Entmagnetisierer

      Servus zusammen,

      immer wieder begegne ich dem Thema "Entmagnetisieren von Tonköpfen",
      habe mich aber noch nie wirklich damit befasst.
      Bei einem Angebot in der eBucht habe ich jetzt folgenden Text gelesen (gekürzter Auszug):

      Ein Werkzeug für den Hi-Fi Profi
      Biete einen neuwertigen Tonkopf Entmagnetisierer für analoge Magnetabtastköpfe... In der Hifi-Kette ist die Magnetabtastung extrem wichtig, dabei darf man die Tonverarbeitung und seine Aufbereitung nicht vergessen....
      ....darf in keiner Magnetbandanlage fehlen.
      Wen es interessiert, hier eine kurze Erklärung, warum nicht:
      Nach ca. 30-50 Stunden Betrieb hat sich am Tonkopf ein sogenannter Restmagnetismus aufgebaut. Dies ist ein normaler physikalischer Vorgang, der durch die Reibung des magnetisierten Tonbandes am Tonkopf nicht zu vermeiden ist. Allerdings ist dieser gefährlich, denn durch dieses minimale Magnetfeld, das mit der Zeit immer größer wird, wird der Ton auf dem Band irreparabel verändert. Meistens macht sich dies durch einen dumpferen Ton bemerkbar. Durch den Einsatz eines Tonkopf- Entmagnetisierers werden die Tonköpfe entmagnetisiert und der Klang wieder brillant und klar!

      Demnach dürfte eigentlich keine meiner Aufnahmen mehr brauchbar sein. Egal ob Kassetten-Rekorder oder Tonbandgeräte, die laufen über die Jahre schon hunderte Stunden.

      Kann mir dazu jemand eine fachmännisch fundierte Auskunft geben?
      Muss ich mir einen solchen Entmagnetisierer kaufen?
      Entmagnetisiert Ihr regelmäßig oder laufen Eure Bänder nur noch sporadisch?

      Gruß
      Jürgen
      Hallo Jürgen,
      Leider kann ich dir dazu nichts sagen, aber bei meiner TG 664 sehe und höre ich beim spulen wie die funken blitzen.
      Das geht von den Aluspulen ans Gehäuse, dann gehe ich mal davon aus das der Tonkopf auch mit entladen wird!?!?!?
      Ich hab jeden falls keine probleme mit dem Ton, der ist immer Brilliant,
      ...ist ja auch eine SABA !!!
      Unser Bandmaschinen Virtuose "highlander" kann dir da bestimmt weiter helfen!
      Gruß aus der SABA Stadt Villingen
      Die Studioleute benutzen Entmagnetisierer, allerdings nicht die Spielzeuge, die man bei eBay zumeist bekommt. Ansonsten scheint das ein Glücksspiel zu sein: mal ändert sich der Klang nach der Behandlung dramatisch ins positive, mal hört man nix.

      Die statische Entladung entläd aufgebaute Spannungen, jedoch wird nicht entmagnetisiert. Ich würde auch die 664 nicht mit den Metallspulen quälen ;)

      Obwohl ich auch noch nie einen positiven Effekt erhören konnte, verwende ich ab und an einen Entmagnetisierer... Vielleicht bringt er ja doch etwas... :)

      Neue Entmagnetisierer gibt es z.B. hier: http://www.darklab-magnetics.de/
      Moin,

      dieser Text ist ein wenig marketingtechnisch angehaucht :) Grundsätzlich stimmt er schon, aber in dieser drastischen Ausführlichkeit nicht.

      Es ist schon richtig, dass Tonköpfe von Zeit zu Zeit entmagnetisiert werden sollen. Die Intervalle gehen dabei von 50 bis 500 Stunden. Also irgendwie auch nicht so brauchbar. Einmal pro Jahr ist für ein Gerät im Hausgebrauch und mit normaler Einschaltdauer eigentlich ein guter Wert. Professionell genutzte Geräte werden öfter, und immer vor einer wichtigen Aufnahme entmagnetisiert. Ansonsten immer dann, wenn man das Gerät einmessen muß oder will.

      Bei einem magnetischen Tonkopf hört man im Laufe der Zeit ein der Aufnahme überlagertes Rauschen, welches immer stärker wird. Gleichzeitig werden die hohen Frequenzen gelöscht. Die Aufnahme wird nach und nach unbrauchbar.

      Gruß
      Michael
      Moin,
      so ein entmagnetisierer ist im ein einfaches Ding.
      Naemlich eine Spule mit einem Eisenstab im Inneren.

      Dann heisst es Entmagnetisierungsdrossel und ist
      in der Form seit ueber 50 Jahren bekannt.

      Mit der eingeschalteten Drossel (wird an der Steckdose angeschlossen)
      "wedelt" man dicht -vor- den Koepfen herum, enfernt die Drossel langsam
      auf etwa 1m und schaltet dann ab.
      Dieser Vorgang ist wichtig, in den Koepfen muss ein auf Null zurueckgehendes Wechselfeld herrschen, damit die Magnetisierungskurve des Kopfmateriales im Nullpunkt zusammenfaellt.

      Teure Entmagnetisirer machen das nicht anders, sie kosten nur mehr als die altbewaehrte Drossel.
      Die allerdings den Nachteil hat, dass man bei falscher Handhabung den
      Magnetismus der Koepfe verstaerkt.

      73
      Peter