Saba Lindau G rauscht nach einiger Zeit

      Hallo,

      ich habe das schöne Saba Lindau G von meiner Oma ausgegraben.

      Das Problem:

      Nach etwa einer halben Stunde fängt ein beständiges Rauschen an, das mit der Zeit immer schlimmer wird. Am Empfang kann es nicht liegen, da das Rauschen auch auftritt wenn ein externes Audiogerät angeschlossen ist.

      Lässt man das Gerät einige Zeit aus, ist das rauschen wieder weg - kommt dann aber wieder.

      Hat jemand eine Idee was das sein könnte?!

      Vielen Dank!
      Hallo radiohead,

      Du meinst schon das Lindau G, also ein Transistor-Küchenradio Baujahr so um die 1972? Dann wäre der Thread hier leider etwas falsch. Oder ist es noch ein Röhrengerät?

      Aber zu Deinem Problemchen: Aus der Ferne ohne genauere Diagnose hört sich das erstmal nach einem typischen thermischen Fehler an. Wenn z.B. in der Vor- oder Endstufe ein Transistor nicht mehr ganz in Ordnung ist, tritt der Effekt erst mit Erwärmung auf. Das kann man versuchen durch gezieltes Einsprühen verdächtiger Teile mit Kältespray zu lokalisieren.
      Die in den Geräten eingbauten Germanium-Transistoren "verabschieden" sich gern mit solchen Rauscheffekten.
      Gruß, Gunnar
      Hallo David,

      leider habe ich kein Servicemanual vom Lindau G, vieles dürfte aber ähnlich dem Donau sein, auch die Audio-Sektion müsste vergleichbar sein. (Vielleicht ist in Deinem Radio auch ein Schaltplan enthalten? In meinem Donau war einer drin...)

      Die darin verbauten Germanium-Transistoren sind nach den Jahren eben anfällig geworden. Einen Transistor kannst Du identifizieren? Es können auch Kondensatoren für das Problemchen verantwortlich sein...

      Dann aber zur "thermischen Fehlersuche":
      Im Elektronikhabdel gibt es spezielles Kältespray, bei dem mit dem dünnen Röhrchen sehr genau ein kleiner Punkt angesprüht werden kann. So etwas brauchst Du, dazu noch einen Fön (ganz normaler Haarfön, kein Heißluftfön!).
      Nun schaltest Du das Rado mit abgenommener Rückwand ein, und lässt es laufen, bis der Fehler auftritt. Dann nimmst Du das Spray und sprühst in kurzen Stößen immer ein Bauteil so exakt wie möglich an. Wenn sich der Fehler bei einem bestimmten Bauteil ändert (weggeht oder schlimmer wird) merke Dir die Position ganz genau. Dann mittels Fön wieder erwärmen, bis der Fehler wiederkommt und das ganze wiederholen. Dadurch schließt Du eigene Fehler aus.
      Solltest Du dadruch fündig werden, mach ein aussagekräftiges Foto von der Stelle und poste es. Dann machen wir weiter.
      Übrigens kann man auch durch vorsichtiges Klopfen mit einem Schraubenzieherheft (isoliert!!!) auch defekte Löststellen ermitteln, die ähnliche Probleme verursachen können.
      Hast Du Löt- und Meßerfahrung? Das wäre dann der nächste Schritt.
      Gruß, Gunnar
      Hallo Gunnar, danke für deine Hilfe.

      Einen Schaltplan habe ich leider nicht. Wirklich auskennen tu ich mich auch noch nicht aber ich denke ich müsste die Transistoren daran erkennen, dass sie 3 Anschlüsse haben und auf der Platine mit BF...AC...BC...o.ä. bezeichnet werden. ist das korrekt? Leider kann ich keine in meinem Gehäuse entdecken. Kann es sein, dass die Transistoren in einem dieser kleinen extra Metallgehäuse untergebracht sind?

      Was müsste ich denn bei deinem Vorgehen sicherheitstechnische beachten? Ich vermute zumindest mal dass das kältespray nicht leitend ist, oder?!

      Grüße, David
      Hallo David,

      in diesen Radios sind noch meist GE-Transistoren in Metallgehäusen eingebaut. Kleine zylindrische Teile oder für die Endstufe zusätzlich in einem eckigen Metallblock eingebaut. Auf der Platine mit "T..." gekennzeichnet.

      Das Kältespray ist elektrisch nicht leitend, Du musst aber beachten, daß sich bei der starken Abkühlung dort Feuchtigkeit aus der Atmosphäre bildet (ähnlich wie Tau). Daher nicht in den Netzspannungsteil sprühen. Das solltest Du aber leicht erkennen können. Verfolge einfach den Weg vom Netzkabel über die Sicherungund den Netzschalter zum Trafo nach. Das ist in den transistorisierten Küchenradios der einzige Bereich an dem lebensgefährliche Spannung anliegt. Auf dem Rest der Platine lieft nur eine Nieder-Spannung an, bei der Du das Spray einsetzen kannst.

      Dennoch: Nicht übermütig werden, das kann man nicht oft genug sagen! Wie schnell kommt man im Eifer des Gefechts dann doch mal an Netzspannungsführende Teile. Also genau einprägen, wo es "heiß hergeht".
      Gruß, Gunnar