Saba Phonosuper 12

Hallo,

möchte hier ein Gerät vorstellen, welches man nicht so oft zu sehen bekommt.
Es ist ein Saba Phonosuper 12 Baujahr 62/62 Stereo. Bis auf ein paar Kleinigkeiten im guten Rostfreien Zustand. Das Gehäuse war leider stark lädiert, vermutlich lange der Sonne ausgesetzt und wurde mit irgendwas scharfem bespritzt wie man an den Flecken sehen kann. Diese Flecken waren auch nach der Lackentfernung noch gut zu sehen sodaß eine Schicht abgeschliffen werden mußte. Zum Glück hatte dieses Gerät ein relativ dickes Furnier.





Im Bereich der EM84 ist eine Verfärbung der Skalenscheibe zu sehen, dies kommt vom Weichmacher einer Schaumgummiplatte welche zwischen Röhrenhalterung und Scheibe angebracht ist. Durch die Wärme der Röhre tritt der Weichmacher aus um greift die Scheibenbeschichtung an. Eigentlich sehr oft bei Nordmende Radios ab 1961 zu sehen, wo die Scheibenbeschichtung schon so stark angeriffen ist, daß sie abblättert.

Hier ein Nordmende Carmen 61 HIFI; der Schaden ist gut an der grün verfärbung im Bereich der EM84 zu sehen.



Die Pfeile markieren die Schaumgummiplatte. Um weitere Schäden an der Scheibe zu vermeiden habe ich sie entfernt.



Das Chassis vor..



...und nach der Reinigung.



Der NF-Teil ist komplett in Stereo aufgebaut und wird von einer ELL80 befeuert. Der HF-Teil kann auch Stereo, sofern man stolzer Besitzer eines Multiplexx- Adapters ist. Ansonsten ist der Radioteil Mono. Die HF-Platine hat zwar schon einen Vorbereiteten Steckplatz für den Decoder, aber es sind doch noch einige zusätzliche Umbauten nötig. (Zusätzliche Bauteile, einige Leiterbahnen müssen getrennt werden und verbindungen zu anderen Leiterbahnen wieder hergestellt werden) Ein frühes Stereogerät eben. Die neueren haben den Sockel bestückt und der Decoder kann durch einstecken nachgerüstet werden. Das Chasis ist identisch mit dem Freudenstadt 12. Der Phonosuper 12 ist praktisch ein Freudenstadt 12 mit Plattenspieler.

Hier der Phonosuper im neu lackierten Gehäuse mit PE 31/32 Plattenspieler.





Und der Rücken mit dem schweizer PTT-Sticker.




Viele Grüße

Frank

Ich sage doch! Es sind zwei größere Greencones eingebaut, die einen schönen satten Klang abgeben! Es ist auch bisher das einzige Radio, bei dem man die Lautsprecher ohne Werkzeug herausnehmen kann wo mir auf den Tisch gekommen ist. Da es im Gehäuse sehr eng zu geht, muß man die Lautsprecher und den Plattenspieler zuerst heraus nehmen damit man das Chassis aus dem Gehäuse nehmen kann. Dieses Gerät hat mir jemand mitgebracht, der es ebenfalls für ein Lautsprecherloses Steuergerät gehalten hat. Das Gerät erinnert ein bisschen an das Freiburg Studio.

Siehe Bild.



Vor allem fällt das sehr breite Chassis auf wodurch das Gehäuse auch relativ flach aussieht.

Siehe auch hier:

http://www.radiomuseum.org/r/saba_phonosuper_12_stereo.html

Gruß Frank

Das glaube ich Dir sofort! Dieses Gerät ist das einzige Phonosuper12, daß ich je gesehen hab. Ältere Phonosuper ja, aber dieses nicht. Umgekehrt wäre es einfacher: Gehäuse ohne Chassis, einfach eines vom Freudenstadt 12 rein bauen und evtl. Skalenscheibe tauschen. Den Phonosuper 12 geb ich so schnell nicht mehr her!
Vielleicht läuft mir mal ein Multiplexxdecoder über den Weg, oder das US-Pendant von Fisher. Dann bau ich den HF-Teil auch auf Stereo um, die Umbauanleitung habe ich ja. Immerhin kann man schon Platten und Tonband in Stereo hören. Der Klang ist super, obwohl der nur die zwei seitlichen LS hat! ( Ist halt Röhre)

Viele Grüße

Frank

Hallo Chris.

Oh die Skalenscheibe fehlt auch; das ist nicht so gut. Dann ist dein Chassis doch nicht komplett. Ja, die Scheiben sind von div. Modellen auch sehr schlecht zubekommen. Bei den häufiger vorkommenden Modellen kann man sich zur Not ein Schrottgerät mit intakter Scheibe besorgen; dann hat man auch noch ein Ersatzteillager.

