Brauche Hilfe für defekten 9241

      Der Reparaturthread ist nun in der Tat merklich abgedriftet und hat ein unangenehmes Echo hinterlassen.

      Um endgültige Klarheit in den Sachverhalt zu bekommen, möge doch bitte Rolf Belege für seine Behauptungen in post 036 bringen. Im Besonderen:

      - "Das führte bei Ausfällen der Endstufe teilweise zu Bränden der Platinen... "

      - "Das ist SABA dann irgendwann aufgefallen und die Kollektorwiderstände (R1161/1168) wurden durch Sicherungswiderstände (Kohleschicht, grün) ersetzt."

      - "Später hat SABA den Schutz ausgeweitet und die völlig überdimensionierten Emitterwiderstände auch durch 2-Watt Kohleschicht ersetzt, die sich vor den Kollektorwiderständen opfern."

      Danach können wir sachlich weiter diskutieren !!

      Gruß, Dieter
      Hallo Achim,

      lass Dich durch die Anmerkungen von Rolf nicht vom Kurs abbringen und setze das Gerät wie geplant Instand !

      An den Emitterwiderständen, ob alt oder neu wird sich durch Draht, Metalfilm ect. nichts wesendliches an der Originalschaltung verändern lassen, nachdem ich selbst viele Geräte der 92xx Serie offen und in Reperatur hatte kann ich nur beipflichten das an Widerständen verbaut wurde was vorhanden war. Als Ersatz habe ich sowohl 2W Metalfilm als auch 5 Watt Drahtwiderstände genutzt.
      Die Reihenfolge in welcher Endstufen Sterben ist universell leider immer die gleiche, erst der Leistungs-Halbleiter, dann der Emitterwiderstand, dann die Sicherung....

      Aus alten Experimenten mit MOS FET Endstufen (Elrad) ist mir noch bekannt das immer vor gewickeltem Draht Emitter-Widerständen gewarnt wurde da diese eine gewisse Induktivität darstellen und die Endstufe zur Schwingung treiben können, bei einer 92xx Endstufe ist mir dieser Effekt noch nie vorgekommen. Wichtiger ist es hier die Trimmer sowie Elkos und 3,3 KOhm Widerstand auf den Treiber Platinen zu ersetzen und das ganze sauber nachzulöten, mit derart überarbeiteten Endstufen hatte ich noch nie Probleme.

      Die Lösung Endstufen nur Primärseitig abzusichern war und ist bei vielen Highendverstärkern Standard, hier wird gezielt auf Klang optimiert und nicht auf Schutz der Endstufentransitoren. Ich habe damit jedenfalls keine Probleme und kann auch gut dabei ein Nickerchen halten. Rauch und Feuermelder sollte jeder sowieso Zuhause haben.

      Also, Achim, mach Dich auf und vollende die Reperatur, auf das wir noch viel Anregung aus Deinen Bildern und Wissen ziehen können !

      Gruß,

      Jörg

      PS: Eine Bezugsquelle für die von Rolf angesprochenen Sicherungswiderstände würde mich natürlich schon interessierten, falls jetzt alle Leser jedoch ihre Geräte mit defekter Endstufe verschrotten müssen weil diese elektrisch nicht mehr sicher sind, ich habe da noch Platz für euren Edelschrott :)
      Hallo Jörg,

      Danke für die Ermutigung!

      Es geht mir hier (auch) um grundsätzliche Aspekte. Genauer gesagt um die Frage, unter welcher Arbeitshypothese man eine Reparatur eines rund 30 Jahre alten Receivers ausführt.

      Man kann sagen: "Ich mach das so, dass das Gerät wieder spielt."
      Für mich ist das unbefriedigend, so habe ich vielleicht 1970 gearbeitet. Da ist man schnell zufrieden und sieht über Vieles hinweg.

