Neckermann Royal 111/21

      Dieses schöne Radio habe ich mir vor kurzen zugelegt, bzw. in der Bucht geschossen. Der Zustand ist noch recht ordentlich, keine Beschädigungen am Gehäuse und das Chassis hat keinen Rost. Da ich mir es nich verkneifen konnte hab ich das Radio so wie ich es erhalten habe zunächst mal einem Funktionstest unterzogen. Langsam mit den Regeltrafo hochgefahren und dabei die Stromaufnahme im Auge behalten, sie lag dann bei erreichen der Betriebsspannung um die 400mA, was vollkommen ok ist. Die Regler Bass,Höhen und Lautstärke waren etwas schwergängig aber liesen sich noch drehen. Im AM-Betrieb spielt das Radio ganz ordentlich, jedoch bei FM recht leise und bei verstellen der Sender mit enormen Krachen und starken Verzerrungen.
      Nun gut, habe mich dann an die Arbeit gemacht und zunächst alle Problemkondensatoren/Elkos ausgewechselt und die Mechanik leichstgängig gemacht. Der nachfolgende Funktionstest war jedoch alles als befriedigend.
      Das Radio spielte zwar nun besser auf UKW, aber das Krachen und die Verzerrungen im FM-Betrieb waren nach wie vor vorhanden. Folgendes konnte ich beobachten, am magischen Fächer EM85 (neu), kommt man bei der Sendersuche in die Nähe des Empfangsbereiches und der Fächer beginnt sicht zu öffnen hört man den Sender klar und deutlich. Versucht man diesen nun richtig scharf einzustellen (Vollausschlag EM85) hört man ihn zunächst etwas lauter werden bis es plötzlich kurz kracht und alles verzerrt wiedergegeben wird. Dreht man nun weiter und verlässt den Empfangsbreich wieder, wird der Sender mit vermiderter Laustärke wieder klar und deutlich. Mein erster Verdacht das der FM Drehko einen Plattenschluss hat stellte ich als Fehleinschätzung heraus. Da das Gerät ja in AM Spielt ohne diese Verzerungen liegt nahe das es etwas mit den FM Empangsteil zu tun hat. Eine etwas genauere Sichtkontrolle blieb ebenfalls ergebnisslos, jadoch beim brühren der ECC85 in der UKW-Box während des Betriebes krachte es ganz gewaltig. Kontaktprobleme war meine nächste Vermutung, da sich die ECC85 auch ohne Widerstand aus ihrer Fassung entnehmen und einstecken lies. Daraufhin hab ich mich entschlossen die Fassung auszuwechseln, die UKW-Box ausgebaut, die Abschirmung geöffnet und die alte Fassung ausglötet. Dabei wurden alle Teile Widerstände und Kondensatorn geprüft und der Dreko im Ultraschallbad gründlich gereinigt. Natürlich habe ich vor dem Fassungswechsel alles bebildert und dukomentiert, will mir nicht noch selbst ein Ei legen. Also neue Fassung rein alles wieder zusammengelötet und die Box ins Chassis verpflanzt. Die ECC85 sitzt nun wieder stramm in der Fassung und es kracht auch nicht mehr bein Berühren. Trotzdem ist nach wie Vor der gleiche Fehler vorhanden. Am Gerät hat niemand rumgeschraubt, alle Filterkerne sind noch mit Wachs versiegelt. Alle Schaltkontakte habe ich mechanisch gereinigt, die gemessenen Spannungen laut Plan liegen alle etwas darüber (hochohmiges Messgerät).

      Falls jemand den Plan braucht, kann ich ihn per Mail schicken, ist zwar schon im Download unter Körting hochgeladen aber noch nicht freigegeben.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Hallo Peter,

      ich such schon die ganze Zeit verzweifelt an dem Ratioelko und kann den nicht finden, kein Wunder, der hat gar keinen. Den wo ich glaubte das er der Ratioelkos sei war ein Pufferelko für eine Negativspannung. Bei der Suche ist mir etwas aufgefallen, in einem der Filter und zwar den Synchro-Detektor sind zwei Kerne vollkommen lose und wackeln regelrecht im Gewinde. Vorne war zwar einwenig Sicherungslack drauf, der aber abgeplatzt ist, könnte also möglich sein das sich die Kerne durch Viberation verstellt haben. Ich werde mir das mal genauer ansehn und die Kerne mit Wachs neu einsetzen, werde dann berichten ob es zum Erfolg geführt hat.
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      Gruß "Plastik" Franz
      Hallo Franz,

