Aufnehmen

      Moin,
      dann hast Du ein Zweikopfgeraet.
      Einer, der im Bandlauf erste, ist der Loeschkopf.
      Der andere ist der kombinierte Aufnahme/Wiedergabekopf.
      Diese Technik ist billiger, aber ein Kompromiss. Denn fuer die Aufnahme haette man gerne eine andere Spaltgeometrie, als man fuer die Wiedergabe braucht.
      So muss man fuer die Spaltbreite den besten Kompromiss zwischen Aufnahme- und Wiedergabeeigenschaften finden.
      Dieser Kompromiss gelingt aber sehr gut. Ausserdem ist es ein unbedingter Vorteil, dass der Spalt fuer Aufnahme und Wiedergabe identisch ist, was
      die Probleme nicht exakt parallelstehender Spalte bei Dreikopfgeraeten angeht. Steht der Wiedergabespalt nicht exakt parallel zum Aufnahmespalt, gehen Hoehen verloren. Diese Gefahr besteht bei Zweikopfgeraeten nicht, wenn auf dem Aufnahmegeraet auch wiedergegeben wird.

      Der Vorteil bei Dreikopfgeraeten ist, dass man die eben gemachte Aufnahme sofort per Hinterbandkontrolle wiedergeben kann, Aussteuerungsfehler koennen sofort korrigiert werden. Ausserdem kann man leichter einmessen, weil man nicht staendig hin und her spulen muss.

      Das Dreikopfgeraet ist teuerer, weil es auf jeden Fall getrennte Aufnahme- und Wiedergabeverstaerker und einen zusaetzlichen Tonkopf braucht. Dazu gehoert bei Cassettengeraeten auch ein doppelter Satz Dolbybausteine.
      Bei den meisten Zweikopfgeraeten wird der Verstaerker fuer Aufnahme und Wiedergabe umgeschaltet. Eine der Ausnahmen ist das Grundig CN1000. Es hat getrennte Verstaerker fuer Aufnahme und Wiedergabe, aber nur einen Satz Dolbybausteine und zwei Koepfe.

      Was die Pegelei angeht, vielleicht ist Dein Geraet ebenso wie mein CNF-350 von vornherein falsch eingemessen.
      Wenn es einen umtreibt, sollte man das Geraet in einer Werkstatt, die sich damit auskennt, ueberpruefen und neu einmessen lassen. Das wird etwa eine Werkstattstunde kosten.
      Oder man hat Geduld, irgendwann alle Messmittel und macht es selbst.


      73
      Peter
      hf500 postete
      Die Bandsorte ist uebrigens auf den Cassetten angegeben.
      Typ I ist Eisenoxid, das Band ist braun.
      Typ II ist Chromdioxid oder ein entsprechendes Substitut, das Band ist schwarz.
      Typ III ist das ausgestorbene Zweischichtband Ferrochrom.
      Typ IV ist das Reineisenband, auch das ist schwarz.

      (Die Farbe ist zur schnellen Erkennung angegeben.)

      Chrom- und Reineisenbaender sind hoeher aussteuerbar als Eisenoxidbaender.
      Ausserdem ermoeglichen sie einen weiteren Frequenzbereich, sie sind meist auch rauschaermer.
      Reineisenbaender lassen sich nur auf dafuer geeigneten Geraeten aufnehmen.
      Sie erfordern eine hoehere Loechleistung und einen groesseren Vormagnetisierungsstrom als Chrombaender.

