Kein Ton mit 9241

      Hallo,
      ich habe kürzlich einen 9241 von meiner Tante in die Hände bekommen,
      der seit etwa 3 Jahren keinen Ton mehr von sich gab.
      Bei einem Test habe ich festgestellt, dass zumindest ein (viel zu lautes) Klicken beim Umschalten auf einen anderen Eingang zu hören ist, was zumindest bedeutet, dass die Endstufen intakt sind.
      Die Digitalanzeige zeigte nur Kanal 74 (bzw. +189irgendwas an).
      Nachdem ich mir also die Serviceunterlagen und Schaltpläne von hier besorgt und ausgedruckt hatte, maß ich erst einmal ein paar Spannungen nach.
      Der Trafo liefert 58 V statt 42 (oder 45, weiß ich nicht mehr genau) und das Netzteil zwischen F2 (GND) und K7 (+42 V) sagenhafte 0 V.
      Als ich jedoch auf Ohmmessung stellte (bei der 9 V angelegt werden) konnte ich jedoch ein starkes Rauschen aus den Lautsprechern vernehmen und auch Radio einwandfrei (bis auf ein paar Verzerrungen, die sind mir aber verhältnismäßig egal) empfangen.
      Auch die Digitalanzeige funktionierte komplett.
      Wenn ich auf Phono mithilfe eines fast genau so alten Adapters den Verstärker mit einem Android-Tablet bespiele (das eine ENORME Ausgangsleistung über Klinke hat), konnte ich bei voller Lautstärke etwas hören, jedoch viel zu leise.
      Wenn ich auf Aux umschalte, kann ich das Signal bei voller Lautstärke immer noch fast ungedämpft wie bei Phono hören. Da das Signal bei Band 2 allerdings noch leiser ist, schließe ich darauf dass der Phono-Vorverstärker funktioniert.
      Auch hat die Einstellung der Verstärkung durch Lin.-V. || eine Wirkung.
      Ich denke mal, dass diese Probleme alle mit der fehlenden Spannung auf der 42 V-Schiene zusammenhängen, an welchen Bauteilen kann das denn liegen?
      Die Netzteilelkos habe ich schon alle durchgemessen so gut ich konnte, keiner verursacht einen Kurzschluss und lässt auch nach kurzer Aufladezeit keinen Strom mehr durch.
      Bei dem Quellenwechselproblem kann man auch ohne jede Veränderung die Schalter-ICs untereinander tauschen, da scheint wohl einfach die Versorgungsspannung zu fehlen.

      Und ein Problem hätte ich da noch, dass wahrscheinlich nichts mit obigem zu tun hat:
      Kurz nach dem Einschalten kann ich bis 103 MHz noch Sender empfangen (weiter kann man den Drehko oder das Poti nicht drehen), die Frequenz sinkt jedoch langsam auf 98 ab (immer langsamer). Ich muss also in den ersten paar Minuten Betrieb laufend die Sender nachstellen.

      Ich bedanke mich jetzt schon bei jedem, der diesen ellenlangen Text gelesen hat :D
      Auch wenn noch kein Schaltbild hier zu sehen ist, aber ich hab da grad mal reingeschaut.
      F2 ist doch ein Messpunkt, der im Manual als 45V-Einstellpunkt genannt wird, oder irre ich mich? Somit wäre das nicht die Masse.
      Ich hab leider auch keinen mehr hier, um das zu überprüfen...

      Grüsse Peter
      Auch ich kann mich irren......
      Auf dem Netzteilschaltplan stand das Pin 2 des Netzteilmoduls mit Masse verbunden ist, auch die anderen Spannungen, die das Netzteil liefert konnte ich so nachmessen.
      Es waren aber leicht zu hohe Werte (14 statt 12, 18 statt 15).
      Und was soll ich statt Masse dann als Masse verwenden?
      Oder ist der Schaltplan falsch?
      Ich habe noch nie mit Serviceunterlagen gearbeitet, ich hab mir also einfach die bestmöglich zu erreichende Masse gesucht und dagegen gemessen.
      Jein.

      Das Netzteil hat mehr als 2 Pinne, die mit "2" bezeichnet werden und "F2" ist nunmal 45V. Als Masse kann man am besten den dicken Rahmen nehmen, der die Grundplatine hält. Da ist Masse genug vorhanden.
      Wenn jedoch F2 0V hat, ist da wohl ein Fehler zu suchen.
      Dann würde ich mal den R641, D642 und C643 überprüfen.