      Mein Ansatz ist, die volle Funktion eines Gerätes wiederherzustellen, unter Beachtung der anerkannten Regeln der Technik und mit dem über mehr als vier Jahrzehnte angesammelten Wissen und den Erfahrungen als Basis.
      Dabei ist ein handwerklich sauberes Arbeiten ebenso Bestandteil, wie das Vorwegnehmen des überwiegenden Teils der Fehler, die bei dem betreffenden Modell üblicherweise kurz bis mittelfristig zu erwarten sind, insbesondere, wenn sie die Betriebssicherheit betreffen.

      Es geht mir in einem Forum wie hier auch immer um das Erarbeiten einer "Best Practise", die als Basis für andere Leser und Techniker dienen kann, die vor demselben Problem stehen.
      Die Einhaltung der grundlegenden Regeln zur Aufrechterhaltung der elektrischen Sicherheit, wie auch der Funktions- und Betriebssicherheit ist unabdingbar.
      Wie man in anderen Beiträgen sieht, bin ich gerade in diesem Bereich mit Kritik nicht sparsam ;)

      Umgekehrt perlet folglich Kritik an meiner Arbeit auch nicht einfach an mir ab. Ist sie berechtigt und ich komme zu dem Ergebnis, dass ich die Einhaltung der oben genannten Anforderungen möglicherweise nicht erfüllen kann, verzichte ich lieber auf eine Reparatur.

      Für schlechte Arbeit habe ich keine Zeit.

      Da es im vorliegenden Fall ja auf einige Tage nicht ankommt, sollten wir uns ruhig die Zeit nehmen, die angeschnittenen Streitpunkte zu klären.
      Fast jeden Tag repariert hier jemand einen 92xx - die Sache ist also wichtig und keine Randerscheinung.

      Dazu sehe ich zwei zentrale Fragen im Vordergrund:

      1. Um welche exakten Widerstandsbauformen bzw. Typen handelt es sich bei den Saba Originalbestückungen der Kollektor- und Emitterwiderstände der Endstufentransistoren?

      2. Kommt diesen Widerständen, sofern sie überhaupt dazu geeignet sind, eine Funktion der Abschaltung der Betriebsspannung im Fehlerfall zu oder nicht, bzw. ist diese überhaupt sinnvoll.

      Beide Fragen hängen, wie man sieht, miteinander zusammen.

      Zunächst gibt es zwei heuristische Antworten auf die Frage nach dem richtigen Ersatz:

      1. "Man baut ein, was drin war." Das habe ich in diesem Fall gemacht, es ist meist nicht verkehrt, so zu arbeiten, aber nicht immer möglich und ggf. auch nicht immer sainnvoll.

      2. "Man baut Originalbauteile von SABA ein." Das hat Rolf oben vorgeschlagen. Seit die SABA Serviceorganisation nicht mehr existiert, ist es damit schwierig geworden.


      Die Heuristik liefert also keine eindeutige Antwort.


      Schauen wir uns zuerst die Bauteile an, um die es geht:

      Hier habe ich ein Bild der Original Kollektorwiderstände in Volkers Gerät, die nicht ausgefallen waren:




      Hierzu schreibt Rolf, einer sei beschädigt. Das hätte ich gerne konkretisiert!


      Zum Typ dieser Widerstände: In manchen Endstufen der 92xx sind es 5 Watt Drahtwiderstände, wie ich oben gezeigt habe, hier sind es diese grünen Exemplare. Wir haben sie früher einfach Zementwiderstände genannt. Sie vertragen hohe Oberflächentemperaturen und sind wahrscheinlich nicht brennbar. Ich bin der Meinung, es handelt sich nicht um Sicherungswiderstände, wie Rolf weiter oben meint. Dazu müssten sie neben der Nichtbrennbarkeit einen definierten Abschaltstrom haben und zudem einen Lichtbogen beim Durchbrennen verhindern bzw. löschen.

      Ich habe noch viele davon im Lager, hier ein Bild:




      Vielleicht weiss jemand, welcher Hersteller sich hinter dem "Omega" im Dreieck verbirgt und um welchen genauen Typ es sich handelt.

