Saba MD 292 - verzerrter Output

      Hallo zusammen,

      ich bin recht neu hier im Forum und bin ein großer Freund von Saba-Produkten.

      Ich habe eine schöne Saba-Anlage, doch leider funktioniert der Tuner (MD 292) nicht mehr richtig, es kommt nur noch ganz verzerrt etwas heraus, dazu muss ich die Lautstärke jedoch sehr anheben.

      Die Sender kann ich einstellen und der Tuner zeigt alles korrekt an. Ich habe bereits aus einem alten MD 292 die Ausgabe- sowie FM-Platine ausgetauscht, leider gab es danach keine Veränderung.

      Ich habe bereits das Forum nach diesem Problem durchsucht, doch leider nicht fündig geworden.

      Ich würde mich sehr freuen, wenn mir hier im Forum jemand weiterhelfen könnte.

      Vielen Dank schon einmal vorab.
      Hallo Frank,

      da gibt es natürlich jetzt einige Möglichkeiten, was defekt sein kann. Wenn Du schreibst, daß der Tuner offensichtlich noch einwandfrei zu arbeiten scheint (wobei die Verzerrungen auch hier schon entstehen können), sollte man zuerst im NF-Teil systematisch suchen. Ich schlage mal folgende Schritte vor:

      Prüfe erst mal mit einem Kopfhörer, ob dort das Signal auch verzerrt herauskommt. Das würde Probleme bei der Ausgangsbuchse ausschließen.

      Dann alle Versorgungsspannungen testen, wenn z.B. die 15 Volt nicht richtig "da" sind, schalten die elektronischen Schalter (MC14066) nicht richtig und verzerren. Das wäre jetzt meine erste Vermutung, daß hier was nicht stimmt.

      Wenn dort alles stimmt, könntest Du das Signal auf der Grundplatte an den Meßpunkten D1 und D3 prüfen (also dort, bevor es auf die Buchsenplatte geht). Aber vorsicht, hier ist Gleichspannung drauf, nicht viel, aber wenn Du einen Signalverfolger ohne Koppelkondensator nimmst, knackst es vernehmlich. Besser ist ein Oszilloskop.

      Und natürlich auch die Suche nach defekten Lötstellen und schlecht gesockelten ICs!

      Berichte mal, was Du herausfindest.
      Gruß, Gunnar
      Hallo Gunnar,

      vielen Dank für Deine Antwort.

      Über den Kopfhörerausgang erhalte ich ebenfalls ein verzerrtes Signal.

      Ich werde versuchen, die weiteren Punkte zu prüfen; ich bin nicht wirklich der große "Elektriker". Ein Bekannter ist vom Fach, er sollte auch die passenden Messinstrumente haben.

      Die Lötstellen haben ich soweit schon einmal kontrolliert, aber nichts auffälliges gefunden. Ich werde aber noch einmal alles kontrollieren und auch die ICs prüfen.

      Ich werde wohl ein wenig Zeit benötigen, um alle Schritte auszuführen - werde dann aber berichten, wie der Stand der Dinge ist.

      Vielen Dank noch einmal und beste Grüße - Frank
      Hallo,

      mit dem R507 musst Du etwas aufpassen, das ist kein "normaler" Widerstand. Das Symbol im Schaltplan weist ihn als Sicherungswiderstand aus.
      Das sind spezielle Widerstände, die ein möglichst definiertes "Durchbrennverhalten" haben und auch nicht richtig abfackeln. Eine Art Zwischending zwischen Sicherung und Widerstand. Daher auch im Schaltplan das rote Warndreieck, da zur Beibehaltung der Gerätesicherheit hier nur wieder so ein Widerstand eingebaut werden soll.

      Probieren kannst Du es erstmal mit einem normalen Widerstand, der sollte dann entweder durch einen Sicherungswiderstand oder einen Widerstand in Serie mit einer Sicherung ersetzt werden.

