Freiburg 3DS

      Hallo Kurt,
      der abgekokelte Widerstand hat die Ursache an der FM Schaltleiste. Dort ist die Masseabschirmung der 2 Kabel die zur ECH81 gehen auf die Schaltleiste auf einen Stützpunkt gelegt. Dieser liegt direkt neben der aufgelegten Anodenspannung.
      Dort hat sich eine Kohlebrücke gebildet und dadurch ist der Widerstand durchgebrannt.
      Das einfachste ist du legst den Masseanschluß in die Luft und läßt den Stützpunkt frei.
      Das beste ist du baust die gesamte Leiste aus, feilst die Kohlebrücken raus und machst sie mit Reinigungsbenzin richtig sauber.
      Gruß Volker www.antikradio-restored.de
      Hallo Zusammen,

      ich meine persönlich & ganz subjektiv: in 50 Jahre sehen die gelben China-Kracher in einem FB 3DS genauso wie heute deplaziert aus.
      Ich finde das Geld für die F&T MKP High Grade Kondensatoren ist beim 3 DS bestens gesetzt. Abgesehen von der Optik sind sie aufgrund ihrer ausreichend langen Anschlussdrähte sehr gut zu handhaben.

      hier noch Infos aus der Werbung:

      "Diese Kondensatoren sind intern seriengeschaltet gewickelt. Das bewirkt eine Verbesserung der elektrischen Eigenschaften gegenüber herkömmlichen Zweilagen-Kondensatoren.
      Sie sind induktionsarm und hoch belastbar. Durch die Serienschaltung gibt es aber keinen "Außenwickel" mehr, daher entfällt die entsprechende Kennzeichnung, Einbau-"Polung" ist beliebig.

      Die Anschlußdrähte sind aus hochleitfähigem, verzinntem Kupferdraht, leicht zu biegen und hervorragend lötbar. "

      Aber das soll natürlich gänzlich Deine Entscheidung bleiben.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Zunächst einmal ist es so, dass jeder, der mit einer gewissen Ernsthaftigkeit dieses Hobby betreibt, seine eigene Handschrift finden und auch verbessern muss. Sie muss nicht bei allen von uns gleich aussehen, versteht sich.
      Sie kann sich situativ durchaus auch bei derselben Person unterscheiden, je nachdem, welches Gerät / Modell er wann gerade vor sich hat.

      Aus diesem Grund habe ich gewisse Vorbehalte gegen das mantraartige Vorbeten der immer selben Praxis für alle Techniker und für alle Geräte. Darum hatte ich Ottos Satz oben kritisch aufgenommen.

      Vorweggenommen verstehe ich das Preisargument im Zusammenhang mit der Beschaffung von Kondensatoren nicht. Schaut man auf die Verkraufspreise für wirklich gut restaurierte Freiburg 3DS, ist es da wirklich entscheidend ob die Handvoll Kondensatoren € 9,90 oder € 28,50 gekostet hat? Das kann es ja wohl nicht sein. Bei einem Wildbad mag man hier zu anderen Ergebnissen kommen.

      Weiter zur Frage von Kurt: "Was ist in 50 Jahren?" Wenn Du nach dem Wert des Gerätes fragst, ist wahrscheinlich das unberührte Gerät mit Originalbestückung am wertvollsten. Ähnlich verhält es sich heute, wenn man einen Porsche 911 aus den 70ern verkauft. Die runderneuerten, technisch verbesserten und mehrfach komplett überholten Exemplare sind weniger gefragt.

      Allerdings wollen die meisten Leser hier wohl eher nicht den Zeitwert eines Freiburg 3DS auf den Stichtag 23.07.2061 maximieren, sondern ein Gerät schaffen, das einwandfrei funktioniert, betriebssicher ist, die größtmögliche Leistung erbringt, noch lange hält und an dem die erforderlichen Arbeiten nach allen anerkannten Regeln der Technik ausgeführt wurden. Manche von uns wollen es vielleicht noch ein Wenig besser machen als Andere, die eher an durchschnittlicher Hausmannskost interessiert sind.