      In einem anderen 9241 findet sich dieses Modell:



      Ein Zementwiderstand mit grauer Hülle, wie ich meine, ebenfalls kein Sicherungswiderstand.

      Zu den Emitterwiderständen gibt es später mehr...
      Achim
      Hallo Achim,

      es ist schade, dass immer mal wieder Beiträge dabei sind, die als Schnellschuß aus der Hüfte Behauptungen aufstellen, die nicht belegt werden können.

      Zu sagen, "das ist mein Kenntnisstand, vielleicht wissen andere mehr" wäre gerade für mich genau das Argument, diesen Beitrag erst gar nicht zu veröffentlichen. Eine starke Behauptung ist besser als ein schwacher Beweis, so die Maxime...

      Ich bin froh, dass der thread wieder in die Schiene kam und hoffe mit dir auf sachliche Klärung.

      Viele Grüße, Dieter
      Ja meine Freunde.
      Was ich Euch sagen will, wird Euch nicht begeistern.

      Die Widerstaende im Post 042 und anderen, sind Metalloxide- Widerstaende.
      Hochkonstant und belastbar.
      Sie haben ein ziemlich enges Abschaltverhalten und werden dort wo im Stoerungsfall, Leiterplatten trotz HP4 Epoxid zu warm werden (VDE) als Abschaltmittel eingesetzt. Es koennte bekannt sein, dass ich einiges entwickelt habe. Ausser Tuner auch Amps.
      Ich kann Euch viele Punkte aus Produkten von mir zeigen, wo das als DREIECK und METOX angemerkt ist. Also reine Abschalt- und Sicherheitsbauteile!!. sorry, so ist es halt.-

      Wenn die METOX abschalten bei Ueberlast, sieht man von Aussen garnichts, einfach ohne Funken und Feuer "AUS"

      Man muss aber streng trennen zwischen Metall-Oxide und Metall-Film.
      Leztere schalten nicht ab !!

      Die OMEGA sind aus Indien.


      http://in109194336.trustpass.alibaba.com/-

      Der Kollege aus dem off, hat damit Recht.

      Euer hans
      Hallo Hans,

      es geht ja um die Wahrheitsfindung, ob sie einem gerade gefällt oder nicht, ist da nicht wichtig ;)

      Nun haben wir also bessere Informationen über die KOLLEKTORwiderstände, um die es ursprünglich zwar nicht ging, aber das alles hängt ja miteinander zusammen.

      Jetzt will ich versuchen, eine Systematik zu bekommen.

      Halten wir fest: Die Kollektorwiderstände waren wohl zuerst 5 Watt Drahtwiderstände. Ihr Abschaltverhalten würde ich als relativ unbestimmt bezeichnen.
      Sie wurden dann möglicherweise durch die grünen und grauen Metalloxydtypen ersetzt.
      Auch beim 9260 im Bild, der wieder einmal Drahtemitterwiderstände hat, sind noch die Metalloxydkollektorwiderstände vorhanden (Post 035).

      Ich kenne die Grünen Metalloxydwiderstände aus Fernsehgeräten (auch Grundig). Dort haben sie oft unter unglaublicher Hitze viele Jahre durchgehalten, auch wenn das Basismaterial und die Lötstellen drum herum längst schwarz gebacken waren.

      Hier in den 92xx sind diese Widerstände bei Endstufenschäden interessanterweise meist noch in Ordnung, alles andere ist verbrannt.


      Doch nun zu den Emitterwiderständen, die ja der Stein des Anstosses waren. Hier gibt es sehr oft Drahtwiderstände, auch noch oder wieder bei 9260ern.
      Teilweise aber finden sich aber auch die folgenden Typen, wie auch im vorliegenden Gerät:




      In verbranntem Zustand sieht man sie weiter oben im Thread.

      Was sind das für welche?
      Achim
      Hallo Achim.