      (Es ist soweit, es gibt schon Leute, die von der Tonbandtechnik keine Ahnung haben. ;) ;)
      Dabei ist sie vergleichsweise simpel, nur Mut! )

      73
      Peter
      Daran merke ich, daß ich alt werde... ;) Anfang der 80er war das mit den Bandsorten Allgemeingut...
      Erinnert sich noch jemand an die damaligen BASF-Verpackungen? Grün für Ferro-Super, irgendwas dunkelgrau/schwarzes für CrO2-Super, ein saftiges Weinrot für "Metal IV", und blau meine einzige FeCr III - nur schade, daß die Farben nach dem Aufreißen der Folie immer gleich weg waren, drunter dann die prosaische durchsichtige Schachtel mit dem Etikett, auf dem man immerhin noch "Stereo" ankreuzen konnte :albern:
      Gekostet hat der Kram dann auch noch - in Krefeld schnell mal 7 Mark 50 für eine 90er Chrom Super
      Und wie stolz der Mitschüler von mir war, der von irgendeiner HiFi-Messe eine der ersten "Chromdioxid-II" mitbrachte, noch in der alten Verpackung, in Silber/Schwarz, das Ding haben wir fast andächtig zum ersten Mal ausprobiert, natürlich in seinem edlen BASF-Deck :tanz:
      Michael
      Moin,
      die schoensten CR-SII Cassetten der BASF war die Weisse Serie mit dem grossen Fenster. Gab es etwa 1-2 Jahr lang Ende der 80er.

      Grosse Gassettenfenster sind heute sinnlos. Bis etwa Mitte der 80er war
      es usus, die Cassettenfaecher zu beleuchten und die Cassette direkt hinter
      der Front der Klappe zu haben. Ausserdem hatten viele Geraete sehr grosse
      Fenster in den Klappen. Bei Grundig CN-1000 und CNF-300 wurde nicht nur der
      Bandwickel durchleuchtet, sondern auch die Vorderseite der Cassette
      beleuchtet.

      Heute sind die Fenster winzig, wenn vorhanden, beleuchtet wird schon lange
      nichts mehr und die Klappen sind so dick, dass man die eingelegte Cassette
      an der Rueckwand des Geraetes vermutet.

      Diese Entwicklung setzte frueh ein, weit bevor sich CD-Brenner allgemein
      einfuehrten.
      Ueber die immer schlechter werdende mechanische Qualitaet der Laufwerke
      sprechen wir mal nicht...

      73
      Peter
      hf500 postete
      Moin,
      Bis etwa Mitte der 80er war es usus, die Cassettenfaecher zu beleuchten und die Cassette direkt hinter der Front der Klappe zu haben. Ausserdem hatten viele Geraete sehr grosse Fenster in den Klappen.

      Heute sind die Fenster winzig, wenn vorhanden, beleuchtet wird schon lange
      nichts mehr
      73
      Peter
      Scheint mir auch so - frage mich, warum; man kann ja fast nur vermuten, daß die Industrie da wieder mal einen feinen Weg gefunden hat, um ihre Kunden mit billigem Amateur-Plunder übers Ohr zu barbieren?
      Mein BASF D-6234 (Bj. 81) hat zum Glück ein sehr schön beleuchtetes Fach, und mein Tascam 122 III auch - ich will schließlich sehen, was Sache ist, denn selbst ein Echtzeit-Zählwerk wie beim Tascam ist beim Suchen ja nur begrenzt was wert...

      Wo das ursprünglich bei diesem Thema gefragt wurde: Ich nehme kaum noch auf, hab aber an die 4-500 Kassetten, und auf denen ist ziemlich viel drauf, was ich nicht entsorgen wollen würde.

      Was die hier auch schon mal angesprochene Langzeitstabilität angeht: Kann es sein, daß Dolby-B-Aufnahmen mit der Zeit dumpf werden...? Über Halbspurband und Studiomaschine scheint dann bei wirklich wertvollen Sachen ja immer noch nix drüberzugehen...

      Michael
      Moin,
      aus dem Grund habe ich vor, meine Cassetten (nur etwa 100) auf CD zu kopieren.
      Wird ein schoenes Stueck Arbeit, zumal ich zuvor mein Grundig CNF-350b mit neuen Riemen ausstatten muss, die Cassetten wurden darauf aufgenommen.
      Gibt es eigentlich noch 90min Rohlinge?