      Grüsse
      Auch ich kann mich irren......
      Stimmt!
      Mit diesem Pin 2 war wohl der Pin 2 zum Displaymodul gemeint..
      Und da ist alles in Ordnung.
      Ich überpruefe mal alle Bauteile im Netzteil, die irgendwas mit 45 V zu tun haben.
      Wenn ich keinen Defekt finde, mess ich auch noch mal alle vom Netzteil kommenden Spannungen nach.
      Kann man einem billigen Digital-Multimeter halbwegs genau genug die Spannungen vom Trafo messen?
      Und das Bild lade ich hoch, wenn ich wieder an einen Comuter komme.
      So, hab jetzt bemerkt, dass an den Endstufen 42 V anliegen.
      Alle 45 V Ausgänge vom Netzteil liefern 0,1 V und dann hab ich mal den Schutzwiederstand (warum keine Sicherung? ) überprüft, der lässt tatsächlich nichts durch..
      Ich ersetze den mal, sobald ich einen ähnlichen finde.
      Aber ich glaube ich schalte den neuen Widerstand parallel, ohne Entlötsaugpumpe könnte das sonst ein bisschen fummelig mit Zange werden..

      Danke für die Tipps! :D

      Edit:
      Hat jetzt doch mit einer Zange geklappt..
      Die Anlage funktioniert endlich, die Sender verrutschen nicht mehr und der Klang ist der beste, den ich je gehört habe!
      Nur kann ich leider nichts anderes als FM hören..
      (Alles andere leise im Hintergrund, s.o.)
      Anscheinend funktionieren da die Quellenumschalter nicht.
      Ich messe R2227 lieber noch einmal nach.
      An was könnte es denn sonst liegen?
      dl2jas postete
      Der Widerstand ist vermutlich nicht grundlos gestorben...
      Von außen sah er besser erhalten aus als alle anderen Bauteile, aber das sagt ja nichts aus.
      Was ich allerdings beim groben Überblick bemerkt habe, ist eine Zinnbrücke beim IC auf der Abstimmsp.-Platte.. (Die ich sofort entfernt habe)
      Radioempfang ist aber bestens, ich habe nur kein Stereo und keine Abstimmungsanzeige (Oder ist die nur für AM?)
      Ich hatte das auf schlechten Empfang zurückgeführt..
      Aber der Radioempfang ist einfach genial!
      Jetzt muss ich mir noch Lautsprecheradapter besorgen und die TDAs zum laufen bekommen.

      Edit: Das mit dem Stereo kann auch an einer kaputten LED liegen, ich habe nur rechts Lautsprecher drangehängt, werde mich dransetzen, sobald ich mich überwunden habe und Radio abschalte :D
      Moin,
      ob Stereo oder nicht, kann man auch mit einem Lautsprecher ueberpruefen, wenn sonst nichts anderes zur Verfuegung steht. Dazu eine schlechte Antenne verwenden, der Rauschpegel muss bei Stereoempfang (Stereo/Mono umschalten) deutlich ansteigen. Ueberschlaegig muss man fuer rauschfreien Stereoempfang etwa die zehnfache Antennenspannung ansetzen, die fuer einwandfreien Monoempfang notwendig ist.

      73
      Peter
      Leider macht es auch überhaupt keinen Unterschied zwischen Mono und Stereo.
      Hängt bestimmt auch mit der Abstimmungsanzeige zusammen, die hängen ja zusammen am selben IC.

      Ich habe ausversehen vergessen, dass ich einen Schutzwiderstand getauscht habe, habe jetzt einen ganz "normalen" drin. (Läuft aber _noch_).
      Den will ich ja natürlich um Defekte zu vermeiden sofort austauschen.
      Wenn ich morgen keinen richtigen besorgen kann, gegen was kann ich den tauschen? Geht eine Sicherung auch ohne 10 Ohm Widerstand?
      Und welche Werte müssten der Sicherungswiderstand/die Sicherung haben?
      Einen normalen Widerstand 10 Ω als direkten Ersatz für R641 solltest Du da nicht einlöten!

      Diese Dinger sind nicht nur Widerstand, sondern haben ein ähnliches Verhalten wie eine Sicherung. Hier hilft ein Bild vom defekten Widerstand mit Maßangaben, damit man auf dessen zulässige Leistung schließen kann. Solche Widerstände sind nicht mehr einfach beschaffbar. Es geht auch eine Kombination Metallschichtwiderstand 10 Ω und Sicherung. Auch hilft ein Bild von T646 mit Kühlkörper. Ist die Verlustleistung abschätzbar, kann man daraus einen sinnvollen Wert für die Sicherung ableiten.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Warum all die vagen Vermutungen?

      Ich schlage vor, den realen Spannungsfall über R641 im Betrieb zu messen und den Nennstrom so zu bestimmen.

      Mit Ungenauigkeiten ist zwar je nach verwendetem Messgerät zu rechnen, da die Brücke die Last ist, aber man bekommt doch einen Anhaltspunkt.

      Alternativ kommt auch der Spannungsfall über R643 in Betracht, hier kann man wenigstens den Strom im Gleichspannungsstromkreis ziemlich präzise bestimmen.
      Achim