      Diese zwei Teile kenne ich nicht, koennen aber auch METOX sein
      Um noch mehr klar zu machen: wenn ich einen 2Watt Metox mit z. B. 4Watt fahre, stirbt der nicht aber die Platte wird versengt. Aber, in den Jahren ab 1980 wurden die Bewertungen der Plattentemperaturen ganz streng angewendet.
      Ich kenne aus Vaters TV- Bude, Grundig TVs wo die PL504 wegen verkohlter LP einen Shunt fuer die Heizung hatte weil die Kohle niederohmiger war als der Faden.
      Also METOX als Sicherung, muessen akkribisch befeuert werden, damit sie ohne Gefahr abschalten.
      Da gab es genaue Kurven wann und wie das geht, ist aber mhr als 25 Jahre her, und mein Hirn ist nicht unendlich gross,ich weis es nicht mehr exakt.

      Eine Leiterplatte VDE maessig zu entwickeln und durch die Pruefung zu bringen, war mehr als die Elektronik zum Gehen zu bewegen. Da hat SABA ganz sicher auch Federngelassen und hat reagiert, wie weis ich natuerlich nicht!

      Das dazu! hans
      Hallo Hans,

      so gesehen denke ich, dass Rolf oben Recht hatte: Die Kollektorwiderstände wurden von 5W Draht auf Metox umgestellt, um im Kurzschlussfall dass Verbrennen von Leiterbahnen zu unterbinden.

      Hier scheidet, wenn sie mal defekt sind, der Ersatz durch 5W Drahtwiderstände schon einmal aus.
      Das sollte man ganz allgemein für die Zukunft festhalten (auch wenn es im vorliegenden Fall nicht relevant war). Es wäre sogar zu überlegen, bei Geräten mit vollständiger Drahtwiderstandbestückung die Kollektorwiderstände vorsorglich zu ersetzen. Dann müssen wir aber auch einen potentiellen Ersatz finden!

      Allerdings sind gerade beim vorliegenden Gerät die ganzen "Brandschäden" an den 100 Ohm Widerständen an den Treibern eingetreten. Die Kollektorwiderstände sind heil geblieben, die Emitterwiderstände verbrannt - allerdings nicht "spurlos" sondern mit Aufplatzen und Verkohlen (siehe Bild in Post 012).

      Tja - bleibt noch die Frage, was machen wir idealerweise in Zukunft mit den Emitterwiderständen?
      Als Abschaltorgan haben wir ja schon die 0,22 Ohm Metox im selben Stromkreis.
      Da der Strom sich auf jeweils zwei BD24x aufteilt, sind sie vermutlich nicht mit 4-5 Watt belastet.
      Man könnte vielleicht versuchen, um die Kolateralschäden auf der Endstufenplatine im Fehlerfall geringer zu halten, einen Ersatz mit Sicherungsfunktion im 2-3 Wattbereich zu finden.
      Vorschläge sind willkommen! (2W Metallfilm macht ja keinen Sinn)

      Das Ganze wird noch unter einem anderen Aspekt interessant:

      Nehmen wir an, bei einem 92xx brennt die Schmelzsicherung ohne Grund infolge Alterung beim Einschalten durch. Der Besitzer öffnet das Gerät, wickelt "provisorisch" Alufolie um die Schmelzsicherung, das Gerät läuft wieder, die Folie wird vergessen.
      Jetzt fällt später eine Endstufe aus, bei der alle Widerstände Drahtwiderstände sind. DANN könnte es schon rundgehen.
      Achim
      Ja Achim. Das ist nicht ganz einfach. Ich will nicht mit einem Bein im Knast stehen.

      Wir, also Grundig haben die Emitter- Rs aufwaendig !! an die Kuehlflaeche mit Broncefedern geklemmt, oder mir eigens entwickelten Thermo- Abschaltern nach Art der im TV bekannten Typen versehen.
      Wichtig ist auf jeden Fall "hochstellen" soweit es geht.
      Wenn einer ALU Sicherungen einbaut, ist der Techniker aus dem Schneider.

      Mehr kann und will ich da nicht sagen. Siehe Einleitung Zeile 1
      Man sollte davon am Besten die Finger lassen und an den Fachhandel verweisen. wenn der Besitzer was zaubert, bist Du weg, sagst oder machst Du es, biste dran! Du muesstes ja, bei jedem Typ und Fehler ene VDE Pruefung nachvollziehen, ob sich das auszahlt in einem Hobbyforum?