      Aus der Anwendung der anerkannten Regeln der Technik folgen auch Konsequenzen für die Bauteilauswahl. Dies bedeutet etwa, dass an sicherheitsrelevanten Positionen nur Komponenten eingesetzt werden, die hierfür geeignet und auch zertifiziert sind.
      Das bedeutet - und jetzt wird der betrachtete Horizont etwas weiter gefasst - aber auch, das bei Ersatzteilen wohl eine Rolle spielt:

      - ob der Hersteller eindeutig identifizierbar ist und sich mit seinem Markenlogo auf dem Bauteil zu selbigem bekennt (commitment) und damit im Falle von Schäden auch zur Verantwortung gezogen werden kann.

      - ob der produzierende Betrieb Zertifizierungen wie ISO 9001ff, 19011 et al. durchlaufen hat, ob unter menschenwürdigen Bedingungen produziert wird, ob ein akzeptabler Umweltschutzstandard eingehalten wird, ob die Produkte frei von schädlichen Substanzen sind, ob Emissionen vermieden werden und so weiter.

      - ob das Bauteil den machbaren "Goldstandard" darstellt, also in den Kriterien Spannungsfestigkeit, Kapazitätstoleranz, Konstanz bei Temperaturschwankungen und bei Alterung, mechanischer Stabilität und Fertigungstoleranzen den machbaren Stand der Technik repräsentiert

      - ob das Bauteil von seiner Bauform, mechanischen Größe, dem optischen Eindruck und seiner regionalen und zeitlichen Herkunft zum betrachteten - konkreten - Gerät und dessen Qualitätsklasse passt

      Es ist meiner Meinung nach ein ungeheuer schwieriges Unterfangen, nach Abarbeitung dieser (verkürzten) Checkliste zu dem Ergebnis zu kommen, dass ein Chinesischer flüchtig allein mit seinem Wert gelaserter Kondensator ungeklärter Herkunft das adäquate Ersatzteil für ein Gerät der Freiburg 3DS Klasse sein könnte, solange es (noch) superiore Alternativen gibt. Hierzu müssten sehr viele Annahmen aufgehoben werden.

      Die Kritik an meiner Sichtweise ist somit, wie unmittelbar ersichtlich ist, die Kritik an den ihr zugrunde liegenden Annahmen.

      Nun weiss ich auch, der Mensch entwickelt sich, ändert Überzeugungen, wird weiser (so ist jedenfalls zu hoffen), ich nehme mich dabei nicht aus.
      So kann es sicher Situationen geben, in denen es einem richtig erscheint, einen 3DS gar nicht zu restaurieren, ihn mit F&T HighGrade, mit Chinesischen axialen oder mit WIMA radialen Kondensatoren zu bestücken. Man sollte die Originalkondensatoren aufheben, so kann man später einen anderen Weg gehen.

      Wichtig ist, sauber und sorgfältig zu arbeiten, zu tun, was man kann und aufgeschlossen zu bleiben.
      Achim
      Hallo Achim,

      Du hast folgendes geschrieben:
      Das bedeutet - und jetzt wird der betrachtete Horizont etwas weiter gefasst -aber auch, das bei Ersatzteilen wohl eine Rolle spielt: ob unter menschenwürdigen Bedingungen produziert wird.

      Ich stimme Dir weitgehend zu, jedoch über diesen Passus bin ich gestolpert.
      Das lässt nur Vermutungen zu, eine Kontrolle ist nicht möglich. Wenn Bauteile in Deutschland hergestellt werden mit einem Stundenlohn von 6€20 ist dass auch nicht menschenwürdig.
      Meine Anmerkung zu dem unumgänglichen Kondensatorentausch solltest Du übrigens nicht so wörtlich nehmen. Ich habe keinerlei Einwände, wenn Kurt die alten blauen und schwarzen gegen neue schwarze auswechselt und die gelben in China lässt. Wobei ich nicht sicher bin, dass die tatsächlich aus China kommen, in Ungarn werden auch gelbe produziert.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      .....nur leider ist in der heutigen Zeit überhaupt nichts mehr sicher wo etwas herkommt oder hergestellt wird.
      Man kann sich nur bei den eigenen Kartoffeln aus dem eigenem Garten sicher sein.
      Ansonsten ist es wie immer, wo es am günstigsten ist wird es gekauft, ob es sich um elektrische Komponenten, Bekleidung, Schuhe oder Lebensmittel handelt. Wo es herkommt weiß keiner, zumindest nicht wenn man nich sehr genau hinterfragt.
      http://www.ftcap.de/seiten/de/aktuelles/784.php
      Made in Germany gibt es leider nicht mehr.
      Wer fragt schon wo seine schicken neuen Adidas Turnschuhe herkommen die über 100 Euro gekostet haben.
      Wenn man etwas genauer hinschaut stehts auch drauf: Made in China.
      Gruß Volker www.antikradio-restored.de
      Wo Achim natürlich vorbehaltlos Recht hat, ist der Qualitätsstandard der Bauteile !!

