9241 die Zweite

      Kurze Vorgeschichte:
      Ich habe das Gerät vor längerer Zeit in der Bucht erstanden. Es wurde damals auch schon hier im Forum behandelt, jedoch wollte ich das alten Thema nicht mehr hochkramen. Der Verkäufer verkaufte das Gerät als funktionstüchtig. Tja leider ist dem nicht so und ich habe auf Anfrage nie wieder was von Ihm gehört. Zum Defekt: Nur der rechte Kanal spielt, der Linke ist "tot" (ein minimaler Pegel ist zu hören). Ein Tausch der Treiberbausteine brachte Keine Änderung. Getestet wurde über den AUX Eingang. Das Gerät war(ist) definitiv defekt und wurde nicht fachmännisch repariert. Auf dem Netzteil habe ich bereits einen Elko und einen Sicherungswiderstand (dieser hat komplett gefehlt) ersetzt. Auf der Linken Endstufe sind Brandspuren, Ein Endstufentransistor wurde erneuert, auch Widerstände wurden erneuert denn der Bastler hatten wohl die Werte nicht da und hat so einfach mehrere Parallel auf die Platine gelötet. Auch die Digitalanzeige blinkt nur kurz auf (nebensächlich). Ich habe die Reparatur damals aufgegeben und habe mir einige Zeit später einen 9250 von einem Händler mit Garantie gekauft. Der war zwar etwas teurer, aber ich habe das Gerät seit dem fast täglich in Gebrauch und der macht genau das, was er soll. Zudem gefällt der mir optisch besser.

      Da ein FB W3 noch auf sich warten lässt und ich noch ein paar Wochen Semesterferien habe, habe ich mir gedacht, ich gebe dem 9241 eine zweite Chance.

      Wie ich plane weiter vorzugehen:
      1. Die Netzplatine überarbeiten: d.h. Gleichrichter und Elkos und ggf. Widerstände ersetzten.
      2. Beide Endstufen überarbeiten (wenn ich eh schon dabei bin) also auch hier Widerstände, Elkos etc. ersetzten

      Ich weiß, es gibt bereits viele Themen die sich mit diesem Reciever beschäftigen, doch bevor ich mich jetzt durch viele Seiten arbeite, wollte ich fragen, auf was ich auf jeden Fall zu achten habe und was auf jeden Fall gemacht werden sollte.

      Gruß Julian
      Bilder: http://tinyurl.com/sabajulian
      Ich stelle gerade die Einkaufsliste bei Reichelt zusammen. Alles bis auf den 3300µF Elko habe ich gefunden (diesen gibt es nur bis 25V und ist gerade nicht lieferbar). Jedoch hat der Bastler vor mir einfach irgendwelche Widerstände in die Endstufe gelötet:

      Gibt es irgendwo eine Tabelle o.ä. wo ich die Belastbarkeit ablesen kann, sodass ich die gegen passende ersetzen kann? Auch T1151 wurde gegen einen BD 246C ersetzt. Bei reichelt ist auch nur das C und nicht das B Modell zu finden. gibt es hier große Unterschiede?

      //Edit: Beinahe vergessen: Meine Rolle Fluitin (L-SN60PbCu2) geht langsam zu neige. Welchen alternativen Lötdraht könnt ihr mir empfehlen (ich möchte NICHT bleifrei löten)

      Gruß Julian
      Bilder: http://tinyurl.com/sabajulian
      Hallo Julian,

      bleib bei Fluitin, es gibt nichts besseres. Er ist in der Bucht noch zu haben.

      Die BD245 / 246 "C" Typen sind für eine höhere C-E Spannung geeignet. Du kannst sie anstelle der "B" verwenden.

      Die Belastbarkeit der Widerstände steht nicht im Schaltbild. Die kleinen Widerstände sind mit Metallfilmwiderständen 0,6W zu ersetzen, aufpassen musst Du bei den Emitter- und Kollektorwiderständen der Endstufen. Die Kollektorwiderstände sind 3 Watt Metalloxid (0,22 Ohm), die Emitterwiderstände bei Deiner Endstufe 2 Watt Metalloxid (0,27 Ohm).

      Wir hatten dazu gerade in einem anderen Thread geforscht, es ist anzunehmen, dass diese Widerstände sicherheitsrelevant sind. Ich ersetze sie nur noch durch vergleichbare Typen...

      http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=4043&pagenum=2

      Da wurde wohl bei Deiner Endstufe auf der rechten Seite einiges ersetzt - mach doch mal ein Bild von oben.

      Und vergiss den 100 Ohm Trimmer nicht!
      Achim
      Den Trimmer habe ich als erstes ausgelötet um ihn nachzumessen und Ersatz befindet sich bereits im Warenkorb. Danke für die Widerstandswerte. Hier mal ein Bild von oben:

      Und so sieht die andere (funktionsfähige) Endstufe aus:

      Deine 9241 Themen sind echt immer hilfreich. Auch der Rework Thread ist super, ich möchte jedoch nicht so viel Arbeit rein stecken.

      //edit: Der T1171 ist schon total weiß und sieht nicht mehr gut aus. Gibts dafür eine passende alternative, denn den BD418 gibt es wohl nicht mehr. In deinem Thread hast du die BD417 duch BD139 ersetzt, ist das beim BD418 auch möglich?
      //edit2: Ich sehe gerade der BD418 ist ein PNP. Kennt jemand eine passende alternative?