      Resuemee: wenn ein SABA Receiver vorher mit bestimmten Teilen bestueckt war kann er es danach auch wieder sein, vorausgesetzt, mit genau den gleichen Teilen, oder eben Nachentwicklen! ?? hm!

      Nachtrag: wir haben hunderte von Aktivboxen mit 3 und 4 Power- Endstufen
      gebaut. Vor dem Leistungsgleichrichter, je eine traege 5x20mm Sicherung (8Amp)
      Ich verstehe nicht, wieso es hier im Forum Vorbehalte gibt.
      Es scheint hier sehr kluge Leute zu geben. Bei MAX hat das mit streng federnden Haltern funktioniert.

      http://saba-forum.dl2jas.com/bildupload/monolith.pdf



      hans
      Hallo Hans,

      mir gefällt die rein primärseitige Absicherung der Endstufen ja auch nicht (siehe oben). Zumal all die Versorgungsspannungen auf dem NV-Netzteil auch brav einzeln sekundär abgesichert sind.

      Bei einer zusätzlichen Absicherung der Sekundärwicklungen der Endstufen hätte man auch noch die nicht seltenen Fälle von defekten Gleichrichtern und Siebelkos mit abgedeckt.

      Die Frage ist, ob man das selektiv hinbekommt, so dass die Primärsicherung nicht prinzipiell mitgeht.

      Das sollten wir im Auge behalten!
      Achim
      Hallo die Runde,

      ich habe jetzt weiter recherchiert. Die Kollektorwiderstönde von Omega müssten von den Abmessungen her ein 3W Modell (MOX) sein.
      Da sie nicht so häufig ausfallen, sind sie aktuell nicht so wichtig.

      Nehmen wir an, die kleine Bauform der Emitterwiderstände sind ebenfalls ein MOX Typ, so hätte er 2Watt.

      Solche Widerstände sind noch lieferbar.
      Vitrohm / Yageo baut sie unter der Serienbezeichnung

      PO593-0

      http://www.vitrohm.com/download/series/40/

      Anfragen an verschiedene Distributoren sind raus, ich warte auf Feedback.
      Achim
      @decoder, (Sicherungen im Endstufennetzteil)
      die Aktivboxen haben aber auch eine Besonderheit, naemlich keine Emitterwiderstaende in den Endstufen. Dazu bei der zweiten Generation "hermetisch" in die Boxen eingesetzte Verstaerker.
      Ich denke mal, das war mit einer der Gruende, warum diese Verstaerker Sicherungen im Endstufennetzteil haben, denn nahezu alle anderen Stereo (HiFi) Verstaerker/Receiver, die ich von Grundig kenne, haben kein separat abgesichertes Endstufennetzteil.

      73
      Peter

      mein 9260 gehoert zu den letzten Exemplaren aus der Zeit, wo sie als Auslaufmodell hier in Osnabrueck im Originalkarton gestapelt in den Geschaeften standen. Er hat Drahtwiderstaende in den Endstufen.

      Edit:
      Das hat man davon, wenn man zu faul ist, im kalten Archiv (Dachboden) ein paar Schaltbilder herauszusuchen. Am Beispiel eines R35 habe ich gesehen, Grundig hat _doch_ das Endstufennetzteil abgesichert. Ich dachte, die Geraete genau genug zu kennen. Kommt wahrscheinlich daher, dass ich auch bei Endstufenschaeden sehr selten diese Sicherungen tauschen musste. Die Sicherungen liegen in den Enden der Trafowicklungen fuer den Endstufengleichrichter, die nach Masse fuehren und damit nicht im Signalweg (Trafo hat zwei Wicklungen, keinen Anzapf). Die Endstufen koennen so moeglichst niederohmig mit dem Netzteil verbunden werden, der Nachteil liegt darin, dass sich die grosszuegig bemessenen Ladeelkos immer noch ueber eine durchgehende Endstufe hermachen koennen. Sollte ich richtig gerechnet haben, stecken in jedem Elko etwa 3,5 Joule (beim 2x 30/50W Verstaerker).
      Hallo, Peter und die Runde.

