Quecksilber --> PE

      Hallo,
      gestern beim zerlegen eines PE-Plattenspielers kam mir eine kleine Kugel Quecksilber entgegen. War draußen. Habe sofort alles hingeworfen und bin da weg.
      Habe es nicht eingeatmet.
      Das war da wsh in einem Schalter drin.

      Nun ist das euch auch passiert? Muss ich nun deshalb zum Arzt?
      Schlecht ist mir nicht Kopfweh und Trockener Hals auch nicht,

      Liebe Grüße
      Gruß Ralf
      Hallo auch,

      die Quecksilberschalter waren früher häufiger verbaut (und flogen regelmäßig mit dem Sperrmüll in das große orange Auto).
      Gesund ist es halt nicht, jedoch würde ich mir auch keinen zu großen Kopf machen.
      Als mir als Kind mal ein Fieberthermometer im Bett durchgebrochen war, habe ich die Kügelchen mit einem Blatt Papier eingesammelt und gut wars.
      Ich würde es an deiner Stelle genauso einsammeln, in ein Glas verschließen und beim Schadstoffmobil abgeben.

      Gruß Mattes.
      Ja eingesammelt ist es. Entsorgt auch. Ist ja draußen passiert und bin sofort weg.
      Da muss man mal drauf kommen das da sowas drinne ist.
      sollte ja nicht zu bruch gehen. Beim Kabel abzwicken ist das iwie leckgeschlagen. Nunja

      Wäre das früher in der Truhe kaputtgegangen und die hätten dasnicht gemerkt. Das Quecksilberhätte die Besitzer allesamt vergiftet oder?

      Gruß
      Gruß Ralf
      Quecksilber wird auch heute noch viel angewandt.

      So gibt es z.B. Relais mit quecksilberbenetzten Kontakten, um Kontaktprellen zu verhindern, da die Kontakte bei Berührung sofort "kleben". Ich habe selbst etliche davon in Stoßspannungsgeneratoren verbaut.

      Manche Schwimmerschalter von Tauchpumpen enthalten auch beträchtliche Mengen Q; als ich mal einen zerlegt hatte, lief auch die Kugel quer über die Terrasse.

      Alarmanlagen aus Fernost, z.B. für Reisekoffer, haben einen Quecksilberschalter, der bei Lageveränderung schließt und Alarm auslöst. Auch so ein Teil liegt bei mir rum.

      Gruß, Dieter
      Dennoch finde ich, dass man Quecksilber nicht als ganz harmloses Zeug im Raume stehen lassen darf. Im vorliegenden Falle hatte Ralf ja Glück und es ist draußen passiert. Man kommt (wenn man das Zeug nicht futtert) vorrangig mit den schädlichen Dämpfen in Berührung. An der frischen Luft hält sich das dann alles in Grenzen. Im Zimmer ist das weniger lustig, insbesondere, wenn sich die kleinen Kugeln dann irgendwo unter der Fußleiste oder ähnlich verteilen. Durch die stete Verdunstung bei Zimmertemperatur ist man mitunter langfristig den Dämpfen ausgesetzt und das muss ja nicht sein. Luftdichtes Verpacken und Sondermüll verteht sich von selbst.
      Es gibt auch bestimmte Mittel zum "Abstreuen", darin wird das Quecksilber gebunden und es lässt sich auffegen.
      Gruß Käptn Pommes *Port. 2,50€*Ketchup/Majo -.50€*
      Das ist richtig!

      Früher gab es eine Kaffeemaschine (ich glaube AEG oder WIGO) mit einem HG-Schalter, der schätzungsweise satte 3-4 ml Quecksilber enthielt.

      Häufig öffnete der Elektriker bei uns in der Werkstatt diese Maschinen, wenn sie zur Reparatur kamen, mit immer demselben Befund: Das Glasrohr hatte einen Knacks und es war kein Funken HG mehr drinnen!
      Da ist es mir jedes mal eiskalt den Rücken hinunter gelaufen... (nicht das Quecksilber zum Glück ;)

      Ob unsereins sich überhaupt über ein Wenig Quecksilber aufregen muss, bei den aber-zig Kilo Blei, die wir vor der Nase mit dem Lötkolben teilweise verdampft haben?
      Achim
      Richtig Franz, das ist immer die bessere Vorgehensweise. Wenn ich dran denke, wie sorglos beim Reinigen früher mit Benzol oder Perchloräthylen umgegangen wurde...