      Gruß Julian
      Bilder: http://tinyurl.com/sabajulian
      Ja das hat Achim bereits in seinem Thread erläutert. Die Transistoren T1163 und T1156 sind BC337 und BC327 Diese gibt es in den Gruppen -16 -25 und -40. Laut dem Datenblatt werden die nach der der "DC current gain" (Gleichstromverstärkung?) eingeteilt. Im Schaltbild des 9241 steht nur BC337 bzw. BC327. Welche Gruppe benötige ich dann?

      Gruß Julian
      Bilder: http://tinyurl.com/sabajulian
      Tja, ich hab leider grad keinen zur Hand, aber das sollte auf dem originalen Transistoren drauf stehen, hinter der Zahl als "Zusatzzahl" sozusagen.
      Wenn nicht, tja, ich weiss es grad nicht. Ich würd dann 25 nehmen.
      Diese Transistoren dienen ja zur Begrenzung des Steuersignals aus den Treibern, wenn die Endstufe zu hoch belastet wird. Ich denke, damit sollte es laufen, aber 100% kann ich da auch nicht sagen, was reingehört.

      Grüsse
      Auch ich kann mich irren......
      Moin,
      diese kleinen Transistoren gehoeren zur Ueberstrombegrenzung bei kurzgeschlossenen Ausgaengen.
      an sich unkritisch, aber ich wuerde hier die hoechste Stromverstaerkungsgruppe waehlen ( -40).

      Ein "weisser" Transistor hat m.E. nichts zu sagen. Einfach abputzen, es kann sein, dass nur der Kunststoff etwas an der Oberflaeche "ausblueht".

      (Ende der 60er, als die ersten Kunststofftransistoren erschienen, gab es Probleme mit Wasserdampfdiffusion durch den Kunststoff, was das Kristallsystem zerstoerte. Das sollte in den etwa 10 Jahren bis zum Saba 92xx erledigt sein)

      73
      Peter
      Das merkwürdige ist nur, dass der gleiche Transistor auf der funktionierenden Endstufe nicht weiß ist. Wie Miniman schon sagte sind es ja Centbeträge. Ich habe nun alle Transistoren und Elkos der Treiber/Endstufe/Netzteilplatine im Warenkorb. Nun mache ich mich an die wichtigen Widerstände der Endstufe

      Gruß Julian
      Bilder: http://tinyurl.com/sabajulian


      Der grün markierte Widerstand hat eine zu hohe Belastbarkeit. Hier wären 0,6W richtig, den Wert kontrolliere im Schaltbild.

      Die beiden Emitterwiderstände (rot markiert) haben 0,22 statt 0,27 Ohm. Zudem sind es (0,6W?) Sicherungswiderstände. Das ist zwar nicht verkehrt - bleibt die Frage, ob sie die richtige (ausreichende) Belastbarkeit haben.

      Die Parallelschaltungen (blau markiert) durch Metallfilmtypen 100 Ohm 0,6W ersetzen.

      (Just for the record: Wieder die linke Endstufe, wieder eine, bei der die beiden zusätzlichen Kondensatoren noch nicht eingebaut waren.)
      Achim
      Da habe ich just bei der Generalüberholung meiner beiden 9250 und 9240 nicht darauf geachtet, ob die Bestückung der Endstufen auch hier unterschiedlich ist, es ist aber wohl davon auszugehen. Muss ich gelegentlich nachholen. --Hans--
      Meine Zeit war die Zeit, als man noch Zeit hatte, sich Zeit zu nehmen...
      Kopf hoch,au wenn de Hals dreckig isch ;( .....
      Hallo Julian,



      da saß ursprünglich ein 10 Ohm Sicherungswiderstand. Du kannst ihn wieder durch einen Sicherungswiderstand oder durch eine Serienschaltung aus 10 Ohm Widerstand und Sicherung ggf. auch nur durch eine Sicherung aber keinesfalls wie hier durch einen Metallfilmwiderstand ersetzen.

      Zu erkennen sind die Sicherungswiderstände bei Saba an der Markierung im Schaltbild durch ein Ausrufezeichen im Dreieck. Sie sind sicherheitsrelevant.

      Achim
      So die erste Endstufe ist fertig. Jedoch habe die 4 Leistungstransistoren zu knapp aufgelötet und abgeschnitten, sodass die Aluminium Platte nicht mehr passte. Naja muss die andere Endstufe eben auf neue Leistungstransistoren bis zur nächsten Reichelt Bestellung warten. Morgen werde ich das Ganze mal testen:


      Gruß Julian
      Bilder: http://tinyurl.com/sabajulian
      Hallo Julian,

      aus Fehlern lernt man nur... Normalerweise ist die Alupaltte aber auch auf der Platine aufgenietet und nicht geschraubt. Warum hast du die Nieten denn entfernt ?

      Eine Sache fällt mir auf, ist auf den Bildern aber schwer zu erkennen: Wenn du die Ersatztypen für die Endtransistoren genommen hast, sind diese größer als die originalen, d.h. die Glimmerscheibe zur Isolation erfüllt nicht mehr ihren Zweck. Ganz wichtig, bitte überprüfen !!

      Gruß, Dieter