Diesen Multiplexxdecoder könnte ich problemlos nachbauen (Schaltplan und Bauteile dazu hab ich), wenn da nicht die Spulen wären!! Zum anfertigen der Spulen benötigt man mindestens die Windungszahl, Dicke des verwendeten Drahtes, Durchmesser und Material des Kernes und das ist in der Regel nicht im Schaltplan angegeben. (Leider!) Bei festen Spulen würde schon die Angabe der Induktivität reichen. Momentan versuche ich einen Modernen Decoder Marke Eigenbau mit IC anzupassen. Ursprünglich wollte ich einen Röhrendecoder bauen; aber auf die Spulen warte ich immer noch. Die sind von Reinhöfer und der läßt die wiederum von jemanden andern wickeln. Vielleicht klappts doch noch. Den IC-Decoder bekomme ich evtl. so klein hin, daß er in eine Aluröhre passt. Wenn man den dann auf den Decodersockel steckt, siehts aus wie ein Ladeelko. Ist dann immerhin etwas kaschiert.
Vielleicht taucht doch noch mal ein defekter Phonosuper 12 auf, wo Du das Gehäuse nehmen kannst. Ist genau wie bei den seltenen Fernbedienungen; wenn man gar nicht mehr damit rechtnet, dann taucht plötzlich eine auf.

Viele Grüße

Frank

Ja dann hoffe ich, daß das mit dem Gehäuse doch noch klappt.

Dieser Decoder mit dem IC soll ja nur eine Übergangslösung sein! IC´s in einem Röhrengerät sind einfach Bäh! Die einzigen Halbleiter, die da ihre Berechtigung haben sind die originalen Germaniumtransistoren und Germaniumdioden, die es in dieser Zeit gegeben hat. (Ausnahme ist der Ersatz für die bekannten Selengleichrichter, da drückt man ein Auge zu. Sonst kann man sein Radio nicht benutzen)

Der Röhrendecoder wäre mir lieber gewesen, aber die Schenk-Spulen sind momentan einfach nicht zu bekommen.

Vielen Grüße

Hallo Gianluca.

Der Phonosuper ist im Prinzip ein Freudenstadt12 mit Plattenspieler! Also kannst auch den Schaltplan vom Freudenstadt12 nehmen.

Ist hier leider nicht in der Downloadseite vorhanden, das Servicemanual gibts hier:

http://www.freeservicemanuals.info/en/servicemanuals/viewmanual/SABA/FREUDENSTADT12/PHONOSUPER12/REICHENAU/

Das gleiche Servicemanual hab ich auch, da steht alles drin was Du über das Gerät wissen willst.

Gruß Frank

Hallo Gianluca. Bloß nicht maschinell schleifen! Das Furnier des Phonosuper 12 hab ich zwar etwas dicker empfunden als bei den anderen, aber mit einer Schleifmaschine ist die Furnierschicht ruck zuck durch. Ich hab zuerst abgebeizt. Zum abbeizen hab ich den von Clou verwendet (Der in der Alu- Flasche). Nach dem reinigen mit Wasser und Verdünnung hab ich mit einem Schleifschwamm (Größe einer Seife) kleine Lackreste und Unebenheiten überschliffen. Auch beim handschleifen immer vorsichtig; die Furnierschicht ist nur so um die 0,6mm dick! Anschließend hab ich wieder einen möglichst originalen Farbton gebeizt; war glaub ich helles Teak. Ist aber letztendlich deinem Geschmack überlassen, es gibt auch Leute die andere Farbtöne bevorzugen. Ich lass es möglichst im Originalton. Da das Gehäuse kein Hochglanzgehäuse ist sondern mattglanz ist, habe ich Clou-Schnellschliffgrund mit einer kleinen Walze aufgetragen. Der Lack zieht sich nach dem trocknen glatt; aber trotzdem gleichmäßig auftragen! Darauf achten, daß die Lackierwalze Lösungsmittelbeständig ist. (Die meisten sind es nicht und können nur mit Wasserlacken verwendet werden) Ich mußte den Phonosuper 12 zweimal abbeizen da eben die Walze von der ersten Lackierung nicht Lösungsmittelbeständig war und sich beim walzen langsam aber sicher aufgelöst hat. Man hat in und an der Lackschicht jede Menge Fussel von der Walze gesehen! Der eingebaute Plattenspieler ist ein PE31/32; der hat bei mir funktioniert und hab den daher nicht zerlegen müssen. Es ist ein einfacher Plattenspieler der von Hand gestartet werden muß und auch von Hand wieder in die Endstellung gebracht werden muß. Ist nicht viel drin; evtl. ist der Schalter defekt. Starten tut man den indem man den Tonarm anhebt und dann nach außen (!) bewegt bis es hörbar "klack" macht. Spätestens dann muß der Plattenteller anlaufen. Danach kann man den Tonarm auf die Startrille aufsetzen. Wenn die Platte abgespielt ist und der Tonarm sich ganz innen befindet, macht es wieder "klack" und das Gerät hat sich abgeschaltet. Der Tonarm muß manuell zurück gebracht werden! Evtl. kontrollieren ob der Stromstecker am Trafo des Phonosuperchassis richtig eingesteckt ist. (Müßte eine braune Buchse sein, die wie die Lautsprecherbuchse aussieht ist, nur braun und mit zwei Anschlüssen)
Über den PE31/32 hab ich keine technischen Daten/Schaltplan. Bei einem älteren PE REX mußte ich an dem Drehfeldmotor des Plattentellers die Motorkondensatoren tauschen. Bin mir aber nicht sicher ob die in den 60ern noch solche Motoren verwendet haben. PE wurde von DUAL kassiert; daher empfehle ich Dir bezüglich des PE31/32 mal ins DUAL-Forum zu sehen. Dort gibt es speziell für die PE-Geräte eine Rubrik.

Viele Grüße

Frank