Netzschalter überbrücken

      Hallo liebe Saba Fans!

      Heute wollte ich bei meinem Freudenstadt 100 einen Probelauf starten, doch alles blieb tot. Nach kurzem suchen habe ich herausgefunden, daß die mittlere Ebene des dreistufigen Seilzugschalters nicht mehr durchschaltet. Meine Überlegung: Bevor ich nun den Schalter zerlege und aus zwei einen mache, könnte man doch die defekte Ebene überbrücken. Bei anderen Geräten (z.B. Saba Wildbad) ist die Netzleitung auch nur einpolig getrennt. Oder müssen am Freudenstadt100 unbedingt beide Pole beim ein- und ausschalten getrennt werden??

      Gruß Frank
      Es toent so schoen wenn des Sabas Roehren gluehen!
      Hallo Frank,

      über dieses Thema ist schon heiß gestritten worden, aber Du kannst den Schalter auch total umpolen. Der 3. Kontakt schaltet ja nur die Anodenspannung, diesen Kontakt kannst Du für die Netzspannung zweckentfremden. Es kann dann zwar ein leichtes Knackgeräusch beim Abschalten des Radios entstehen, jedoch ist das nur ein Schönheitsfehler ohne Bedeutung.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Hallo Heino,

      da bin ich auch deiner Meinung; habe sicherheitshalber nachgefragt. Auch aktuelle Geräte sind mal einpolig, mal zweipolig vom Netz getrennt. Da heute so schönes Wetter ist, habe ich mich gleich mal dran gemacht und die defekte Stufe mit einer Drahbrücke gebrückt um testen zu können ob nach dem Kondensatorwechsel noch alles funktioniert. Momentan ist nur die 6,3 Volt Heizspannung angeklemmt. Den + Pol vom Selengleichrichter habe ich abgelötet um zu prüfen ob der noch geht. Also funktionieren tut der noch sehr gut. Allerdings stimmen die Spannungen nicht!! Viel zu hoch! Der Gleichrichter liegt direkt am Trafo; sollte an der Wechselspannungsseite 235Volt haben und an der Gleichspannungsseite max. 255 Volt. Gemessen habe ich 259 Volt Wechselspannung und 290 (!) Volt an der Gleichspannungsseite. Der Gleichrichter ist nur bis 250Volt ausgelegt; habe nur kurz eingeschaltet um zu messen. Kann dies von der höheren Netzspannung kommen? (Spannungswahlschalter ist auf 220Volt) Ich glaube ich baue den Ersatztrafo ein, den ich immer parat habe; der ist für 230Volt ausgelegt. Den Originaltrafo lagere ich ein. Bei der hohen Spannung dürfte der Gleichrichter sein Leben aushauchen; der restlichen Elektrik dürfte die um 40 Volt höhere Spannung auch nicht gut bekommen.

      Gruß Frank
      Es toent so schoen wenn des Sabas Roehren gluehen!
      Was dagegen spricht?

      Nun, zum Beispiel, dass die vom Hersteller realisierten Schaltungsdetails im Bereich gefährlicher Berührungsspannungen - und dazu gehören 240V~ - nicht verändert werden dürfen. Die konrete Situation berührbarer Leitungen, Kontakte, die Schaltung des Netzteils und eben die Abschaltung der Netzspannung sind eng miteinander verkoppelt, substantielle Änderungen fahrlässig, wenn nicht sogar schuldhaft, wenn etwas passiert.

      Denkt daran: Auch Andere lesen hier mit und glauben sonst noch, man könne das ruhig locker-kreativ angehen. Dem ist nicht so!

      Die von Otto vorgeschlagene Lösung, den zusätzlichen Gleichspannungskontakt zu verwenden geht in Ordnung, da dann weiterhin allpolig abgeschgaltet wird.


      Noch ein Denkanstoß: Angenommen Frank verkauft irgendwann seinen Freudenstadt. Selbiger fällt aus und wird zu einem Techniker gebracht. Der kennt die Freudenstadt Modelle genau und weiss, dier Netzschalter ist allpolig. Alternativ-er schaut ins Schaltbild und sieht, der Schalter schaltet allpolig ab. Daraufhin langt er bei abgeschaltetem Gerät an den Netztrafo oder andere Leitungen, nicht wissend, dass Frank eine tödliche Falle eingebaut hat, und ruummmmms!! Bang, you´re dead :(

      Also macht nicht so ein albernes Amateuurgebastel...
      Achim
      Hallo Achim!

