TG 524 Vorstellung/persönlicher Testbericht



      Das 524 dürfte vom Laufwerk her mit vielen anderen SABA-Maschinen dieser Zeit identisch sein, auch in der Elektronik sind die Unterschiede eher gering. Herausstechendes Merkmal dieses 18cm-Gerätes ist sein 2-Spur-Stereo-System. Es ist dies sogar m.W. die letzte 2-Spur-Stereo-Maschine, die SABA gebaut hat.

      Wie üblich kommt das Gerät mit 9,5 und 19 cm/s daher, hat eine Spurumschaltung, 2 Aussteuerungsregler nebst Instrumenten und Regler für Lautstärke, Balance, Tiefen und Höhen. 2 eingebaute Lautsprecher und der eingebaute Verstärker geben hier den Ton an und das SABA-typisch richtig angenehm temperiert. Das Gerät verfügt über eine Playback-Schaltung.

      Die Woelke-Tonköpfe sind über jeden Zweifel erhaben, besonders die 2-spurigen gelten als relativ langlebig. Das Aufsetzen von Spulen bereitet bei Geräten dieser Serie Probleme, da die Dreizackaufnahme der Teller ungenau gearbeitet wurde und Spulen nur mit Mühe aufgesetzt bzw. abgenommen werden können - dies war vorher und nacher besser gelöst worden, da hatte man wohl einen Durchhänger bei SABA... Das Einfädeln geht einfach, jedoch bei der Wahl der Laufwerksfunktionen hat man einen größeren Kraftaufwand aufzubringen. Das Gerät ist auch für Senkrechtbetrieb geeignet, dann aber muss es vor dem 'Nach-hinten-Rutschen' gesichert werden. Zum Funktionswechsel ist der Zwischenschritt 'Stop' notwendig.

      Nimmt man das Gerät in Betrieb, fällt sofort der große Grundgeräuschpegel des Laufwerks auf, der geradezu SABA-Markenzeichen war. Das empfinde ich heute genauso wie die schwergängigen Tasten als störend. Der Umspulbetrieb geht nicht besonders flott von sich, was bei einem 2Spurer besonders nervt, da ja nach jedem Durchgang das Band zurückgespult werden muss. Die Bandführung enthält noch keine Komperatoren o.ä.

      Die Tonköpfe können nur mit Wattestäbchen gereinigt werden, bei den 4504-Philipsen z.B. kann man auch 'Finger anlegen', was bei größeren Aktionen sinnvoll ist. Ein Andruckfilz liegt immer an, bei den o.g. Philips-Geräten war er für Aufnahmevorgänge zuschaltbar. Hinterbandkontrolle sucht man leider vergebens...

      Die Anschlüsse befinden sich oben auf dem Gerät (wenn es senkrecht steht), was nicht sehr schön aussieht, da so die Kabel ins Auge fallen. Der Staubschutzdeckel lässt sich zwar mit zwei neckischen Tasten leicht entriegeln, jedoch nicht hochklappen.

      Insgesamt ein völlig unproblematisches Gerät, dazu gar nicht sooo schwer und groß. Der angenehme Klang über die eingebauten Lautsprecher reicht für das gelegentliche Abhören von Bändern völlig aus. In der Handhabung und Bedienung sowie Ausstattung müssen jedoch Abstriche gemacht werden. Wer einen günstigen und soliden 2-Spurer sucht, dürfte mit diesem Gerät die richtige Wahl getroffen haben, jedoch muss man erst einmal so eine Maschine gebraucht auftreiben ;)
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