      Während der befreundete Leiter eines Radiostammtisches bei einer Versammlung nagelneue gelbe Chinaböller mit Kurzschluß vorführte und diese Erfahrung bereits mehrfach in seiner Werkstatt machen mußte, ist bei ihm und anderen Bastlern natürlich "der Ofen aus" und er verwendet nur noch gelabelte Markenware.

      Die gleiche Erfahrung habe ich neulichst mit einem noname Brückengleichrichter machen müssen. In einen 9241 Receiver eingebaut, war der Fehler immer noch vorhanden... Es kostete mich tatsächlich schlappe 2 Stunden zu entdecken, dass der NEUE B80C1500 defekt war.

      Gruß, Dieter
      Und hätten die Erbauer in den 50ern eben diese gelben Kondensatoren in die Radios eingebaut, dann ginge heute ein lautes Geschrei los, falls jemand bei einer Restaurierung diese Gelblinge durch die allseits hochgelobten schwarzen ersetzen würde. :laugh:

      Ich warte immer noch auf die Beantwortung der Frage, die Franz in Post 004 gestellt hat.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Hier darf man Hersteller und Zulieferer ncht durcheinanderwürfeln, wie in Post 011 geschehen.
      Aus Japan wird vermutlich Kunststoffolie bezogen. Produziert werden die F&T Kondensatoren in Deutschland und der Schweiz. Daher auch der Aufdruck "Made In Germany".
      Abgesehen davon ist der Unterschied zwischen Japan und China bei technischen Produkten mehr als gewaltig. Vergleicht mal ein EIZO Display mit einem Chinesischen. Japanische Produkte erzielen folgerichtig auch ganz andere Preise am Weltmarkt.

      Der folgende Link wäre der passende gewesen:

      http://www.ftcap.de/seiten/de/unternehmen/produktion.php

      Wer nicht weiss, dass die Sportschuhe der großen Hersteller aus China, Indonesien und Vietnam kommen, sollte aufwachen. Der letzte Hersteller, der in den USA produzierte, war Converse - bis zur Übernahme durch Nike, seitdem Produktion ausschließlich in Fernost.
      Den ganzen Abfall kaufe ich schon seit Jahrzehnen nicht mehr, sollen die Chinamänner ihre potthässlichen Gurken aus stinkendem Plastiklschaum doch selber tragen. Es gibt schließlich erstklassige Lederschuhe aus Europäischer Produktion, die Jahrzehnte halten. Sie sind etwas teurer, aufs Nutzungsjahr umgerechnet gegenüber den Chinaschuhen aber fast geschenkt.

      Nochmal zu Ottos Frage zu den Unterschieden: Das sind genau die (unterschiedlichen) Ausprägungen der in Post 009 aufgelisteten Merkmale.
      Achim
      Hallo Heino,

      da hast Du (leider) völlig Recht. Bei vielen Produkten haben wir heute keine Wahlmöglichkeiten mehr. Gerade bei IT / Coputerhardware, die ausschließlich in China, wenn man ganz großes Glück hat, noch in Taiwan hergestellt wird, trifft dies zu.

      Man merkt in dieser Branche übrigens, dass die Chinesen durchaus auch hochwertig produzieren können, wenn der Auftraggeber ihnen genug Luft lässt.

      Ich bin nun kein Dogmatiker, da es keine Alternativen gibt, beziehe ich natürlich PC-Komponenten aus China.

      Bei anderen Branchen bzw. konkreten Produkten, wo es noch Alternativen aus "Old Europe" gibt, die qualitativ gleich oder besser sind, sollte man wie ich finde den Prozess des Untertgangs nicht noch beschleunigen, indem man ohne Not zu früh auf Asiatische Produkte ausweicht.
      DAs Ganze sollte allerdings ökonomisch legitimierbar sein. Eine bessere Qualität in einzelnen Produkteigenschaften oder eine längere Lebensdauer können dabei den Ausschlag geben, auch wenn das Produkt vordergründig teurer erscheint.
      Einer meiner früheren Chefs pflegte zu sagen: "Billige Produkte kann ich mir nicht leisten."
      Achim