      Klar ist der Trafo bei einpoligem trennen nicht ganz stromlos, aber ich kann mangels Ersatzteile auf die schnelle den Schalter nicht reparieren! Diese Brücke dient nur dazu, um das Gerät zur Prüfung in Betrieb zu setzen. Den + Pol des Gleichrichters habe ich abgelötet um zu prüfen, ob die Gleichrichtung noch funktioniert (ob an + und - Pol eine Gleichspannung anliegt). Der Gleichrichter ist in Ordnung und mittlerweile wieder angeschlossen. Wer schon mal einen solchen Zugschalter zerlegt hat, der weis was das für eine Fummelarbeit ist; dafür muß man sich Zeit nehmen. Mich interessiert momentan nur ob das Gerät nach erfolgter Reparatur läuft. Bis die Kupplung und das Gehäuse wieder hergerichtet ist vergeht noch etwas Zeit. Bis dahin werde ich den Schalter zerlegt haben. Mal sehen, ob die Ersatzschalter von Volker als Teileträger herangezogen werden können bzw. ob man die dreistöckig umbauen kann. Wenn gar nichts passt kann man ja am Trafo immer noch einen Warnaufkleber anbringen der auf die Modifikation hinweisen tut. Sowas haben wir z.B. in unserer Firma an einem modifiziertem Drucker.

      Gruß Frank
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      Naja, Achim - wer bei so einem leichtfertigen hantieren am defekten Gerät den Stecker in der Steckdose läßt, ist wahrlich selber Schuld an seinem Schicksal. Sowas macht doch nur ein Dilettant!
      Wer ein so altes Gerät zur Instandsetzung auf dem Tisch hat, sollte nie auf einen mit dem Schaltplan übereinstimmenden Zustand vertrauen, zumal sehr viel Schaltpläne Fehler enthalten, oder umgesetzte Tekturen nicht ausweisen! Also nie den Stecker in der Wand lassen, wenn man am (noch) unbekannten Objekt hantiert! Ich denke, das sollte die Hauptregel sein!
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hallo Zusammen, Hallo Frank,

      ich habe in den letzten 2 Wochen 2 dieser "Drei-Kammer" Netzschalter repariert.
      Genügend Ersatzteile sind also vorhanden.
      Gib mir bescheid, was Du benötigst, ich kanns Dir gratis liefern.
      Jedoch einen ganzen & komplett funktionstüchtigen Schalter besitze ich auch nicht.
      Meistens sind es diese "frisbee- artigen" Messing-Kontaktscheiben, die abgebrochen sind und eine einwandfreie Funktion unterbinden.
      So ganz schlimm ist diese Reparaturarbeit wirklich nicht. Nur Mut.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Hallo Ivica,

      wenn der Schalter noch eine funtionsfähige Ebene hat, reicht mir das um das in den anderen Schalter zu übernehmen. Einen Zugschalter hab ich zwar noch nicht zerlegt; aber Drucktasten die gekoppelt sind. (Wie bei den Gebisstastaturen: wenn eine gedrückt wird springt die andere raus) Da ist mir auch schon öfters die Feder wieder rausgesprungen als ich gerade den Deckel drauf machen wollte. :)

      @ Heino: Hab den + Pol wieder angeschlossen und neu vermessen! Die unter Last anliegende Gleichspannung beträgt nun 325 Volt; sie ist unter Last leider nicht runter gegangen sondern rauf. Hab irgendwie die Vermutung, daß der Trafo was ab hat; das ist der der so aufgebläht ist! Ich hänge Probehalber mal den modernen Trafo dran; der hat 235Volt und 6,3Volt und ist für 230Volt Netzspannung ausgelegt.

      Gruß Frank
      Es toent so schoen wenn des Sabas Roehren gluehen!
      Ja, das ist ja der Witz! Ich habe an den gleichen Stellen gemessen. Da wo mit abgeklemmtem + Pol 259Volt anlagen, sind es jetzt mit angeklemmtem + Pol 325Volt. Normalerweise sollte die Leerlaufspannung höher sein. Ich werd morgen den Trafo ausbauen und seperat vermessen; dazu den neuen Trafo anklemmen. Wenn es mit dem neuen Trafo "normale" Spannungen gibt, dann ist was mit dem alten nicht in Ordnung.

      Gruß Frank
      Es toent so schoen wenn des Sabas Roehren gluehen!
      So nun hab ich nochmals nachgemessen:

      Am Gleichspannungsausgang des Gleichrichters liegen nach dem einschalten 295 Volt an; die Spannung steigt kontinuierlich an bis auf 325Volt, da ist dann Schluß. Der Strom beträgt am gleichen Anschluß nach dem einschalten ca. 10mA und steigt dann langsam an bis auf 58mA. Spannung und Strom stabilisieren sich bei 325Volt / 58mA Gleichstrom; die Heizspannung beträgt 6,99Volt ~. Das sind die Werte. Der Strom ist noch gut im Rahmen was der Gleichrichter verträgt (bis 100mA); allerdings finde ich die Spannung zu hoch! Die 58mA sind der komplette Strom, den das Gerät ohne Heizspannung zieht.Den neuen Trafo konnte ich noch nicht testen. Bin mal gespannt, was da für Spannungen anstehen.

      @ Otto: Aktuell sind am Zugschalter die Anodenspannung und eine der beiden Netzleitungen geschaltet.

      Gruß Frank
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