      Hat der Widerstand denn noch seine 10 Ohm? Oder ist er durchgebrannt?
      Gruß, Gunnar
      Hallo in die Runde,

      der defekte Sicherungswiderstand sitzt vor dem Brückengleichrichter im Netzteil, der letztendliche eine stabilisierte 42V Spannung bereitstellen soll. Die Stabilisierung ist mit einem TIP 130 aufgebaut, daraus schließe ich, es fließen ein paar mA mehr (Andreas, ich denke da reicht eine 100mA Sicherung nicht).

      Hier lohnt es in jedem Fall diesen Teil des Netzteils zu untersuchen. Das bedeutet die Diodenstrecken des Gleichrichters testen, den Ladeelko am Besten gleich ersetzen und auch die Halbleiter in der Stabilisierung danach (T522 und 523 und D523 - Achtung: zenerdiode) prüfen.

      Wie Andreas schon bemerkt hat: Der Sicherungswiderstand ist nicht umsonst durchgebrannt!
      Gruß, Gunnar
      Kurz was zur Theorie und Praxis von Sicherungen. :)

      Häufig wird von Laien vermutet, daß z.B. eine Sicherung 5 x 20 beim angegebenen Nennstrom sicher ausschaltet. Dem ist nicht so. Eine träge Sicherung dieses Typs muß mindestens zwei Stunden den doppelten angegebenen Nennstrom aushalten. Da bitte Datenblätter lesen.

      Nun zu meiner Berechnung scheinbar Pi mal Daumen.
      Fließt 100 mA Strom, darf die Sicherung keinesfalls auslösen. Über dem Widerstand fällt eine Spannung von 1 Volt ab, ergibt an diesem 100 mW Verlustleistung, gesunder Bereich.

      Nehmen wir an, der Strom hat sich verdoppelt, es fließen 200 mA.
      Am Widerstand fallen dann 2 Volt ab, ergibt dann eine Verlustleistung von 400 mW.
      Der Widerstand ist mit 350 mW angegeben, maximal zulässige Verlustleistung. Kurz danach sollte er auslösen, wir sind genau im Grenzbereich.

      Erhöhen wir den Strom auf 400 mA.
      Der Strom wird nur kurzzeitig fließen, Sekundenbereich. Am Widerstand stehen 4 Volt. Das ergibt 1,6 Watt Verlustleistung. Nicht nur der Sicherungswiderstand, auch eine träge Sicherung muß dann recht schnell ausschalten.

      Gehen wir davon aus, schorepeter hat im guten Glauben einen Metallfilmwiderstand als Ersatz geplant. Solche kann man, ähnlich wie Drahtwiderstände auf Keramikkörper, bis zur schwachen Rotglut bringen. Die halten das meist einige Stunden aus.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Andreas,

      ich war ja überschlagsmäßig (von den dahinter hängenden Verbrauchern) von einem Strom von etwa 250 - 300mA ausgegangen, der inkl. der Regelung dort fließen müsste. Da überschlage ich meist großzügig.
      Wenn das wirklich so ist, dann ist der Sicherungswiderstand generell schon recht knapp kalkuliert und wird an der Belastungsgrenze betrieben. Da konnte ich mir nicht vorstellen, daß man es so knapp kalkuliert hatte. Das mit der Sicherung leuchtet natürlich ein, vielen Dank hier für die Erläuterung der den Datenblattinformationen.
      Danach sollte die 100mA Sicherung tatsächlich knapp reichen, ich gebe zu, hier würde ich zur 200mA Version greifen, die kleinere wäre mir zu nah im Grenzbereich. Ich war auch von einer mittelrägen Sicherung ausgegangen, in der Annahme, die sollte früher auslösen als daß dem Widerstand ordentlich warm wird.

      Interessant wäre (zumindest für mich) welcher Strom wirklich fließt. Vielleicht kann mal jemand mit einem betriebstüchtigen 292 den Spannungsabfall im Betrieb messen?
      Gruß, Gunnar