      Ein Seniorchef in einer bekannten Firma war seinerzeit dermaßen Entsorgungsgebühravers, dass er regelmäßig hunderte von Kunden zurückgegebene Leuchtstoffröhren einzeln mit dem Hämmerchen im Geschäft im Mülleimer zerschlug.
      Er war dann in weissen Staubwolken kaum noch zu erkennen. Mit größter Mühe konnte ich ihn überzeugen, das draußen zu erledigen.
      Achim
      Wenn ich mit Bremsenreiniger etwas reinige stehen meistens die Fenster weit offen, wenn's nicht zu kalt draußen ist.

      In unsere Schule haben wir noch ein Vorichtung für den Chemieunterricht. In dieser Vorrichtung kann man in einem Experiement zeigen wie aus Wasserstoff und Sauerstoff unter Hitze Wasser entsteht. Um die jeweils benötigte Menge H2 und O2 zu messen verwendet man ein Messvorrichtung mit Hg. Schatzungsweise sind in der Apperatur 40ml wenn nicht noch mehr Hg, dazu kommt, dass das Hg ist einem offenen Gefäß gelagert. Laut Chemielehre wurde das Teil vor 20 Jahren zuletzt benutzt. Heute ist es Sondermüll.

      Wenn das Teil im Chemieunterricht bei voller Klasse kaputt gegangen wäre...
      Die Gefahren die von dem Stoff ausgehen sind doch nicht erst seit heute bekannt, dann frage ich mich warum die Schule damals solche Apperaturen eingesetzt hat.

      Aber das ist ein anderes (leidiges) Thema.

      MfG Marcus
      In Bild und Ton Schwarzwälder Präzision
      Viel schlimmer ist doch wohl das Asbest, was die früher gerne in allen möglichen Geräten verbaut haben.
      Darüber solltet ihr Euch mal eher Sorgen machen.
      Oft in Philettas und Grundig Tonbandgeräten zu finden.
      Oder wie siehts mit Schadstoffen in alten Kondensatoren aus?

      http://www.radiomuseum.org/forum/pcb_in_kondensatoren_eine_gefahr_fuer_ihre_gesundheit.html

      http://www.magischesauge.de/MagischesAuge_ProblemKondensatoren.htm

      Gruß Christoph
      Made in Western Germany!
      Nochmal zum Eingangsthema.
      Ich denke nicht, dass irgendeine grössere Gefahr von dem Tropfen Quecksilber ausgegangen ist. Wenn es draußen auch noch relativ kühl war, ist der Dampfdruck des Hg ziemlich niedrig, und bei der kleinen Oberfläche gehen nur Mengen im ppb - Bereich in die Luft.
      Wie oben schon gepostet, ist es im geheizten Raum, wenn man auch noch das Zeug verschüttet, und sich dabei die Oberfläche vergrössert, eine ganz andere Sache! Aus dem Zimmer muß es unbedingt raus. Mit jeder Schwermetallvergiftung ist nicht zu spaßen. Da gehen einem als erstes meist die Nieren drauf. Und Dialyse ist keine tolle Aussicht.
      Mit vielen Stoffen ist man bis vor gar nicht langer Zeit wirklich mehr als blauäugig umgegangen. Weils so schön sauber macht, hat man sich mit Benzol die Hände gereinigt. Da schüttelt's mich als alten Chemiker. Haut- und Lungenkrebs vorprogrammiert. Dagegen sind Lösungsmittel wie Aceton, Essigester (das Zeug nach dem Pattex riecht) oder Reinigungsbenzin vergleichsweise geradezu harmlos....
      Aber vor allem finde ich, Christoph hat recht, in den Geräten erlebt man manchmal böse Überraschungen. Asbest, der gern zur Wärmeabschirmung genommen wurde, sollte in jedem Fall raus. Die feinen Fasern richten echt Schaden an! Also, wenn einem sowas begegnet, sehr vorsichtig behandeln, möglichst keinen Staub aufwirbeln und absaugen! Nicht mit dem Kompressor ausblasen, das macht es nur schlimmer. Diese einfachen Baumarkt-Masken helfen dagegen übrigens fast gar nicht! Der feine Staub geht da ungehindert durch.
      Mit den Kondensatoren fange ich jetzt erst gar nicht mal an....

      Gruß, Gunnar
      Gruß, Gunnar