      die Steigung der Gewinde von Ferritkernen ist doch so klein und die Reibung so groß, dass ich mir schlecht vorstellen knn, dass sie sich durch ein Wenig Ruckeln des Gerätes total verstellt haben.
      Ein defekter oder verstellter Demodulator kann schon dazu führen, dass die Wiedergabe leiser ist und der Sender gerade im Optimum nicht gut empfangen wird - aber laute Krachgeräusche beim Abstimmen?? Ich weiss nicht so recht, bin für eine plausible Erklärung aber aufgeschlossen ;)
      Achim
      So Jungs, die Beiden Filterkerne sind neu eingesetzt, die alte Stellung hatte ich mir notiert und die Kerne in etwa dorthin gedreht. Gerät auf UKW eigeschaltet und es war kein Ton der Kiste zu entlocken, obwohl der magische Fächer voll geöffnet war. Daraufhin habe ich einwenig am unteren Kern des Synchro-Detektors gedreht und plötzlich, zunächst starke Verzerrungen, weitergereht und die Musik wurde klar und deutlich. Beim Verdrehn ist mir aufgefallen das es zwei bestimmte Stellungen gibt wo dieses Knackgeräuch auftritt. Zwichen diesen beiden Kern-Stellungen ist das Signal sauber, den Kern habe ich so eingestellt das er in der Mitte zwischen den Knackgeräuschen liegt. Das Radio empfängt hervorragend auf FM mit einer sehr guten Trennschärfe, die Sender stimmen exakt mit der Skala überein und ich denke nicht das ein Abgleich von nöten ist. Jetzt kann ich mich der Optik wittmen und werde wenn es fertig ist noch ein paar Fotos einstellen.
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      Gruß "Plastik" Franz
      decoder postete
      Hallo Franz.

      In Zukunft wirst Du hier die Technik anfuehren.;-)

      Das haste sauber hingekriegt. ;-))))

      hans
      Hans, bevor ich das kann muss ich noch viel lernen, an Filterkernen rumdrehn kann jeder, aber verstehn was er dort einstellt dazu bedarf es einem großen Maß an fundiertem Wissen und das fällt nicht so einfach vom Himmel. Bei mir ist es nun mal so, das wenn ich die Theorie auch gleich in die Praxis umsetzen kann, dann bleibt es auch hängen. Oder es zeigt mir jemand am Objekt wie man was misst, einstellt und erklärt warum das so ist und ich auch direkte Antworten auf meine Fragen erhalte tue ich mich sehr leicht. Andresrum ist nur Theorie für mich ein Buch mit sieben Siegeln, nur ein Wort(Fachbegriff) in einem Satz was ich nicht verstehe macht diesen für mich nutzlos. Mann kann nicht alles wissen, man muss nur die richtigen Leute kennen die einem mit Rat und Tat zur Seite stehn und das macht dieses Forum hier so einzigartig. Auf jeden Fall hat es wieder einmal gezeigt, das mit nur ein paar richtigen Worten dazu verholfen hat diese Gerät für die Nachwelt zu erhalten. Danke an Alle.
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      Gruß "Plastik" Franz
      @sagnix,
      Moin,
      ja, das "Royal" haette mich auf den Weg bringen sollen ;)

      Ich habe hier auch noch das Chassis (ohne Netztrafo) und die Schallwand eines Neckermann/Koerting Royal-de-Luxe 55W (das Gehaeuse ist irgendwie verlorengegangen :-(.

      Das Witzige an seinem Synchrondetektor ist, dass das Ding auf UKW weiterdudelt, wenn man die beiden Roehren des Synchrondetektors (ECH81, EABC80) zieht.
      Irgendwie seltsam.

      @Lollocat,
      die hohe Trennschaerfe des Royal ist eine direkte Folge des Synchrondemodulators, Koerting gab sie damals mit 1:20000 an. Der mitgezogene Oszillator kann nur von einer Frequenz gesteuert werden, also schafft das nur das staerkste Signal.
      M.W. gab es von Koerting nur drei Geraete mit dem Synchrondetektor (Syntektor).
      Das war der Royal 54W, der Royal 55W und ein Transistorstereogeraet fuer Elac Anfang der 70er.
      Das Konzept ist dan spaeter nochmals veraendert als PLL-Demodulator wieder aufgetaucht, z.B. im Grundig T7500.

      73
      Peter


      73
      Peter
      Hallo Frank,

      na klar lackiere ich noch draußen, eine Lackschicht ist in 2 min drauf und dann stell ich das Gehäuse ins warme. Dort hat der Lack genügend Zeit um glatt zu verlaufen und zu trocknen. Alle Leisten/Messingteile werden vor dem Lackieren entfernt, poliert und mit Zaponlack versiegelt,später dann neu in die ausgefrästen Nuten eingeklebt. Die Leisten drinlassen und mit überlackieren, das wird nichts, die Leisten erscheinen dann doppelt so breit und es macht zuviel Arbeit beim Zwischenschleifen. Da ich den Lack nass schleife ist darauf zu achten das in die Nuten kein Wasser eindringt, was zur Folge hätte, dass sich das Furnier löst. Daher sollte man die Nuten mit Acryl ausspritzen und erst nach der allerletzten Lackierung wieder mit einem Fräser entfernen.
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      Gruß "Plastik" Franz