Energiesparlampen verwerten

      Was macht man mit einer Energiesparlampe, wenn sie defekt ist?

      Manchmal kann man sie reparieren. :)
      In einigen Fällen ist lediglich der Siebelko platt, Leuchtmittel und Elektronik funktionieren aber noch. Dann nimmt man sich einen etwas besseren Elko 105 °C, meist haben sie 2,2 bis 4,7 µF und 450 Volt.


      Ist die Lampe Schrott, kann man noch den Sockel nutzen und sich was mit LEDs bauen.



      Das ist eine kleine Lötübung auf Punktrasterplatine, 18 weiße LEDs.



      So sieht es aus, wenn die fertige Bastelübung leuchtet.




      Die Schaltung ist recht simpel, funktioniert auch ohne die Widerstände und den Glättungskondensator.


      Warnhinweis, das ist eine Bastelei mit Netzspannung.
      Wer die Schaltung nachbaut, macht das auf eigenes Risiko. Der gezeigte Aufbau entspricht nicht den Sicherheitsbestimmungen VDE. Wer vom Fach ist und Röhrenradios repariert, kennt die Gefahren beim Arbeiten mit Netzspannung.

      Kurze Erklärung der Schaltung.
      Prinzipiell wird die Netzspannung gleichgerichtet und geht an die Leuchtdioden, 18 Stück mit Flußspannung ca. 3 Volt in Serie. Rechnerisch sind das 54 Volt. Gemessen fließen 11 mA durch die Leuchtdioden. Mit C1 und R1 erreicht man etwas Glättung und geringfügiges Nachleuchten, Nebeneffekt. Sind Spannungsspitzen im Netz, fangen diese beiden Bauteile sie brauchbar ab.
      Der direkt mit Netzspannung verbundene Widerstand R2 dient hauptsächlich als Sicherung und begrenzt ebenfalls Ströme bei Spannungsspitzen. Man sollte einen üblichen Kohleschichtwiderstand mit 1/3 Watt nehmen.
      Der strombestimmende "Widerstand" ist C2, ein kapazitiver Blindwiderstand. Da nimmt man sinnvollerweise einen Entstörkondensator mit hinreichend Spannungsfestigkeit und VDE-Zeichen, für Betrieb an Netzspannung gebaut.
      Die Wirkleistung der Schaltung ist recht gering, etwa 0,7 Watt. Es entsteht nicht wenig an Blindleistung, grob 20 Watt. Übliche Stromzähler (Ferraris, die mit dem Rädchen) zählen aber nur die Wirkleistung, die 0,7 Watt. Das ist fast nichts.
      Hell ist das Ding nicht, ersetzt keine übliche Glühlampe. Die Lichtausbeute entspricht etwa einer Glühlampe mit 15 Watt, Funzel. Auch ist das Licht von weißen LEDs meist nicht angenehm. Bestens geeignet ist die Lampe als Notbeleuchtung. Sehr angenehm ist die Lampe im Flur oder auf dem WC, wenn man nicht wirklich Licht anmachen möchte. Man erkennt alles, wird aber nicht von hellem Licht geblendet.
      Kleiner Tip, damit die Leuchtdioden nicht gerichtet, sondern diffus abstrahlen. Man schleift zumindest die Linse mit Schmirgelpapier, Körnung 400 habe ich genommen. Noch ein weiterer Hinweis, man sollte die Leuchtdioden nicht mit maximal möglichem Strom füttern. Die im Aufbau sind mit 20 mA angegeben, bekommen aber nur 11 mA. An der Helligkeit ändert sich nicht viel. Sie halten aber länger. Bei einem Markenprodukt kann man mit 50.000 Stunden oder mehr rechnen, sofern die Erwärmung gering bleibt.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com