Freiburg 11

      Hallo werte Freunde,

      ich suche für mein aktuelles Projekt eine hochauflösendere Kopie des Schaltplans des FB11`s, als wir es hier im Forum zur Verfügung haben. Die ist schon sehr klein ausgefallen.

      Zunächst mal eine kurze Beschreibung mit reichlich Anschauungsmaterial:
      Ich bekam das Gerät von einem Freund zur Restauration. Die Begeisterung war riesig, als ich mir die Eingeweide genauer anschaute. Kosten durfte es selbstredend auch nicht viel, sprich ich legte mein Hauptaugenmerk auf die technische Instandsetzung des Geräts, statt auch die Optik miteinzubinden.
      Das Gerät wird sicher nie einen Schönheitspreis gewinnen, zumal das Gehäuse dem Chassis optisch in nichts nachsteht.










      Leider handelt es sich hierbei nicht nur um Staub, sondern Rost und Grind.
      Hier ein paar Detailaufnahmen:










      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Ich habe das Chassis soweit wieder hergestellt: gereinigt, gefettet, Kondensatoren getauscht (einige Widerstände müssen noch raus), alle Seilzüge neu montiert, die Duplexschaltung gangbar gemacht (poröser Schausmstoff)... Fotos folgen noch.
      Gestern wagte ich einen ersten Test: ich hatte auf UKW Empfang, Knistergeräusche und Schmauchentwicklung, Gerät abgeschaltet.

      Immerhin dachte ich mir. Nun brauche ich den Schaltplan, um ins Detail zu gehen.
      Wäre sehr nett, wenn jemand einen besseren Plan zur Verfügung stellte.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Ivica,

      irgendwo habe ich das originale 11er Schaltbild, aber auch wer sucht findet leider nicht immer...
      Jedoch kannst du dich in diesem Fall weitgehend an dem Freiburg 125 Schaltbild orientieren; dieses ist in besserer Schärfe im Download-Bereich verfügbar.

      Das Gerät, mit welchem du jetzt zu tun hast sieht schon recht vergammelt aus; da kann einiges auf dich zukommen - korridierte und verbogene Kontakte sind auf Anbhieb erkennbar, hoffentlich halten sich die elektrischen Fehler dabei in Grenzen.

      Aber das ist ein Zustand der mir leider auch oft begegnet und dieses sogar in Form eines so "schönen" FB11 - auch viel Rost und beschädigtes Gehäuse und zu einem damals schon horrenden Eb... Preis. Den tatsächlichen Zustand erkennt man leider erst, wenn man die Kiste auspackt.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter,

      besten Dank fürs Suchen. Den 125er Schaltplan habe ich bereits, an diesen werde ich mich zwischenzeitlich orientieren.

      In der Tat ich hätte das Gerät nicht ersteigert (156€).
      Ich bin von einer Totalrestaurierung abgerückt:
      1. traue ich mir eine Totalzerlegung, wie ich sie bei meinen 2 Freiburg W3s betrieben habe bei diesem komplexen Gerät nicht zu.
      2. Soll ich das laut Besitzer auch nicht tun

      Eine Teilzerlegung mußte ich jedoch schon vornehmen:

      - AM Antriebsseil war lausigst repariert worden (das hatte so nicht funktioniert).
      Dazu mußte ich die Ferritantenne und Ukw-Box abnehmen, um einigermassen an die AM Rolle hinzukommen, d.h. auch UKW Seilzüge mußten neu montiert werden (ich habe Blut und Eiter geschwitzt bis ich alle Seile wieder drauf hatte).

      - Die Duplex-Achse mußt ich auch ausbauen, da der Schaumstoff des Mitnehmers porös war

      Positiv stimmt mich schon mal, daß das Netzteil / AÜs nicht defekt sind und ich bei der ersten Inbetriebnahme schon Empfang hatte.
      Ein Schmuckstück sieht wahrhaft anders aus, aber mal sehen, ich will mir alle Mühe geben, den Freiburg zumindest wieder technisch i.O. zu bringen.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Ivica,

      ich hatte bei meinem Gerät auch schon einmal über eine "Totalrestauration" nachgedacht. Jedoch finde ich auch, dass dieses Gerät den dabei vertretbaren Umfang deutlich überschreitet. Trotzdem habe ich den Gedanken noch nicht endgültig verdrängt, besonders wennn man hin und wieder ein Chassis im originalen Zustand sieht mit der glänzenden verzinnten Chassisoberfläche. Deshalb bin ich sehr gespannt, was sich unter der verstaubten Oberfläche verbirgt; der Staub sieht auf den Bildern eigentlich recht trocken aus.

      Besonders, bei einer Auftragsarbeit sollte sich der Aufwand in übersichtlichen Grenzen halten und die werden bei dem vorliegenden Exemplar bereits bei einer technischen Überarbeitung schwer einzuhalten sein. Trotzdem wünsche ich dir viel Freude und Erfolg bei diesem Projekt.

      Wir werden sehen welche Probleme dabei noch auftreten und wie sie zu lösen sind...
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter,

      darunter verbarg sich leider keine blanke verzinnte Chassisoberfläche, sondern starke Oberflächenkorrosion.