      Die Emitterwiderstaende sind aber zu 70% deshalb da, weil dort die Last- und Uberlast automatik abfragt.
      Sind Spannung, Strom und deren Phasenlage im "gruenen Bereich"
      Der Entwickler wusste nicht, was der Kunde anschliesst.
      Bei den Aktivboxen, hat der Entwickler 100% die Kontrolle ueber die Lastverhaeltnisse.
      Kurzschluss-und Uberlast Automatiken habe die Boxen ja auch keine.

      Ansonnsten waren bei GE- Typen die Em- Widerstaende wegen der thermischen Instabilitaet von Noeten.
      EDIT: bei den SABAs ist das wegen der 2 Powertransistoren wegen der Lastverteilung notwendig je einen Em-R vorzusehen

      Bei den einfachen Amps. sind die Em-Rs als Thermoschalter ausgefuehrt, da muessen sie halt vorhanden sein. EDIT: ausserdem sind diese und fruehere Em- Widerstaende mit strark positivem Tk ausgefuehrt,aus nicht einheitlichen Gruenden, Entwickler hatten dort Spieleraum.


      Das ist die Realitaet, sonst nichts. Die R's kosten nur Power der im Trafo, GLR und Elkos bezahlt werden muss!

      Drahtwiderstand hin, Sicherung her!

      Und im uebrigen ist mir das egal was Ihr hier macht, wollte nur eine Info geben.

      hans
      Moin,
      ich bin ja auch etwas blind...
      Die Aktivboxen haben nicht nur keine Emitterwiderstaende (ok, es koennen ja auch keine DAUs Irgendwas anschliessen), sondern fuer beide Trafos auch keine Primaersicherung. Hier _muss_ (sollte) schliesslich sekundaer abgesichert werden. Was mich im dem Zusammenhang interessiert, unter welchen Umstaenden darf man auf Primaersicherungen verzichten? Immerhin sind Fehler im Trafo, z.B. Windungsschluss denkbar.

      73
      Peter
      decoder postete
      ...Und im uebrigen ist mir das egal was Ihr hier macht...
      hans
      Hallo Hans,

      das glaube - und hoffe - ich nicht! ;)

      Heute Morgen habe ich mir das Schaltbild meines Yamaha CA1010 angeschaut, ein Vollverstärker aus den 70ern mit vergleichbarer Ausgangsleistung und 2 x 2 Endstufentransistoren pro Kanal.

      Im Gerät befinden sich 11 (!) Schmelzsicherungen nebst einer Vielzahl von Sicherungswiderständen und MOX Widerständen.

      Die Absicherung der (symmetrischen) Versorgungsspannungen der Endstufen erfolgt, wie Du es hier auch vorgeschlagen hast, vor dem Gleichrichter. Dazu gibt es je eine Schmelzsicherung vor beiden Gleichrichtereingängen.

      Ein weiteres Beispiel, Telefunken TA750 aus derselben Zeit. Er hat in den + und - Ub Leitungen der Endstufen je eine Schmelzsicherung:



      Hier wurde ein RC-Glied (4R7 / 100n) zwischen + und - Ub eingebaut, ein Zobelglied am Ausgang der Endstufe (4R7 / 10n) und ein Zobelglied unmittelbar an der Lautsprecherbuchse (4R7 / 10n).
      (Dieses Modell hatte übrigens oft Probleme mit dem LM391N.)


      Nur bei Saba scheint man sich auf die primäre Absicherung verlassen zu haben.
      Ich denke, ich werde hier im 9241 eine kleine Lochrasterplatte mit 4 Sicherungshaltern (max. 10A) einbauen.
      Sie müssen dann mit passenden Schmelzeinsätzen bestückt werden, die beim Einschalten und noch leeren Ladeelkos nicht ansprechen.

