Spulen selbst wickeln und berechnen

      Viele scheuen sich davor, selbst eine Induktivität anzufertigen.

      Dabei geht das recht einfach, man wickelt etwas Draht auf. Nur muß man wissen, wieviel Windungen bei welchem Durchmesser, um den gewünschten Induktivitätswert zu erlangen. Man kann im Fachbuch nachsehen oder mit Hilfe eines einfach zu bedienenden Programms die richtigen Werte ermitteln, z.B. mit dem hier:



      Hier kann man es kostenlos herunterladen:
      (http://www.dl5swb.de/html/mini_ringkern-rechner.htm)
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      Edit: Der Link geht nicht mehr, Homepage nicht mehr existent, DL2JAS
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      Hauptsächlich ist es für den Amateurfunk gedacht. Es wurde von einem Funkamateur geschrieben. Ein paar Ideen meinerseits sind mit eingeflossen. Mit wine läuft es auch brauchbar unter Linux.
      Am ehesten sind die Luftspulen interessant, die sich recht einfach anfertigen lassen. Anbei eine Luftspule, mit dem Programm berechnet:



      Sinnvolle Luftspulen dieser Bauart, die nicht unhandlich werden und eine hohe Güte haben (können), liegen grob im Bereich 10 nH bis 10 µH. Das sind dann Spulen, wie man sie in Hochfrequenzkreisen wie Tuner oder ZF findet.
      In erster Linie wurde das Programm geschrieben, um Induktivitäten mit Ringkernen zu entwerfen. Die Daten sehr vieler Kerne kennt das Programm, z.B. Amidon.
      http://www.amidon.de/
      Auf der Seite kann man solche Kerne bestellen und erhält auch sehr viel Hintergrundwissen nebst Datenblättern zu den einzelnen Materialien. Normalerweise sollte man Luftspulen gegenüber Spulen mit Kern vorziehen, weil meist die Güte besser ist. Benötigt man doch einen Kern, weil sonst die Induktivität zu unhandlich werden würde, ist häufig ein Eisenpulverkern geeignet im Bereich Mittel- und Kurzwelle. Mit Eisenpulverkernen lässt sich eine vergleichsweise hohe Güte erzielen.

      Im Bild sieht man es, die Bedienung des Programms ist recht einfach. Man kann eine Induktivität vorgeben und ermittelt die benötigte Anzahl der Windungen in Abhängigkeit von Durchmesser und Länge der zu fertigenden Spule. Beim Wickeln einlagiger kleinerer Luftspulen nehme ich gern Spiralbohrer als Wickeldorn. Mit etwas Übung stimmt dann der Spulendurchmesser auf etwa 1/10 mm.
      Hat man im Radio eine unbekannte Luftspule, gibt man im mittleren Feld deren Daten ein und kommt so auf deren Induktivität. Nicht selten werden in Schaltplänen die Werte der eingebauten Spulen verschwiegen.
      Im unteren Feld kann man die Induktivität eines geraden Leiters berechnen. Das ist für die meisten Mitglieder eher uninteressant in Bezug auf Radios. Man kann aber abschätzen, welchen Fehler man sich an kritischen Stellen zusätzlich einbaut, wenn man die Drahtlänge von Bauteilen zu sehr vernachlässigt.
      Das Programm ist recht praxistauglich, ich arbeite damit schon seit vielen Jahren. Bis jetzt stimmten die Simulationsergebnisse recht gut, auch bei kritischen Spulen. Gerade bei den Luftspulen werden vereinfachte Modelle verwendet. Sie sind in der Anleitung mit ihren Grenzen beschrieben.
      Für Audiospulen, z.B. mehrlagige Spulen in Frequenzweichen, ist das Programm nicht geeignet und auch nicht dafür gedacht.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com