      Hier erstmal 2 Bilder (besser hab`ichs nicht hinbekommen)






      Die Kondensatoren, Elkos und Gleichrichter, 2 Selendioden wurde gestern getauscht. Das ging erstaunlich zügig, ich war nach ca. 3,5h durch.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Zusammen,

      ich hatte das Gerät nun ca. 30 min. in Betrieb:

      - auf allen Wellen Empfang
      - Automatik funktioniert prinzipiell
      - Musik/ Sprache Schalter funktioniert
      - Stereobetrieb noch nicht getestet
      - alle LS unversehrt

      Es rauscht, knistert noch ein wenig, dies nimmt jedoch zusehendst ab (die alte rostige Dame muss erst wieder in Fahrt kommen).

      Ich bin vorläufig zufrieden und werde morgen einen längeren Test starten.

      Das Gehäuse jedoch ist in einem fürchterlichen Zustand, aber ich habe einen guten Ersatz:
      ein Freiburg 100 Gehäuse paßt von den Maßen haargenau.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Ivica,

      das Chassis passt zwar in das 100er Gehäuse, aber Du wirst für die Befestigung möglicherweise 2 neue Löcher in den Boden bohren müssen. Der Abstand der beiden Traversen unterm Chassis stimmt nicht überein, jedenfalls habe ich bohren müssen, als ich mal ein 12er Chassis in ein 100er Gehäuse eingepflanzt habe.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Hallo Otto,

      Du hast recht: ich musste 2 x bohren.
      Ich bin kurz vor der Zielgeraden:
      Die Automatik hält und stellt scharf auf M gut, auf Ukw geht das noch besser.

      Anbei ein Bild: der Schallwandstoff war so nikotinverseucht, dass ich ihn beim Versuch der Reinigung, komplett zerstörte (war nicht schade drum).
      Am neuen Stoff darf sich der stolze Besitzer versuchen.

      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Achim,

      ich habe mich wahrlich nicht darum gerissen, dieses Projekt anzunehmen, es hat sich mir förmlich aufgezwungen, aber dennoch wars für mich ein interessanter Blick auf eine andere Art der Restauration.
      Nachdem ich die letzten Projekte nahezu bis zur Totalzerlegung vorangetrieben hatte, musste ich hier etwas rationeller und nüchterner zur Sache gehen: Zweck/Nutzen/Anforderungen bzw. Vorgaben des Besitzers.
      Ausserdem musste ich feststellen, obwohl es doch schon eine Zeit her ist, hat mir die intensive Auseinandersetzung mit meinem FB125, sehr geholfen bzw. war dieses Projekt noch sehr präsent.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Kleine Idee nebenbei.

      Bei dem Stoff ist ja wirklich nichts mehr zu machen, der ist ja auch mechanisch versaut.
      Ausprobiert habe ich es noch nicht. Wenn ein Stoff noch halbwegs intakt ist, würde ich ihn zur Chemischen Reinigung bringen, wie z.B. meine Anzüge. Chemische Reinigung ist meist sehr materialschonend, sollte aber recht effektiv solchen Teermadder entfernen, den man schon bald als Straßenbelag nehmen kann.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Ivica,

      da hast du ja ordentlich hingelangt und ich meine bei dem Gerät war das aufwandmässig schon noch grechtfertigt. Denn ich glaube die Freiburg11/125 waren der Wendepunkt bezüglich des betriebenen Aufwandes - es gab danach kein Saba Tischgerät mehr, welches mit zwei so "dicken" Ausgangsübertragern versehen war.

      Vielleicht ist es auch gut, dass es eine Auftragsarbeit war, sonst wärst du wahrscheinlich noch nicht so weit...

      Auf jeden Fall kann sich dein Bekannter jetzt wieder an einem technisch gut aufgearbeiteten Gerät erfreuen, welches auch noch einige Zeit störungsfreien Betrieb erwarten lässt.

      Und ich sehe: Dich kann mittlerweile auf dem Gebiet der "Oldradios" kaum noch etwas so richtig erschrecken. - Du hast hiermit eine gute konsequent durchgezogene Arbeit mit optimalem Wirkungsgrad demonstriert.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Zusammen,

      an Andreas: die Idee mit der chemischen Reinigung werde ich gerne einmal ausprobieren. Hast Du das schon einmal machen lassen? Wenn ja warst Du mit erzielten Ergebnis zufrieden?

      an Peter: oh da fühle ich mich echt geschmeichelt, vielen Dank fürs Lob!

      Dieter: gern geschehen, ich habe ihn wieder in die Tonne gekloppt.

      Insgesamt muss ich sagen, habe ich mit mehr Überraschungen im Betrieb gerechnet, aber das Gerät scheint betriebsicher zu laufen, lediglich ein leises Knistern, Rauschen beeinträchtigt noch den Hörgenuss, war jedoch anfangs deutlich lauter. Ich werde das Gerät nun täglich in Betrieb nehmen und es beobachten. Es kann sein, dass ich nochmals an die Eingeweide muss, aber vorerst ists gut so.

      Herzlichen Dank an alle für die Hilfe und Anteilnahme!!!
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.