      Wenn man sich das Schaltbild des Netzteils ansieht, fallen zuerst die 5 Sicherungswiderstände (rot umrandet) auf:




      Bei jedem dieser Widerstände steht das Ausrufezeichen im Dreieck, der Hinweis, dass es sich um sicherheitsrelevante Bauteile, die nur durch "Originalbauteile" ersetzt werden dürfen, handelt.

      Derartige Hinweise finden sich in den Endstufen bei Kollektor- und Emitterwiderständen nirgends! Wurden sie vergessen oder hielt man sie bei SABA für nicht erforderlich?

      Nun ja zurück zur Absicherung der Endstufen. Prinzipiell kann man die beiden Trafohalbwicklungen gemeinsam für beide Endstufen absichern (grüne Kreuze) oder jede Endstufe für sich (lila Kreuze). Letzeres hätte den Vorteil, dass die Sicherungshalter wegen des halben Stromes etwas einfacher ausfallen könnten. Andererseits läuft dann bei einem Endstufendefekt der noch intakte Kanal munter weiter.
      Weiterhin könnte man die einzelnen Gleichspannungen absichern, wie Rolf weiter oben vorgeschlagen hat und wie es im Telefunken-Beispiel praktiziert wurde.

      Was ist richtig?

      Und noch etwas - am Netztrafo dieser Geräte ist eine Thermosicherung eingebaut!

      Achim
      @Hans,
      beim Optiker war ich schon, inzwischen kann ich unter drei Brillen waehlen ;)

      Den Thermoschalter habe ich nicht uebersehen. Schliesslich war bei den Receivern von Grundig Standard, je einen Thermoschalter am Trafo und einen an der Kuehlschiene zu haben.
      Thermoschalter warten allerdings erstmal ab, bis die Belastung die Temperatur hochtreibt, sind also gut bei laenger andauernden Belastungen knapp jenseits der konstruktiven Leistungsgrenze geeignet, bei denen Schmelzeinsaetze nicht unbedingt ansprechen. Bei Ereignissen wie z.B. Windungsschluss weiss ich nicht, ob das immer ausreicht.
      Persoenlich habe ich Thermoschalter immer primaer als Schutz gegen Ueberhitzung bei falschem Betrieb und/oder unguenstigen Einbauverhaltnissen gesehen. Die Tuerme von Grundig hatten einen Ventilator fuer den Receiver, was man von irgendwelchen Schrankfaechern etc. nicht direkt behaupten kann.

      @Achim,
      eine Thermosicherung im 92xx? Das ist mir neu und in diesen Geraeten noch nie aufgefallen.

      73
      Peter
      Moin,
      es sieht ja auch wie eine Temperatursicherung aus. Ich lehne mich jetzt mal so weit aus dem Fenster, zu behaupten, dass nicht alle 92xx diese Sicherung haben. Entweder hat man sie ganz unauffaellig eingewickelt (wie bei so vielen Fernosttrafos), oder sie sind weggefallen.
      So, wie es aussieht, sollte sie vorn oben am Trafo sein, oder?

      73
      Peter
      Die Sicherung ist oben vorne am Trafo. Da sie mit der bräunlichen Vakuumtränkmasse überzogen ist, übersieht man sie leicht.
      (Das Blech reicht zwichen Kern und Wickelkörper.)

      Die Sache ist aber interessant: Die Thermosiicherung liegt nicht etwa im Primärkreis wie bei Hans´ Monolith sondern sie unterbricht, wenn der Trafo überwärmt, die kleine Wicklung für Skalenbeleuchtung und den Selengleichrichter.
      Hintergrund dürfte sein, dass, wenn man mit dem Receiver eine heiße Party feiert und das Gerät sich mit der Zeit bei voller Lautstärke überhitzt, der Thermoschalter öffnet und so das am "Selengleichrichterkreis" hängende Lautsprecherrelais abfällt.
      Dann ist die Last weg und der Amp kann wieder abkühlen.
      Achim