      Bei Lagerung unter gleichmaessiger Temperatur (um 20°C) und maessiger Luftfeuchtigkeit sind gute Markenbaender aber langzeitstabil. Meine, etwa 20 Jahre alten Aufnahmen auf BASF CR-S2 sind jedenfalls noch ziemlich gut erhalten.
      Feuchter Keller oder Dachboden ist natuerlich toedlich...

      73
      Peter
      Von Rohlingen 90 min für Audiozwecke rate ich ab.

      Willst Du sie in einem CD-Spieler für Audio abspielen, kann es ganz schnell Probleme geben. Diese Spieler sind für CDs 74 min gedacht, 80 min ist der Grenzbereich, der damals bezüglich der Festlegung des Standards vorgesehen war.
      Willst Du die Kassetten lediglich computerlesbar abspeichern, würde ich eventuell DVDs vorschlagen. Allerdings habe ich da reichlich wenig Ahnung bezüglich der Haltbarkeit.
      Bei guten CD-Rohlingen sollten mindestens 10 Jahre möglich sein, eher deutlich mehr. Billigrohlinge scheinen sich stellenweise schon nach wenigen Jahren zu verabschieden.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Moin,
      das mit den 90min. CDs habe ich mir schon gedacht. Sollte ich aber mal guenstig einige dieser Pohlinge finden, werde ich mal einen Selbstversuch starten.
      Der Brenner soll bis 89:59 koennen, daher keine Probleme.

      DVD scheidet vorerst noch aus. Es gibt keine Brenner mit SCSI-Interface, jedenfalls keinen bezahlbaren. (Der einzige, von dem ich weiss, hat den prohibitiven Preis von mehr als 3000,- Euro weil er mit Sonderrohlingen Master erstellen kann.)
      Warum muessen sich die schlechtesten Standards durchsetzen (IDE, ATAPI)? :(


      73
      Peter
      Ich habe mir jetzt eine 2 Cinch auf 1 Cinch Box gebaut, bzw. die Technik bis jetzt. Als Eingangsbuchsen hatte ich einen 2 Paar-Cinch-Block aus einem Videorecoder aufgehoben und konnte ihn so gut benutzen.
      Zuerst wollte ich aus diesenm Block einen Eingang und einen Ausgang machen,
      aber dann hätte ich nur die Hälfte der Schalteranschlüsse gebraucht und das wäre ja schade gewesen.
      Sollte dabei eigentlich auch die Masseleitung getrennt werden oder reichen die "Signalleitungen"?

      Jetzt muss ich nur noch gucken wo ich das Teil einsetze:
      Entweder an Tape1 wo schon der DVD/CD-Player hängt und dazu kommt der SAT-Receiver (das Tapedeck hängt an Monitor, da ich irgendwie nicht CD auf Tape aufnehmen konnte als der CD-Player am Monitor war und das Tapedeck auf Tape1; vielleicht hatte ich mich auch mit den Anschlüssen vertan, muss ich nochmal ausprobieren)
      oder ich ich schließe die Box an REC von Monitor an (Tapedeck über Monitor-DIN) um damit ein Kabel immer angescholssen zu haben, wenn ich mal was am PC aufnehme. So brauche ich aber nur einen Eingang.

      Was komisch ist, ich kann nur vernünftig LPs auf dem PC aufnehmen, wenn das Cinch-Kabel am Monitor-REC angeschlossen ist. Ich hatte es dann mal der Bequemlichkeit wegen über Adapter und DIN-Kabel an den Front-Tape2-Anschluss angeschlossen, aber es kam nur ein ganz schwaches Signal an.
      Wenn an Tape2 das A77 angeschlossen ist und ich von LP überspiele ist es ganz normal.
      Mir fällt gerade was ein: ich werde mal das Ende des Cinch-Kabels, welches in den PC geht, wie beschriebn an Tape2 hängen und dann ins A77 gehen. Mal gucken wie das aussieht.

      Edit: Geht auch ganz normal.
      Gruß Alexander
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