt. Geht, geht nicht, ist bei Elkos eher selten, außer bei starken Temperaturschwankungen. Beachte den Rat von Achim in Beitrag 005, der Mann ist vom Fach.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Moin Jürgen,
      also das Poti vorn ist nur für den KH. Der MD292 hat auf der Rückseite 2x Pegelsteller die durch Löcher im Chassis erreichbar sind. Die beiden solltest du mal ein paarmal hin und her drehen dann gehts eventuell wieder. Sonst nochmal mit einem geeigneten Kontaktmittel zB K61 einsprühen. Pegel oder Stellung der Schlitze merken.
      Als nächstes sind die Cinchbuchsen nicht sehr stabil und gerne ausgeleiert. Auch das verursacht genau die von dir beschrieben temporären Ausfälle.
      Im inneren gibt es sonst eigentlich keine üblichen Verdächtigen.
      Der Ein-Schalter geht vom "Nicht" Benutzen kaputt. Je öfter du ihn wieder benutzt um so besser wird diese Hakelei.
      Für den gerne ausfallenden Zählerchip SAA1070 hatte ich hier noch eine Quelle genannt. Zum Tausch bedarf es aber Elektronisches Geschick !
      Viel Spass mit einen der besten Tuner der Geschichte.
      Grüsse Lutz
      Hi Lutz,
      da ich nicht vom Fach bin und hier vernommen habe, das nightbear vom Fach sei, habe ich mich mit ihm in Verbindung gesetzt und Achim hat sich freundlicherweise bereit erklärt, sich der Sache anzunehmen und mal drüber zu schauen, er meinte auch es könne nichts weltbewegendes sein.
      Nach Ostern schicke ich ihm das Ding mal zu und dann schauen wir mal.
      Dir nochmals vielen Dank für die wertvollen Hinweise, auf die ich nightbear auch nochmals gerne aufmerksam machen werde.
      In diesem Sinne frohe Ostern
      Jürgen
      Hallo Jürgen,

      Deinen 292 habe ich heute auf dem Tisch gehabt. Ganz richtig - der linke Kanal fehlte.

      Die Pegelsteller im Line-Ausgang sind robuste Piher PT15, sie hatten keinerlei Auffälligkeiten, ebenso die gesamte Buchsenplatte. IC458 schaltet sauber durch. Allein der Decoderbaustein war klopfempfindlich, kein Wunder er ist wohl im Lötbad seinerzeit nicht verwöhnt worden, der Zinnauftrag ist empfindlich dünn erfolgt und / oder das verwendete Lot von schlechter Qualität.
      So waren die Lötstellen der Steckerleiste und des Decoder-IC fast alle fehlerhaft (gelb gekennzeichnete Bereiche).



      Hier im Detail sehr schön zu erkennen:



      Nachdem alles sauber nachgelötet war habe ich noch 2 Elkos der gelben radialen ERO Serie ersetzt, da beim Nachlöten Elektrolytgeruch auftrat. Diese Elkoserie - die mit den unten immer etwas rausquellenden Gummidichtungen - darf man inzwischen auch zu den Problemelkos zählen.

      Die 3 Gleichrichter hat bei diesem Gerät schon jemand gegen je 4 x 1N4001 getauscht, jeweils 2 Dioden von oben und 2 von unten, nicht schön aber funktioniert, daher so gelassen.
      Im Netzteilbereich waren noch 4 weitere Elkos zu ersetzen: Ein roter Roederstein, 2 taube 10µF und ein 100µF, der über die Jahre schön im Kühlkörper warmgehalten wurde, zudem noch 2 weitere gelbe 100µF EROs im Kopfhörerverstärker :(



      Im Probelauf erwies sich bislang alles als stabil, ein beachtlicher "Frequenzumfang" von 74,95(!) MHz bis 108,55 MHz fiel auf, wurde aber von mir auf die vorgesehenen 87,5 - 108 abgeglichen. ;)



      Es folgt jetzt noch ein ausgiebiger Testlauf bevor der Tuner den Heimweg antreten kann.

      Hier noch ein Bild in der Totalen, damit man sich eine Vorstellung machen kann, was wo liegt.



      Zusammenfassend kann man sagen, dass es sich beim MD292 um ein sehr gut verarbeitetes richtig solides und schweres Gerät handelt, dessen Handabstimmung mustergültig konstruiert ist, sehr präzise, ohne Spiel, leichtgängig, aber nicht zu leichtgängig, genau die richtige Schwungmasse. So soll es sein - für Stationstasten und "Abstimmhilfen" jedweder Art besteht bei so einer Handabstimmung kein Bedarf. (Trotzdem sind für bequeme Zeitgenossen noch 8 Preset Tasten vorhanden.)

      Die HF-Empfangsleistung werde ich nächste Woche noch genauer prüfen.

      Um den Tuner heute dauerhaft im Alltag einsetzen zu können, ist zuvor etwas Arbeit angesagt:
      Der Netzschalter gehört zu den Schwachstellen, ebenso die Gleichrichter und die typischerweise alterungsanfälligen Elkos, speziell im Signalweg. Die reichlich vorhandenen Trimmpotis sollte man ebenso einer Sicht- und Funktionskontrolle unterziehen.

      Auch bei diesem Gerät zeigt sich das typische "Wegschrumpfen" der viel zu dünnen Verzinnung an den Lötpads der Leistungshalbleiter (Längstransistoren, Spannungsregler), wie es bei den Geräten dieser Ära üblich ist.
      GRUNDIG hatte das Problem damals frühzeitig erkannt und genau diese Lötstellen nach der automatischen Verzinnung im Lötbad noch einmal von Hand ordentlich nachlöten lassen. Das kostete im Werk zwar etwas Arbeitszeit, aber es half. Den Geräten blieb so mancher Werkstattaufenthalt erspart.
      Ein weiterer Problembereich sind - vermutlich je nach Produktionszeitraum / Los / Charge die Lötseiten der Platinen allgemein. Infolge der unterdurchschnittlichen werksseitigen Qualität ist hier spätestens heute ein intensives und gründliches Reworking angezeigt!
      Achim
      nightbear postete
      Die 3 Gleichrichter hat bei diesem Gerät schon jemand gegen je 4 x 1N4001 getauscht, jeweils 2 Dioden von oben und 2 von unten, nicht schön aber funktioniert, daher so gelassen.
      Ich habe das mit den Dioden nun schon mehrmals so gesehen und glaube daher, dass man das vom Werk aus so gelöst hat. Anfangs dachte ich auch, da hat bereits jemand die Gleichrichter ersetzt.
      Sowas hab ich früher im Außendienst zur Not auch gemacht, wenn passende Gleichrichter nicht zur Hand waren ;) Dann allerdings alles auf der Bestückungsseite eingebaut.
      So etwas wie hier gehört sich eigentlich nicht, da ein heiss werdendes Bauteil dann nach unten abfällt.

      Im Falle dieses 292 ist es aber so hundsmiserabel ausgeführt, dass ich an eine Missetat im Werk nicht glauben kann.
      Jedes Diodenbein hat eine andere Länge, die von oben eingebauten sind schief und verbogen, die von unten eingelöteten mit extremem Bastelappeal...
      Die Lötstellen sind zum Teil gar nicht komplett durchgeschmolzen, wahrscheinlich war der Lötkolben zu schwach oder der "Kollege" in großer Eile...
      Sieh selbst:





      Achim